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GB_USA_Westen9

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5. Tag
Sonntag, 08. Juni 2008 - Rock Springs - Flamming Gorge - Swett Ranch - Vernal

Ungeplant kann auch sehr schön sein

Als wir heute Morgen wach wurden, war es doch tatsächlich schon 6:30 Uhr durch. So lange hatten wir ja noch nie geschlafen. Ohne zu hetzen, kochten wir uns erst einmal einen Kaffee und beratschlagten was wir heute machen wollten.

Gestern Abend hatten wir noch versucht, die Rückbänke von Dickie so umzuschlagen, dass dadurch eine gerade Fläche entsteht, gelungen ist es uns leider nicht. Die 3. Bank war sozusagen auf die Ladefläche gebaut und somit konnte keine gleich hohe Fläche entstehen, auf der wir bequem schlafen könnten. Wir hatten uns daher überlegt, ob wir uns ein Zelt kaufen sollten. Da uns immer noch der Gedanke gefiel, im Canyonlands NP auf dem Zeltplatz zu übernachten, um 1. dort abends in Ruhe den Sonnenuntergang und 2. am nächsten Morgen gemütlich am Mesa Arch den Sonnenaufgang zu fotografieren, blieb uns ja nichts anderes übrig. Nach dem Frühstück wollten wir schauen, ob wir einen Laden finden würden, in dem man ein  günstiges Zelt, sowie Isomatten kaufen könnte.

Das Frühstück im La Quinta war richtig gut. Es gab neben den üblichen Verdächtigen wie Muffins und Flakes auch Waffeln zum selber backen und Rührei, Joghurt und Obst, div. Müsliriegel, Toast und Brötchen, sowie die verschiedenen Aufstriche aus Marmelade und Käse (hmmm, leckerer Philadelphia).

So gestärkt checkten wir aus und schnappten und Dickie um ein Zelt, sowie div. Lebensmittel zu kaufen. Schon gleich der erste Markt hatte eine kleine Campingabteilung. Hier wurden wir von dem jungen Verkäufer sehr gut beraten und ein kleines 2-Mann bzw. 2-Frau-Zelt für schlappe 25 $ wechselte den Besitzer. thumbsup[1] Isomatten gab es leider nicht, wir hofften diese woanders zu bekommen. Lebensmittel hatte dieser Laden leider auch nicht. Diese bekamen wir aber gleich auf der anderen Straßenseite.

Der Tag fing ja gut an! Nach dem leckeren Frühstück nur Erfolgserlebnisse. Gut gelaunt setzten wir unsere Fahrt Richtung Moab fort. Wie schon erwähnt wussten wir nur, dass uns die Route durch den Flaming Gorge führen würde. Fotos von diesem Gebiet hatten wir schon mehrfach im Internet gesehen, sehr gereizt hat uns diese Strecke allerdings nicht. Wir waren gespannt wie uns die heutige Fahrt gefallen würde.

Kurz hinter Rock Springs führte uns der erste Abzweig auf die US 191 RichtungFlaming Gorge und Vernal. Erst im Nachhinein, als wir uns die Karte etwas genauer anschauten, stellten wir fest, dass wir eigentlich besser bis Green River gefahren wären und von dort aus über die US 530 Richtung Flaming Gorge. Aber egal, wer weiß, wie der Tag dann verlaufen wäre. Wir waren auf jeden Fall auf der US 191 und hier ganz alleine unterwegs. Ob es daran lag, dass Sonntag war? Uns konnte es ja egal sein. Die Sonne schien und es waren nur wenige Wolken am Himmel. Der Tag versprach schön zu werden. 012[2]

 

 

 

Flaming Gorge National Recreation Area

 

 

 

Schon nach wenigen Meilen hielten wir das erste Mal um die schöne Landschaft zu fotografieren. Dies sollte bei weitem nicht das letzte Mal sein. Die Fahrt machte richtig Freude. Wir hatten einen schönen blauen Himmel mit einigen, hübsch anzuschauenden Wölkchen rings um uns herum. Die Straße war gut befahrbar und die Landschaft einfach atemberaubend schön. Endlich kein Schnee und Regen mehr. Wir fühlten uns wie im Paradies, wenn nur der kalte Wind nicht wäre. Auch hier war es trotz schönsten Sonnenschein nicht möglich ohne Fließjacke aus dem Auto zu steigen. Die Temperaturanzeige zeigte mittlerweile zwar so um die 15 °C an, im Wind auf diesem Plateau, in meist weit über 2000.Metern, ohne auch nur einen Baum oder Strauch, waren es allerdings höchstens gefühlte 8 °C.

