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14. Tag
Dienstag, 17. Juni 2008 - Page - Toadstool Hoodoos - Rimrock Hoodoos

Hoodoo-Mania

Den heutigen Tag ließen wir ruhig angehen. Geplant hatten wir nichts. Nachdem wir wie jeden Morgen erst einmal Kaffee getrunken hatten, machten wir uns abwechselnd ausgehfein und fuhren dann erst einmal zu Denny’s frühstücken. Hier wollten wir beratschlagen, was wir heute unternehmen wollen.

Da wir sowieso bei der Paria-Rangerstation vorbei fahren wollten, um uns für morgen über die Straßenverhältnisse auf der House Rock Valley Rd. zu erkundigen, fiel unsere Wahl erst einmal auf die Toadstool Hoodoos. Anschließend wollten wir noch die Rimrock besuchen.
Auch bei der Anfahrt zu den Toadstool Hoodoos war ich sehr erstaunt, dass sie doch ein ganzes Stück von Page entfernt waren. Ich hatte sie weit vor der Rangerstation und somit vor der Abfahrt zur Cottonwood Canyon Rd. vermutet. Hier lag ich aber falsch. Erst kurz vor der Rangerstation – also nach dem Abzweig zu CCR - führte uns der Abzweig zu dem nicht befestigten Parkplatz. Schon vom Weiten konnten wir sehen, dass jetzt am Vormittag schon sechs Autos dort abgestellt waren. Zwei davon waren sog. Kleinbusse. Ich war richtig gehend erschrocken. Waren wir doch vor vier Jahren hier ganz alleine rumgekraxelt. Damit war es jetzt wohl vorbei. Da ich keine Lust hatte, gemeinsam mit so vielen Leuten hier herum zu laufen, fuhren wir erst einmal weiter zur Rangerstation. Sollte dieser Betrieb anhalten, würden wir wohl etwas anderes unternehmen.
Als wir die Rangerstation betraten, waren wir die einzigen Besucher. Ein Ranger stand hinter dem Tresen und fragte uns, ob er helfen könnte. Wir bejahten seine Frage und erkundigten uns nach dem Straßenzustand auf der House Rock Valley Rd. Laut Auskunft des Rangers war dort alles in Ordnung. Wir plauderten noch etwas über den täglichen Ansturm in der Rangerstation und über den momentanen Touristenstrom bei den Toadstool Hoodoos. Dieser brachte den Ranger doch zum erstaunen. Von so viel Touris auf einmal, hatte er noch nichts gehört, wenn das Gebiet mittlerweile auch besser besucht war als noch vor vier Jahren. Dies galt aber auch für die ganze Region. Der Ranger erklärte uns seinerseits noch einmal den Weg zum den Rimrocks und meinte, es wäre eine gute Idee diese zuerst zu besuchen, denn dort wären wir sicher alleine. Wir verabschiedeten uns und fuhren die UT89 zurück in Richtung Page. Dort wo die Stromleitungen leicht abknicken führt eine kurze Gravelroad zum Parkplatz bei den Toadstool Hoodoos. Eigentlich wollten wir ja vorbei fahren, aber da jetzt nur noch drei Autos auf dem Parkplatz standen und wir jetzt immerhin mehr als eine ½ Std. später aufschlugen, beschlossen wir, doch erst hier halt zu machen. Vom Ablauf her war es auch logischer.

 

 

 

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Wir parkten Dickie, schnappten uns jeweils einen Liter Wasser sowie einen kleinen Snack und machten uns auf den Weg. Vorher öffnete ich noch vor lauter Neugierde die Registrierungsbox, denn nur wer hier übernachtet, muss sich registrieren. Ich war doch sehr erstaunt, in der Box ein recht professionelles beidseitig farbkopiertes Faltblatt über die Toadstool Hoodoos – herausgegeben vom BLM – vorzufinden. Natürlich nahmen wir eins mit.
Während wir den recht langweiligen Weg durch den Wash antraten, wurde ich schon richtig aufgeregt. Ich freute mich richtig diese schönen Hoodoos wieder zusehen. Doris war auch schon ganz gespannt, sie war ja noch nie hier gewesen und irgendwie konnte ich ihr wohl nicht richtig erklären, was es hier zu sehen gibt. Auch wir machen es – wie viele Wanderer schon vor uns – und kürzen einige Windungen des Washes ab, in dem wir oben drüber laufen. Oberhalb des ausgetrockneten Flussbettes ist die Hitze auch nicht so drückend. Aber der Weg ist auch nicht besonders lang. Schon nach ca. 10 – 15 Minuten sieht man den größten, fast das ganze Tal überwachenden Toalstool Hoodoo (Giftpilz), nach dem auch das Tal benannt ist.

