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6. Tag
Donnerstag, 27. Juni 2002
Ring of Kerry - Cahersiveen - Portmagee - St. Finan’s Bay - Waterville - Ladies View


Unser heutiger Weg führte uns rund um den „Ring of Kerry“.
Der 200 km lange Ring of Kerry, oder besser die Iveragh-Halbinsel, ist eine der touristischsten Gegenden im südlichen Irland. Der Reiseführer lässt keine Superlative aus, wenn er über dieses Fleckchen Irland berichtet. Von daher waren wir sehr gespannt auf die einzigartige Küsten- und Panoramastraße, die uns an kleinen Fischerdörfern vorbei, atemberaubende Ausblicke über die Dingle Bay geben sollte und hofften gleichzeitig, nicht von den Massen der Reisebusse überrollt zu werden.

 

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Von Ballybunnion aus fuhren wir auf dem schnellsten Weg nach Tralee und von hier aus auf die N 70.
Killorglin war für uns der Eingang zum Ring of Kerry. Obwohl die N 70 als Fernstraße aus- gewiesen ist, kamen wir langsamer voran als gedacht. Selbst diese Fernstraße war doch recht schmal und kurvig, so dass wir langsam vor uns fahrende Lieferwagen kaum überholen konnten.
Da immer noch dicke Regenwolken am Himmel hingen, versuchten wir zügig unser erstes Etappenziel zu erreichen. Unser Weg führte uns an Glengeigh vorbei nach Cahersiveen. Schon auf der Fahrt hierher hatten wir schöne Ausblicke auf die Dingle- Halbinsel.

 

In Cahersiveen hatten wir unser erstes Ziel erreicht. In dieser kleinen Gemeinde wollten wir die Kirche besichtigen.
Dieses imposante Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert ist wirklich kaum zu verfehlen und scheint etwas zu groß geraten für diesen kleinen Ort. Leider war der Eingang verschlossen, so dass wir sie nicht von innen besichtigen konnten.

 

Bei einem Bummel durch die kleinen Geschäfte fanden wir auch eine Touristeninformation. Hier kauften wir uns für 3,20 € einen weiteren Reiseführer in englischer Sprache. Durch diesen Reiseführer erfuhren wir wenigstens, dass diese Kirche nicht einem Heiligen, wie sonst üblich, sondern dem Freiheitskämpfer und Politiker Daniel O’Connell geweiht ist.
Daniel O’Connell *06.08.1775 in Cahirciveen. Er gründete 1823 die Irisch-Katholische Assoziation, um gegen die protestantische Vorherrschaft der protestantisch-englischen Landbesitzer zu kämpfen. 1829 erreichte er die Gleichstellung der Katholiken mit den Protestanten. 1847 verstarb er 71-jährig an einem Herzleiden in Genua. (Wissen.de)

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Darüber hinaus fanden wir noch einen Hinweis auf eine Kaserne aus dem 19. Jahrhundert mit einem Heimatmuseum. Über dieses Heimatmuseum hatten wir auch schon in einem anderen Reiseführer gelesen. Da das Wetter immer noch so trübe aussah, beschlossen wir dort hinzufahren. Auf dem Weg zur R.I.C. Barracks (so hieß die Kaserne)  sahen wir ein Schild das  zu einem Castle führen sollte. Wir entschieden uns sofort um und folgen von nun an diesem Schild und ignorieren die nächste Abzweigung zum Heritage Centre. Wir wollten ja jetzt die Burg besichtigen, auf ein Heimatmuseum hatten wir sowieso keine richtige Lust.

 

Unsere Fahrt endete an einem ausgetrockneten Flussbett. Da hier schon zwei Autos parkten, stellten wir unseren kleinen Micra auch hier ab. Leider fanden wir keinen Wegweiser zum Castle, deshalb  folgten wir einfach den Fußspuren im Sand und sahen nach einem kurzen Spaziergang eine schon sehr verfallene und total unter grün rankenden Pflanzen begrabene Burgruine.
Selbst unter dem bewölkten Himmel gefiel uns diese Burg. Wir klettern über einen niedrigen Zaun, liefen einen kleinen Hügel hinauf und schon waren wir an der Burgruine.
So etwas gibt es wirklich nur in Irland.

