Es war mittlerweile schon fast 17:00 Uhr und es wurde somit langsam Zeit zum Visitorcenter zu fahren. Wir wollten heute noch unbedingt heraus bekommen, ob die Straßen zum Dantes View bzw. zum Zabriski Point wieder geöffnet sind. Letztes Jahr wurde ein Großteil des Death Valley NP durch eine gefährliche Springflut verwüstet. Dabei starben zwei Menschen, die durch die springflutartigen Schlammassen in ihrem Fahrzeug eingeschlossen waren. Wie durch ein Wunder, kamen dabei nicht noch mehr Menschen ums Leben.
Viel Hoffnung hatten wir nicht, aber Fragen kostet ja nichts.
Wie wir schon vermutet hatten, waren die Straßen, inkl. der Straße zum Artist Drive, noch gesperrt. Gerne wären wir stattdessen zum Racetrack gefahren, aber leider mussten wir erfahren, dass der Racetrack doch eher in der entgegen gesetzten Richtung lag und somit außerhalb unserer Reichweite. Wir wollten morgen Mittag ja schon weiter nach Las Vegas und das wäre nicht zu schaffen gewesen. Im Visitorcenter waren sehr beeindruckende Fotos der Springflut zu sehen. So schlimm hatten wir uns die Verwüstungen nicht vorgestellt. Mit all diesen Informationen (die Ranger waren hier, wie überall auf unserer Reise sehr freundlich und informativ) machten wir uns jetzt auf den Weg zu unserem Hotelzimmer.
Die Formalitäten an der Rezeption waren schnell erledigt. Die Furnance Creek Ranch war eine der drei Unterkünfte, die wir bereits von Deutschland aus gebucht haben. Das Gelände ist recht groß und unser Zimmer lag am hinteren Teil der Anlage. Zum Glück bekommt man an der Rezeption einen recht guten Übersichtsplan für diese Anlage. Nachdem wir unser schönes, großes Zimmer bezogen hatten, wollten wir eigentlich noch einmal schnell in den Pool hüpfen. Allerdings war der Sandsturm mittlerweile so stark, dass wir darauf lieber verzichteten. Also ordneten wir unser Gepäck, machten uns etwas frisch und fuhren dann zum Abendessen, denn auf einen Spaziergang im Sandsturm hatten wir heute keine Lust mehr. Das Restaurant war zu unserem Glück noch recht leer, denn wegen der sehr hoch eingestellten Klimaanlage mussten wir Tisch den Tisch wechseln. Uns war es einfach zu kalt. Nach dieser Erfahrung war uns klar, dass wir in diesem Urlaub, immer eine Jacke oder einen Pullover zu einem Restaurantbesuch mitnehmen würden. Heute hatten wir Lust auf Steak und Salat. Das Salatbuffet war sehr abwechslungsreich und das Steak genau auf den Punkt, sehr zart und super lecker gegrillt . Nach dem Essen waren wir so träge, dass wir auf einen Besuch der Bar verzichteten und nur noch einen kurzen Blick in den Supermarkt/Souvenirladen warfen. Hier erstanden wir noch einen Sixpack Bier, um dies später auf unserer Terrasse zu trinken. In unserem Zimmer angekommen wollten wir jetzt endlich, den Sand von unserem Körper waschen, allerdings bekamen wir die Dusche nicht zum laufen. All unsere Bemühungen, sämtliche Hebel in jegliche Richtung zu bewegen, schlugen fehl, so dass wir beim Housekeaping anriefen und um Hilfe baten. Die Dame am Telefon versuchte uns klar zu machen, dass wir den Nippel am Wasserhahn ziehen müssen. Wir erklärten ihr, dass wir dies mehrfach getan hätten. Sie fragte nochmals nach, ob wir auch wirklich den Nippel gezogen hätten und ich antwortete ihr, ja, in alle Richtungen. Sie erklärte uns etwas angesäuert, dass sie einen Techniker schicken würde. Dieser kam dann auch recht schnell auf einem Golfwagen angefahren, ging ins Bad, setzte sich auf den Rand und zog an dem Nippel des Wasserhahnes und zwar an der Stelle, wo das Wasser am Hahn austritt. Bei uns befindet sich an dieser Stelle in der Regel ein Sieb. Hier konnte man das vermeintliche Sieb drehen und somit den Wasserhahn verschließen, damit das Wasser aus dem Duschkopf fließen konnte. Wir schauten sehr erstaunt, der Techniker lachte (und dachte sich wahrscheinlich, doofe Europäerinnen) und ließ uns alleine. Endlich konnten wir duschen! Danach tranken wir noch in Ruhe unser Bier und fielen so gegen 23:00 Uhr satt und sauber, aber sehr müde ins Bett. Am nächsten Morgen wollten wir früh aufstehen um den Sonnenaufgang zu fotografieren.
Gefahrene Meilen: 290
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