 

 

 

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Noch während wir im Wash liefen, kam uns eine Schulklasse entgegen. Sie waren wohl mit den beiden kleinen Bussen unterwegs. Somit war klar, dass wir das Gebiet fast für uns alleine hätten.
Während wir versuchten den großen Giftpilz ohne Asiatische Beteiligung zu fotografieren, gesellte sich ein, nach der Sprache zu urteilen,  Deutsches Paar zu uns. Da sie keine Anstalten machten mit uns ins Gespräch zu kommen, drängten wir uns auch nicht auf, sondern gingen nach einem kurzen Gruß weiter.
Doris verfiel regelrecht in einen Fotografier-Rausch. Ich hielt mich etwas zurück, denn ich hatte ja nun schon genug Fotos aus diesem Gebiet.

 

 

 

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Die Toadstool Hoodoos stellen zwei geologische Schichten dar. Zum einen ist da die untere Schicht, bestehend aus Entrada-Sandstein. Diese Schicht entstand vor ca. 160 Mio. Jahren. Die obere Schicht, die sog. Dakota Formation, wurde vor ca. 97 Mio. Jahren geformt und bildet den Abschluss der Hoodoos. Ursprünglich gab es zwischen diesen beiden Schichten eine dritte Schicht, die Morrison-Formation. Diese wurde aber vollständig von den Gezeiten abgetragen. Wer weiß schon, wie lange es dauern wird, bis Wind und Wetter auch den letzten Rest Entrada-Sandstein unter den Hoodoos weggetragen hat und nur noch die dunkelbraunen Deckel übrig bleiben.

 

 

 

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Mittlerweile waren wir fast alleine in diesem herrlichen Gebiet. Selbst die Asiaten waren inzwischen auf dem Rückweg. Auch das Deutsche Paar war schon wieder in Richtung Parkplatz unterwegs, ohne sich den hinteren Teil des Gebietes angeschaut zu haben. Uns konnte es ja egal sein, so hatten wir das ganze Gebiet für uns. Da es wieder sehr heiß war, hatten wir langsam auch Sehnsucht nach etwas Schatten. Wir zogen deshalb in Richtung der weißen Hoodoos weiter, in der Hoffnung hier etwas Schatten zu finden.

 

 

 

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Zu erst kamen wir aber an die Rimkante und bestaunten die tolle Aussicht. So toll hatte ich das hier gar nicht mehr in Erinnerung. Was für eine Farbenpracht. Wir konnten uns gar nicht satt daran sehen und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Mitten im Tal entdeckte ich auch noch einen riesigen alten Mann mit langem Bart und Mantel.

 

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Nebenan befand sich dann auch noch eine Hoodoo-Familie. Wer weiß, was diese Täler nicht noch alles verbergen. Von hier oben kann man auf jeden Fall schön seiner Fantasie freien Lauf lassen und überlegen, was man sonst noch zwischen den Hügeln alles finden kann.

 

 

 

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Jetzt wurde es aber Zeit für die weißen Hoodoos und für einen Platz im Schatten. Im hinteren Bereich des Gebietes fanden wir doch auch tatsächlich ein schattiges Plätzchen, das wir zu einer kleinen Mittagspause nutzen. Es war richtig herrlich, mal eine Zeit nicht in der prallen Sonne zu stehen.  Wir machten es uns auf dem Boden bequem und packten unseren Snack, bestehend aus Müsliriegel und Apfel aus. Lange konnten wir dieses schattige Plätzchen allerdings nicht genießen, da der Wind einige Böen zu uns schickte und uns der aufgewirbelte Sand zwischen den Zähnen knirschte.

 

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Langsam traten wir den Rückweg an, natürlich nicht ohne noch viele der weißen Hoodoos zu fotografieren. Jedes Mal wenn ich gerade meine Kamera ausgemacht hatte, tauchte doch wieder ein noch schönerer oder noch ungewöhnlicher geformter Hoodoo auf. Am Ende war die Fotoausbeute doch wesentlich höher als gedacht. Aber so ist das halt, wenn man digital fotografiert. Müsste man noch jeden einzelnen Film bezahlen, würde die Fotoausbeute wohl erheblich niedriger ausfallen, was ja schon sehr schade wäre.

