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3. Tag
Freitag, 06. Juni 2008 - Yellowstone National Park

1. Kommt es schlimmer, als 2. …….

Dem Jetlag sei Dank sind wir wieder relativ früh wach geworden. Da wir hier eine Kaffeemaschine im Zimmer hatten, brühten wir uns erst einmal einen Kaffee auf, den wir mit mitgebrachten löslichen Kaffee verfeinerten. So gestärkt pellten wir uns nacheinander aus dem Bett, um uns für den Tag frisch zu machen. Anschließend spazierten wir zum Village Restaurant frühstücken. Hier gab es ein kleines Frühstücksbuffet. So gestärkt gingen wir  zu Dickie, um unsere Besichtigungstour für den heutigen Tag zu starten.

 

 

 

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Wir hatten heute Morgen ganz schön getrödelt. Obwohl wir früh aufgewacht waren, war es jetzt doch schon 9:30 Uhr. Während dem Frühstück haben wir uns überlegt, was wir heute machen könnten. Wir entschieden uns dazu, den großen Loop in Angriff zu nehmen.

Da es in der Nacht leicht geschneit hatte mussten wir erst einmal Dickie vom Schnee befreien. Anschließend fuhren wir erst einmal zum Grant Village Restaurant um einen Tisch für heute Abend zu bestellen. Heute wollten wir endlich was gescheites essen. Das Restaurant war für den Abend schon gut gebucht. Den ersten freien Termin gab es um 20:15 Uhr, wobei mir zu verstehen gegeben wurde, dass wir ruhig schon ab 20:00 Uhr vorbei schauen könnten. Ich buchte diesen Termin und wir zogen gleich los Richtung Mammoth Hot Springs. So gegen Mittag wollten wir dort sein.

 

 

 

Das Upper Geysir Basin ließen wir wieder links liegen, wir wollten erst einmal die weiter entfernten Geysire besichtigen. Beim Upper konnten wir ja immer noch am Nachmittag oder morgen früh vorbei fahren. Dachten wir!

Angelockt durch das farbige Gestein und den Dampf, verursacht wohl durch den leichten Nieselregen, legten wir am Midway Geysir Basin den ersten Halt ein. Auch wenn das Wetter nicht ganz so war, wie wir es erhofft hatten, so hatte es doch eine ganz eigene Faszination.

 

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Um zum Midway Geysir Basin zu gelangen mussten wir vom Parkplatz aus eine kleine Holzbrücke über den Firehole River überqueren. Schon hier dampfte alles vor sich hin und man musste schon etwas Geduld mitbringen, um etwas mehr als nur Dampf auf einem Foto abzulichten. Wir verbrachten etwas Zeit auf der Brücke und schossen so einige Fotos. Bei diesem Wetter waren nicht gerade viele Leute unterwegs. Der angelegte Weg führt nach oben.

 

 

 

Yellowstone National Park, Midway Geysir Basin 01

 

 

 

Durch den vielen Dampf und dem mittlerweile einsetzten Wind, konnten wir kaum sehen, wohin wir liefen,  ganz zu schweigen davon, was wir oben sehen würden. Leider wurde der Wind immer ekliger, so dass wir sogar freiwillig die Mützen unserer Regenjacken aufsetzten.

 

 

 

Yellowstone National Park, Midway Geysir Basin 02

 

Yellowstone National Park, Midway Geysir Basin 03

 

 

 

Oben angekommen setzte der Regen für kurze Zeit aus und wir hatten Gelegenheit den Turquise Pool als auch den Opal Pool ohne Dampf zu fotografieren, leider euch ohne Sonne. Während einem beim Turquise Pool die Namensgebung noch ganz klar ist, ist man beim Opal Pool wegen seinem Namen doch schon etwas erstaunt. Sieht dieser doch auch Türkis aus und Opale sind ja nicht gerade zwingend türkis. Haben die etwa den Namen verwechselt? Aber dann müsste der Turquise Pool ja Opal Pool heißen und das passt auch nicht. Leider fanden wir keine Erklärung.

