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18. Tag
Samstag, 21. Juni 2008 St. George – Amargosa Opera-House Hotel and  - Death Valley National Park - Artist Drive - Zabriski Point

Ein Schatz in „the middle of nowwhere“ oder die etwas andere Art zu übernachten

Mit dem Ramada in St. George hatten wir wirklich einen guten Fang gemacht. So gut geschlafen hatten wir schon lange nicht mehr. Im Zimmer gab es mal wieder eine Kaffeemaschine und aus der Dusche kam ein richtig toller Wasserdruck.

Frisch geduscht und schon mit einer Tasse Kaffee gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Frühstück. Hier war schon ganz schön was los. Eine Reisegruppe drängelte sich im Speiseraum. Obwohl dieser recht spärlich möbliert war, fanden wir aber ohne Schwierigkeiten ein Plätzchen. Die Frühstücksauswahl war recht groß. Es gab Brot, Brötchen, Weißbrot, Muffins, süße Stückchen, Butter, Margarine, Marmelade, Honig, Käse, Würstchen, Speck und Rühreier, sog. eine Waffel konnte man sich backen. Außerdem gab es die verschiedenste Sorten von Flakes, bis hin zu Haferbrei wuerg1. Letztendlich sog. eine recht große Auswahl an Obst. So ein gutes Frühstück hatten wir noch in keinem Motel, aber gut, wir waren hier ja auch in einem Hotel. Der Unterschied machte sich aber auch im Preis bemerkbar.

Gut ausgeruht und rundum gesättigt machten wir uns langsam auf den Weg ins Death Valley. Vorher prüften wir noch unsere Vorräte. Heute Abend waren wir auf den Inhalt unserer Kühlbox angewiesen, denn das nächste Restaurant war meilenweit entfernt und wie wir uns kannten, hatten wir mit Sicherheit keine Lust heute Abend zum Abendessen mit dem Auto zu fahren. Wir planten deshalb ein Picknick vor oder auf dem Zimmer, je nach dem wie die Gelegenheiten dort wären. Die Überprüfung ergab, dass wir noch gut ausgerüstet waren, lediglich das Eis war geschmolzen. Daher kauften wir noch etwas Eis für unsere Kühlbox. Als wir gegenüber der Tankstelle eine Autowaschanlage sahen, beschlossen wir Dickie einer Wäsche zu unterziehen, um den roten Staub der vergangenen Tage von ihm abzuwaschen. Da Sonntag war, waren wir gespannt, ob sie geöffnet war. Aber so ist halt Amerika. Natürlich hatte sie geöffnet.
Auf der anderen Straßenseite angekommen, mussten wir allerdings feststellen, dass wir nicht genug Kleingeld dabei hatten. Wir waren schon drauf und dran wieder zu Tankstelle zu fahren, als ein Paar mit seinem Auto in die Nachbarbox fuhr. Wir warteten, bis sie angefangen hatten ihren Wagen zu waschen und fragten dann nach Kleingeld. Sie waren gut gerüstet und konnten uns einen Dollar wechseln. Jetzt konnten auch wir anfange Dickie zu waschen. Nach dieser Wäsche war er richtig ausgehfein für den Sonntag.

Lt. Topomap lagen heute ereignislose 220 Meilen vor uns. Die meiste Zeit würden wir über den Highway No. 15 fahren, was bedeutete, dass wir gut voran kommen würden. In Las Vegas würden wir auf die US 160 wechseln bis Parhump und von dort ging es weiter auf die US 190,  die uns direkt nach Amargosa führen würde.
Die Fahrt bis nach Las Vegas war wie erwartet recht ereignislos. Auch heute war wieder ein wunderschöner Tag. Der Highway war wenig befahren und so kamen wir sehr gut voran. Links und rechts am Straßenrand standen immer wieder einige Joshua Trees. Doris versuchte immer wieder einmal sie aus dem fahrenden Auto heraus zu fotografieren, was meist schlechter als besser belang.
Kurz vor Las Vegas erbot sich eine Haltemöglichkeit, die wir auch gleich nutzen. Hier hatten wir nun endlich Gelegenheit die unterschiedlichsten Kakteen zu fotografieren. Nach einer kurzen Pause setzten wir unsere Fahrt nach Amargosa fort.

