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GB_Aegypten9

 

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5. Tag
Freitag, 18. Mai 2007
Assuan - Philae-Tempel - Staudamm - Nassersee - Stadtrundfahrt - Basar -

Schlangenlinie[1]

 

 

 

Heute Morgen klingelte der Wecker mal wieder vor dem Wachwerden. Um 7:00 Uhr war Abfahrt zum Philae-Tempel.
Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir den Bootsanleger zum Philae-Tempel. Dieser befindet sich auf einer Nilinsel unweit von Assuan.

 

Schon der Bau des ersten Staudammes im Jahre 1902 führte dazu, dass die Tempelanlage teilweise überflutet wurde. Der Bau des neues Staudammes im Jahre 1960-77 führte zu weiteren schwerwiegenden Überflutungen, so dass man sich dafür entschied, den Tempel von der gleichnamigen Insel auf die etwas höher gelegene Nilinsel Agilkia umzusiedeln.

Der Umzug des Tempels dauerte 2 ½ Jahre. Hierbei wurden ins. 37363 Blöcke von 2 bis 25 t transportiert und wieder aufgebaut. Seit 1979 steht Philae auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.

 

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Auf kleinen Motorbooten näherten wir uns der Insel. Wir umrundeten kleinere, unbewohnte Nil-Inseln bis wir schließlich den Philae-Tempel erblickten. So von der Morgensonne beschienen, fügte er sich harmonisch in die Landschaft ein.

 

Der Bootsanleger ist direkt unterhalb des Tempels. Von hier aus gelangt man nach wenigen Schritten direkt in die Tempelanlage.

 

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Die Tempelanlage entstammt aus der ptolemäischen und römischen Zeit. Zwei Säulengänge flankieren den Aufgang zum Haupttempel. Der östliche Kolonnadengang ist unvollendet, während der westliche mit 31 Säulen vollendet ist.

 

 

 

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Am ersten Pylon kann man eine Opferdarstellung erkennen. Der König bringt Isis, ihrem Sohn Horus, ihrer Schwester Nephthys, sowie der Göttin Hathor ein Opfer dar.

 

 

 

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Durch diesen ersten Pylon führen zwei Eingänge in den ersten Hof. Zum einen das Haupttor in der Mitte und ein im westlichen Torturm angebrachter Durchgang. Dieser führt direkt in das Geburtshaus. Das Relief im Geburtshaus schildert die Geburt Horus und seine Kindheit.

 

 

 

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Im Innenhof zwischen den beiden Pylonen fällt die Abweichung vom Grundplan ptolemäischer Tempel auf. Die trapezförmige Grundfläche des Hofes entstand aus der Notwendigkeit den Bauplan an die Form der Insel anzupassen.

 

Wenn ich mich recht erinnere, stellt dieses Relief im Sanktuarium (Heiligtum) eine Opferdarbietung Alexander des Großen, hier als Pharao dargestellt, an die Götter Osiris und Hathor, dar.

 

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Der hintere Bereich des Säulenraumes wurde um 553 dem Heiligen Stephan als Kirche geweiht. Man vermutet, dass dies der Grund ist, weshalb viele Reliefs im Tempel zerstört wurden.

 

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Die Christen mussten recht lange warten, bevor sie Philae übernehmen konnten. Selbst ein Edikt des Kaisers Theodosius im Jahre 380, welches das Christentum zur Staatsreligion ernannte, konnte die Isisverehrer von der Insel vertreiben. Erst im 6. Jahrhundert verließen sie das Heiligtum der Isis, so dass es in ein Gotteshaus umfunktioniert werden konnte.

 

Der Kiosk des Trajan besteht aus einem Portikus mit 14 Säulen. Man vermutet, dass er als Barkenstation bei Kultprozessionen und als Landungsbrücke genutzt wurde.

 

 

 

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Im Volksmund wird der Kiosk “Bett des Pharaos” genannt. Begonnen wurde der Bau zu Zeiten des römischen Königs Trajan, daher auch sein Name. Leider wurde er nie vollendet.

 

Dieser affen- bzw. koboltähnliche Kopf stellt den Gott Bes dar.
Er war besonders beliebt beim einfachen Volk. Meist diente er als Schutzgeist des Hauses. Er sollte dafür sorgen, dass weder Schlangen noch böse Geister in das Haus eindringen. Außerdem vertrieb er durch Tanz und Musik die bösen Geister, die bei der Geburt auf das Neugeborene lauerten.

