16. Tag. Montag, 24. Mai 2010, Page, AZ
Alles Hoodoo - oder was?
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Trotz Morgenkaffee-Tratsch waren wir heute schon kurz nach 7:00 Uhr beim Frühstück. Hier wurden wir von einem absolut riesigen Angebot überrascht. Kurzum, hier hab es das Beste Motel-Frühstück auf unserer gesamten Tour. Neben Eiervariationen gab es Waffeln, Pancakes, Obst, Joghurt, Cereals, verschiedene Toasts, Muffins und das übliche Frühstückszeugs. Lediglich die dunklen Scheiben im Frühstücksraum sind etwas doof. Keine Ahnung, was die sich dabei gedacht haben.
Da wir noch nicht so wirklich wussten was wir heute machen wollen, beschlossen wir erst einmal zur Paria Rangerstation zu fahren. Mal hören, was die zu den gestern erfragten Wegen sagen.
Gesagt getan, nach dem Frühstück sind wir mit einem kleinen Umweg über die Tanke, um Kaffee und Eis aufzufüllen, zur Rangerstation gefahren. Dort war einer der Ranger gerade dabei die Zahl der heutigen Wave-Verlosung aufzuschreiben. 77 waren anwesend. Ich frag mich ja immer, wie die in die kleine Rangerstation passen. Bei uns waren damals wohl ca. 25 Leute anwesend und die Station war gerammelt voll.
Bis auf eine Family war die Rangerstation jetzt leer. Wir fragten deshalb einen Ranger, ob er eine Idee hätte, was wir jetzt machen könnten. Wir bekamen sofort viele Angebote. Das meiste hatten wir aber schon gemacht. Wir merkten, dass der Ranger darüber sichtlich erfreut war. Da wir weder Lust auf den Yellow Rock noch auf den Buckskin Gulch hatten fragten wir dann doch mal nach dem White Valley bei Church Wells. Ach ja, sagte er gleich, das wäre auch ne gute Idee und leierte uns sofort eine Wegbeschreibung runter. Hatte ich schon erwähnt, dass der Ranger einen wirklich charmanten Slang hatte. Ups, wir hatten nur die Hälfte verstanden und baten ihn uns den Weg aufzumalen. Sofort bekamen wir eine kleine Zeichnung. Sein einziger Kommentar zum Zaun war, dass wir ihn unbedingt schließen sollten und das querfeldein fahren verboten sei. Klar, machen wir doch immer. Als wir dann noch nach dem Weg zu den Wahweap Hoodoos über die CCR fragen bekommen wir lediglich mitgeteilt, dass diese Straße wohl von Big Water nicht mehr kontrolliert wird und dass dort auch einige Gatter auf dem Weg wären, die man nach der Durchfahrt immer schließen sollte. So unterschiedlich können Auskünfte sein. Na ja, uns war es im Prinzip egal, da uns sowieso klar war, dass wir morgen über die CCR zu den weißen Geistern fahren würden.
Heute machten wir uns dann erst einmal auf zum White Valley. Dank der einfachen Zeichnung des Rangers hatten wir auch kein Problem den Weg zu finden.
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Schon vor dem Zaun war die Landschaft unglaublich, zwar nicht weiß, aber so schön badländig. Links vom Gatter stand ein SUV mit seinen zwei Insassen bei offenen Türen. Da wir ja höfliche Menschen sind, fragten wir, ob wir helfen können. Als dann im bayrischen Englisch eine Antwort kam, beschlossen wir doch deutsch miteinander zu reden. Bei dem Paar handelte es sich um zwei Münchner Rentner, die schon seit mehr als 20 Jahren die USA – meist mit einem Womo – bereisten. Den Tipp vom White Valley hatten sie von ihrem SUV-Vermieter. Aber jetzt vorm Gatter waren sie sich doch unsicher ob man durchfahren dürfe.
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Wir öffneten also das Gatter und die Münchner fuhren uns hinterher und schlossen es.
Wir fuhren erst einmal ein bisschen gerade aus. Erst als bei einer sehr auffälligen Hoodoo Gruppe der Weg nach rechts abging, bogen wir ein. Die Münchner fuhren erst einmal geradeaus.
