Der Totentempel der Hatschepsut Deir el Bahri
Wie schon bei den voran gegangenen Tempelbeschreibungen, wird es auch hier keine ausführlichen archäologischen Erklärungen geben, sondern lediglich einige Infos, die ich mir selbst angelesen habe und natürlich eine Beschreibung unserer Erlebnisse. Einst war Hatschepsut die mächtigste Frau auf dem Pharaonenthron. Etwa um 1475 vCh. ließ sie ihren Totentempel, gleich neben dem Tempel von Mentuhotep II, ehemals Pharao der 11. Dynastie, direkt an den Gebirgsrand bauen. Wie schon zuvor im Tal der Könige war auch bei Hatschepsut wenig los. Beim Bezahlen des Eintrittspreises versuchte der Ticketverkäufer uns bei der Herausgabe des Wechselgeldes zu bescheißen. Doris war es natürlich sofort aufgefallen. Grinsend gab er die gebunkerten 10 EPf. zurück. Beim Bezahlen des Tuck-Tucks bis zum Eingang des Tempels bekamen wir endlich etwas Geld gewechselt (die Besorgung von Kleingeld war der wirklich nervigste Teil unserer Reise), da wir vorgaben, nur noch einen 100-Pfund-Schein zu besitzen. Schon gleich bei der Fahrt zum Tempel hatten wir ein interessantes Erlebnis: Als wir in das Tuck-Tuck einstiegen, saß dort bereits eine Reisegruppe. Deutsche, wie sich herausstellte. Keine Ahnung warum, aber Doris und ich blieben ruhig und beobachteten die Gruppe. Als das Tuck-Tuck vor dem Tempeleingang hielt, erklärte der deutsche Reiseleiter: „So meine Lieben, ich wünsche euch jetzt viel Spaß am Tempel. Während ihr euch dort in der Sonne quält, werde ich im Schatten einen Kaffee genießen.“ sprach er und entschwand tatsächlich in Richtung Cafe. Doris und ich schauten uns nur entgeistert an. So etwas hatte ich ja noch nie gehört. Klar, dass wir heraus bekommen wollten, mit welcher Reisegruppe die Truppe unterwegs war. Schließlich muss man ja wissen, mit wem man nicht verreisen möchte. Wir stiefelten erst einmal zum Tempel. Schon vor 7 Jahren hatten mich die gut erhaltenen Wandgemälde fasziniert. Daran hatte sich auch jetzt nichts geändert. Während wir durch das Anubis-Heiligtum streiften, entdeckten wir immer wieder ausgemeißelte Figuren in den Wandreliefs. Hierbei handelt es sich jeweils um den weiblichen Pharao Hatschepsut. Ihr Stiefsohn und Nachfolger auf dem Pharaonen- Thron ,Tuthmosis III, ließ während seiner Regentschaft alle Darstellungen von Hatschepsut als Pharao systhematisch auslöschen. Wer mehr über Hatschepsut und ihre Regentschaft als weiblicher Pharao erfahren möchte, schaut am Besten bei Wikipedia vorbei. Vom Anubis-Heiligtum gelangten wir zur Kolonnade, in die so genannte Geburtenhalle. In dieser Halle wird die göttliche Geburt der Hatschepsut dargestellt. Leider kann man das schon stark beschädigte Relief nur hinter Holzbarrieren betrachten. Man braucht schon sehr viel Phantasie, um hier die Geburtsgeschichte der Hatschesput zu erkennen. Da die Hitze inzwischen unerträglich wurde, schauten wir, dass wir weiter kamen. Als erstes umrundeten wir die große Freitreppe, die uns später in den oberen Teil der Tempelanlage bringen würde. Auf dem Weg zum Wandrelief der Punt-Expedition kamen wir mit einem Paar aus dem Tuck-Tuck ins Gespräch. Wir erfuhren von ihnen, dass sie mit Phoenix-Reisen unterwegs waren. Auf unsere Nachfrage, nach dem für uns seltsamen Verhalten ihres Reiseleiters erzählten sie uns, dass sie ebenfalls erstaunt waren. Schultern zuckend meinten sie noch, dass der Service wohl ganz schön nachgelassen hätte. Ups, ….dem hätte ich geholfen. Etwas lahm setzten sie noch nach, immerhin hätte er alles schon auf der Busfahrt erklärt. Wenn man jetzt bedenkt, dass die Busfahrt von der Westbank zum Tal der Könige und weiter zu Hatschepsut nicht sehr