 

 

 

Yellowstone National Park, Turquise Pool

 

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Yellowstone National Park, Opal Pool

 

 

 

Wir liefen weiter auf dem Boardwalk. Mittlerweile dampft es wieder wie verrückt. Wir verstecken aus Angst vor der Feuchtigkeit unsere Kameras unter der Jacke. Angenehm ist, dass der Dampf, da er aus den heißen Basins kommt, wärmt. Aufgrund dieser Wetterbedingungen entstehen Fotos, die man in den Mooren in England erwartet, nicht aber im Yellowstone NP. Trotz des Nebels, oder dem Nebel zu Trotz, gingen wir weiter zur Grand Prismatic Spring. Hätte diese nicht so schön rot geschimmert, wären wir wohl glatt daran vorbei gelaufen vor lauter Nebel. Mittlerweile regnete es etwas mehr und dadurch verstärkte sich natürlich auch der Dampf um uns herum. Wir sahen so gut wie nichts mehr, fotografieren aber trotzdem was das Zeug hielt. Ein Widerspruch?...eigentlich nicht! Zu solchen Fotos kommt man halt auch nicht alle Tage.

 

 

 

Yellowstone National Park, Grand Prismatic Spring 01

 

Yellowstone National Park, Grand Prismatic Spring 02

 

 

 

Oberhalb der Grand Prismatic Spring sahen wir eine Gruppe Touristen auf einer Anhöhe stehen und über das Midway Geysir Basin schauen. Wir überlegen uns noch kurz, ob wir auch diesen 0,8 Meilen kurzen Roundtrip machen wollen, verzichten aber darauf, da der Regen immer stärker wurde und wir uns sowieso nicht vorstellen konnten, dass man von dort aus so viel mehr zu sehen bekommt. Am Exelsior Geysir vorbei ging es zum Parkplatz zurück. Der Regen war mittlerweile so stark, dass man hier kaum noch fotografieren bzw. etwas sehen konnte. Kurz vor der Überquerung des Firehole Rivers erholte sich das Wetter wieder etwas und so schauten wir noch etwas den Anglern zu.

 

 

 

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Kaum waren wir wieder zurück auf dem Loop, ließ sich doch sogar die Sonne etwas blicken und so konnten wir nicht widerstehen und bogen an den Foutain Paint Pots gleich wieder links ein. Schon auf dem Parkplatz erblickten wir ein bizarres Szenario.

 

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Die abgestorbenen Bäume im moderigen Untergrund und im Hintergrund, als ob Petrus gesagt hätte: „na etwas Farbe kann hier nicht schaden“, teilweise blauer Himmel. Ein traumhaftes Motiv. Wir konnten uns kaum losreißen. Während wir immer noch am Parkplatz standen und fotografierten, zogen die Touristenströme an uns vorbei, darunter auch eine Japanerinnen in Hot Pans und dabei ist es hier, durch den starken Wind, richtig kalt. Wir zogen die Kapuzen wieder über den Kopf und ich wünschte mir, dass ich Handschuhe mitgenommen hätte. Auch hier läuft man wieder auf einem Boardwalk an den Pötten vorbei. Aber bevor man an die Pötte kommt, läuft man an der wunderschönen Silex Spring vorbei. Wieder einmal ein türkisblauer Pool.

Die Paintpots wirken auf den ersten Blick enttäuschend. Man muss schon etwas Geduld aufbringen um ihre wahre Schönheit zu erblicken. Die meisten Touristen nehmen sich allerdings nicht die Zeit dazu und laufen gleich weiter. Nicht zum letzten Mal waren wir verwundert, wie wenig Zeit sich manche Menschen im Urlaub nehmen.

 

 

 

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Wir folgten dem Boardwalk und kamen an einigen recht unterschiedlichen Pötten bzw. Pools vorbei, die wenig spektakulär waren. Da sich momentan etwas die Sonne zeigte, war hier am Midway Geysir Basin der Teufel los. Mehrere Busladungen von Touristen trieben sich hier rum. Um nicht mitten in solch eine Truppe zu geraten, vertrödelten wir etwas die Zeit.