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Wir fuhren den Weg bis fast zum Ende durch. Als wir aus dem Auto stiegen verschwand die Sonne erst mal hinter den Wolken. So ein Pech aber auch. Wir warteten noch einen Moment, waren dann aber doch zu ungeduldig und schossen schon die ersten Fotos. Auch ohne Sonne sind die rosaweißen Felsen recht schön anzusehen.
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Als wir dann drehten zeigt sich auch die Sonne. Wir drückten natürlich gleich auf den Auslöser. Mikro-Chip sei dank, bei einem Rollenfilm hätte man sich wohl eher jedes Foto überlegt.
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Es ist immer wieder faszinierend, wie die Felsen sofort ihre Farbe ändern, sowie die Sonne darauf scheint. Es verblüfft mich immer wieder. Wir fuhren etwa 20 Meter zurück und waren sofort im Hoodoo-Wonderland. Was für Farben und Formen. Wir wussten gar nicht, wo wir anfangen sollten. Während die hinteren Felsen im Schatten noch rosa-weiß wirkten, so waren diese hier in der Sonne ocker-orange-weiß. Und dann noch diese interessanten rosafarbenen Terrassen. Einfach unglaublich!
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Die Wetterverhältnisse waren heute wirklich ideal. Endlich war der heftige Wind verschwunden. Lediglich die vielen Wolken am Himmel forderten manchmal unsere Geduld heraus. Aber wir hatten ja Zeit und so warteten wir immer schön die Wolkenlücken zum fotografieren ab.
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Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal ein Gebiet mit so viel unterschiedlichen Hoodoos gesehen zu haben. Die Gesteinsarten änderten sich hier am laufenden Band.
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Neben den Hoodoos gab es auch wieder viele schöne Wildblumen und riesige blühende Kakteenfelder zu fotografieren.
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Inzwischen waren auch die Münchner bei uns ankommen und wir verschwätzten etwas die Zeit mit ihnen. Während wir so schwatzten kam noch ein drittes Auto ins Gebiet gefahren. Lang hielten die sich aber nicht auf. Bis wir wieder am Auto waren, sind sie schon wieder verschwunden und wir hatten die schöne Gegend ganz für uns alleine, da die Münchner auch schon auf dem Rückweg waren.
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Wir fuhren erst einmal um die nächste Ecke, d. h. wir probierten es. Wirklich! Aber schon auf der Ebene stoppten wir. Diese mächtigen farbenfrohen Felsen waren einfach zu schön.
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Aber auch dieser kleine laufende Kaktus musste einfach fotografiert werden.
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Aber dann ging es tatsächlich weiter. Natürlich gab es hinter der nächsten Ecke auch wieder haufenweise Hoodoos. Auch diese hatten wieder sehr schöne Farben und Formen.
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Hatte ich schon gesagt, dass wir uns wie im Hoodoo-Wonderland fühlten. An jeder Ecke gab es was Neues zu entdecken. Wir kraxelten den Hügel hinauf und entdeckten weitere versteckte Hoodoos. Ach was war das herrlich!
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Und mittendrin mal wieder ein Herz. Irgendwie ziehen die mich magisch an. Ach ja, Blümchen gab’s hier natürlich auch. Ich kann mich nicht daran erinnern, wo anders schon einmal so viele Sego Lilys gesehen zu haben. Hier blühten sie wirklich an jeder Ecke.
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Wir waren wirklich froh, dass wir Silkes Tipp gefolgt waren, denn diese Tour heute stand eigentlich gar nicht auf unserem Programm. Planmäßig wären wir heute entweder zum Buckskin Gulch oder zu Edmaiers Secret an der House Rock Valley Rd. gelaufen. Erst im Gespräch mit Silke in Escalante erfuhren wir von diesem schönen Hoodoo-Tal.
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Während wir an den mächtigen farbigen Felsen vorbei über die Ebene zurück zum Auto liefen entdeckten wir große Flächen extrem ausgetrockneter Erde. Es war schon ein kleines Wunder, dass hier trotzdem so viele schöne Blumen wuchsen. Wahrscheinlich lag das an den Steingeistern, die dort saßen um die Pflanzen zu beschützen.
