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7. Tag
Freitag, 28. Juni 2002
Skellig Michael - Portmagee


Heute riss uns der Wecker um 5:30 Uhr aus dem Schlaf. Nachdem ich Kaffee aufgestellt hatte, ging ich rüber,  Maya wecken.  Nachdem wir schnell gefrühstückt hatten, packten wir noch etwas Reiseproviant ein und waren um 6:30 Uhr auf dem Weg nach Portmagee. Wir kamen gut voran. Zum Glück war auf den Straßen überhaupt nichts los. Um 8:30 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht.
In aller ruhe parkten wir den Wagen und spazierten danach an den kleinen Hafen. Wir hatten ja noch Zeit. Mit uns standen einige Einheimische an der Hafenmauer und vertrieben sich die Zeit
Mir war es wie immer mulmig im Magen. Ich mag Boote nicht und bin auch nicht sehr seefest. Wie immer wenn ich eine Bootstour gebucht habe frage ich mich, warum ich mir das immer wieder antue. Ich hoffte auch diesmal, dass es mir nicht schlecht wird bei der Überfahrt.

 

Kurz vor 9:00 Uhr kam unser Boot und  wir durften auch gleich einsteigen. Mit uns stieg noch ein junges irisches Paar ein. Erst kurz vor Abfahrt gesellten sich noch zwei deutsche Paare dazu.
Der Himmel war leider wieder einmal grau vergangen. Als zwei Delfine sich zu unserem Boot gesellen, kommen alle Bootsinsassen schnell miteinander ins Gespräch. Wir laufen von Backbord nach Steuerbord, um möglichst viel von den Tümmlern zu sehen. Fotografieren kann man sie leider nicht, dazu sind sie zu schnell und die See zu grau. Die Delfine haben offensichtlich Spaß daran, neben dem Boot her zu schwimmen.

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Die beiden deutschen Paare erzählten uns, dass sie mit zwei Wohnmobilen unterwegs sind. Die beiden Paare sind uns auf Anhieb sympathisch. Das andere Paar ist viel jünger (so um die 20-25) und kommt aus Irland bzw. England. Sie (Irin) möchte ihrem Freund (Engländer) ihre Insel zeigen.
Die See war zum Glück ganz ruhig und wir waren froh, dass wir keines der schnelleren Boote gebucht haben, die uns, über die Wellen hüpfend, überholten. Durch die Gespräche mit unseren Mitreisenden und die Erklärungen des Bootsmaats (oder wie nennt man den Mann der den Anker einholt) verging die Zeit auch wie im Fluge.
Kurz vor Skellig Michael fuhren wir noch an Little Skellig vorbei.  Hier auf diesem steil aufragenden kleinen Felsen nisten viele tausende Meeresvögel. Nach einer guten Stunde erreichten wir Skellig Michael.

 

Bei der Einfahrt in den kleinen Hafen kann man sehen, dass es schon etwas Erfahrung braucht, um hier zu landen. Unser Skipper half uns beim aussteigen und wies uns den Weg. Wir hatten ausreichend Zeit, die kleine Insel zu erkunden.
Von nun an ging’s bergauf. Schon nach einem kurzen Aufstieg wurden wir von vielen Meeresvögeln begrüßt. Zu unserem Erstaunen mussten wir feststellen, dass es weder ein Cafe noch einen Kiosk auf dieser Insel gibt. NICHT EINMAL EINE TOILETTE!
Unsere Brote hatten wir schon auf der Hinfahrt verdrückt und  zu trinken hatten wir auch nichts dabei. Das einzig Essbare, das ich  in  meinem Rucksack  finden  konnte war ein Apfel und ein paar Bonbons. Maya fand noch einen Schokoriegel.

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….und wieder einmal hatten unsere Reiseführer versagt. Es sollte nicht das letzte Mal in diesem Urlaub sein.

 

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Kaum zu glauben, aber in einer dieser Bienenkorbartigen Behausungen  zeigte uns ein Helfer eine brütende Möwe, die sich überhaupt nicht daran zu stören schien, dass ab und an Menschen vorbei schauten.

 

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Von einer der freiwilligen Helferinnen erfuhren wir, dass die Mönche damals ein sehr schweres Leben hatten. Auf dem rauen Felsen konnte man außer ein paar Ährenarten fast nichts anbauen.

