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USA2010

 

Ein KLICK in den Header (Titelbild) bringt euch in die Übersicht von diesem Reisebericht!

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2. Tag
Montag, 10. Mai 2010, Phoenix, AZ – Apache Junction, AZ

Ein Kaktus kommt selten allein

 

Obwohl wir schon um 5:30 Uhr wach wurden, verging doch wieder viel Zeit bis wir beim Frühstück waren. Wir konnten es immer noch nicht recht glauben, dass wir hier waren. Bei der ersten Tasse Kaffee auf dem Zimmer planten wir schon mal unseren Tag. grin2

Da es gestern ja schon reichlich spät war, hatten wir noch keine Gelegenheit unsere Einkäufe zu erledigen. Das sollte nun unser erstes Tagesziel sein. Bei der Fahrt zum Motel hatten wir gestern schon einen Walmart und diverse Supermärkte entdeckt. shoppen

Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns also auf den Weg. Fix ging’s in den nächstenWalmart. Groß war unsere Einkaufsliste dieses Jahr ja nicht, da wir keine Zeltutensilien benötigten. Obst, Gemüse, Dips, Käse und Cracker landeten schnell in unserm Einkaufswagen. Lediglich wegen den Getränken mussten wir noch einmal einen anderen Supermarkt aufsuchen. Hier wollten wir dann auch eine Kühlbox suchen, da uns die im Walmart nicht ganz zusagten. Mit Wasser, Cola und Bier hatten wir im nächsten Safeway auch gleich Glück, aber wegen der Kühlbox fuhren wir doch zurück zum Walmart. Wenn die Kühlbox hier auch nicht unsere erste Wahl war, so war sie doch günstig und erfüllte ihren Zweck.

Gegen 10:00 Uhr waren wir dann endlich auf dem Weg zu unserem ersten Besichtigungspunkt dieses Urlaubs, der Vulture Mine. Die Website von Silke hatte mich darauf gebracht, diese Mine als Ersatz für den Organ Pipe NM zu besichtigen.

Schnell hatte ich unseren Zielpunkt ins Navi eingegeben und schon ging es los. Gleich zu Anfang merkten wir, dass unser Navi uns nicht richtig verstand. Meilenweit wollte uns die „blöde Kuh“ auf die US 60 nach Wickenburg leiten, aber da wollten wir doch nicht hin, neinnein zumindest jetzt noch nicht. Wir wollten auf Nebenstraßen zur Vulture Mine fahren und daher ignorierten wir alle Versuche des Navis uns von unserem Weg abzuringen und bogen erst am Exit 103 von der I 10 ab in Richtung Vulture Mine. Schon nach wenigen Meilen war klar, dass wir genau die richtige Route für uns gewählt hatten. Wir waren im Cactus-Wonderland.

 

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Schon beim ersten Halt konnten wir uns kaum von den blühenden Ocotillos losreisen. Letztes Jahr waren die Ocotillos schon am Ende ihrer Blütezeit als wir in Arizona ankamen. Dieses Jahr hatten wir offensichtlich mehr Glück.
Nicht nur einer, sondern viele dieser schönen schlanken Kakteen standen hier in voller Blütenpracht. Wir sprangen von einem Kaktus zum anderen…………und da war es auch schon passiert.

 

Doris trat während dem Fotografieren, beim Rückwärtslaufen in einen auf dem Boden liegenden Trieb eines Teddybear-Collars. eek
So ein Pech! Die Widerhaken verhakten sich so richtig in die Sohle der Trekking-Sandalen. Obwohl Doris alles versuchte, waren wohl nicht alle Stacheln raus gegangen. wut1
Ab und an bemerkte sie den ganzen Tag einen oder mehrere Stacheln in der Schuhsohle. Sie machten sich aber immer nur bei Druck auf die Sandale bemerkbar, so dass Doris keine Chance hatte, diese Biester aus den Schuh zu bekommen.

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Mit großer Vorsicht vor diesen hinterhältigen Biestern machten wir noch ein paar Fotos, denn auch die Saguaros hier waren wunderschön. daumen

 

 

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Wir fuhren aber dann doch schon bald weiter, immerhin wollten wir ja auch irgendwann mal an der Vulture Mine ankommen.

 

Weit kamen wir ja nicht, denn als ich auf der Fahrt diese seltsame tanzende Gestalt erblickte konnte ich nicht anders, ich musste Doris zum Anhalten bewegen. grin
Ich finde, dieser tote Ast sieht aus wie eine elegante Tänzerin………oder?

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Hier war es einfach nur WUNDERSCHÖN. doppelherz Wir waren so entzückt von der Landschaft, dass wir beinahe an der Mine vorbei gefahren wären. Erst im letzten Moment erwischten wir die Einfahrt.