 

 

 

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Aber erst einmal näherten wir uns Las Vegas. Heute würden wir das Disneyland für Erwachsene allerdings nur streifen. Dies war allerdings gar nicht so einfach wie gedacht, denn Doris lotste mich erst einmal falsch. Dies führte dazu, dass wir eine Ehrenrund um Las Vegas drehten. Wir nahmen es mit Humor. Nach einer guten halben Stunde hatten wir es aber geschafft und ließen Las Vegas hinter uns.

Auf der US160 veränderte sich auch schnell die Landschaft. Die schönen Kakteen waren vom Straßenrand verschwunden. Jetzt gab es nur noch wüstentypisches Buschwerk und graue Felsen. Es wurde auch immer heißer. Das Thermometer zeigte mittlerweile schon auf über 45 °C an. Viel würden wir heute nicht mehr machen. Unsere Überlegung war, dass wir erst einmal nach Amargosa ins Motel fahren wollten um das Gepäck aufs Zimmer zu bringen. Dort wollten wir dann unsere Badesachen anziehen um anschließend im Death Valley NP direkt ins Furnace Creek Inn & Ranch Ressort zu fahren um dort erst einmal die Pool zu entern.

 

 

 

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Wir kamen nach Parhump. Wieder einmal eine typische amerikanische Kleinstadt. Hier noch mit etwas vom Las Vegas-Feeling behaftet, denn auch hier gab es kleinere Casinos. Ich versuchte wieder einmal während der Fahrt zu fotografieren. Leider war unsere Windschutzscheibe sehr schmutzig. Hinter Parhump bogen wir ab auf die US 160. Von hier aus war es nicht mehr weit. Jetzt fuhren wir wieder einmal durch „The middle of Nowwhere“.

 

 

 

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Es war nicht schwer das Amargosa Opera-House and Hotel zu finden. Mitten in der Wüste standen wir plötzlich davor. Es war unglaublich. So hatten wir es uns vorgestellt. Frisch getüncht erstrahlte die im Adobe-Stil erbaute Anlage in einem maroden Charme. Wir stellten Dickie ab und suchten die Rezeption.

 

 

 

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Hier wurden wir gleich freundlich bedient und erhielten unser Zimmer. Wie alle Zimmer hier im Haus war auch unser Zimmer nicht auf dem neuesten Hotelstandart, aber es gab wirklich alles war man braucht. Es gab eine alte, wenn auch klapprige, aber dafür funktionieren Klimaanlage. Wir hatten zwei auseinander stehende Betten mit sauberen Überwürfen, eine große Kommode, ausreichend platz um unser Gepäck abzustellen und sogar einen schmiedeeisernen Tisch mit zwei Stühlen. Natürlich gab es auch ein Bad ohne Fenster, dafür aber mit einem Lichtschacht. Dieser brachte genug Licht nach unten, so dass wir tagsüber kein Licht anmachen mussten. Ansonsten war auch hier der Charme der Vergangenheit zu spüren. Manche Kacheln waren gesprungen, das Waschbecken und die Badewanne waren nicht mehr die jüngsten. Aber alles war blitz sauber und die Dusche funktionierte sehr gut.

 

Nachdem wir uns umgezogen hatten, begaben wir uns auf Entdeckungstour. Es war noch nichts los im Hotel und die Türen der nicht bewohnten Zimmer standen offen. Dies gab uns Gelegenheit dort einmal hinein zu schauen, um die tollen Wandgemälde von Marta Becket zu bewundern. In unserem Zimmer war ja leider kein Wandgemälde.

Gleich ein Zimmer weiter fanden wir schöne Wand- gemälde (sog. Murals). Es handelte sich dabei um Zirkusmotive.
Es gab menschliche Pyramiden, Luft- akrobaten an der Decke und eine feenhafte Tänzerin auf einem mit Sternen bemalten Ball. Laut einer Info in einem kleinen Bilderrahmen an der Wand war zu lesen, dass dies  das  Lieblingszimmer  von Red Skelton war, das er bei seinen häufigen Besuchen in Amargosa gerne mietete.