 

 

 

Flaming Gorge National Recreation Area 01

 

Flaming Gorge National Recreation Area 02

 

 

 

Flaming Gorge National Recreation Area 03

 

Flaming Gorge National Recreation Area 04

 

 

 

Nach einer Stunde waren wir gerade einmal 38 Meilen gefahren, dass konnte ja heiter werden. Wenn wir heute noch irgendwo ankommen wollten, mussten wir uns endlich mal zusammenreißen und nicht an jedem Haltepunkt anhalten. Wir schworen uns zu disziplinieren, hielten dann meist aber doch schon am nächsten Ausblickspunkt wieder an und vergaßen unser Versprechen.

 

 

 

Flaming Gorge National Recreation Area 06

 

Flaming Gorge National Recreation Area 05

 

 

 

Kurz vor dem Flaming Gorge Dam sahen wir Kühe der nahe gelegenen The Gap Ranch. Ihre innere Uhr verriet ihnen wohl, dass es an der Zeit wäre in den Stall zu kommen. Oder kann sich jemand eine andere Erklärung für diese Kuhwanderung geben. Auf der gegenüber liegenden Seite der Ranch konnten wir einen schönen Schilderwald entdecken. Ganz schön viele Schilder für solch eine Gravelroad…oder?

 

 

 

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Gleich hinter dem Hügel standen das Verabschiedungsschild von Wyoming und das Begrüßungsschild von Utah. Da wir bisher noch keine Gelegenheit hatten diese zu fotografieren, hielten wir natürlich an.

 

 

 

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Jetzt waren wir also in Utah, dem Bundesstaat in dem die schönen roten Steine wachsen. Uns wurde es gleich wärmer.

 

 

 

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Wenige Meilen hinter dem Welcome Utah Schild sahen wir schon die dunkelblaue Farbe des Flaming Gorge Reservoirs. Was für eine Farbenpracht. Es war schon unglaublich. Selten hatte ich so dunkelblaues Wasser gesehen. Das rosa der Berge bildete einen tollen Kontrast dazu.

 

 

 

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Wir fuhren weiter zum Flaming Gorge Dam. Hier machten wir aber nur einen kurzen Halt und fuhren gleich weiter über die Cart Creek Bridge.

 

 

 

Cart Creek Bridge

 

 

 

Weit kamen wir allerdings nicht, gleich hinter der Cart Creek Bridge erblickte ich ein schönes Fotomotiv, dass unbedingt festgehalten werden musste. Nun wollten wir aber wirklich weiter. Es war zwar noch früh am Tag, aber wir wollten heute wenigstens bis Vernal kommen und von dort aus evtl. noch das Dinosaur NM besichtigen.

 

 

 

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Nach wenigen Minuten fuhren wir also weiter, aber nur, um wenig später, als uns ein Schild zu einer National Historic Site lockte, wieder einmal abzubiegen. Wir bogen also wie gesagt einfach mal in den kleinen Feldweg ein, ohne wirklich zu wissen, was uns am anderen Ende erwarten würde. Der Feldweg war zwar schmal, aber gut befahrbar. Links und rechts vom Weg wuchsen viele wilde Blumen und das Gras hatte eine satte Farbe. Noch konnten wir nicht erahnen, was sich hier verbergen würde. Nach ca. einer Meile standen wir an einem kleinen Parkplatz. Von hier aus konnten wir schon sehen, dass es sich bei dieser Historic Site um eine Ranch handelte.

 

 

 

Swett Ranch, Historic Site

 

Swett Ranch, Historic Site01

 

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Die Swett Ranch war für 58 Jahre die Heimat von Oscar Swett und seiner Familie. 1909, für amerikanische Verhältnisse, ewig lange her, siedelte Oscar Swett sich hier an. Das erste Haus erbaute er 1913. Wo er in der Zwischenzeit gewohnt hat, bleibt ein Geheimnis. Betreut wurde die Anlage von einem älteren (wir nehmen an Rentnern) Rangerpaar. Während der Mann eine 4-köpfige Familie durch die Anlage führte, erklärte uns die Frau die Anlage und erzählte uns dabei einige schöne Anekdoten.

