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2. Tag
Dienstag, 15. Mai 2007
Luxor - Memnon-Kolosse - Hatschepsut-Tempel - Alabaster-Fabrik - Tal der Könige -

Schlangenlinie[1]

Die erste Nacht an Bord habe ich erstaunlicher Weise recht gut geschlafen, obwohl die Motorengeräusche doch recht laut waren. Leider war die Nacht erneut recht kurz, denn Wecken war spätestens um 5.45 Uhr angesagt. Um 7:00 Uhr sollte es los gehen zur ersten Besichtigungstour. Heute stand das Tal der Könige sowie der Hatschespsut-Tempel auf dem Programm.

 

Vom Schiff auf machten wir einen kleinen Spaziergang zu einem Bootsanleger. Hier wurden wir mit kleinen Booten auf das andere Nilufer übergesetzt.

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Von hier aus fuhren wir mit dem Bus in wenigen Minuten zu unserem ersten Haltepunkt, den Memnon- Kolossen.

 

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Hierbei handelt es sich um 2 riesige Statuen von ca. 20 Meter Höhe, die aus monolithischen Sandsteinblöcken gehauen sind. Sie stellen den thronenden Pharao Amenophis III dar und schmückten ehemals den Eingang seines Totentempels. Von der eigentlichen Tempelanlage ist leider nichts erhalten geblieben.

Wenn man vor dem linken Koloss steht, kann man an seiner linken Seite noch recht gut das Abbild seiner Mutter Mutemua erkennen. Geht man um den Koloss herum erkennt man ebenfalls auf der linken Seite die Insignien seiner Königswürde.

 

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Amenophis III. (griech., ägyptisch: Amenhotep) war ein altägyptischer König (Pharao) der 18. Dynastie (Neues Reich). Weitere Infos über Amenophis III gibt hier

 

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Nachdem wir 10 Minuten Zeit hatten die Kolosse zu fotografieren, setzten wir unsere Fahrt fort.

 

Nach einer kurzen Fahrt durch karge Landschaft erreichten wir den Parkplatz von Deir El-Bahari (Nordkloster). So wird das Gelände auf dem der Hatschepsut-Tempel steht heute genannt.

Langsam breitete sich die Hitze in der Ebene aus und wir waren froh, dass wir den Weg zum Tempel mit einer kleinen Bahn überbrücken konnten.

 

 

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Im Tempel erklärte uns unser Reiseführer, Herr Madgi, anschaulich die Geschichte des weiblichen Pharao Hatschepsut sowie den Bau des Tempels und die Bedeutung einzelner Hieroglyphen.

 

 

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Ich finde, schon anhand seiner Gestik und seinem begeisterten Gesichtsausdruck kann man sich vorstellen, wie anschaulich er uns die Geschichte Ägypten nahe gebracht hat.

 

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Auf der linken Säule erkennt man das Abbild des Gottes Horus.
Horus bedeutet der Ferne bzw. “der oben befindliche”, was seine Funktion als Himmelsgott unterstreicht. Er wird meist als Falke bzw. als Mensch mit Falkenkopf dargestellt. Er ist mit 3000 Jahren einer der ältesten verehrten Götter der ägyptischen Mythologie.

Das der Tempel der Göttin Hathor geweiht ist, erkennt man an den Hathorsäulen im inneren des Tempels. Ihr Name bedeutet Haus des Horus.

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Hathor wird als Mutter des Falkengottes angesehen, manchmal auch als seine Frau. Meist wird sie als Frau mit Kuhohren abgebildet. Keine Ahnung, ob die Kuh hier einen besonderen Stellenwert hatte. In der ägyptischen Mythologie wird sie als Himmelsgöttin des Westens, Göttin der Liebe, des Friedens, der Schönheit, des Tanzes, der Kunst und der Musik verehrt.

 

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Dieses wunderschöne Relief erzählt von der Expedition der Königin bzw. des weiblichen Pharaos Hatschepsut in das mysteriöse Land Punt. Heute geht man davon aus, dass mit Punt Somalia gemeint ist.

 

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Bei diesem Relief müsste es sich um eine Anubis-Darstellung handeln. Der Totengott, wie man ihn auch nennt, wird meist als menschliche Gestallt mit einem Schakalkopf dargestellt, aber auch als Schakal bzw. als großer schwarzer Hund. Der Mythologie nach hat Anubis mit Isis die Leichenteile von Osiris mittels der Einbalsamierung wieder  zusammengesetzt. Somit hat Anubis die erste Einbalsamierung vollzogen. Danach vollzog er das Ritual der Mundöffnung, um den Toten wieder zu beleben. Seit dieser Zeit gilt Anubis als Beschützer der Toten. Sein Relief sieht man daher oft in Gräbern.

