18. Tag. Mittwoch, 26. Mai 2010, Page, AZ - Grand Canyon South Rim, AZ
Eine sandige Angelegenheit
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Beim Aufwachen galt mein heutiger Blick natürlich als erstes meinem Akkuladegerät. Mist! Es hatte tatsächlich nicht aufgeladen. Jetzt war guter Rat teuer. Während dem morgendlichen Kaffee mache ich im Forum erst einmal meinem Ärger Luft. Helfen konnte ja leider niemand, aber der Tipp mit Amazon-Overnight könnte evtl. klappen. Und falls alles nicht klappen sollte, hätte ich ja wenigstens noch meine kleinen Canon Power Shot dabei. Die hatte ich nur mitgenommen, weil ich kurze Videos drehen wollte, was ich dann sowieso nicht gemacht habe.
Wir sind dann recht früh (6:00 Uhr) zum Frühstück. Heute war es wieder etwas leerer, denn die Reisegruppen waren noch nicht vollständig anwesend (im Übrigen wieder Franzosen). Kurz nach ½ 7 standen wir dann vor dem Walmart. Der Parkplatz war noch total leer. Leider war die Tür auch noch verschlossen. Wie geht denn so was. Irgendwie sind wir davon ausgegangen, dass diese Märkte 24 Std. geöffnet haben. An der Tür entdeckten wir dann eine Tafel mit den Öffnungszeiten. Hier sollte laut Anschlag seit 6:30 Uhr geöffnet sein. Wo war also das Problem? Während wir etwas ratlos vor der verschlossenen Tür standen kam eine Kundin und zeigte nach links. Wir folgten ihren Armbewegungen und siehe da, ein Seiteneingang war geöffnet. Mittlerweile kannten wir uns hier ja ganz gut aus und gingen deshalb direkt in die Fotoabteilung und fragten dort einen Mitarbeiter nach dem Akku-Ladegerät. Leider verneinte er, aber das hatten wir ja schon vermutet. Auf unsere Frage, ob er einen anderen Laden wüsste, verwies er uns nach Flagstaff. Dort wäre wohl frühestens ein Laden in dem wir fündig werden würden. O.k. und danke. Hier kamen wir nicht weiter. Jetzt musste Plan B herhalten. Wir fuhren also auf dem MCD-Parkplatz und gingen online. Bei Amazon gab es zwar ein Ladegerät, aber leider keinen Overnight-Express. Ich riskierte es und kaufte es. Lt. Amazon sollte die Lieferung innerhalb von 2 Tagen bei uns sein. Ich bestellte das Ladegerät für Laughlin, dann wären die 2 Tage um. Durch dieses ganze hin und her war es schon nach 7:00 Uhr als wir vom MCD-Parkplatz fuhren.
Da wir heute viel vorhatten schauten wir nun, dass wir zügig vorankamen. Heute mussten wir uns mal wieder viel auf unser GPS verlassen. Doris war ganz froh, dass sie heute mit Fahren dran war und ich mich somit mit dem Garmin auseinander setzen musste.
Unser erstes Ziel war der Navajo Stand Rock auch Pudel Rock genannt. Eigentlich sollte die Fahrt hierhin nur ein kurzer Abstecher sein. De facto benötigten wir für diesen Abstecher – mal von der normalen Fahrtzeit abgesehen – eine gute Stunde.
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Leider stand dieser verdammte Pudel total im Gegenlicht. Schade! Der Weg hat sich irgendwie nicht richtig gelohnt. Wenigstens hat er Spaß gemacht. Eins haben wir dabei gelernt. Irgendwie fehlt uns wohl das Forscher-Gen. So nett die Fahrt hierher auch war, aber für die paar Fotos hat sich unserer Meinung nach der Weg wirklich nicht gelohnt. Da hätte hier schon etwas mehr stehen müssen als ein einziger Fels.
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Und so fuhren wir schon etwas halbherzig zu unserem nächsten Ziel, dem White Mesa Arch. Wenigsten lag dieser etwas mehr auf dem Weg zum Grand Canyon, dachten wir. Wir also erst einmal wieder aus diesem Gewühl von Sandpisten raus und auf den etwas breiteten, festgefahrenen Acker. Aber hier blieben wir nicht lange und unser GPS führte uns schon wieder auf eine Sandpiste. Und diese war von einem ganz anderen Kaliber. Durch die recht starken Winde in den letzten Tagen hatte es hier wohl die ganzen Straßen zugeweht. Die Piste zum White Mesa Arch war kaum noch zu erkennen. Wir konnten einem Steckenbleiben im Sand nur ausweichen, weil Doris so geistesgegenwärtig war und irgendwann oberhalb der Piste gefahren ist. Durch die eigentliche Piste währen wir nie durchgekommen. Vor dem Hof der Navajos war dann allerdings Schluss. Wir parkten unseren KIA in der Nähe vom Gatter und schauten uns die Umgebung an.