 

 

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Dabei entdeckten wir einen keinen American Robin (Wanderdrossel), der im Gras zwischen den Basins nach Nahrung suchte. Obwohl wir den Vogel einige Zeit beobachteten, konnten wir nicht genau sehen, was seine Beute war. Ein kleiner Regenwurm? Es sollte nicht zum letzten Mal in diesem Urlaub sein, dass uns ein American Robin vor die Linse  flog.

 

 

 

American Robin

 

 

 

Nachdem die Bustouristen wieder verschwunden waren (dies geschieht ja meist recht schnell) zogen wir weiter zum Clepsydra Geysir, den wir schon aus der Ferne bewundern konnten. Dieser speite unermüdlich eine schöne Fontaine in die Luft. Wir schauten eine Weile begeistert zu, denn es war für uns die erste Wasserfonthaine im Yellowstone NP.

 

 

 

Yellowstone National Park, Clapsydra Geysir

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Ansonsten zeichnet sich das Midway Geysir Basin durch seine Kargheit aus. Lässt man seinen Blick in die Ferne schweifen, sieht man überall abgestorbene Bäume bzw. Baumstämme im Morast liegen. Erst in einiger Entfernung erkennt man Nadelbäume. Wahrscheinlich nimmt in diesem Gebiet die Bodenerwärmung immer mehr zu, so dass alles Leben auf ihm abstirbt. Anders kann ich es mir nicht erklären

 

 

 

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Die Zeit verging wie im Fluge. Der Vormittag war fast schon wieder um und wir waren noch keine 35 Meilen gefahren. Wir nahmen uns fest vor, bis Mammoth Hot Springs durchzufahren. Aber 1. kommt es anders…… standen am Nez Perce Creek einige Autos am Wegesrand. Natürlich hielten wir an. Waren wir doch viel zu neugierig auf das, was es hier zu sehen gab. Und wir wurden nicht enttäuscht. Hier stand eine ganze Bisonherde am Flussufer und ließ es sich gut gehen.

 

 

 

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Bisons im Yellowstone National Park

 

 

Bisons im Yellowstone National Park

Bisons im Yellowstone National Park

 

 

Ehrfürchtig beobachteten wir diese riesigen Tiere, die hier ganz friedlich grasten. Während wir hier so standen und die Bisons beobachteten kamen wir mit einem deutsch/amerikanischen Ehepaar ins Gespräch, d.h. eigentlich nur mit der amerikanischen Ehefrau, die ganz entzückt war, Landsleute ihres deutschen Mannes hier zu treffen. Sie teilte uns auch mit, dass diese Herde wohl täglich hier graste. Wir schauten den Bisons noch eine Weile zu und schossen dabei natürlich auch das eine und andere Foto, fuhren aber schließlich weiter. Irgendwann wollten wir ja vorankommen und in diesem Tempo würden wir wohl Tage brauchen um ans andere Ende des Parks zu kommen. Außerdem wollten wir das schöne Wetter nutzen, momentan versuchte nämlich die Sonne die Wolkendecke zu durchbrechen und selbst der kalte Wind blieb einmal aus.

Kaum wieder zurück auf der Grand Loop Rd. kamen wir nach ein paar Meilen wieder zum stehen. Hier hatte es sich eine weitere Bisonherde direkt am Rastplatz bequem gemacht. Die riesigen Tiere lagen mit samt ihren Jungtieren im Gras. Was für ein Anblick. Wir hatten ja schon damit gerechnet, dass wir eine Bisonherde beim Überqueren der Straße bzw. weidend in der ferne sehen würden, aber so nah auf einem Rastplatz, auch noch mit Jungtieren, damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Während wir gebührenden Abstand vor diesen, zwar friedlich aussehenden, aber doch riesigen Tieren hielten, waren viele Touris nicht so vorsichtig und bauten sich in Armeslänge vor ihnen auf. Auch schrieen manche regelrecht rum, um auch Tante Gerda, auf die nicht zu übersehenden Tiere aufmerksam zu machen. Ein anderes Extrem konnten wir hier auch ausmachen, nämlich Touristen, die nicht einmal aus dem Auto stiegen um zu fotografieren. Ein Phänomen, das wir noch öfters beobachten sollten. Nachdem die ersten Fotos im Kasten waren blieben wir noch eine kurze Zeit um die Tiere zu beobachten, denn so eine Gelegenheit hat man sicher nicht alle Tage.

