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GB_Aegypten9

 

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3. Tag
Mittwoch, 16. Mai 2007
Luxor - Karnak-Tempel - Papyrus-Fabrik - Luxor-Tempel -

Schlangenlinie[1]

 

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Der Karnak-Tempel ist die wohl größte Tempelanlage in Ägypten. Sie liegt ca. 3 Km nördlich von Luxor direkt am Nil. Seinen Namen hat die Tempelanlage von dem Dorf Karnak, das direkt an die Anlage angrenzt.
Früher war der Tempel von Karnak mit dem Tempel von Luxor durch eine drei Kilometer lange Prozessionsstraße verbunden. Diese Prozessions- straße säumten links und rechts jeweils widderköpfige Spingen. Der Widder war ein gem. dem Gott Amun heiliges Tier und beschützte den Pharao, der zwischen den Vorderpranken der Tiere dargestellt ist. Heute sieht man nur noch vereinzelt Sphingen am Verlauf dieses Weges.

 

Zirka 2000 Jahre fühlten sich die Herrscher am Nil verpflichtet, diesen Tempel immer wieder zu erweitern und zu verschönern. Leider ging dabei die Übersicht etwas verloren.

 

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Nachdem man die Widderallee hinter sich gelassen hat, geht man an dem riesigen Pylon (Toranlage) vorbei, der den Monumentaleingang des Tempels darstellt.
 
Dieser Pylon ist 113 Meter breit, ca. 15 Meter dick und etwa 40 Meter hoch.  Er wurde in der 30. Dynastie (380-342 v. Chr.) begonnen und nie fertig gestellt.

An seiner Rückseite erkennt man einen riesigen Lehmhaufen, mit dessen Hilfe die alten Ägypter die Steinblöcke aufeinander türmten.

 

Wir standen nun im Innenhof des Amun-Tempels den sog. “Äthiopischen Hof“. Er geht auf die 9. Dynastie zurück und wird auf der Nordseite von einem Papyrussäulengang mit geschlossenen Kapitellen begrenzt. An der Säulenbasis reihen sich Widderspingen an, die Ramses II. bauen ließ, um den Eingang zum Säulensaal zu säumen.
Auf dem rechten Foto sieht man den Eingang zum Tempel Ramses des III.

 

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Wenn man durch den Eingang geht, öffnet sich der Blick auf einen Innenhof  mit Osirispfeilern an seinen drei Seiten, wo der Pharao im Jubiläumsgewand dargestellt ist.

 

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Wieder zurück im Äthiopischen Hof blickt man auf eine monumentale Statur. Es handelt sich um den Koloss des Pinedjem, Pharao der XXI. Dynastie und Hoheprister Amuns in Theben.

 

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Diese Statue ist mit ihren ca. 15 Metern schon beeindruckend in ihrer Größe und ein gerne verwendetes Fotomotiv allemal.

Bei der kleinen Figur zwischen seinen Beinen handelt es sich entweder um die Prinzessin Bentanat, der Tochter von Isitnofred, oder um die Königin Nefertari. Hier scheiden sich allerdings die Geister.

Bei der sehr verstümmelten Kolossalstatue aus Rosengranit auf der rechten Seite handelt es sich wohl um Ramses II.
 

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Beide Statuen stehen von dem 2. Pylon, der den Eingang in die Säulenhalle markiert. Geht man zwischen ihnen hindurch wird es nun wirklich monumental! Man steht in der riesigen Säulenhalle.

 

Der große Säulensaal gilt als das schönste Beispiel ägyptischer Baukunst. Der Saal ist 103 Meter breit, 53 Meter tief und besteht aus 134 Säulen, die jeweils 23 Meter hoch sind.

Es verschlägt einen wirklich fast den Atem wenn man zwischen den reich verzierten Säulen steht. Menschen die man hier durchlaufen sieht kommen einem recht winzig vor zwischen all dieser monumentalen Pracht.

Zum Glück stellen sich hier einem immer wieder Japaner stundenlang ins Motiv, ansonsten könnte man die Größe dieser Säulen nicht darstellen.

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Die papyrusförmigen Kapitelle hatten an ihrer Spitze einen Umfang von ca. 15 Metern und konnten 50 Personen aufnehmen. Begonnen wurde der Bau des Mittelschiffs von Amenophis III. ca 1375 c. Chr. Als einfache Säulenhalle, die zum Heiligtum Amuns führte.

 

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Von Sethos I. (1290 - 1279 v. Chr.) und dessen Sohn Ramses II. (1279 - 1213) wurde der Bau fortgeführt und schließlich unter Ramses IV. vollendet. Die Schäfte der Säulen in den Seitenschiffen tragen auf ihren Schäften, in endlos scheinender Wiederholung, die Darstellung dieser Könige von den Göttern Ägyptens.