 

 

Swett Ranch, Historic Site01

Swett Ranch, Historic Site03

 

Swett Ranch, Historic Site04

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Überhaupt war die Anlage sehr gut besucht. Auf dem kleinen Parkplatz standen mit uns 4 Fahrzeuge sowie ein Wohnmobil. Viel mehr passten hier auch nicht hin. Uns hat die kleine Ranch sehr gut gefallen. Nach ca. einer halben Stunde fuhren wir, wie wir glaubten, wieder zurück zur US 191.

 

 

 

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Wir wunderten uns zwar über die enge Kurve, die wir auf dem Rückweg fahren mussten. irgendwie hatten wir solch eine Kurve nicht in Erinnerung, aber als wir kurz darauf mehrere Rehe zwischen den Bäumen sahen, haben wir die Kurve glatt vergessen. Wir versuchten die Rehe aus dem Auto heraus zu fotografieren, was uns auch ganz gut gelang.

 

 

 

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Wir folgten dem Feldweg, immer den Rehen hinterher, bis sie aus unserem Blickwinkel verschwanden. Wir fuhren immer weiter und wer Weg wurde immer holpriger. War er auf dem Hinweg auch schon so, fragten wir uns. Als wir dann noch durch eine große Pfütze fahren mussten war klar, wir hatten uns verfahren und nahmen es mit Humor. Denn immerhin, wären wir nicht falsch abgebogen, hätten wir die Rehe nicht gesehen und die Rehe waren schon einen kleinen Umweg wert. Hier konnten wir allerdings nicht drehen. Wir mussten noch etwas weiter fahren. Irgendwo würde es sicherlich eine Möglichkeit geben. Und so war es auch. Keine halbe Meile entfernt, kamen wir aus dem kleinen Wäldchen heraus auf eine wunderschöne Blumenwiese. Hier verzweigte sich auf der Feldweg und es gab mehrere Möglichkeiten der Weiterfahrt. Da wir nicht wussten, wohin die Wege führte, hielten wir es für besser zu drehen und zurück zu fahren. Was wir dann auch taten. Natürlich nicht, ohne vorher noch ein paar Fotos zu schießen.

 

 

 

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Die letzten ca. 40 Meilen bis Vernal waren  recht ereignislos. Wir hielten zwar noch das eine oder andere Mal an um zu fotografieren. Letztendlich wurden aber auch die grünen Wiesen links und rechts vom Straßenrand mal langweilig. Wir waren froh als wir dann schließlich in Vernal ankamen. Hier parkten wir gleich auf dem Parkplatz der Econo Lodge. Aus dem Internet hatten wir erfahren, dass die Motelpreise in Vernal, wegen eines unerwarteten Erdölfundes im letzten Jahr, explodiert wären. Durch diesen regelrechten Ölboom schickten die Ölfirmen viele Mitarbeiter in das kleine Vernal. Die führt wohl dazu, dass die Motelpreise teilweise schon auf weit über 100 $ stiegen. Wir hatten Glück, die Econo Lodge wollte nur 100 $ inkl. Continental Breakfast. Wir fragten zwar noch in andere Motels nach den Preisen, die Econo Lodge war aber bei weitem am günstigsten und so buchten wir hier. Wir hatten wieder ein recht großes Zimmer mit zwei Betten, Klimaanlage usw., usw., und Dickie parkte direkt vor der Tür. Das Frühstück, d.h. die braune Brühe (so nannten wir den amerikanischen Kaffee) gab es gleich gegenüber an der Rezeption.

Da es erst so gegen 16:00 Uhr war, fuhren wir gleich weiter zum Dinosaur NM. Auch hier wussten wir nicht so recht was uns erwarten würde. Wir waren gespannt.

 

 

 

Dinosaur National Monument

 

Von Vernal aus erreichten wir den Eingang des Dinosaur Quarry Visitor Centers nach einer knappen halben Stunde. Hier erfuhren wir, von einer überaus freundlichen Rangerin, dass wir uns im Utah-Teil des National Monuments befanden, welches der kleinere Teil vom Dinosaur National Monument ist. Da wir die einzigen Touris waren, die sich hier für Informationen interessierten, erzählte sie uns recht ausführlich, was wir in diesem Teil alles sehen könnten und gab uns auch recht viel Infomaterial zur Hand.