 

 

 

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Auf dem Rückweg überholten wir ein Amerikanisches Paar, das ebenfalls auf dem Rückweg war. Auch sie waren, wie alle anderen Touris, die mit uns bei den Hoodoos waren, im vorderen Bereich geblieben. Doris und ich haben noch einen Moment darüber philosophiert, warum die meisten Touris im vorderen Bereich des Gebietes bleiben. Wir sind dann allerdings zu dem Entschluss gekommen, dass es uns zum einen ja egal sein kann und es zum anderen, den hinteren Teil der Hoodoos etwas mehr schützt.

 

 

 

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Mittlerweile war es doch wieder einmal später als gedacht. Auch wenn es uns nicht mehr so sehr in erstaunen versetzte. Irgendwie und –wo sind halt immer Zeitdiebe unterwegs....und uns erwischen sie halt immer. Ohne weitere Mittagspause fuhren wir weiter zu den Rimrocks.

Genau wie im Buch von Peter Felix Schäfer angegeben, parkten wir Dickie nach genau 3 Meilen am Rande der Cottonwood Canyon Rd. Von hier aus ging es querfeldein zur Rimkante. Durch das Gestrüpp zogen sich schon einige Trampelpfade. Wir waren unschlüssig, welchem wir folgen sollten und holten deshalb den Kompass zur Rate. Daraufhin einigten uns auf einen Weg und folgten ihm. Der Weg führte mitten durch die Prärie über Stock und Stein. Nach ca. 10 Minuten meinten wir die Rimkante erreicht zu haben, wurden aber enttäuscht, denn es handelte sich lediglich um einen Absatz. Die Rimkante war doch noch ein erhebliches Stück entfernt.
Um nicht so total planlos durch die Prärie zu laufen suchten wir uns ein Ziel in unserem Kompassbereich, diesmal einen auffälligen gelben Felsen. Als wir bei diesem Fels angelangt waren, wunderten wir uns doch sehr, dass er von der anderen Seite aus gesehen, sehr an einen struppigen Hund erinnerte.

 

 

 

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Noch mehr staunten wir allerdings über die eiförmige, sehr schön eingefärbte Steine, die hier überall herum lagen. Wir konnten es kaum fassen, denn bei den Steinen handelte es sich eindeutig um Moki-Mables. Zwar nicht so perfekte, wie sie auf dem Moki-Hill liegen sollen, aber doch schon sehr schöne Exemplare. Vor lauter Mokis verloren wir doch glatt unser Ziel aus den Augen. Wir konnten uns überhaupt nicht trennen von diesen schönen Steinen. Trotzdem bewegten wir uns immer mehr auf die Rimkante zu. Immer wieder fanden wir sehr schöne Mokis und fotografierten sie.

 

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Als wir dann endlich an der Rimkannte ankamen konnten wir es kaum fassen, wir hatten doch tatsächlich die Hoodoos gefunden. Ganz so orientierungslos waren wir wohl doch nicht.

Allerdings hatten wir wohl auch durch die Mokis weitaus mehr Zeit gebraucht als gedacht. Die meisten Hoodoos lagen schon im Schatten, so dass sich ein Abstieg nicht wirklich lohnte. Uns war es egal. Zum einen waren wir immer noch im totalen Moki-Taumel und zum anderen freute es uns einfach, dass wir es geschafft hatten, diese Rimrocks zu finden, zwar ohne GPS aber dafür mit Kompass.

 

 

 

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Trotz Schatten machten wir noch einige Fotos. Einige der Hoodoos waren einfach zu schön. Am Besten hat mir der Freundschafts-Hoodoo gefallen. Man kann ihn ganz leicht erkennen.  Ebenso haben mir die unterschiedlichen Gesteinsfarben an der Rimkannte gefallen. Gelohnt hat sich der Weg alleine schon wegen der herrlichen Fernsicht.