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Eine Burgruine mitten in einer schönen Landschaft,  auf  die  nicht  einmal  ein Reiseführer hinweist.
Außer uns hat sich hier niemand hin verirrt. Wir hätten kein Problem damit gehabt, den ganzen Tag hier zu vertrödeln und die schöne Landschaf auf uns wirken zu lassen.
Selbst die Sonne ließ sich ab und an blicken. Aber mit dieser Einstellung kommt man ja leider nicht weiter und wir wollten noch etwas von der Insel sehen.

 

Einen Moment ließen wir die Landschaft noch auf uns wirken und Erfreuten uns an der wunderschönen Aussicht (auch ohne blauen Himmel) und genossen die Ruhe.
Das ist Irland, wie wir es uns vorgestellt hatten.
Kleiner Nachtrag:
Der Name des Castles ist Ballycarbery Castle. Mehr konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen.

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Wir fuhren weiter in Richtung Portmagee. Von hier aus wollten wir in den nächsten Tagen nach Skellig Michael übersetzen. Der heutige Tag diente lediglich zur Erkundigung über die Abfahrtzeiten und Preise der Boote. Leider verbessert sich das Wetter auf der Fahrt nicht und so fuhren wir ohne Unterbrechung bis nach Portmagee durch.

 

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Bevor wir in Portmagee halt machten fuhren wir über die Brücke nach Valentia Island. Allerdings nicht um die kleine Insel zu besichtigen, sondern weil sich hier das  Skellig Experience Center  befindet. Nach einer kurzen Besichtigung dieser wirklich informativen Einrichtung fragen wir nach den Bootsausflügen und wurden auf die in Portmagee ansässigen Veranstalter verwiesen.

 

Wir fuhren wieder zurück über die kleine Brücke und erkunden den kleinen Ort. Portmagee besteht nur aus einer Durchgangsstraße mit einem Cafe, zwei Pubs, ein paar Wohnhäuser und einer Handvoll kleinerer Seitenstraßen.

 

Als wir in eine kleine Seitenstraße schauten, wurden wir neugierig beobachtet.

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Wieder zurück auf der Hauptstraße wurden wir gleich von einem Bootstouren-Veranstalter angesprochen. Wir erfuhren von ihm, dass die Touren bei gutem Wetter täglich, immer um 9:00 Uhr morgens, hier am Hafen abfahren und man um die Mittagszeit wieder in Portmagee einlaufen würde.

 

Da er noch über freie Plätze für morgen verfügte und uns zusagte, mind. 30 Min. auf uns zu warten (bei ca. 115 km mussten wir mindestens mit einer Anreisezeit von ca. 2 – 2 1/2   Std. rechnen), buchten wir gleich bei ihm.
Nachdem die Bootstour gebucht war, gingen wir zurück zum kleineren der beiden Pubs. Hier stand an der Tür eine Tafel, die auf einen „Homemade Apple-pie“ hinwies. Den wollten wir uns nicht entgehen lassen, denn unsere Vorräte hatten wir schon längst aufgegessen und mittlerweile war es ja auch schon Mittag.

 

Im Pub ergatterten wir gerade noch die letzten beiden Apfelkuchen. Zu unserem Erstaunen gab es dazu sogar einen Cappuccino, der gar nicht mal so schlecht schmeckte. Hier gefiel es uns wirklich gut.
Als dann noch eine Holländische Reisegruppe, die gerade von einer Bootstour nach Skellig Michael zurück kam, den Pub belagerte und uns der Reiseführer ausführlich von dem tollen Trip berichtete, war für uns klar, dass wir richtig gehandelt haben und freuten uns um so mehr auf unsere morgige Tour. Am liebsten wären wir gleich hier   geblieben.   Aber leider   hatten  wir  weder eine Zahnbürste noch frische Wäsche dabei. Nach einem weiteren Cappuccino gefiel uns der Gedanke, über Nacht hier zu bleiben immer mehr.