Ich war recht erstaunt, denn ich wusste überhaupt nicht, dass das Dinosaur NM in zwei nicht miteinander verbundene Bereiche aufgeteilt ist.

 

 

 

Was uns die Rangerin über diesen kleineren Teil erzählte, hörte sich allerdings sehr interessant an. Mittlerweile war es nun doch schon 17:00 Uhr. Wir mussten uns also entscheiden, was wir heute noch machen wollten. Wenn wir die Tour zu den Dinosaurierknochen unternehmen würden, hätten wir bestimmt keine Möglichkeit mehr, uns den Rest des Parkes anzuschauen, da wir dafür einen Shuttlebus besteigen müssten, der uns zum Trailhead bringen würde. Von dort aus müssten wir dann zu Fuß zurück zum Visitorcenter. Lt. Auskunft würde diese Tour mindestens eine Std. dauern. Das war uns dann doch zu lange. Da uns aber schon bei der Einfahrt in das NM die schönen Gesteinsformationen aufgefallen waren, die wir gerne näher besichtigen wollten, entschieden wir uns, die Dinosauriertour nicht zu machen. Wir beschlossen, erst einmal durch den Park zu fahren, um im hinteren Teil die Ranch von Josie Basset Morris zu besichtigen. Ihren Lebensweg hatte uns die Rangerin in den buntesten Farben erzählt. Auf den Weg dorthin wollten wir noch einige Petroglyphen besichtigen, die dort vor 1000den von Jahren in den Stein geritzt wurden. Ein schönes Programm für einen späten Nachmittag.

 

 

 

Dinosaur National Monument 01

 

Dinosaur National Monument 02

 

 

 

Wir machten uns also auf den Weg. Da wir mittlerweile in niedrigeren Gefilden waren, wurde es auch richtig warm. Endlich konnten wir die Jacken im Auto lassen. Ein absoluten Novum in diesem Urlaub. Hoffentlich blieb es auch so. Wir fuhren gemächlich auf der, mit 10 Meilen recht kurzen, Blue Mountain Rd. Außer uns waren nicht viele Touristen im Park unterwegs. Da wir ja nun wussten, dass der Park nicht groß war, konnten wir es ruhig angehen lassen und mussten uns nicht hetzen. So hielten wir auch nach wenigen Meilen schon wieder an, um die schöne Landschaft sowie einen skurrilen Baum mit aufgehängten Tierknochen zu fotografieren.

 

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Es war schon unglaublich, wie sich das Landschaftsbild und das Wetter in den letzten Tagen gewandelt hatte. Waren wir im Yellowstone NP mit dicken Klamotten bekleidet, so reichten jetzt die dünnen Treckingsblusen. Morgen würden wohl auch noch die dicken Wanderschuhe auf der Rückbank verschwinden und wir könnten die luftigen Trekkingsandalen anziehen. doppelherz[1]

Unser erster Eindruck verstärkte sich als wir weiterfuhren. Links und rechts vom Straßenrand sahen wir schöne Felsformationen. Die beherrschenden Gesteinsfarben waren hier Pastell und zart rosa, umrahmt von Silber schimmernden Bäumen.

 

 

 

Dinosaur National Monument 03

 

Dinosaur National Monument 04

 

 

 

Je weiter wir in den Park hinein fuhren um so dunkler wurde die Gesteinsfarbe. Der Fels in den die Petroglyphen geritzt waren, hatte schon eine satte rotbraune Farbe. Hier machten wir den ersten Halt und stiegen den Fels hinauf, um die Petroglyphen aus der Nähe zu betrachten. Immerhin waren sie die Ersten in diesem Urlaub. Über 1000 Jahre sind diese, der Fremont Kultur zugerechneten, in den Stein geritzten Zeichnungen nun schon alt. Schade, dass die genaue Bedeutung wohl immer ein Rätsel bleiben wird.

 

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Lang hielten wir uns bei den Petroglyphen allerdings nicht auf, wir wollten ja noch zur Cabin von Josie Bassett Morris und den dortigen Trail laufen. Nach der langen Autofahrt heute, wollten wir uns unbedingt noch einmal die Füße vertreten.