 

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Schon am Eingang waren wir begeistert. Hier hat sich jemand zu richtig Mühe gegeben. Natürlich konnten wir nicht anders als alles ausgiebig zu fotografieren. fotograf

 

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Kaum hatten wir uns richtig eingeschossen, kam ein Mann in einem kleinen Jeep angefahren und erklärte uns, dass es weiter hinten noch eine Mine gäbe und bat uns die Tour zu buchen. Nachdem wir ihm versicherten, auf jeden Fall noch zur Mine zu fahren, drehte er. Wir fuhren auch kurz darauf zur Mine.

 

Im Geier-Nest (Vulture-Roost) angekommen schwätzten wir erst einmal mit dem jetzigen Inhaber Marty Hagan, bezahlten unseren Obolus von mittlerweile 10$ pro Nase und erhielten einen eingeschweißten Plan des Areals.
Marty erklärte uns noch etwas den Weg und wies uns auf die riesigen Goldnuggets hin, an denen wir uns orientieren sollten. Kurz darauf machten wir uns auf den Weg.

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Nach einem kurzen Spazierweg standen wir auch schon von dem ersten Gebäude. Die Größe dieses Hauses lässt vermuten, dass hier auf dem Gelände ehemals eine richtig große Mine stand. Wenn ich es richtig verstanden habe, war hier der Sitz der Minenverwaltung, in der auch die Proben untersucht wurden.

 

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Die Anlage ist wirklich klasse. Vom ersten Moment an fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt. Der Eindruck wird dadurch verstärkt, dass man durch die Gebäude schlendern kann, um alles genau zu besichtigen. doppelherz
Dabei gibt es hier nicht nur Mobiliar und andere Alltagsgegenstände zu besichtigen, sondern auch viele Werkzeuge und sogar ein altes kleines Labor.

 

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Obwohl man in das Labor nicht hinein gehen kann, hat man kein Problem hier zu Fotografieren. Netterweise wurden in den verschiedenen Höhen so große Löscher in den Maschendrahtzaun gemacht, dass mühelos ein Kameraobjektiv hindurch passt. Das nenne ich Service am Kunden!

 

 

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Ein paar geschichtliche Hintergründe:

1863 vom deutschstämmigen Henry Wickenburg entdeckt, entwickelte sich die Vulture Mine schnell zur größten Gold produzierenden Mine Arizonas. Zeitweise lebten bis zu 5000 Menschen auf dem Minengelände. Es wird behauptet, dass in der Mine für ca. 200 Millionen Dollar Gold gefördert wurde. Was für eine unglaubliche Zahl. Mehr als die Hälfte davon soll gestohlen worden sein. 18 Diebe wurden wohl dabei erwischt, denn dies ist die Zahl derer, die am „Hanging Tree“ auf dem Gelände der Vulture Mine erhängt worden sind.
Bereits 1866 verkaufte Henry Wickenburg die Mine wieder. Ab diesem Zeitpunkt ging sie noch durch viele Hände. Als der Präsidenten Franklin D. Roosevelt 1942 die Mine schloss, glaubten die Menschen, dass sie bald zurückkehren würden. Die Mine wurde allerdings nie mehr eröffnet und das Minengelände verwandelte sich von einem Tag auf den anderen in eine Ghost-Town.

 

 

Nachdem wir das Verwaltungsgebäude erkundet hatten spazierten wir, immer der Spur der Gold-Nuggets folgend, zur ersten Mine.

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Sehr stabil sah diese Mine ja nicht aus und je näher wir heran kamen waren wir  erstaunt, nicht überall “No Trespasing-Schilder” vorzufinden.

Hier schien uns niemand am oberirdischen Betreten dieser einsturzgefährdeten Mine hindern zu wollen. Unglaublich! daumen

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Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Wir waren hin und weg. Heute war doch erst unser erster richtiger Urlaubstag und schon standen wir in einem absoluten Highlight dieser Reise. schaukeln Wir fühlten uns um 100erte von Jahren zurück versetzt, während wir hier durch die Mine streiften und dabei hatten wir ja noch nicht einmal die Hälfte des Geländes erkundet.

 

 

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Für uns eröffnete sich eine total fremde Welt.
Wie es aussah wurde hier nichts renoviert, sondern alles so belassen, wie es die Minenarbeiter verlassen hatten.

 

 

 

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Aber hier auf dem Gelände gab es nicht nur alte Gebäude und verrottete Maschinen sondern auch viele wilde Tiere. Hier seht ihr eine kleine Auswahl unserer Ausbeute.

 

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Das Gelände der Vulture Mine ist auf mehreren Hügeln erbaut. So hat man während man bei der einen Mine ist einen schönen Blick auf die nächste Mine.

 

 

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Noch bevor wir in das Minengebäude hinein gingen wurden wir von unheimlichen scheppernden Geräuschen überrascht. 

 

 

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Durch die vielen Bauteile an dem alten Gebäude, die nur noch am seidenen Faden hingen, klapperte und grummelte es hier an allen Ecken. Der starke Wind verstärkte das Klappern noch und verstärkte die sowieso schon gespenstische Atmosphäre hier.