 

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Wir setzten uns noch etwas an die Rimkannte und ließen die letzten Tage an uns vorbei ziehen. Sah man mal davon ab, dass wir die Golden Cathedral nicht gefunden hatten und einen halben Tag wegen Dickies Platten vertrödeln mussten, so ist letztendlich doch alles gut gelaufen. Sogar Mokis hatten wir heute gefunden und damit hatten wir nun wirklich nicht mehr gerechnet. Noch dazu war dieser heutige Tag noch lange nicht rum. Da es so heiß war, entschieden wir uns, dem Lonley Rock mal einen Besuch abzustatten und dabei evtl. einmal in den Lake Powell zu springen.

 

 

 

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Gesagt getan - wir machten uns auf den Rückweg. Nach knappen 20 Minuten hatten wir Dickie erreicht. Schon kurze Zeit später waren wir am Eingang zum Lake Powell und zeigten wieder einmal unseren Annual Pass. Die Rangerin fragte wie üblich, ob wir Infomaterial benötigen würden, was wir verneinten und warnte uns, zu weit abseits der breiten Piste zu fahren, da wir ansonsten Gefahr laufen würden im Sand stecken zu bleiben. Wir beherzigten erst einmal ihren Rat und blieben auf dem Hauptweg. Selbst hier kam Dickie schon ganz schön ins schlingern. Sand war wohl nicht so seine Sache, allerdings war es auch für mich ein total ungewohnter Untergrund.

 

 

 

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Wir suchten uns ein nettes Stück Strand – was gar nicht so einfach ist – und gingen ins recht kalte Wasser. Nach dieser Abkühlung hatten wir aber auch schon genug davon im See zu baden. Weder Doris noch ich mochten es wirklich im morastigen Boden zu stehen. Trotz alledem hatte die Abkühlung gut getan und wir legten uns erst einmal Faul auf unsere Handtücher und ließen uns von der Sonne trocknen.
Nach einer ½ Std. etwa wurde uns die Zeit aber wieder zu lang und wir machten uns auf den Rückweg. Diesmal wählte ich eine Sandpiste quer durchs Gelände. Dickie schlingerte erst wieder und ich musste das Gaspedal schon bis zum Anschlag durchtreten um nicht stecken zu bleiben. Ich war heil froh als wir wieder Asphalt unter den Reifen spürten.

 

 

 

Vom Lonley Rock aus fuhren wir gleich weiter zum nächsten Supermarkt, denn unsere Apfelvorräte waren schon fast wieder aufgebraucht. Außerdem wollten wir für morgen noch ein paar Joghurts holen und für heute Abend ein paar Flaschen Bier.Als wir mit dem Einkaufen fertig waren blieb uns noch genügend Zeit für eine kleine Poolrunde.
So entspannt machten wir uns am frühen Abend auf den Weg zur Einkaufsmeile in Page. Hier wollten wir viell. noch etwas Shoppen und Essen. Shoppen war allerdings recht schwierig, da – obwohl es noch nicht 19:00 Uhr war – die meisten Geschäfte schon geschlossen hatten. Selbst für das Abendessen waren wir recht spät dran und mussten eine ½ Std. warten. Allerdings bekamen wir ein Gerät mit, das uns via Piepton darüber informieren sollte, wenn unser Tisch frei wäre. Da wir aber schon etwas früher wieder im Restaurant waren, gaben wir vor dem Piepton das Gerät schon wieder ab. Unser Tisch wurde dann auch schon bald frei. Heute entschieden wir uns beide für ein Pastagericht mit Lobster. Obwohl wir beide mehr als skeptisch waren, war das Essen sehr lecker. Entgegen unserer Annahme waren die Nudeln bissfest und die Soße lecker und überhaupt nicht pampig. Ach ja, als Vorspeise hatten wir beide noch einen Cesars Salat bestellt, der aber – wie wir im Nachhinein zugeben müssen – zum Glück nicht kam. Wir hätten ansonsten die Nudeln nie geschafft.

Nach dem Essen spazierten wir zurück zum Motel und surften dort noch etwas im Internet. Anschließend machten wir es uns auf der Terrasse bei einem Bier bequem, starteten wie jeden Abend den Laptop um die Fotos von den Speicherkarten zu laden und sie im Anschluss daran gleich anzuschauen.
So gegen ½ 12 hatten wir beide die nötige Bettschwere erreicht und verzogen uns auch bald darauf in unsere Kojen. Morgen wollten wir ausgeschlafen sein, denn da ging es zur Wave.

Gefahrene Meilen: 113

 

 

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