Am Ende der kurzen Cub Creek Road war der Parkplatz zum Trailhead. Wir waren erstaunt, dass doch schon ein anderes Auto hier stand. Ein Paar machte sich gerade, als wir uns noch das kleine Farmhaus anschauten, auf den Weg zum Trail. Wir besichtigten erst einmal die nähere Umgebung und fotografierten die kleine Hütte (Farmhaus scheint wirklich etwas übertrieben zu sein) um nicht direkt hinter dem anderen Paar auf dem Trail zu laufen.

 

 

 

Cabin von Josie Bassett Morris 01

 

Cabin von Josie Bassett Morris 02

 

 

 

Was hat diese Frau, dazu gebracht, sich hier in der Einsamkeit anzusiedeln. Es war zwar ein wirklich schönes Stück Erde, das sie sich hier ausgesucht hatte, aber doch auch ganz schön einsam. Und wenn man sich dann auch noch vorstellt, dass es hier weder Elektrizität noch fließend warmes und kaltes Wasser gab.

 

 

 

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Was man über Josie Bassett Morris lesen kann, ist schon sehr erstaunlich für Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde sie um 1870. Sie wuchs mit ihren beiden jüngeren Geschwistern, nicht weit entfernt in Browns Park, Colorado auf einer Farm auf. Hier lernte sie schießen, reiten, Lasso werfen, Tierzucht usw., also alles, was sie für ihr späteres Leben brauchte. Sie war fünf Mal verheiratet, davon 4 x geschieden und 1 x mal verwitwet. Ihr letzter Ehemann starb wahrscheinlich am Alkoholismus. Böse Zungen allerdings behaupteten, Josie hätte ihn vergiftet. Man kann sich schon vorstellen, wie skandalös ein solches Leben zur damaligen Zeit war. Aber Josie hatte es wohl nicht so mit den Konventionen. So weigerte sie sich z.B. Röcke und Kleider zu tragen und lief  die  meiste

 

 

 

Zeit auf der Farm in einer Latzhose umher. Für ihre seltenen Besuche in Jensen schlüpfte sie in eine Röhrenhose. Sie war so Anfang 40 als sie, anscheinend die Nase voll hatte von der sog. Zivilisation, nach Cub Creek zog. Sie verwandelte das verwilderte Gelände nach und nach in eine Farm in dem sie Bäume fällte, Felder kultivierte, einen Obst- und Gemüsegarten anlegte und Blumen pflanzte. Außerdem hielt sie Vieh und ernährte sich davon.

Man könnte noch sehr viel mehr schreiben über Josi Bassett Morris und ihr ungewöhnliches Leben. Nach über 50 Jahren Abwesenheit kehrte sie nach Browns Park zurück wo sie letztendlich verstarb. Sie wurde auf dem dortigen Familienfriedhof beigesetzt.

Bevor wir uns auf den Weg zum ersten Trail in diesem Urlaub machten, gingen wir noch einmal ans Auto um Wasser zu holen. Bisher waren wir ja eher als Auto-Sightseen-Touris unterwegs. Die Boardwalks im Yellowstone waren zum einen recht kurz und zum Anderen, waren die Temperaturen ja nicht gerade so, dass einem nach kurzer Zeit schon die Zunge auf dem Boden hing vor lauter durst. Das sollte sich zukünftig ändern.

 

 

 

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Von Josies Hütte aus führt der Trail an einem verwunschenen kleinen See vorbei. Im Gras kann man immer noch wilde Orchideen finden, die Josie seiner Zeit wohl kultiviert hat. Folgt man diesem Weg kommt man auf einen kleinen Trampelpfad, der auf eine Felswand zusteuert. Während wir hier entlang liefen, konnten wir uns gut vorstellen, dass Josie das Leben hier genossen hat. Die Wiese war saftig und die Landschaft einfach traumhaft. Sicher trieb sich hier nicht nur Rotwild sondern auch das eine oder andere Bighornschaf hier herum. Leider ließ sich kein größeres Tier, nicht einmal ein Hase, hier blicken.

 

 

 

Dinosaur National Monument 05

 

Dinosaur National Monument 06

 

 

 

Als wir dann auf dem Rückweg zur Cabin auf einen kleinen American Robin trafen, konnten wir nicht widerstehen und veranstalteten eine regelrechte Fotosession.