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Der White Mesa Arch war immer noch recht weit entfernt. Keine Ahnung, wie lange wir bis zu ihm noch fahren würden und ob die Piste nicht noch schlechter werden würde, weil da in den letzten Tagen bestimmt niemand gefahren war. Wir standen offen gesagt etwas ratlos in der Gegend. Irgendwie war die Luft raus und wir wollten ja auch noch etwas vom Grand Canyon sehen. Die Zeit, die wir hier benötigten um zum Arch zu gelangen würde uns ja dann am Grand Canyon fehlen. Den Blue Canyon hatten wir sowieso schon leichten Herzens abgeschrieben. Wir entschieden uns also umzudrehen. Das einzige, was uns wirklich ärgerte war, dass wir den White Mesa Arch nicht vorhin vom weiten fotografiert hatten, als wir einen ganz guten Blick auf ihn hatten. Zurückfahren wollten wir aber auch nicht.
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Mit ihren Anweisungen war es wirklich einfach und keine 10 Minuten später hatten wir endlich wieder Asphalt unter den Rädern. Nach weiteren 10 Minuten standen wir bei den Elefantenfüßen.
Hier legten wir erst einmal eine Shoppingrunde ein. Während wir einkauften fragten wir die Verkäuferin nur so zum Spaß nach dem Weg zum Blue Canyon. Sie wusste genau was wir meinten und gab uns eine genaue Wegbeschreibung. Sie riet uns allerdings davon ab, da der Weg momentan sehr sandig sei, viel sandiger als sonst. Aber wir hatten ja sowieso keine Zeit mehr und wollten nur noch schnell zum Grand Canyon.
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Bis zum Grand Canyon machten wir nur einen Stopp an der Cameron Trading Post. Hier hatte ich gelesen, sollte es leckeres Frybread geben. Da wir dieses Jahr noch keins gegessen hatten machten wir hier unsere Mittagspause.
Wow, war hier was los. Schon auf dem Parkplatz wimmelte es nur so von Touristen. Wir hielten uns draußen nicht lange auf und gingen gleich in den riesigen Einkaufsladen. Dort am hinteren Ende führte der Weg ins Restaurant.
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Nach ca. 1 ½ Std. hatten wir das Eingansschild des Grand Canyons erreicht.
Ganz nach Touri-Art sind wir natürlich ausgestiegen und haben es fotografiert.
Anschließend säuselte im CD-Player Willy Nelson während wir die Parkstraße entlang fuhren.
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Unser erster Halt war natürlich am Desert View. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Grand Canyon und den Colorado River. Allerdings mussten wir erst etwas in 2. Reihe stehen bevor wir die tolle Aussicht auch fotografieren konnten. Schon hier fällt einem auf, dass dieser National Park „der“ Touristen-Magnet in diesem Land ist.
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Der bekannte Watch-Tower stand leider im Gerüst und die Touristen stapelten sich fast vor seinem Eingang. Wir beschlossen daher nicht hinein zu gehen sondern liefen um ihn außen herum in der Hoffnung, ihn von der anderen Seite besser fotografieren zu können.
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Von hier aus fuhren wir in Richtung Grand Canyon Village. Hier hatten wir in der Mastwick Lodge für diese Nacht eine Unterkunft vorgebucht. Bis dahin hatten wir aber noch einige View Points vor uns…und wir hielten wirklich an jedem Aussichtspunkt. Es war einfach nur schön. Wir konnten uns an dieser Aussicht einfach nicht sattsehen.
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Da wir kein einziges View Point Schild fotografiert haben, kann ich heute auch nicht mehr sagen, von welchem Punkt aus wir welches Motiv geschossen haben. Aber ich finde es ist auch ganz egal. Die Aussicht war immer toll.
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Ich glaube am Grandview Point hat dann mein Akku den Geist aufgegeben. Ich hatte ja nicht geglaubt, überhaupt so weit zu kommen. Jetzt musste also die kleine Power Shot dran. Das war vielleicht eine Umstellung, plötzlich wieder durch ein total undeutliches Display zu schauen.
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Letztendlich muss ich allerdings zugeben, dass auch diese Kamera recht anständige Fotos macht, denn einen Unterschied kann ich bei den meisten Aufnahmen nicht erkennen.