In einem weiteren Zimmer war fast das ganze Mobiliar an die Wand gemalt. Lediglich das Bett (aber die nicht Rückwand), der Nachttisch, ein Stuhl und eine Kommode waren echt. Alles andere waren Gemälde. Sehr verblüffend. Als ich Doris erzählte, sie stehe fast im Schrank, trat sie erschrocken zurück um dann festzustellen, dass es nur ein Gemälde ist.

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Dies ist im Dämmerlicht des Zimmers erst gar nicht aufgefallen. Um das Verwackelt der Fotos zu vermeiden machten wir im Zimmer Licht und entdeckten dabei auch noch den Engel auf der Zimmerdecke.

 

 

 

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Leider waren nicht mehr Zimmer mit Wandmalereien geöffnet und so zogen wir weiter durch den Gang. Auch hier gab es noch viel zu entdecken. Es gab wirklich kaum ein Flecken der nicht bemalt war. Der Sensor unserer Kamera kam gar nicht zur Ruhe. Auch hier waren mache Murals so verblüffend, dass man erst näher heran treten musste um zu entdecken das es sich dabei lediglich um Wandbemalungen handelt.

 

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Nach dieser Fotosession in relativ kühlen Räumen machten wir uns langsam mit unseren Badehandtüchern bewaffnet auf den Weg ins Death Valley.

 

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Nach knapp 30 Meilen und ca. 50 Minuten Fahrtzeit hatten wir unser Ziel erreicht. Bis auf einen kleinen Fotostopp am Eingangsschild und kurz dahinter haben wir keinen Stopp eingelegt. Es war einfach zu heiß. Wir wollten nur noch ins Wasser. Noch war ja ungewiss, ob dies überhaupt klappen würde.

 

 

 

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Aber trotz dieser großen Hitze musste der Pool noch etwas warten. Zu fasziniert war ich von dieser Landschaft. Als ich vor vier Jahres zum ersten Mal ins Death Valley kam, war diese Straße ja leider noch gesperrt, da eine große Springflut im Frühjahr 2004 einen großen Teil des Nationalparks überschwemmt und viele Straßen aufgerissen hatte. Diese Strecke war bis zu unserem Urlaub damals noch nicht freigegeben und so konnten wir nur über Badwater den Park verlassen. Was auch nicht schlecht war.
Wir hielten kurz an. Wenigsten ein paar Fotos wollten wir schießen, zu sehr waren wir davon beeindruckt was wir hier sahen.

 

 

 

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Wir fuhren durch das Tor der Furnace Creek Ranch. Ohne zu zögern fuhren wir am Souvenir-Shop und  am Restaurant vorbei direkt in den hinteren Teil des Geländes, in dem ich den Pool vermutete. Und ich hatte recht. Wir fanden sogar noch einen Parkplatz im Schatten und stellten Dickie erst einmal darauf ab. Es war so heiß! Mittlerweile hatte das Thermometer doch tatsächlich die 50 °C Grenze erreicht. Hoffentlich klappte das mit dem Pool. Vielleicht war ja der Bereich Rund um den Pool abgeschlossen. Als ich vor 4 Jahren hier war, hatten wir leider einen Sandsturm, so dass unser Bad im Pool ausfiel. Ich hatte also noch einmal Baden gut und das wollten wir heute einlösen. Wir schnappten unsere Handtücher und was wir sonst noch brauchten und gingen Richtung Pool. Vor uns lief eine amerikanische Familie. Sie hatten offensichtlich das gleiche Ziel. Wir waren immer noch gespannt. Der Bereich um den Pool herum war tatsächlich umzäunt. Jetzt wurde es langsam spannend. Brauchten wir etwa eine Karte um zum Pool zu kommen. Wir schlossen etwas mehr zu der Familie auf um zu beobachten, wie sie zum Pool gelangten. Zu unserer Freude konnten wir sehen, dass das Tor im Zaun nicht abgeschlossen war und auch niemand darauf achtete – Hotelpersonal war auch nicht zu sehen – wer den Pool betrat. Wir fielen also gar nicht auf. Es gab nur noch wenige Plätze im Schatten, aber wir hatten Glück und konnten gerade noch zwei Halbschattenplätze ergattern. Ich ging gleich ins Wasser. Es war herrlich. Die nächsten zwei bis 3 Stunden bewegten wir uns hier nicht vom Fleck. Es war viel zu heiß, wir hätten ja sowieso nichts unternommen.