 

 

 

American Robin

 

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Wieder auf dem Parkplatz zurück kamen wir mit einem Mann ins Gespräch, der uns auf weitere Petroglyphen aufmerksam machte, die wir auf dem Rückweg unbedingt noch besichtigen sollten. Ein guter Tipp wie sich herausstellte. Waren diese Petroglyphen weitaus prächtiger als die vorhergehenden. Hier gab es Lizzards in allen Größen und, wie ich finde, die erste Zeichnung eines Chinesen und des Weihnachtsmannes. Oder was sagt ihr dazu? Diese Zeichnungen findet man am Haltepunkt 14. Auch sie sind, wie die anderen Petroglyphen, einfach zu erreichen. Man muss lediglich ein paar Meter einen Trampelpfad nach oben folgen. Dort geht es dann ebenerdig weiter.

 

Dinosaur National Monument, Petroglyphen 01

Dinosaur National Monument, Petroglyphen 02
Dinosaur National Monument, Petroglyphen 03

 

Anschließend fuhren wir noch ein bisschen kreuz und quer durch den Park, liefen ein Stück den Sound of Silence Trail und fotografierten die schöne Landschaft. Als sich dann so gegen 19:00 Uhr bei uns beiden ein Hungergefühl einstellte, fuhren wir langsam in Richtung Parkausgang.

 

 

 

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Wieder in Vernal zurück, ließen wir Dickie vor unserem Motelzimmer stehen und spazierten die Hauptstraße entlang, um ein Restaurant zum Abendessen zu finden. Schon heute Nachmittag, bei der Einfahrt in den Ort waren uns einige Restaurants aufgefallen. Eins davon wollten wir jetzt testen. Nachdem wir 2 Blocks gelaufen waren, mussten wir mit Entsetzen feststellen, dass alle Restaurants an denen wir vorbei gekommen waren, heute, am Sonntag, geschlossen hatte. Wo gibt es denn so was?....Anscheinend in Vernal. Unsere letzte Hoffnung war ein Motelrestaurant, dessen Reklameschild uns schon auf dem Hinweg auf der anderen Straßenseite aufgefallen war. Da wir den Eingang nicht auf Anhieb fanden, gingen wir zur Rezeption und fragen nach dem Restaurant. Die Mitarbeiterin bedauerte und teilte uns mit, dass dieses Restaurant lediglich fürs Frühstück geöffnet sei. Wir fragten, ob sie uns einen Tipp geben könnte, da uns langsam nichts mehr einfiel. Sie überlegte kurz und da sie nicht sicher war, ob das Restaurant geöffnet hatte, rief sie sog. kurzerhand für uns an. Als ihr telefonisch versichert wurde, dass das Restaurant geöffnet hätte, schickte uns wieder zurück zu einer offensichtlich geöffneten Brauerei. Wir waren verwundert. Waren wir doch vor ein paar Minuten erst an dieser Brauerei vorbei gelaufen und sie hatte eindeutig geschlossen. Aber was soll’s, immerhin hat die Motelmitarbeiterin ja mit jemanden in dem Brauhaus gesprochen. Wir liefen also zurück und was stellten wir fest? Es war geschlossen! Als wir durch die Glasscheibe in das Innere des Lokals schauten, kam ein Jugendlicher an die Tür. Auf unsere Frage, ob das Restaurant geöffnet hätte, verneinte er. Wir erklärten ihm, dass uns versichert worden wäre, dass die Brauerei geöffnet hätte, worauf er uns erklärte, dass es zwei Brauereien in Vernal gäbe und die andere wäre ca. eine halbe Meile die Straße entlang. Sicher würden wir dieses Restaurant meinen. Wir bedankten uns und liefen den Weg wieder zurück.

Der Jugendliche hatte recht. Wir mussten wirklich nur ein paar hundert Meter laufen und kamen zu einem einfachen Familien-Restaurant, der Vernal Brewery. Als Vorspeise konnten wir uns schon einmal von den Erdnüssen bedienen, die hier eimerweise auf den Tischen standen. Zu essen gab es anschließend für Doris einen gemischten Salat und für mich einen leckeren Burger mit Pommes. Für uns beide gab es natürlich frisch gebrautes Bier. Lecker!!! essen

Gefahrene Meilen: 179

 

 

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