 

 

Bisons im Yellowstone National Park

Bisons im Yellowstone National Park

 

 

Bisons im Yellowstone National Park

Bisons im Yellowstone National Park

 

 

Schließlich setzten wir uns ins Auto und fuhren weiter.

Bevor wir es richtig fassen konnten verwandelte sich das sonnige Wetter in ein wildes Schneetreiben und dabei waren wir vom Rastplatz noch keine fünf Minuten Fahrzeit entfernt.

 

 

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Waren es auf dem Rastplatz noch windstille 10 °C in der Sonne, fielen die Temperaturen jetzt im Minutentakt. Jedes Mal wenn wir auf die Anzeige schauten waren es wieder einige Grade weniger, bis die Temperatur sich so bei 2°C + einpendelte. Es hörte überhaupt nicht mehr auf zu schneien.

Am rechten Straßenrand entdeckten wir wieder eine Herde Bisons mit Jungtieren, diesmal im Schneegestöber. Unter der dicken Wolkendecke verdunkelte sich der Himmel. Es brach eine richtige Dämmerstimmung an und dabei war es gerade so um die Mittagszeit. Wir waren noch guter Dinge. Hofften wir doch, dass sich das Schneegestöber genau so schnell verziehen würde, wie es gekommen war. Obwohl mittlerweile dicke nasse Schneeflocken auf uns hinunterfielen hielten wir an den Gibbon Falls.

 

 

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Hier am Parkplatz kamen wir erst gar nicht dazu uns den Wasserfall anzuschauen, denn ein sehr zutraulicher Rabe zog unsere Aufmerksamkeit auf sich.

 

 

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Der Parkplatz war eindeutig sein Revier. Hier bettelt er an schönen Tagen mit Sicherheit um Nahrung. Heute hatte er leider Pech, denn bei diesem miesen Wetter wurden keine Kekse bzw. belegten Brote ausgepackt. Da er sich immer recht brav ins Motiv setzte, schossen wir einige Fotos von ihm und letztendlich natürlich auch welche von den Gibbon Falls. Der Schneeregen war aber wirklich eklig. Hinzu kam noch ein eisiger Wind. Wir hatten wirklich keine Lust, uns hier längere Zeit aufzuhalten und sprangen recht schnell ins Auto um weiter zu fahren. Weiter ging es Richtung Mammoth Hot Springs. Noch vor der Kreuzung am Norris Geysir Basin überschritt eine Dammhirschkuh mit ihrem Jungen die Fahrbahn und brachte den Verkehr zum stehen. Wieder einmal zeigte es sich, dass es richtig war, hier nicht zu rasen, ansonsten könnte man hier schell in einen Verkehrsunfall verwickelt werden.

 

 

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Wir hofften ja immer noch, dass das Wetter besser werden würde, aber wie sagt man so schön: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Wir hatten wirklich Pech. An der Kreuzung zum 2. Loop war der Park schon in eine dicke Schneedecke gehüllt. Hier war der Schnee trockener, so dass er am wohl noch gefrorenen Boden liegen blieb. Zum Diskutieren blieb nicht viel Zeit und so entschieden wir uns erst einmal weiterzufahren, schließlich hatte Dickie ja gute dicke Reifen. Damit sollten wir wohl keine Probleme haben.

Wir fuhren also geradeaus über die Kreuzung. Rechts sahen wir eine Gruppe Dammwild im Schneetreiben verschwinden.

 

 

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Wir gaben die Hoffnung nicht auf. Nachdem wir eine weitere Meile gefahren waren sahen wir, wie ein Rangerin am rechten Fahrbahnrand ein Schild herunterklappte, auf dem in etwa stand: „Nur mit Schneeketten befahrbar“. Spätestens ab jetzt war uns klar, dass sich das Wetter wohl nicht bessern würde. Was also tun? Mittlerweile war es schon fast 14:00 Uhr. Da wir seit dem Frühstück noch nichts gegessen hatten, beschlossen wir, am nächsten Parkplatz zu halten um etwas zu Mittag zu essen. Schließlich hatten wir ja einige Leckereien in der Kühlbox. So hatten wir uns unser Picknick zwar nicht vorgestellt, aber es war schon ganz witzig im Auto zu sitzen, was leckeres zu essen und dabei die schneebedeckten   Pkws    von  Mammoth    Hot Springs herunter fahren zu sehen.