Als es so langsam auf 17:00 Uhr zu ging entschieden wir uns für eine Ostsänderung. Schließlich wollten wir ja noch zur Artistpalette und zum Abschluss zum Zapriski Point. Vorher machten wir noch einen Abstecher in den Souvenirladen. Hier wollten wir schon einmal Sicherheitshalber unsere Biervorräte auffrischen und für jede von uns ein Eis und einen Becher Cola kaufen. Obwohl wir Wasser mit am Pool hatten waren wir durstig und Cola würde sicher auch unseren müden Geist wieder etwas auf die Sprünge helfen.

Wir parkten Dickie auf dem Parkplatz vor dem Souvenir-Shop. Es war immer noch heiß. Da wir immer noch Zeit hatten, beschlossen wir das Museumsgelände etwas zu erkunden.

 

 

 

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Wir spazierten also über das schön angelegte Gelände und fotografierten die ausgestellten alten Kutschen und Minenfahrzeuge. Mir hatte es besonders eine alte Dampflok angetan, die auch auf dem Gelände ausgestellt war. Nach ca. 10 Minuten verloren wir allerdings die Lust hier weiter zu fotografieren, wenn wir waren schon wieder wie durchs Wasser gezogen platsch nass geschwitzt. Es zog uns fast magisch in die klimatisierten Räume des Souvenir-Shops. Um etwas auszudampfen schauten wir uns natürlich auch etwas die Auslagen an. Ich entdeckte dabei eine schöne Umhängetasche, die ich später viell. kaufen wollte. Wieder etwas ausgekühlt, mit jeweils einem Eis und einer Cola in der Hand verließen wir das Geschäft und setzten uns erst einmal davor auf eine Bank um unser Eis im Schatten zu genießen. Selbst im Schatten war es kaum auszuhalten und so flüchteten wir schnell ins innere von Dickie und schmissen die Klimaanlage an.

 

 

 

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So gegen 18:00 Uhr erreichten wir unser erstes Besichtigungsziel des Tages, die Einfahrt zum Artist-Drive. Doris war schon einmal hier, allerdings lag dies schon über 10 Jahre her. Ich war zwar vor 4 Jahren schon im Death Valley, aber gerade diese Straße sowie die Zufahrt zum Zabriski-Point war damals wegen einer Springflug im Frühjahr, die viele Straßen zerstört und auch ein Menschenopfer gefordert hatte, gesperrt.

Hier begann also mal wieder Neuland. Die Sonne strahlte immer noch erbarmungslos auf uns herab. Selbst den Wegweiser zum Artist-Drive fotografierten wir nur aus dem Auto heraus. Noch hatten wir keine Lust auszusteigen. Aber dies sollte sich bald ändern.

 

 

 

Die Landschaft hier war wirklich unglaublich. Diese Farbvielfalt der Felsen hatte ich vorher noch nie gesehen. Wir kamen aus dem Staunen kaum noch raus. Anfangs waren wir allein auf dieser verwunschenen Strecke. Die meisten Touris zogen wohl klimatisierte Räume vor. Wir konnten es gut verstehen. Selbst um diese Uhrzeit war die Luft noch so heiß, dass sie einem fast den Atem nahm. Wir waren schon wieder durchgeschwitzt und dabei hatten wir uns doch kaum aus dem Auto heraus bewegt. Aber es half ja nichts. Nicht alle Fotos – sogar eher die wenigsten – kann man aus dem Auto heraus schießen. Man muss hin und wieder einmal aussteigen. Und wie halt schon während dem ganzen Urlaub so kamen wir auch jetzt kaum voran. Kaum waren wir ein paar Meter gefahren, blieben wir auch schon wieder stehen, weil die Natur einfach so schön war. Wir konnten nicht anders. Wer könnte auch schon diesen einmal hellrosa, dann wieder türkis glänzenden Felsen widerstehen, wir nicht. Die Farbpalette der Felsen reichte wirklich von schokobraun über goldbraun bis golden und weiß, dann wieder von hell bis dunkelrosa und die verschiedensten Grüntöne. Wenn wir es nicht mit eigenen Augen gesehen hätten, würden wir es wohl kaum glauben. Die Farben hier sich schon fast unbegreiflich.....schön!