Die meisten Bauteile hier sahen aus als würden sie gleich runter stürzen. Wir machten uns hier deshalb recht schnell aus dem Staub. Außerdem war es hier im Schatten sowieso gleich recht kühl, denn so sonnig die Fotos auch sind, ins Schwitzen gekommen sind wir heute nicht, der Wind wehte uns ganz schön um die Nase.

 

 

 

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Natürlich gab es hier auch wieder alte Maschinen und Maschinenteile zu sehen.
Manche  hatten sogar tierische Züge. Doris und ich waren uns schnell einig, dass uns dieses Bauteil doch sehr an eine Ente erinnerte. smilie1

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Von außen gab dieses Gebäude allerdings viel mehr her als von innen. Auch das Gerümpel das in der Umgebung lag war nicht zu verachten.

 

 

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Mittlerweile waren wir bestimmt schon fast 2 Stunden unterwegs und es war immer noch kein Ende in Sicht. Unsere Kameraauslöser glühten mal wieder, denn kaum hatten wir die Minengebäude hinter uns gelassen, kamen wir an einer Ansammlung von Schrottautos vorbei.

 

 

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Bis hierhin hatten wir schon soviel fotografiert, dass diesmal Doris Akku streikte. Dies war das Zeichen für uns, dass es langsam Zeit wurde nach Apache Junction zu fahren.

 

Zuvor kamen wir allerdings noch am Hanging Tree vorbei. Bei diesem wuseligem Baum ist es kaum vorstellbar, dass hier wirklich 16 Menschen erhängt worden sind.

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Natürlich hatte ich keine Chance, ohne zu fotografieren, an den letzten Gebäuden vorbei zu kommen. Während das eine schon total in sich zusammengefallen war, konnte man in dem anderen noch durch die teilweise möblierten Räume streifen.

 

 

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Und als ich dann hinter den Gebäuden eine weitere Ansammlung von Schrottautos entdeckte, brachte ich natürlich kurzweilig noch einmal meinen Kameraauslöser zum glühen

 

 

 

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Wieder zurück im Geier-Nest gaben wir den eingeschweißten Plan ab und verabschiedeten uns. Jetzt wollten wir auf dem schnellten Wege in unser Motel und dort an den Pool.
Leider hatten wir die Rechnung ohne unser Navi gemacht. Diese „blöde Kuh“ gab uns die Abzweige 2 x so kurz vor dem Abzweig erst an, dass wir keine Möglichkeit mehr hatten abzufahren. Dies führte dazu, dass wir riesige Umwege rund um das rummelige Phoenix fahren mussten. Erst zwei Stunden später kamen wir in unserem Motel in Apache Junction an.
Nachdem wir das Anmeldeprocedere hinter uns gebracht hatten, schmissen wir nur noch die Koffer ins Zimmer, suchten die Badeklamotten und verschwanden für die nächsten zwei Stunden am Pool. Ach ne, was war das schön.

So gegen 17:00 Uhr verließen wir leider dieses lauschige Plätzchen, denn wir hatten ja noch einen Tagesordnungspunkt.

Eigentlich hatten wir ja vor, den Lost Dutchman SP  zu besichtigen. Zugunsten unserer Poolrunde haben wir dies im laufe des Nachmittags auf ein paar Sonnenuntergangsfotos im besagten SP reduziert und dazu wollten wir uns jetzt aufmachen.

Bis wir mal wieder in die Pötte kamen war es schon nach 18:00 Uhr. Wir waren gespannt, ob wir es überhaupt bis zum Sonnenuntergang schaffen würden, zum SP zu kommen. Wie immer wenn man in Zeitnot ist, zog sich die Fahrt über den Apache Trail wie ein Kaugummi.

Auf den sprichwörtlich „letzten Drücker“ haben wir es grad noch so geschafft. Wir kamen wirklich, kurz, ganz kurz vor Sonnenuntergang im State Park an. Noch bevor wir den Eintritt bezahlt hatten, schossen wir unsere Fotos. Hätten wir es umgekehrt gemacht, wäre die Sonne schon weg gewesen.

 

 

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Unsere kurze Fahrt durch den kleinen State Park machten wir dann schon im letzten Licht. Immer wieder hielten wir an um diese wunderschönen Kakteen im Sonnenuntergang zu fotografieren.

 

 

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Bis wir den State Park verließen, war die Sonne schon hinter den Superstition Mountains verschwunden.

Anschließend fuhren wir nach Goldfield ins Mommouth Steak House. Hier ließen wir den Abend bei einem gemütlichen Abendessen mit dem ersten gezapften amerikanischen Bier auf der Terrasse, bei Country Music im Hintergrund, ausklingen.

Zurück im Motel haben wir noch schnell die Fotos des Tages überspielt und uns im www. zurück gemeldet. Zum Foto anschauen waren wir heute zu müde. Um 23:00 Uhr haben wir das Licht ausgemacht und sind beide sofort eingeschlafen.

Gefahrene Meilen: 225

 

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Vulture Mine + Lost Dutchman SP

 

 

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