Bei meinem ersten Besuch an der Kamelstation entdeckte ich eine Information der Nationalparkverwaltung. Hier wollte ich nach der Wegbeschreibung zum roten Vulkan und der Bombe fragen. Die freundliche Rangerin schien genau zu wissen was ich meinte und erklärte mir anhand einer Karte den Weg zum Vulkan. Der Weg sollte über mehrere Kilometer auf einer Sandpiste entlang führen. Daran konnte ich mich überhaupt nicht erinnern und mir schwante schon, dass dieser Weg nicht zu meinem roten Vulkan führen würde. Trotzdem beschloss ich, diesen Weg einmal auszuprobieren.
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An diesem Vormittag erstrahlte der kleine Vulkankegel gegenüber der Kamelstation in einem besonders schönen Licht. Da um diese Uhrzeit kaum Verkehr war wagte ich es und lief zu Fuß über die Straße um von dort aus den Vulkan zu fotografieren. Natürlich pfiff mich sofort ein Parkranger zurück. Ich fand diese Verbote langsam etwas nervig, denn schließlich hatte ich weder vor auf das Lavafeld zu treten, noch war ich auf dieser schurrgeraden Straße einer Gefahr ausgesetzt. Man kann es mit Verboten auch wirklich übertreiben.
Ich setzte meine Fahrt fort und fuhr durch den Nationalpark auf der LZ701 in Richtung Tinajo. Kurz hinter Mancha Blanca sollte ich die Abzweigung zu der Sandpiste finden, die mich dann zum Vulkan bringen würde.
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Wenn mich der Weg schon nach Mancha Blanca führen sollte, wollte ich heute auch die Kirche besichtigen, die 1781 zu Ehren der Virgen de los Dolores erbaut wurde.
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Der Legende nach, holten im Jahre 1736 die Einwohner des Ortes Mancha Blanca die Statue der Heiligen Jungfrau aus der Kirche von Tinajo und zogen in einer Prozession der Lavamasse entgegen. Sie versprachen, wenn die Madonna die Gefahr bannen würde, wollten sie ihr zu Ehren eine Kapelle errichten. Und das Wunder geschah. Kurz bevor die Lava die ersten Häuser erreichen konnte, erstarrte sie.
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Zum Gedenken an dieses Wunder steht heute an dieser Stelle ein schlichtes Holzkreuz.
Die Madonna allerdings musste noch einige Jahre warten und noch eine Drohung durch ein Hirtenmädchen aussprechen, bis ihr 40 Jahre später endlich die versprochene Kapelle gebaut wurde.
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Obwohl ich die Karte mit der Wegbeschreibung der Rangerin dabei hatte, fiel es mir nicht leicht, die Sandpiste zu finden. Aber nach dem 2. Anlauf war es geschafft und ich war auf dem richtigen weg. Hoffentlich!
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Dieser Weg war mir schon etwas unheimlich. Die Piste war zwar gut befahrbar, aber außer mir schien hier niemand mehr unterwegs zu sein. Was würde passieren, wenn ich hier eine Reifenpanne hätte. Ich wollte es mir erst gar nicht ausmalen.
Entlang des Weges türmte sich die Lava auf. Es muss schon eine wahnsinns Arbeit gewesen sein, hier überhaupt eine Sandpiste zu schaffen. Ich fühlte mich wie „in the mittle of nowhere“. Hier schien wirklich überhaupt nichts zu wachsen. Ich konnte nicht einen einzigen Grashalm am Straßenrand entdecken.
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Nachdem ich ein paar Kilometer auf dieser Piste gefahren war, führte eine Abzweigung links ab. Dieser Abzweigung sollte ich nach Angaben der Rangerin folgen. Hier wurde die Straße merklich schlechter und ich überlegte mir, ob es sich wirklich lohnen würde, einen Reifenschaden zu riskieren. Ich beschloss, erst einmal zu parken und zu Fuß die Umgebung zu erkunden. In ca. 1 km Entfernung entdeckte ich ein altes Gehöft. Es schien allerdings verfallen zu schein.
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Da ich keine andere Alternative hatte, lief ich in diese Richtung, da sich hier auch eine Erhebung erkennen ließ. Viell. konnte ich von der Erhebung aus die Umgebung besser besichtigen.
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Eigentlich heißt das Sprichwort ja: „Viel Wasser gab’s und wenig Brot“, hier müsste es wohl heißen: „Viel Steine gab’s und wenig Brot“. Egal wohin mein Blick auf wanderte, ich sah nur Lava und Geröll vor mir, neben mir und hinter mir.
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Der nächste Vulkankegel schien auch noch Kilometer weit entfernt. In anbetracht dessen, dass ich hier ganz alleine unterwegs war und es bestimmt auch hier strengstens verboten war, mit Mietwagen unbefestigte Straßen zu befahren, entschied ich mich ein weiteres Risiko nicht einzugehen und lieber umzudrehen.
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Erstaunt stellte ich fest, dass ich auf dem Rückweg doch noch Gesellschaft bekam. Zuerst tauchte eine Ziege im Lavageröll auf………………
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…………und kurz darauf noch eine zweite neugierige Ziege.
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Leider waren beide Tiere so scheu, dass ich sie nicht besser fotografieren konnte.
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Ich war heute auf jeden Fall ganz froh, dass ich diese Piste ohne Reifenpanne überstanden habe. Wenn ich noch einmal nach Lanzarote kommen sollte, würde ich diese Strecke gerne noch einmal fahren, allerdings dann zu zweit in einem Jeep.
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