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14. Tag
Donnerstag, 19. Mai 2005
Page - Coyote Buttes North - Grand Canyon - Watch Tower -  Yavapai Point


Heute war mal wieder früh aufstehen angesagt, denn zwei Großereignisse lagen vor uns. Da wir keine Zeit beim Frühstücken verschwenden wollten, machten wir uns gleich auf den Weg. Bei McD gab es ein Parfait und einen Kaffee für auf den Weg und los ging es Richtung Wire Pass.
Die Fahrt kam uns heute unendlich lange vor.
So gegen 7:30 oder war es doch 6:30  Uhr Utah-Zeit (irgendwie haben wir diesen Zeitunterschied hier nie auf die Reihe bekommen) waren wir am Trailhead. Die letzten 8 Meilen über die unbefestigte House Rock Valley Road schienen überhaupt keine Ende zu nehmen, aber auf dieser Sandpiste kann man wirklich kein Tempo machen.
Am Parkplatz angekommen plünderten wir erst einmal unsere Kühlbox fürs Frühstück. Obwohl wir uns schon im Zimmer eingecremt hatten, packten wir neben den  2 Liter Wasser pro Person, Müsliriegeln, Käsesticks und Obst auch noch Sonnencreme in unsere Rucksäcke. Anschließend befestigten wir den einen Permitabschnitt  gut sichtbar an Mayas Rucksack, den anderen Abschnitt legten wir gut sichtbar auf das Armaturenbrett. Bei mir gab es noch eine kurze Kontrolle der Kameraausrüstung und schon waren wir nach einer schnellen P.-Pause auf dem Weg zur Wave.
Von den Rangern hatten wir gestern eine topgrafische Karte und eine englischsprachige Wegbeschreibung bekommen. So ausgerüstet machten wir uns auf den Weg.

 

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Der Weg führt anfangs durch ein ebenes, ausgetrocknetes Flussbett. Nach ca. einer ½ Meile verließen wir diesen Weg und folgten einer sandigen Piste stetig bergauf. Oben angekommen fanden wir die Registrierbox. Den Eingang hatten wir also gefunden. Nach ein paar 100 Metern durch den weichen Sand, sahen wir in der Ferne die Hügelkette, über die wir klettern mussten.
Wir suchten uns die einfachste Stelle aus und kletterten ohne große Probleme drüber. Da wir das Gefühl hatten, durch diese Aktion zu weit  nach links abgedriftet zu sein, hielten wir uns anfangs eher rechts. Der Weg führte jetzt mehrere Meilen an Felsen entlang. Mittlerweile liefen wir auf glattem Stein und waren froh vernünftige Schuhe anzuhaben. Wir waren so fasziniert von der Landschaft und beschäftigt mit der Suche, dass wir beide keinen Gedanken daran verschwendeten zu fotografieren bzw. zu filmen.
Anhand der Wegbeschreibung kamen wir anfangs auch ganz gut zurecht. Es gibt hier ja keinen richtigen Weg im Sinne des Wortes. Man läuft eher über Stock und Stein und sucht den Horizont immer wieder nach markanten Punkten aus der Wegbeschreibung ab. Auch darf man nicht vergessen, sich immer wieder einmal umzudrehen um später den Rückweg wieder zu finden. Wir waren froh, einen Kompass dabei zu haben, so konnten wir uns immer wieder vergewissern, dass wir noch in die richtige Richtung liefen.

 

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Es wurde immer heißer und unsere Konzentration ließ wohl nach. Irgendwo ab Punkt 10 der Beschreibung hatten wir den Faden verloren. Mittlerweile führte der Weg wieder durch sandigen Untergrund. Irgendwie hatten wir das Gefühl als wären wir ganz nahe dran. Wir waren jetzt ca. 1 ½ Std. unterwegs und lagen somit auch ganz gut in der Zeit. Vor uns tauchten Fußspuren auf, denen wir folgten. Leider führten sie in eine Sackgasse und wir mussten ca. 500 Meter wieder zurück laufen. Jetzt sahen wir, dass die Fußspuren auch noch in eine andere Richtung gingen und folgten ihnen. Diesmal hatten wir den richtigen Riecher. Nach weiteren 500 Metern hörten wir Stimmen. Der letzte sandige Hügel war zwar mörderisch bei der Hitze, aber WIR HATTEN ES GESCHAFFT !!!