Die Mönche lebten wohl hauptsächlich vom Handel mit den Fischern. Mit diesen tauschten sie meist Eier, Federn, manchmal auch ein paar hier angebaute Gewürze und Robbenfleisch gegen Fisch und Häute ein. Die Häute benötigten sie zur Herstellung von Pergament für ihre heiligen Schriften.
Da im Winter die Fischer meist nicht anlegen konnten, mussten die Mönche wohl oft Hunger leiden. Dies führte wahrscheinlich auch zur Aufgabe des Klosters.
Wir erkundeten noch weiter die kleine Klosteranlage und genossen die Aussicht von hier. Langsam wurde es aber Zeit für den Rückweg.
Der Abstieg war zum Glück weniger astrengend als der Aufstieg. Durch die angenehmen Temperaturen (auch die Sonne ließ sich immer öfters blicken) machte es sogar richtig Spaß hier herum zu laufen.

 

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Immer wieder sahen wir diese gar nicht scheuen Papageientaucher auf den Felsen entlang des   Weges sitzen. Die Vögel schienen geduldig darauf zu warten, dass wir, wie alle Touristen vor uns, die Insel wieder verlassen.
Bei einem Blick über den Klippenrand hatten wir einen schönen Ausblick auf Little Skellig. Damit hatten wir nicht mehr gerechnet.

 

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Unsere kleine Reisegruppe kam fast zeitgleich am Hafen an. Kurze Zeit später legte unser Boot an und wir hüpften wieder auf unsere Plätze.

 

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Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt.
Einmal kreisten wir noch um die Skellig Island. Von hier aus haben wir sogar einen Blick auf den Leuchtturm.
Wir waren alle etwas müde, aber zufrieden. Am Anfang erzählten wir uns noch gegenseitig unsere bisherigen Irland- Erlebnisse, später dösten wir alle nur noch vor uns hin und hofften, dass die Fahrt bald ein Ende nehmen würde. Leider fing es auch noch an zu nieseln. Als wir im Hafen ankamen, waren wir ziemlich kaputt.
Die beiden deutschen Paare wollten trotz des leichten Regens noch etwas spazieren gehen. Wir hingegen hatten Hunger und brauchen dringend einen Cappuccino.
Wir verabredeten uns locker für den Abend im Pub, dort sollte es heute Abend Lifemusik geben.
Leider gab es im Pub diesmal keinen Apfelkuchen mehr, dafür aber einen leckeren Käsekuchen. Nachdem wir diesen verspeist hatten, trollen wir uns auf unser Zimmer im Moorings  und machten eine Siesta.

 

So gegen 17:00 Uhr wurden wir beide wieder wach und machten anschließend noch einen kleinen Spaziergang.

 

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Danach hatten wir aber auch Hunger, schließlich gab es heute Mittag ja nur einen Käsekuchen. Weil das Restaurant noch nicht geöffnet hatte, warteten wir im Pub bei einem Pint Ale. Das Abendessen war nicht nur sehr lecker (es gab natürlich frischen Fisch) sondern auch etwas kurios. Während wir auf unser Essen warteten, lauschten wir etwas den Gesprächen einer großen Gruppe, die am anderen Ende des sehr schön eingerichteten Restaurants saß und ebenfalls auf ihr Essen wartete. Eins war klar, die sprachen nicht nur deutsch, nein sog. hessisch. Nach dem Dialekt zu urteilen, kam diese Gruppe wie wir aus dem Rhein-Main-Gebiet. Wir konnten unser Grinsen kaum noch verbergen, als plötzlich einer aus der Gruppe zu uns herüber sah und sagte: „Gell, ihr versteht uns!“ Wir mussten nun wirklich lachen und fragten den doch schon etwas älteren Herren, woher sie denn kommen würden. Die Gruppe kam, wie wir schon vermutet haben aus dem Rhein-Main-Gebiet, aus Bad Homburg und Offenbach.
Den weiteren Abend verbrachten wir mit den beiden Paaren von der Bootstour im Moorings-Pub. Hier spielte eine Gruppe irische Volksmusik und das halbe Dorf tanzte dazu Volkstänze. Wir schauten zu und setzten uns zwischen die Einheimischen. Alle hatten einen riesigen Spaß und  klatschten im Takt der Musik mit, wenn sie nicht gerade tanzten, auch wir klatschten mit. Plötzlich wurde es dunkel im Pub und zwei Frauen trugen eine riesige Geburtstagstorte herein. Die Band stimmte „Happy Birthday“ an und alle sangen mit, wir auch. Anschließend wurde der Kuchen im Pub von den zwei Geburtstagskindern verteilt. Auch für uns gab es jeweils ein Stück Torte. Das ist halt irische Gastfreundschaft. Der Abend im Pub klang erst mit der Nationalhymne aus.

 

 

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