 

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Ursprünglich war der Philae-Tempel der Göttin Isis geweiht.

 

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Glaubt man der Geschichte, ist Philae der Platz, an dem Isis das Herz ihres Mannes Osiris fand, nachdem sein Bruder Seth ihn umbrachte. Nach der Legende zerstückelte Seth seinen Bruder Osiris und versteckte seine Körperteile im ganzen Land. Isis und ihre Schwester Nephthys fanden alle Teile und setzten den Leichnahm Osiris wieder zusammen. Dieser allerdings wollte nicht mehr im Diesseits bleiben und entschied sich für das Jenseits. Gewissermaßen im göttlichen Austausch wurde Isis schwanger und brachte den Falkengott Horus zur Welt.

 

Dieser Tempel besticht schon durch seine einzigartige Lage. Inmitten des Nils auf einer kleinen Insel. Um überhaupt zu ihm zu gelangen, fährt man mit einem kleinen Boot an von Wind und Wetter gerundeten Felsen vorbei.

 

Schon aus der Ferne erblickt man die üppige Vegetation, mit der die Insel überzogen ist.

 

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Die Morgensonne verleiht noch dazu der Landschaft einen ganz eigenen Zauber. Im Gegenlicht sind noch viele Felsen im Schwarz der Schatten verschwunden.

 

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Wenn man sich von dem Zauber der Tempel-Insel gefangen nehmen läßt, bringt einen erst der Anblick des Nubischen Dorfes wieder in die Wirklichkeit zurück.

 

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…und sollte man die Wirklichkeit noch nicht wieder gefunden haben, so wird man durch die Schar der Händler, die einem am Bootsanleger erwarten, sofort in die Realität zurück gebracht (lach).

 

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Vom Philae-Tempel aus fuhren wir zum liegenden Obelisken. Während der Fahrt durch Assuan versuchte ich aus dem Busfenster heraus einen Ägyptischen Friedhof zu fotografieren.

 

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Nach einer kurzen Fahrtzeit haben wir dann auch schon unser Ziel erreicht. Der Rosengranitsteinbruch liegt mitten in Assuan. Am Fuße des Steinbruchs bekommen wir eine kurze Einweisung von unserem Reiseleiter bzgl. der Herstellung eines Obelisken.

 

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Der gewaltige Unvollendete Obelisk wurde vermutlich unter Hatschepsut begonnen. Wäre er vollendet worden, hätte er wohl eine Höhe von ca. 42 Meter erreicht und wäre somit der größte Obelisk seiner Zeit gewesen. Die Risse im Gestein führten jedoch zu einer Aufgabe des Projektes. Unter Thutmosis III wurde ein Versuch unternommen, den Obelisken zu verkleinern.

 

Dieser Versuch scheiterte jedoch und so ist heute der liegende Koloss zu besichtigen.

 

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Direkt im Anschluss besichtigten wir den Assuan-Staudamm und den Nassersee.

 

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Zirka sieben Km südlich des alten Staudammes wurde von 1960 - 1971 unter sowjetischer Hilfe und den Einnahmen aus dem Suezkanal der neue Damm erbaut. Geplant wurde der Staudamm zuerst von den Ingenieuren der Firma Hochtief in Essen. Nachdem die ägyptische Regierung 1956 die Volksrepublik China als souveränen Staat anerkannte, zogen die USA und die Weltbank ihre Zusage, den Dammbau mitzufinanzieren, zurück.

 

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Für die Sowjetunion, die Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent gewinnen wollte, war es ebenso wie für den ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abdel Nasser, ein Prestigeprojekt, den Bau des Staudammes zu vollenden.

Rund 2000 sowjetische Ingenieure, sowie 30.000 Arbeiter waren am Bau des Staudammes beteiligt, der umgerechnet ca. 2,2 Mrd. Euro kostete.

Der Staudamm ist ca. 3800 m lang und 111 m hoch, sowie an der Sohle 960 m und an der Krone ca. 100 m breit.

 

Nicht nur hier am Staudamm, sondern überall in den ägyptischen Städten erblickt man Plakate mit dem Antlitz des heutigen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak.

 

Durch den Staudamm entstand der Nassersee. Durch die Namensgebung hat sich der ehemalige Staatspräsident nun wirklich ein Denkmal errichtet.