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Wir fuhren in die hintere Ecke des Gebietes. Dort hielten wir erst einmal ein gemütliches Picknick ab. Mittlerweile war es nämlich tatsächlich schon Mittag. Wo die Zeit nur wieder geblieben war.
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Anschließend machten wir uns auf Erkundungstour. Gleich hinter unserem Picknickplatz lockten uns viele Hoodoos in die nächste Ebene. Irgendwie war uns das aber „to much“. Wenn wir jetzt da hinunter gehen würden, wären wir für Stunden verschwunden und hätten immer noch nicht alles hier oben gesehen, so verschoben wir die Erkundung dieses Teiles auf einen nächsten Besuch.
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Diesmal ließen wir das Auto stehen und gingen zu Fuß weiter. Die Felsen hatten wieder einmal die Farbe gewechselt. Jetzt waren neben den Orangetönen auch noch ein paar lilafarbene Tupfer im Stein. Daneben gab es natürlich auch wieder Fratzen, ganz weiße Hoodoos etc., etc., etc.
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Dieser hintere Teil des Gebietes hatte es wirklich noch einmal in sich. Unserer Kameraauslöser hörten überhaupt nicht mehr auf zu glühen. Neben unglaublich farbigen Felsnadeln gab es hier mächtige Hoodoos in allen Farben.
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Aber dann war auch irgendwann die Luft raus und wir machten uns auf den Rückweg. Ich glaube wir waren fast 6 Stunden in diesem Gebiet. Auf der Rückfahrt machten wir noch ein paar Fotos von den schönen Badlands und anderen hübschen Felsen außerhalb der Study Aerea.
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Und da der Tag ja noch so jung war bogen wir noch am Lake Powell Overlook ab. Obwohl wir jetzt schon so oft in Page waren, sind wir hier noch nie eingebogen. Schade eigentlich, denn von hier aus hat man wirklich eine schöne Sicht auf den Lake Powell. Die Farben waren heute wieder irre intensiv.
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Interessant fanden wir diesen Felsen, auf dem sich viele Leute mittels kleinen Steinen verewigt hatten. Na ja, wohl nicht wirklich für die Ewigkeit. Dafür hinterlässt es aber keine hässlichen Spuren im Gestein.
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Von der schönen Aussicht angefixt fuhren wir dann auch noch zum Glen Canyon Dam. Doris hatte den Staudamm ja noch gar nicht aus der Nähe gesehen und heute war eine gute Gelegenheit dazu.
Wir fuhren bis ganz hinten durch und parkten auf dem Parkplatz für Busse. Hier entdeckten wir wieder einmal unsere Lieblings-Models. Keine Ahnung warum, aber an diesen Vögeln kommen wir irgendwie nie ohne Foto vorbei. Danach war aber doch der Staudamm dran.
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Hier waren wir natürlich nicht alleine. Mehrere Busladungen Touris tummelten sich hier herum. Dabei hörten wir einem sehr interessanten Gespräch eines deutsch/holländischen Pärchens zu. Er: „Woher kommt wohl das Wasser hier am Staudamm.“ Sie: „Bestimmt aus dem Atlantik oder dem Pazifik.“ Er nickte tiefsinnig dazu. Da fällt einem doch nichts mehr ein…………oder?
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Bevor wir zum Hotel zurück sind machten wir noch bei Safeway halt um unsere Vorräte aufzufrischen und dann gönnten wir uns noch ein leckeres Eis.
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Im Motel machten wir uns dann ausgehfein und spielten schon mal die Fotos auf. Anschließend fuhren wir zum Walmart etwas Shoppen. Unglaublich aber wahr. Wir haben hier total die Zeit vergessen und waren total erstaunt, dass es schon dunkel war, als wir aus dem Walmart heraus kamen. Nach dieser netten Trödelei sind wir dann direkt zur Dam Bar gefahren. Wie jedes Jahr verdrückten wir hier je einen kleinen Cesars Salat und Nudeln mit Hummer. Wie jedes Jahr, einfach nur Lecker.
Zurück im Motel tranken wir noch ein Bier und schauten uns dabei unsere Fotos an. Heute gab es wirklich viel zu sehen.
Gefahrene Meilen: 84
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