 

 

 

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So schade es auch war, aber selbst an der Artist-Palette war es leider immer noch so heiß, dass wir keine Lust verspürten, hier zwischen den farbenfrohen Felsen umher zu laufen und nach noch schöneren Motiven zu suchen. Wir begnügten uns beide mit einem Blick vom Parkplatz und machten ein paar Fotos. Danach waren wir wieder froh, ins klimatisierte Auto steigen zu können.

 

 

 

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Auf dem Rückweg nach Amargosa mussten wir wieder an der Furnace Creek Ranch vorbei. Da wir schon wieder durstig waren und Dickies Klimaanlage gegen diese Temperaturen auch nicht mehr richtig ankam, waren wir uns schnell einig, dort in der Bar noch einen kurzen Getränkestopp einzulegen. Wir hatten sowieso noch genug Zeit bis zum Sonnenuntergang, den wollten wir entweder am Zabriski-Point oder in Amargosa fotografieren. In der Bar war es schön kühl. Das erste Cola war auch schnell getrunken. Der Durst war aber immer noch nicht gelöscht, es musste noch ein zweites her. Nachdem wir ausgekühlt und unser Durst gestillt war zogen wir noch einmal ein Haus weiter in den Souvenir-Shop. Hier wollten wir noch das Bier für heute Abend mitnehmen. Für mich endete es damit, dass ich mir auch noch die schöne Umhängetasche kaufte. Doris wurde sich nicht ganz einig. Sie war immer noch auf der Suche nach einem T-Shirt für ihre Mutter.

 

So gegen 20:00 Uhr waren wir auf dem Weg zurück nach Amargosa. Vorher legten wir aber noch am Zabriski-Point einen ausgiebigen Fotostopp ein. Bisher kannte ich diese Stelle nur aus dem gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni. Die Handlung des Filmes finde ich zwar nach wie vor etwas wirr, die Landschaft hat mich aber schon immer fasziniert.
Benannt wurde das Gebiet nach Christian Brevoort Zabriskeie. Er war Vizepräsident und Geschäftsführer der Pacific Coast Borax Company, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts hier mit dem Boraxabbau beauftragt war.
 

Diese bizarre Gesteinsformation ist die Ablagerung des ehemaligen Lake Zabriskiee, der bereits vor  9 Mio Jahren ausgetrocknet ist. Durch die hohen Temperaturen, den Wind, sowie durch teilweise recht heftige Gewitterregen, ist diese Formation starken Erosionen ausgesetzt.

Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Es war wieder einmal viel schöner die Landschaft im Original zu betrachten als auf der Leinwand. Wir waren noch etwas zu früh. Teilweise fiel die Sonne noch zu hart auf die gelben Hügel. Aber dort, wo die Sonne nur noch schräg über die Hügel kam, lagen schöne Schatten in den kleinen Schluchten und überzogen die Landschaft mit einem goldenen Licht.
Es war immer noch viel zu heiß, um hier auf den Sonnenuntergang zu warten, denn es gab nicht mal einen kleinen Fitzel Schatten.

 

 

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Eine gute ½ Std. haben wir am Zabriski-Point verbracht. Wäre es nicht so heiß gewesen, wären wir sicher länger an diesem schönen Ort geblieben. Während wir versuchten, die Landschaft auf uns wirken zu lassen, floss uns der Schweiß nur so den Rücken herunter. Andere Touris kamen, schossen ein paar Fotos und gingen auch gleich wieder. Uns war es recht.  Erstaunt stellten wir fest, dass diese Location auch durchaus zum Sonnenaufgang interessant sein könnte, da eine Hälfte ganz im Gegenlicht verschwand.