 

 

Während unserem Imbiss mussten wir schon immer einmal den Scheibenwischer anmachen, sonst wäre uns die Sicht versperrt gewesen. Es half alles nichts. Zu hoch war das Risiko aus Mammoth Hot Springs nicht mehr weg zu kommen und schließlich wollten wir heute ja schon wieder zurück in unsere Unterkunft. Also entschieden wir uns schweren Herzens zu drehen und nur den kleinen Loop zu fahren. Wir hatten immer noch die stille Hoffnung, dass das Wetter Richtung Yellowstone Valley besser sein könnte.

Wir drehten also, fuhren zurück zur Kreuzung und schlugen den Weg Richtung Canyon Village ein.

Leider wurde das Wetter auch auf der Norris Canyon Rd. nicht besser und an der Kreuzung Canyon Village war die Straße Richtung Roosevelt Lodge schon gesperrt. Bei diesem Wetter verspürten wir auch keine Lust die Wasserfälle sowie den Grand Canyon of the Yellowstone zu besichtigen. Wir hätten ja sowieso nichts gesehen und sind daher gleich weitergefahren.

Wir ließen auch Mud Volcano rechts liegen und fuhren weiter in Richtung Lake Village. Hier hörte es wenigstens auf zu schneien. Es war aber immer noch sehr kalt, nicht mehr als +2°C und sehr bewölkt. Wir fuhren  so vor uns hin als plötzlich ein Tier aus dem Nadelwald heraus trat. Was war denn daß? Ein Wolf?

 

 

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? ...oder doch eher ein Kojote? Wir fuhren erst einmal an den Straßenrand und hielten an. Der Kojote überquerte die Straße, so dass auch der entgegenkommende Verkehr zum erliegen kam. Wir stiegen aus und fotografierten den Kojoten, der jetzt auf unserer Straßenseite stand und nicht recht wusste, was er da wohl wollte. Als er dann auf mich zukam, flüchtete ich erst einmal wieder zu Dickie. Man weiß ja nie, wie friedlich so ein Tier ist bzw. es könnte ja auch Tollwut haben. Ich wollte hier lieber kein Risiko eingehen. Nachdem ich im Auto saß, drehte der Kojote sich zur anderen Seite um und ich stieg wieder aus um noch ein Foto zu schießen.

Eins war klar. Das Auftauchen des Kojoten hatte unsere Laune um einiges verbessert. Waren wir doch etwas enttäuscht, wegen des schlechten Wetters.

Auch während der weitern Fahrt wurde das Wetter nicht besser und so fuhren wir immer weiter in Richtung Grand Village. Da es noch recht früh am Tag war und wir unseren Tisch zum Abendessen erst ab 20:00 Uhr reserviert hatten, bogen wir noch am Thumb Geysir Basin ein. Das Wetter war zwar nicht so toll und der Himmel war immer noch grau in grau, aber wenigstens regnete und schneite es momentan nicht.

 

 

Yellowstone National Park, Thumb Geysir Basin 01

Yellowstone National Park, Thumb Geysir Basin 02

 

 

Am Thumb Geysir Basin stellten wir Dickie wieder auf den Parkplatz ab und liefen zum Boardwalk. Am ersten Basin stand eine Rangerin und unterhielt sich mit ein paar Touristen. Wir hörten im vorbei laufen, dass der obere Loop mittlerweile komplett gesperrt war. Als sie ihr Gespräch beendete fragten wir sie, ob sie wisse, wie das Wetter am Grand Faithful wäre, da wir ja noch Zeit hatten und ggf. dort noch vorbei gefahren wären. Sie erklärte uns, dass das Wetter im ganzen Park recht schlecht sei und fragte uns besorgt, ob wir denn schon eine Unterkunft für heute hätten. Wir konnten diese Frage bejahen. Da jetzt feststand, dass es sich nicht lohnte noch einmal zum Grand Faithful zu fahren, verschoben wir dies auf den nächsten Morgen und besichtigten somit in aller Ruhe diese Basins.