 

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An den seitlichen Außenwänden des Säulensaals sieht man Reliefs der kriegerischen Taten der Pharaonen angebracht.

 

Hier sieht man, wie Sethos I. einen Stabstrauß opfert. Stabsträuße waren neben Wein und Brot eine häufige Opfergabe an die Götter.

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Auf dem unteren Relief sieht man, wie der Pharao (wahrscheinlich Ramses II.) dem Gott Amun eine Opfergabe darbietet.

 

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Auf den unteren Fotos sieht man noch ein paar schöne Motive aus dem Säulensaal.

 

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Von einer einzigen Stelle in der Säulenhalle hat man einen guten Blick auf den Obelisken der Hatschepsut. Er ist ca. 30 Meter hoch du wiegt über 200 Tonnen. Laut zeitgenössischen Berichten hat der weibliche Pharao keine Kosten gescheut um diesen Obelisken errichten zu lassen.

 

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Rechts:
Eine Gegenlichtaufnahme des Obelisken.

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Am Ende des Analensaals Tutmosis III. erreicht man die Kapelle der Hatschepsut. Man kann noch gut die Farbe erkennen, mit der diese ehemals wohl prächtige Kapelle ausgemalt wurde. Auch hier wurde das Antlitz des weiblichen Pharao Hatschepsut ausgemeiselt.

 

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Am heiligen See endete unsere Führung im Karnak-Tempel. Unser Reiseleiter machte uns noch auf den riesigen Skarabäus aus Granit aufmerksam, den Amenophis III. zu Ehren des Sonnengottes Amun- Chepre anfertigen ließ.
Die Legende erzählt, dass man, wenn man drei Mal im Uhrzeigersinn um ihn herum läuft, einen Wunsch erfüllt bekommt.

 

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Anschließend hatten wir ca. eine Stunde Zeit um die Tempelanlage auf eigene Faust zu erkunden.

 

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Ich habe mir die Zeit damit vertrieben, noch einige Pharaonen-Gruppen zu fotografieren. Allerdings weiß ich nicht, um welche Pharaonen es sich hierbei handelt.

 

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Auch ohne zu wissen, um welche Pharaonen es sich hierbei handelt, strahlen diese Figuren eine große Faszination auf mich aus.
 

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Alleine schon der Gedanke, dass sie vor über 3000 Jahren geschaffen wurden und heute noch existieren ist unglaublich.

 

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Der nächste Punkt unserer heutigen Besichtigung war eine Papyrusfabrik. Hier erhielten wir einen kleinen Vortrag übe die Herstellung von Papyrus und wer wollte konnte anschließend natürlich etwas kaufen. Nach einer halben Stunde zog unsere Karawane weiter zum...
 
 
  
Luxor-Tempel

Das einzige Zeugnis der glorreichen Vergangenheit von Luxor ist der Tempel, der zu Ehren des Gottes Amun, König der Götter, errichtet wurde.

 

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Gleich hinter dem Eingang erblickt man die zwei kolossalen Sitzstatuen von Ramses II. Erst wenn man Menschen auf dem Foto mit den Kolossen entdeckt, kann man erfassen wie groß sie in Wirklichkeit sind. Die beiden 15 ½ Meter hohen, auf einem ca. einen Meter hohen Sockel stehenden Granitkolosse verkörpern den thronenden Pharao. Vor dem linken Koloss steht noch einer der beiden 25 Meter hohen Obelisken. Der rechte Obelisk wurde 1833 nach Paris gebracht und steht heute auf der Place de la Concorde.

 

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Wenn man sich weiter links vom Obelisken bewegt steht man gleich vor einem monumentalen Kopf Ramses II. Dieser Kopf ist Teil eines riesigen Kolosses, der ursprünglich wohl vor dem 65 Meter breiten Pylonen stand.

 

Hinter dem Eingang beritt man den Großen Hof Ramses II mit der doppelten Säulenreihe mit seinen geschlossenen Papyruskapitellen und Statuen in den Räumen zwischen den Säulen.

 

 

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Auf dem linken Foto sieht man ein Relief aus der Südwestecke des ersten Hofes. Auf dem Relief wird eine Prozession von Stieren, die von Priestern zum Opfer geführt werden, abgebildet.
Auf dem rechten Relief sieht man sehr schön eine Gruppe von Tänzerinnen. Erstaunlich hierbei ist, dass diese Tänzerinnen recht aufreizend gekleidet sind, was auf eine recht freizügige Kleiderordnung zur Pharaonenzeit schließen läßt.

 

 

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Folgt man weiter dem Weg über den Hof Ramses II. gelangt man in eine Säulenkolonade mit 7 mal 2 Papyrusbündelsäulen mit offenem Doldenkapitell.