 

 

 

Wenn man bei diesem Relief genau hinschaut, kann man erkennen, dass eine Figur (links) aus dem Relief entfernt wurde. Hierbei handelt es sich wohl um den weiblichen Pharao Hatschepsut. Hatschepsut, die sozusagen aus dem nichts aufgetaucht war, läßt sich hier mit dem Gott Atum, den Schöpfergott, darstellen. Atum wird nachgesagt, dass er sich aus dem Nichts erschaffen hat und aus den Urwassern des Nun hervorgegangen ist. Im Prinzip genau wie Hatschepsut.

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Auf diesem Relief sieht man Horus, diesmal als Mensch mit Falkenkopf dargestellt. Er ist der Sohn von Isis und Osiris, deshalb wird er wohl auch oft als Kind dargestellt. Die Darstellung auf diesem Relief zeigt, wie Horus eine Opfergabe gebracht wird.

 

 

 

Die Farben auf sämtlichen Reliefs in Ägypten wurden nicht nachgearbeitet. Dies ist den Restauratoren strengstens untersagt, da man heute noch nicht die genauen Bestandteile und Zusammensetzungen der Farbe kennt und somit auch nicht sicher weiß, wie die Farbe so lange haltbar gemacht wurde.

 

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Auf dem linken Foto sieht man einen Nubier in seiner Tracht. Wächter wie ihn findet man überall in den Tempelanlagen. Meist sind sie wohl im Tempel angestellt um für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen. Gegen ein kleines Entgelt lassen sie sich gerne fotografieren.

Rechts sieht man einen Polizisten. Dieser hat Glück, er steht wenigstens unter einem kleinen Sonnendach. Wegen der niedrigen Gehälter lassen sich auch die Polizisten, wenn es nicht so auffällt, gerne gegen ein kleines Bakshis fotografieren.

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Seit dem Anschlag am 17.11.1997 hier im Hatschepsut-Tempel, findet man überall in Ägypten Polizei und Militär in den Tempelanlagen und bei sonstigen Sehenswürdigkeiten. Teilweise gibt es am Eingang auch Taschenkontrollen und man wird durch einen Metalldetektor geschleust. Bei dem weltweit blutigsten Terroranschlag auf Touristen kamen 58 Urlauber, sowie vier unbeteiligte Ägypter und sechs der Attentäter ums leben. Zu dem Anschlag bekannte sich die islamische Terrororganisation “Gamma Islamija”.

 

 

 

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Links: Detail eines Osirispfeilers, auf dem Hatschepsut mit Zeremonienbart dargestellt ist, dem männlichen Attribut der Königswürde. Mitte: Ist, wenn ich mich recht erinnere, der Eingang der Hathorkapelle. Rechts: Blick zwischen die Säulen hinter den Osirispfeilern.

 

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Hatschepsut

Als Tutmosis I. starb, ergab sich eine recht komplizierte Situation in Bezug auf die Thronfolge. Die beiden älteren Söhne waren tot, so dass der dritte Nachfolger, Thutmosis II. seinem Vater folgte. Er wurde mit seiner Halbschwester Hatschepsut, der ältesten Tochter des verstorbenen Pharaos und der Königin Ahmes verheiratet. Das Paar regierte wenige Jahre gemeinsam. Als der Pharao frühzeitig verstarb hinterließ er einen unehelichen Sohn von einer Nebenfrau, den er kurz vor seinem Tod eilig als König legitimierte.
Der künftige Thutmosis III. war noch ein Kind, als Hatschepsut, seine Stiefmutter und Tante (wohl auch seine Gemahlin), das Regierungsamt für ihn übernahm. Hatschepsut war eine intelligente und fähige Frau, die ein ungewöhnliches Gespür für Politik besaß. Darüber hinaus war sie ausserordentlich attraktiv. Und sie war ehrgeizig: Sie wollte König sein und nicht Königin. Als solcher wollte sie vergöttlicht und anerkannt werden, wie ihre männlichen Vorbilder.

 

 

 

Um dies zu erreichen berief sie sich auf die Religion und die thebanische Priesterschaft. Der Gott Amun hatte sich in der Gestalt des Pharaos Thutmosis I. mit der Königin Ahmes vereint und Hatschepsut gezeugt. Hatschepsut war deshalb rechtmäßig die “Tochter des Königs, Schwester des Königs und Gemahlin des Gottes und Große Königliche Gemahlin”. Jetzt schlüpfte sie in die Rolle des Mannes und übernahm das Protokoll der Könige, trug Männerkleidung undden Zeremoniebart. An ihren verschiedenen Namen ließ sie die weibliche Endung wegfallen. Nach all dem konnte sich der “Pharao Hatschepsut” einer intensiven Bautätigkeit - beispielhaft ist der herrliche Totentempel in Deir el-Bahari - und der Ausweitung der Handelspolitik widmen, deren Höhepunkt die Expedition in das Land Punt darstellte.

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Am Ende eines jeden Tempels wurde man immer durch eine Marktstraße geschleust. Hier ging wirklich kein Weg vorbei. Wenn man nichts kaufen möchte sagt man entweder kein Wort und lächelt freundlich, läuft dabei aber zügig weiter oder man sagt höflich “la schukran” (Nein danke). Ich bin damit gut zurecht gekommen.