 

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Das Gefühl hier zu stehen ist wirklich berauschend und mit Worten kaum auszudrücken. Die Farben und Formen dieser Formation sind wirklich unglaublich.
Nach einer kurzen Verschnaufpause gingen wir uns auf Erkundungstour.

 

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Egal, in welche Richtung man hier läuft, es finden sich immer wieder außergewöhnliche Motive und Farbspiele.

 

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Wir waren sehr erstaunt, wie klein wie Wave eigentlich ist. Wären alle 20 Personen auf einmal hier, würde man sich immer im Motiv stehen. Mit uns waren 11 Personen in der Wave. Eine Fünfergruppe aus Deutschland, ein Japaner, zwei Kanadier, ein einzelner Deutscher und wir beide.

 

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Durch Regenfälle in den letzten Wochen hat sich im hinteren Teil der Wave ein kleiner Tümpel gebildet.

 

Wohin das Auge auch Blickte, fanden wir interessante Farbspiele und Steinformationen.

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Es fiel uns schwer Abschied zu nehmen, aber wir mussten langsam los, wenn wir heute noch vor Anbruch der Dunkelheit am Grand Canyon ankommen wollten.

 

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Als wir uns auf den Heimweg machten, kamen noch zwei weitere Paar in der Wave an.
Inzwischen waren es bestimmt um die 30 °C. Erfreulicherweise hatten wir noch genug Wasser und Obst für den Rückweg, denn die Sonne brannte unerbittlich.
Der Rückweg verlief recht ereignislos.
Die Landschaft war immer noch genauso faszinieren wie auf dem Hinweg ……..und es war wirklich richtig HEISS !!!
Obwohl unser Wasser gereicht hat, sind wir am Parkplatz sofort über unsere Wasservorräte hergefallen.

 

Bevor man sich auf den Weg zur Wave macht sollte man folgende Hinweise unbedingt beachten:
festes Schuhwerk. Wir waren froh, dass wir uns für die Wanderschuhe entschieden haben. Hier hatten wir auch noch Halt um die Fußknöchel
T-Shirts mit Armen und eine Kopfbedeckung. Auf dem Weg gibt es keinen Schatten und die Sonne brennt in der Regel ohne erbarmen
Sonnencreme. Wobei es fast wichtiger ist, sich schon vorher einzucremen
mindestens 2 bis 3 Liter Wasser. Obst, z.B. Äpfel sind auch sehr gut, um den Mineralverlust auszugleichen
einen Kompass. Ohne dieses Hilfsmittel würden wir wohl immer noch in der Umgebung umherirren.

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uf der House Rock Valley Road kam uns der Gedanke, an der Ranger-Station noch einmal anzuhalten um an der Wasserquelle frisches Wasser aufzufüllen.
Außerdem konnten wir bei dieser Gelegenheit noch einmal bei den Rangern vorbei schauen und uns für die guten Tipps in der Umgebung zu bedanken.

 

Die Ranger freuten sich ganz offensichtlich über unser Erscheinen und so schwatzten wir noch ein paar Minuten und tauschten gegenseitig Urlaubserlebnisse aus.

 

So gegen 13:00 - 14:00 Uhr waren wir tatsächlich auf dem Weg Richtung Grand Canyon.
Eigentlich wollten wir noch einmal am Lake Powell eine Picknickpause einlegen. Inzwischen war es aber so heiß, dass wir keine Lust hatten aus unserem klimatisierten Auto auszusteigen. Wir fuhren lieber gleich weiter und verpflegten uns während der Fahrt.

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So gegen 17:00 Uhr waren wir dann am Grand Canyon National Park am Osteingang angekommen...

 

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....und haben gleich den Dessertview Point mit seinem.....

 

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Watchtower angesteuert. Allein schon die Größe des Parkplatzes ist beeindruckend und lässt vermuten, was hier zur Hochsaison los ist. Von der schlechten Fernsicht waren wir schon etwas enttäuscht. Irgendwie haben wir uns wohl vorgestellt, dass man tiefer in den Canyon sehen kann.

 

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Bei unserer Tour zu den Aussichtspunkten haben wir so getrödelt, dass wir uns entscheiden mussten, ob wir erst mal in unsere Lodge fahren um einzuchecken, oder lieber einen Platz suchen für den Sonnenuntergang. Wir entschieden uns für den Sonnenuntergang, denn es dämmerte schon ganz schön.