 

 

 

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Während der Fahrt sank die Sonne immer mehr. Wir hofften doch sehr, dass wir Amargosa noch vor dem Sonnenuntergang erreichen würden. Und wir hatten Glück. Wir waren gerade an dem Schild von Death Valley Junction vorbei als das goldene Sonnenlicht sich langsam in ein zartes rot verwandelte. Anstatt zum Opera-House zu fahren, fuhren wir auf das gegenüberliegende Gelände. Hier erlebten wir den Sonnenuntergang in einer seiner schönsten Formen. Die Berge glühten rot und die Bäume und Sträucher zeichneten sich nur noch als schwarze Schatten 

 

 

 

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Überrascht entdeckten wir diesen kleinen See. Hier unternahmen Vögel ihre letzten Flüge für heute und in der Ferne kamen wilde Mustangs aus ihren sicheren Verstehen hervor. Als dann auch noch ein Jack Rabbit vor uns her hoppelte, kannte unsere Begeisterung kaum noch Grenzen. Was für ein toller Tag. Die Entscheidung hier und nicht in Furnace Creek zu übernachten war genau richtig gewesen.

 

 

 

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Jetzt freuten wir uns auf eine warme Dusche und auf unser Picknick aus der Kühlbox. Wir fuhren gerade rüber auf die andere Straßenseite zum Amargosa Opera-House und Hotel. Erstaunt stellten wir fest, dass jetzt viele Fahrzeuge hier parkten. Das Hotel schien gut gebucht zu sein. Wir trugen die Kühlbox auf unser Zimmer, da wir beschlossen hatten, dort zu picknicken. Vor dem Hotel standen zwar Stühle, allerdings gab es hier keine Tische und im Zimmer hatten wir immerhin einen recht großen Tisch der sich regelrecht zum Picknicken anbot.

Vor der Dusche, wollte ich nur noch schnell mal ans Auto, da wir wieder einmal vergessen hatten ein Taschenmesser mit aufs Zimmer zu nehmen. Dabei kam ich bei der Nachtpförtnerin vorbei, die gerade einem Paar einen schönen Weg nach Las Vegas erklärte. Ich blieb einen Moment dabei stehen und hörte zu. Als das Paar dankend in ihrem Zimmer verschwunden war, hakte ich noch einmal nach. Die Beschreibung der Pförtnerin hatte sich einfach zu gut angehört. Ich verschwätzte mich mit ihr eine gute ¼ Std. Doris war schon fast dabei eine Suchmeldung nach mir loszuschicken.

Währen die eine unter der Dusche war, deckte die andere den Tisch und umgekehrt, so dass es nicht lange dauerte und wir unser Abendmahl einnehmen konnten. Wir waren jetzt aber auch hungrig. Unser Abendessen bestand aus Käse, Paprika, Selleriestangen und verschiedenen Dips, Oliven und Käsecrackern. Das ganze spülten wir mit einem Bier herunter. Es wir wirklich lecker.

Da es noch früh am Abend war beschlossen wir noch einmal nach draußen zu gehen um die milde Nachtluft zu genießen. Wir waren die einzigen Gäste, die auf diese Idee gekommen waren. Die anderen schliefen wohl schon. Wir setzten uns auf eine niedrige Mauer und ließen den Tag noch einmal an uns vorüber ziehen. Während wir so plauderten kam ein Bekannter der Nachtpförtnerin zu uns und leistete uns Gesellschaft. Mit ihm verplauderten wir uns bis um ½ 1 Uhr. So lange hatten wir uns schon lange nicht mehr verquatscht. Aber es war nicht uninteressant. Durch das Gespräch erfuhren wir z.B., dass der Death Valley NP, der größte Nationalpark in den USA ist. Das hätten wir nicht gedacht. Auch ansonsten hatte unser Gesprächspartner einiges zu berichten. Nach seinen Angaben hatte er auch schon im Yellowstone NP gearbeitet und konnte auch von dort viel erzählen. Todmüde verabschiedeten wir uns zu später Stunde und verfielen in einen Koma-artigen Schlaf. Anders hätten wir hier auch nicht schlafen können, da es im Zimmer ohne Aircondition (diese war einfach zu laut um dabei schlafen zu können) gleich wieder sehr warm wurde.

Gefahrene Meilen: 337

 

 

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