 

 

 

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Unsere nächste Station war das Tal der Könige. Vorher sollten wir allerdings noch etwas die Wirtschaft in Schwung bringen, deshalb fuhren wir an einer Alabaster-Fabrik vorbei.

 

 

 

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Vor der Alabaster-Fabrik gab es erst einmal eine kleine Vorführung über die Bearbeitung des Alabasters (Speckstein). Anschließend gingen wir in den Verkaufsraum um Souvenirs zu kaufen.

 

Das Tal der Könige

Auch das Tal der Könige erreichten wir nach einer recht kurzen Busfahrt. Hier angekommen stiegen wir wieder in eine kleine Bimmelbahn und fuhren damit in das Tal der Könige. Auf dem Weg dorthin erklärte uns unser Reiseleiter, dass er nicht befugt sei, in den Gräbern Erklärungen abzugeben, da die Gräber zu klein seien für ganze Reisegruppen und alleine durch den Atem der vielen Personen die Reliefs bzw. die gesamte Grabanlage beschädigt werden könnte. Er gab uns ein paar Tipps, welche Gräber wir anschauen sollten (drei Grab Besichtigungen sind im Eintrittspreis enthalten) und gab uns dafür eine Stunde Zeit.

 

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Die Landschaft im Tal der Toten kann man nicht gerade als spektakulär bezeichnen. Eigentlich ist es nur eine Gerölllandschaft. Selbst der Eingang in die Gräber ist recht unspektakulär. Kein Wunder, dass man so lange gebraucht hat um sie zu finden.

 

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Als die Sonne auf die Steine fiel erinnerte mich die Gesteinsfarbe an den Golden Canyon im Death Valley National Park.

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Am Eingang der Gräber findet man jeweils eine Tafel auf der man erkennen kann, wie die Grabkammern aufgebaut sind. Leider sieht man auf den Tafeln nicht, wie gut die Gräber erhalten sind bzw. wie die Reliefs aussehen. In den Gräbern darf leider nicht fotografiert werden.

 

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Um in die meisten Gräber zu gelangen läuft man nach unten.

Um in das Grab auf dem mittleren bzw. rechten Foto zu gelangen, muss man  diese steile Metalltreppe nach oben steigen. Gelohnt hat es sich nach meiner Meinung nicht. Die Reliefs waren recht einfach gehalten und nicht sehr beeindruckend.

 

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Hier seht ihr zwei Beispiele dafür, wie gut die Grabkammern im inneren erhalten sind.

 

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Eine Stunde für die Besichtigung von drei Grabkammern war wirklich ausreichend. Mittlerweile war es so heiß geworden, dass wir alle froh waren, dass es wieder zurück zum Schiff ging.

 

Den späten Nachmittag nutze ich um etwas Luxor zu erkundigen. Ich war sehr erstaunt, wie dreckig diese Stadt doch ist. Leider hatte ich keinen Stadtplan und so lief ich recht blind, ohne richtige Orientierung durch die Straßen, mein Ziel war der Basar. Auch wenn ich hier nichts kaufen wollte, gefällt mir doch immer wieder diese Marktatmosphäre.

 

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Kaum zu glauben, aber dieses Eselsfuhrwerk war keine Seltenheit. Esels- bzw. Pferdefuhrwerke sieht man hier noch recht häufig, auch wenn mittlerweile das Auto den Straßenverkehr dominiert.

 

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Ich war schon recht verwundert, als ich plötzlich mitten in der Stadt diese Tempelanlage entdeckte. Wie sich am nächsten Tag heraus stellen sollte, handelte es sich hierbei um den Luxortempel.

 

Hier am Tempel traf ich dann zum Glück andere Touristen, die mir den Weg zum Basar erklärten.

 

 

 

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Letztendlich war ich überrascht, wie sehr sich ein ägyptischer Basar von einem tunesischen Basar unterscheidet. Ich hatte gehofft, hier wie in Tunis eine abgeschlossene Altstadt mit verwinkelten Gassen zu finden, in denen Händler ihre Ware anbieten. Was ich fand, war ein Tor das den Eingang zu Basar markierte und eine gerade Straße mit Souvenirläden links und rechts.

 

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Auch sie gehören zum Straßenbild in Luxor. Überall  sieht man die Pferdekutschen, die Touristen durch Luxor befördern.

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Für den Abend hatte ich die Light-Show im Karnak-Tempel gebucht. Ich kann jeden nur raten, diese Show zu besuchen. Es ist schon ein einmaliges Erlebnis im dunkeln durch diesen Tempel zu laufen, der Geschichte zu lauschen und die angestrahlten Objekte zu bestaunen.

 

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Gegen 0:00 Uhr waren wir wieder auf dem Schiff. Ich hätte im stehen schlafen können. Es war ein anstrengender Tag gewesen, der immerhin schon um 5:45 Uhr begonnen hatte.

 

 

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