 

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Wir suchten uns ein schönes Plätzchen am Yavapai Point, mit ca. 100 anderen Touris, und warteten auf das, was kommen sollte. Auf uns wirkte die Menschenmasse hier am Rim schon sehr störend. Nachdem die Sonne unergegangen war sputeten wir uns, um noch vor Einbruch der Dunkelheit zur Maswik Lodge zu gelangen.

 

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Geschafft haben wir es leider nicht, denn es wurde recht schnell dunkel. Aus diesem Grunde war es gar nicht so einfach die Lodge zu Finden, denn mit dem Ausschldern haben es die Amis nicht wirklich. An der Lodge angekommen angekommen haben wir erst einmal eingecheckt und sind anschließend gleich zum Abendessen ins SB-Restaurant gegangen.
Ich hatte hier einen leckeren Burger mit Pommes, Maya ein Hühnchen. Die Preise sind hier zwar etwas erhöht aber erträglich. In Deutschland würden sie an einem solchen Ort auch den Preis aufschlagen. Nach dem Abendessen fuhren wir auch gleich zu unserem Zimmer.

Auf der Fahrt stellten wir fest, dass das Innenlicht in unserem PKW nicht ausging. Nachdem wir die Koffer in unser Zimmer gebracht hatten, befassten wir uns mit dem Innenlicht. Aber egal, auf welchen Schalter wir drückten bzw. drehten, das Licht blieb an. Also spielten wir mit der Zentralverriegelung. Aber auch dass half nichts. Daraufhin beschloss ich, den Schlüssel erneut ins Zündschloss zu stecken und wir drehten erneut an sämtlichen Schaltern, ohne Ergebnis. Das Licht blieb an. Maya stieg aus und schloss die Beifahrertür. Ich stieg ebenfalls aus und als ich die Tür schloss, machte es „klick“ und im gleichen Augenblick viel mir ein, dass der Autoschlüssel, samt Ersatzschlüssel, der am selben Bund hing, noch im Zündschloss steckte. Das Auto war also geschlossen, das Innenlicht brannte und zu allem Überfluss spielte auch noch der CD-Player. Jetzt war guter Rat teuer. Zum Glück war Maya noch kurz vor unserem Urlaub in den ADAC eingetreten und somit hatten wir etwas Hoffnung, dass uns der amerikanische ADAC/AAA helfen könnte. Die Frage war nur, wie weit ist die nächste Autowerkstatt entfernt und wie lange würde es dauern bis ein Servicewagen kommt. Das ADAC-Büro in Miami war zu dieser Zeit leider nicht mehr besetzt und verwies uns an eine Münchener Nummer. Da wir im Death Valley schon unsere Erfahrung gemacht haben, mit Anrufen nach Deutschland vom Hotelzimmer aus (5 Min. = 20,00 $), riefen wir die Rezeption an, schilderten unser Problem und baten um die Telefonnummer von AAA. Die Dame an der Rezeption versicherte uns, dass dies kein Problem sei, denn es gäbe eine Werkstatt direkt hier am Grand Canyon und der Wagen könnte in ca. 15 Minuten vor Ort sein, er benötigte lediglich den Auftrag von AAA. Da das Telefon in unserem Zimmer nicht funktionierte, liefen wir zurück zur Rezeption. Dort wurde mir eine Verbindung gemacht. Nach 10 Minuten Warteschleife, meldete sich doch tatsächlich eine sympathische weibliche Stimme. Die Dame war sehr geduldig und nach weiteren 20 Minuten waren alle Formalitäten geklärt und wir gingen zurück zum Zimmer und warteten dort auf das Servicefahrzeug, das auch nach ca. 15 Minuten erschien und den PKW nach weiteren 5 Minuten öffnete. Leider hatte der Mechaniker keiner Zange dabei um die Schlüssel zu trennen. Wir nahmen uns auf jeden Fall vor, dies am nächsten Tag zu erledigen, damit demnächst jeder von uns einen Autoschlüssel einstecken hat.

Nach all dieser Aufregung sind wir so gegen 22:30 Uhr todmüde ins Bett gefallen.


Gefahrene Meilen: 180

 

 

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