 

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In der Römerzeit wurde die Tempelanlage in eine Festung integriert. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wurden vier Kirchen auf dem Gelände errichtet. Ein schönes Beispiel dieser Kirchen sieht man hier:

 

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Hier noch ein Blick auf die Spingen-Allee, die ursprünglich den Luxor-Tempel mit dem Karnak-Temel verbunden haben soll.

 

Über den Tempel von Luxor gibt es mit Sicherheit noch sehr viel mehr zu berichten. Da ich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr sehr aufmerksam war, kann ich hierzu nichts mehr schreiben.

 

Gegen Mittag waren wir wieder zurück auf dem Schiff. Während des Mittagessens legten wir  endlich zum ersten Mal ab. Bisher waren wir ja immer im Hafen von Luxor geblieben.

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Jetzt hatten wir endlich die Chance die schöne Nillandschaft zu bewundern.

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Ich war sehr erstaunt hier eine so fruchtbare Landschaft vorzufinden. Irgendwie habe ich wohl eher mit Einöde und somit mit einer Wüsten ähnlichen Landschaft gerechnet. Was wir hier sahen, war aber das genaue Gegenteil.

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Egal wohin das Auge blickte, überall sahen wir fruchtbare Landschaften und eine üppige Vegetation. Natürlich hatte uns unser Reiseleiter schon von dem komplizierten Bewässerungssystem erzählt, das selbst schon die Pharaonen angewendet haben.

 

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Leider berichtete er uns auch, dass die Fellachen (ägypt. Landbevölkerung) heute die Felder fast immer noch genau so beackerten, wie zur Zeit der Pharaonen und somit die Landwirtschaft hier ein sehr mühsames Geschäft ist.

 

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Die Jugend zieht es von daher eher in die Stadt, um da ihr Glück, meist in der Tourismusbranche zu suchen, anstatt - wie schon Generation vorher - Landwirtschaft zu betreiben.

 

Der Nil ist ein viel befahrenes Gewässer. Ständig kommen einem Schiffe entgegen bzw. überholt man andere Schiffe oder wird überholt. Diese Vorgänge gehen nicht ohne Geräusche von statten, da sich die Kapitäne meist lautstark mit ihren Schiffssirenen begrüßen.

 

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Immer wieder sieht man tolle Szenen aus dem Alltag der Landbevölkerung. Hier ist der Esel immer noch das Transportmittel Nr. 1. PKW’s sieht man so gut wie nie.

 

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Wir überholten natürlich nicht nur Kreuzfahrtschiffe sondern auch viele kleine Fischerboote, die meist ihre Netze auswarfen um Fische zu angeln. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass der Nil ein recht guter Fischgrund ist.

 

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Während wir gemächlich auf dem Nil entlang tuckerten überholten wir einen alten, noch mit viel Holz verarbeiteten Schaufelraddampfer. Wie wir von einem der Reiseleiter erfuhren, handelte es sich bei diesem Schiff um die “SS Sudan”.

 

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Die “SS Sudan” wurde 1885 erbaut und befährt seitdem die Nilstrecke Luxor - Assuan. Sie erlangte Berühmtheit, weil Agatha Christie durch eine Nilkreuzfahrt auf der SS Sudan zu ihrem Roman “Tod auf dem Nil” inspiriert wurde.
Ob der gleichnamige Film mit Peter Ustinov, Jane Birkin, Mia Farrow uva., auch auf der SS Sudan gedreht wurde oder doch auf der baugleichen SS Memnon konnte ich nicht mit Sicherheit herausfinden. Das ist ja aber auch letztendlich egal.

 

Manchmal verwandelte der Dunst den Nil in eine unwirkliche Landschaft. Nur der Blick auf die Strommasten am Horizont versetzte uns wieder ins 21. Jahrhundert.

 

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Am Nachmittag erreichten wir die Schleuse von Esna. Hier standen schon viele Schiffe und warteten darauf durchgeschleust zu werden.

 

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Nach der Menge der Schiffe zu urteilen, sah es so aus, als würde es noch geraume Zeit dauern bis wir die Schleuse passieren würden, da immer nur zwei Schiffe auf einmal durchgeschleust werden können.

 

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Diesen Umstand der langen Wartezeit, machen sich die fliegenden Händler auf ihren kleinen Schiffen zu nutze. Sie versuchen von ihren Schiffen aus Gallabias und Schals an die Touristen zu verkaufen. Für die einen eine großer Spaß für die anderen ein hartes Geschäft.

 

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Es sollte in der Tat bis zum Abendessen dauern, bis wir auch die zweite Schleuse erreichten. Vom eigentlichen Schleusvorgang haben wir nichts mitbekommen.

 

 

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