lange dauert (ca. 10 Min.), dann kann die Erklärung ja nicht so ausschweifend gewesen sein. Wir wünschten ihnen noch eine gute Reise und wandten uns nun dem Wandgemäle der Punt-Expedition zu. Auch dieses Relief kann man nur von einer Holzbarriere aus bewundern. Gezeigt wird die sagenhafte Expedition nach Punt. Gemeint ist damit wohl Somalia. Etwa 1475 vChr. hatte Hatschepsut eine Espedition nach Punt entsannt (durch anklicken der Fotos werden die Bilder vergrößert). Hinter der Punkt-Kolonnade schließt sich die Hathor Kapelle an. Im vorderen Teil des Heiligtums stehen Pfeiler und Säulen, an deren Abschlüssen jeweils der Hathor- Kopf, mit seinen Kuhohren zu erkennen ist. Tritt man tiefer in die Kapelle erkennt man an den Seiten einige recht gut erhaltene Reliefs, die jeweils Hathor in Kuhgestallt darstellen. Mehr über Harthor und ihrem Aufstieg von einer regionalen Göttin zur Himmelsgöttin des Westens könnt ihr bei Wikipedia nachlesen. Von dieser Seite der Tempelanlage hat man außerdem noch einen sehr guten Blick in die Landschaft, über die auch heute, wie schon vor sieben Jahren, noch einiger Dunst lag, sowie auf das inzwischen fertig gestellte Carter-Haus. Es wurde nun langsam Zeit, über die Rampe in den oberen Teil des Totentempels zu gelangen. Die obere Terrasse mit seinen Pfeilerfiguren ist schon ein imposanter Anblick. Auf allen Pfeilern sieht man Hatschepsut in Gestalt des Herschers des Jenseits Osiris, dargestellt. An den Osiris-Statuen vorbei gelangt man durch ein hohes Tor in einen Offfenen Hof. An dessen gegenüber liegenden Seite befindet sich das Sanktuar, das man aber leider nicht betreten darf. Da wir auch keine Lust hatten, gegen ein Bakshish, einen der Tempelwärter ein Foto durch die Tür in den dunklen Innenraum schießen zu lassen, muss ein Foto aus der Ferne reichen. Da wir aber inzwischen sowieso von der Hitze ziemlich geschlaucht waren, traten wir nun langsam den Rückweg an. Da wir nach unserer Besichtigung noch ein knappes ½ Stündchen Zeit hatten, vor unserem Treffpunkt mit Grim, beschlossen wir, wie der Reiseleiter schon vor uns, noch eine kleine Pause einzulegen und ein 2. Frühstück, bestehend aus Ritz-Cräckern und Cola, einzunehmen. Schließlich hatten wir ja heute Morgen nur ein recht mageres Frühstück, bestehend aus einem Keks und einem Tee, auf dem Boot zur Ballonfahrt. Irgendwie war bei uns jetzt schon die Luft raus. Im Tal der Könige hatten wir genug schöne Gräber gesehen und der Tempel hier war auch klasse. Wir beschlossen daher, das Tal der Königinnen und der Edlen auszulassen, dafür eine Alabasterfabrik zu besuchen und anschließend noch zu den Gräbern der Arbeiter zu fahren. Es war einfach zu heiß und wir wurden langsam müde. Die kalte Cola und die salzigen Ritz-Cräcker haben unsere Lebensgeister noch einmal so erweckt, dass wir den Rückweg zum Tempelausgang zu Fuß antraten. Dabei fotografierten wir noch etwas die Umgebung. Wie in jeder Tempelanlage muss man am Ende noch durch eine Einkaufspassage. Obwohl wenig los war waren die Händler nicht sehr aufdringlich und immer zu einem Scherz bereit. Wie gewohnt war Grim pünktlich zur Stelle. Auch diesmal bringt euch Anubis zurück zum Reisebericht.
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Direkt an die Geburtenhalle schließt sich die Anubis-Kapelle an. Typisch für die Bauart in Deir el Bahri steht der vordere Teil des Tempels frei, während der hintere Teil direkt in den Felsen gehauen ist. An der linken Wand sieht man ein sehr gut erhaltenes Wandrelief, das Amun am Opfertisch zeigt. Auf der rechten Seite sieht man Anubis am Opfertisch sitzen.
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