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Nachdem wir auch noch einen Blick auf die Karte des zum Pub gehörenden Restaurants geworfen hatten, war uns klar, dass wir, wenn auch nicht heute, so doch wenigstens morgen Abend hier im Ort übernachten wollten. Denn ein Abendessen in diesem Pub wollten wir uns nicht entgehen lassen. Leider gab es in diesem Pub keine Fremdenzimmer. Die  freundliche Bedienung erklärte uns aber, dass wir im Moorings, dem größeren Pub, bestimmt ein Zimmer gekommen würden.

 

Bevor wir weiter fuhren gingen wir zwei Häuser weiter zum Moorings und fragen nach einem freien Doppelzimmer für morgen. Wir hatten Glück und somit war alles gebongt.

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Als wir aus dem Pub heraustraten, zeigt sich doch tatsächlich die Sonne. Damit hatten wir heute nicht mehr gerechnet und belohnten uns mit einer Fahrt am Ring of Skellig entlang.

 

Gleich am Anfang des Weges kamen wir wieder einmal an einem Verkehrsschilderwald vorbei. Solch eine Ansammlung von Verkehrsschildern findet man immer wieder einmal. Anfangs waren wir immer sehr verwirrt bis wir heraus bekommen haben, dass wir uns nur auf die weißen und grünen Schilder konzentrieren müssen, da wir ja nicht auf der Suche nach einer Unterkunft waren. Die braunen Schilder weisen auf sog. B&B (Bed and Breakfast) bzw. Hostels, Hotels oder Pubs hin.

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Jetzt fuhren wir erst einmal Richtung Ballingskelligs an der wunderschönen St. Finan’s Bay entlang.
Auch wenn die Sonne immer wieder einmal hinter den bauschigen Wolken verschwand, fühlten wir uns hier sofort heimisch. Schade, dass es mit einem Ferienhaus bei Willi nicht geklappt hat. Die meisten von ihm verwalteten Häuser befinden sich hier in dieser Gegend oder auf Valentia Island.

 

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Langsam hieß es Abschied nehmen vom Ring of Skellig. Nach wenigen Kilometern erreichten wir wieder den Ring of Kerry. Hier kaum angekommen verdunkelte sich auch schon die Szenerie. Dicke Wolken zogen sich über uns zusammen.

 

Als wir in den kleinen Ort Waterville einfuhren, war schon kein Sonnenstrahl mehr am Himmel. Dieser kleine, an der Ballinskellig Bay gelegene Ort, gilt vor allem als Anglerparadies, da man hier sowohl im Salz- als auch im Süßwasser angeln kann.
Bei schönerem Wetter hätte wir hier bestimmt auch noch ein bisschen Zeit vertrödelt um das eine oder andere bunt bemalte Haus näher unter die Lupe zu nehmen, so aber fuhren wir nach einem kurzen Stopp weiter und fotografierten lediglich dieses einsam gelegene Haus. Schließlich wollten wir ja vor der Dunkelheit im Ferienhaus ankommen.

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Wir fuhren also zügig weiter auf der N 70. Da wir keine Vorstellung hatten, wie lange wir brauchen würden um Ballybunnion zu erreichen, hielten wir auch nirgends an. Zum Glück war die Straße gut ausgebaut und wir kamen gut voran. Plötzlich brach hinter den Wolken die Sonne hervor und verzauberte die Landschaft. Wie auf Bestellung fanden wir auch eine Haltebucht, ja sogar einen Parkplatz. 

 

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Als wir ausstiegen um die Landschaft zu bewundern, kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Kein Wunder, dass schon die Hofdamen von Königin Viktoria diesen Platz zu ihrem Lieblingsplatz erwählt hatten. Ladies View hat bis heute nichts von seinem Charme verloren. Selten haben wir solch eine verwunschene Landschaft gesehen.
Und wieder einmal mussten wir feststellen, dass die Natur schöner ist als jedes Foto.
Im Ferienhaus angekommen fielen wir sofort über die Reste des Indischen Essens her. Im Kühlschrank lag auch noch ein Bier. Was will Frau mehr nach solch einem langen Tag.

 

 

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