 

 

Yellowstone National Park, Thumb Geysir Basin 04

 

 

Wäre das Wetter etwas besser gewesen - mittlerweile fing es wieder leicht an zu regnen und der Wind setzte ein - hätten wir an diesen schönen Basins mit Sicherheit unseren Spaß gehabt. Leider behinderte der Dampf immer wieder die Sicht auf die Basins und dabei leuchteten sie in vielen Farben

Manche flossen sogar ins Becken des Yellowstone Lakes und hinterließen einen farbigen Film auf den Steinen. Bei schönem Wetter wäre die Sicht auf den See bestimmt grandios gewesen, so war es halt nur „grau“. Wir nahmen uns trotzdem Zeit. Die Alternative wäre gewesen ins Zimmer zu gehen und darauf hatten wir überhaupt keine Lust.

 

 

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Während wir so vor uns hin trödelten zogen die meisten Touris recht zügig an uns vorbei (was ja bei diesem Wette auch kein Wunder war) und übersahen dadurch den jungen Wapiti-Hirsch im Gehölz hinter dem Basin. Wir standen eine ganze Zeit am Basin und beobachteten das Tier und konnten immer wieder feststellen, dass die meisten anderen Touris von dem Hirsch gar keine Kenntnis nahmen bzw. hatten.

 

 

Yellowstone National Park, Thumb Geysir Basin, Wapiti Hirsch

 

 

Am Abyss Pool, kurz vor Ende des kurzen Trails, stand dann sogar noch ein junger Elch direkt am Pool und vertrieb sich dort, zwar im Regen, den Nachmittag. Uns wurde es dafür aber langsam kalt und so beschlossen wir, zu uns ins Village zu fahren um dort evtl. Den Souvenir-Shop zu entern und um in der Information den Wetterbericht für morgen zu lesen.

 

 

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Der Wetterbericht versprach leider keine Besserung. Wir fragten nach, ob uns jemand sagen könnte, was für den Grand Teton NP für morgen vorhergesagt würde. Wir erhielten die Auskunft, dass das Wetter dort etwas besser sein sollte, höchstens Regen, auf keinen Fall Schnee, da der Grand Teton NP sehr viel tiefer liege. Wir hatten langsam das Gefühl, im schlechten Wetter gefangen zu sein. Eins war klar, wir würden auf keinen Fall hier eine Nacht verlängern, wie wir dass von Deutschland aus mal ins Auge gefasst hatten. Für uns stellte sich nur noch die Frage, ob wir über den Grand Teton NP zurück fahren würden oder über den Westausgang und somit Richtung Salt Lake City.

Diese Entscheidung verschoben wir erst einmal bis heute Abend. Jetzt wollten wir zurück in unser Zimmer um in Ruhe zu duschen

Zum Restaurant liefen wir zu Fuß. Dickie musste ja schließlich auch mal ausspannen. Bis wir dort ankamen, fing es schon wieder an zu schneien.

Obwohl es erst kurz vor 20:00 Uhr war hatten wir kein Problem einen Tisch zu bekommen. Überhaupt war das Restaurant an diesem Abend nicht ausgebucht. Ob es wohl an dem schlechten Wetter lag und viele Gäste schon abgereist waren?

Wir bestellten zügig unser Essen. Doris Fisch und ich Fleisch in Form eines Steaks. Als mein Steak ankam war es blutig, medium war bestellt. Der Kellner nahm es kurzerhand zurück und nach 10 Min. war der Teller wieder bei mir. Es war leider immer noch keine Offenbarung aber wenigstens nicht mehr blutig. Doris Fisch war dafür ganz lecker. Wir tranken noch ein Bierchen und spazierten zurück in unser Zimmer. Es schneite immer noch. Im Zimmer saugten wir anschließend noch die Fotos von den Kameras und schauten uns die Bilder des Tages an. Kurz darauf fielen wir in einen tiefen Schlaf.

Gefahrene Meilen: 175

 

 

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