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Im Village angekommen fuhren wir erst einmal im Kreis bevor wir die amerikanische Logik verstanden haben. Letztendlich ergatterten wir den letzten freien Parkplatz vor der Mastwick Lodge und gingen erst einmal an die Rezeption zum Einchecken. Die Schlange war hier recht kurz und wir kamen recht zügig dran. Mit der Internetbuchung hatte zum Glück alles geklappt und so hielten wir wenige Minuten später unsere Zimmerkarte und einen Lageplan in der Hand.
Da uns langsam die Zeit knapp wurde beschlossen wir, erst später aufs Zimmer zugehen und lieber jetzt gleich zurück zum Rim zu laufen um uns einen schönen Platz für den Sonnenuntergang zu suchen. Da wir nicht genau wussten, wie lange wir für was brauchen würden, fragten wir am Informations-Desk. Hier wurde uns auch geholfen. Eine nette Mitarbeiterin erklärte uns, dass wir für Hermits Rest schon zu spät wären und riet uns, doch einfach am Rim entlang zu laufen in Richtung Hermits Rest, denn die Schlange am Bus wäre sicher auch schon zu lang. Wir dankten ihr und machten uns auf zum Rim. Auf dem Weg dorthin gingen wir noch schnell am Auto vorbei um Jacken und Bier mitzunehmen um uns innerlich und äußerlich zu wärmen.
Die Angestellte von der Lodge hatte Recht. Die Schlange am Bus war wirklich lang und so gingen wir vorbei zum Trail. Wie nicht anders vermutet waren wir hier alleine. Es ist schon witzig, dass selbst an solch einer Touristenattraktion plötzlich kein Mensch außer uns unterwegs war. Schon gleich am Anfang gefiel uns der leicht ansteigende Weg sehr gut und wir beschlossen sogleich, hier auch zurück zu laufen und auch für den Rückweg auf den Bus zu verzichten.
Ehrlich gesagt sind wir hin nicht weit gelaufen, denn als wir an der Bushaltestelle vom Maricopa Point ankamen, kam auch ein fast leerer Bus und wir konnten nicht widerstehen und sind eingestiegen. Wir blieben gleich beim Fahrer stehen und fragten ihn, wo denn der beste Platz für den Sonnenuntergang wäre. Er antwortete natürlich: „Hermits Rest“. So weit wollten wir aber nicht fahren, da wir ja unbedingt zurücklaufen wollten. Auf unsere Frage, ob der Hopi Point gut wäre, meine er, wir sollten auf jeden Fall noch etwas mitfahren. Hier wäre es viel zu voll. Wir blieben also noch etwas im Bus.
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Nachdem die ersten Fotos im Kasten waren, packten wir erst einmal unser mitgebrachtes Bier aus und machten es uns gemütlich. Es dauerte ja noch etwas bis zum Sonnenuntergang.
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Während wir an der Hopi Wall fast alleine waren, stapelten sich die Touris am Mohave Point. Wir dankten in Gedanken noch einmal dem Busfahrer, der uns geraten hatte hierher zu gehen.
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Auch das Nachglühen war heute einfach nur schön. Für uns ein wirklich perfekter Sonnenuntergang. Erst nachdem die Sonne ganz verschwunden war, machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg am Rim entlang. Dabei versuchten wir den schönen Vollmond einzufangen. Aber selbst mit Stativ ist es mir nicht ganz gelungen. Hier hätte ich schon einen Fernauslöser benötigt.
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Der Scherzkeks gab sich sofort zu erkennen. Er war der männliche Teil eines Paares, das es sich hier an der Rimkante bei einer Flasche Wein bequem gemacht hatte. Nach dem ersten Schrecken unterhielten wir uns ein bisschen mit ihnen über den tollen sternenklaren Himmel und darüber, dass niemand außer uns diese tolle Nacht zum Anlass nahm, hier etwas spazieren zu gehen. Da wir hungrig waren verabschiedeten wir uns allerdings recht flott und liefen zurück zur Lodge.
Dort sind wir dann direkt ins SB-Restaurant. Für mich gab es einen Burger und für Doris irgendwas Vegetarisches. Eine Portion Pommes und Onion Rings haben wir uns geteilt. Für Fastfood war das Essen wirklich lecker. Gut gesättigt gingen wir zurück zum Parkplatz und fuhren dann in unser Zimmer.
Auf dem Zimmer haben wir dann wie immer die Fotos gespeichert und bei einem Bier noch schnell angeschaut. Dann waren wir aber recht schnell müde und sind schlafen gegangen.
Gefahrene Meilen: 217
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