 

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Während man auf der einen Seite der Staumauer einen Blick auf den Nil hat, erblickt man auf der anderen Seite das Staubecken des Nassersees. Dieser See ist heute ein riesiges Fischbecken, auch das Nilkrokodil hat hier seinen Lebensraum gefunden. Außerdem ist hier über die Jahre ein riesiges Naherholungsgebiet ,mit einer reizvollen Natur, entstanden.

 

Blick von der Staumauer auf einen Tempel am Nassersee.

 

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Von hier aus fuhren wir wieder zurück zum Schiff. Hier hatten wir Zeit zum Mittagessen und konnten uns anschließend an Deck etwas ausspannen.

 

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Für den Nachmittag stand eine Stadtbesichtigung (fakultativ) auf dem Programm.

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Unser erster Besichtigungspunkt war die El Tabia-Moschee. Sie ist die größte Moschee in Assuan.

 

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Sehr erstaunt war ich darüber, dass die Frauen nicht ihr Haar bedecken mussten. Lediglich die Schuhe mussten ausgezogen werden.

 

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In der Moschee wurde uns leider keine Zeit gelassen, diese in Ruhe zu besichtigen. Gleich zu Anfang wurden wir gebeten uns auf den Teppich zu setzen und erhielten anschließend, von unserem jungen Reiseleiter, einen recht langatmigen und einseitigen Vortrag über den Islam.

 

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Auch für die Umgebung der Moschee wurde uns kaum Zeit gelassen und dabei war dies ein ganz guter Platz um die Aussicht auf die Stadt zu genießen. Ich ließ mich von der Hetzerei erst einmal nicht beeindrucken und umkreiste in aller Ruhe die El Tabia-Moschee. Auch andere Touristen schlossen sich mir an und so schlugen wir doch noch ein paar weitere Minuten hier heraus.

 

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Anschließend sollte uns die Fahrt zu einem Aussichtspunkt führen. Wir landeten am Stadtrand in einem Neubaugebiet vor einer Baustelle. Von hier aus sollten wir einen schönen Blick auf die Nillandschaft haben. Na ja, die Schönheit liegt halt im Auge des Betrachters (lach).

 

Langsam fing ich an diese fakultative Stadtbesichtigung mit Humor zu genießen und war froh, dass ich ansonsten nicht in den Fängen dieses Reiseleiters war.

 

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Unser nächstes Ziel war eine koptische Kirche. Auch hierbei handelt es sich um einen riesigen Sakralbau. Diese Kirche ist so groß, dass man die Außenansicht samt Kuppel nicht auf ein Foto bekommt. Das linke Foto mit den Kirchkuppeln habe ich erst einen Tag später während einer Nilrundfahrt gemacht.

 

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Im inneren der Kirche war nicht viel zu sehen, da diese gerade renoviert wurde. Am Rande sahen wir Kinder beim Religionsunterricht.

 

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Zirka 10 % der Ägypter sind Christen, die Mehr- heit davon wiede- rum sind koptische Christen.

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Das letzte Ziel dieser fakultativen Stadtrundfahrt war der Basar.
Hier liefen wir anfangs gemeinsam zu einem Gewürzhändler, wo uns die jeweiligen Gewürze erklärt wurden. Die meisten Mitglieder der Reisegruppe kauften auch hier gleich ihre Gewürze.

 

 

 

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Da die Preise recht günstig waren, kaufte ich hier auch gleich ein paar Kleinigkeiten. Danach wurde es aber langsam Zeit für mich und ich seilte mich von der Gruppe ab. Ich hatte einfach keine Lust im Tross hier über den Markt zu laufen.

 

 

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Anders als in Tunesien sind die Straßen hier im Basar recht breit angelegt. Die Verkäufer sprechen einen zwar an, sind aber bei weiten nicht so aufdringlich wie in anderen nordafrikanischen Ländern.

 

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Obwohl dieser Basar sehr touristisch angelegt ist, hat er doch noch etwas von dem orientalischen Flair erhalten. Wahrscheinlich werden hier wohl nur Touristen einkaufen, die einheimische Bevölkerung geht sicher in einen anderen Basar, wo sie mehr Waren für ihren täglichen Bedarf erhalten. Hier habe ich z.B. lediglich einen Gemüseladen entdecken können.

 

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