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Mexiko2011

 

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8. Tag
Freitag, der 4. März 2011, Palenque

Ein Nachmittag zu dritt

 

Da heute keine Reisegruppen im Hotel untergebracht waren, gab es auch kein Frühstückbüfett, was aber auch kein Problem war, denn die Frühstückskarte konnte sich durchaus sehen lassen. 1_5daumen Wir bestellten uns ein Continentales Frühstück und außerdem noch frisches Obst und Joghurt. Alles war wirklich lecker. Wir ließen uns wieder viel Zeit und so war es dann auch schon 9:00 Uhr als wir uns auf den Weg zum Parkplatz machten. Heute wollten wir erst einmal Palenque erkunden. Von dieser kleinen Stadt hatten wir bisher ja noch so gut wie nichts gesehen.

 

Ein Parkplatz war im Straßengewühl recht schnell gefunden und so machten wir uns nach wenigen Minuten zu Fuß auf den Weg durchs Städtchen.

Weit kamen wir allerdings nicht, denn schon nach wenigen Schritten standen wir vor einem Hutladen. mexikanerombrero

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Endlich erblickten wir die berühmten Panamahüte, allerdings im Westernstyle. Na, das passte doch zu uns wie die Faust aufs Auge. 1_6grins1 Als wir nach dem Preis fragten, glaubten wir unseren Ohren kaum zu trauen. Einer dieser Hüte sollte umgerechnet gerade einmal 2 € kosten. Na da schlugen wir natürlich sofort zu. 1_6grin Außerdem gab es in diesem Laden auch noch handgefertigte Cowboystiefel, allerdings von der Form her wohl nur für Männer. Da diese aber recht teuer aussahen, haben wir erst gar nicht nach dem Preis gefragt. Gut behutet verließen wir also den Laden.

 

 

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Hübsch kann man Palenque sicher nicht nennen, aber uns hat es gefallen. Überall diese bunten Häuser, Straßenhändler überall und um uns herum geschäftig herum laufende Einheimische.

 

 

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Viel Touristen waren nicht unterwegs, obwohl es hier doch recht viele kleine Hotels gab. An der Hauptstraße fanden wir dann auch noch recht viele Schuhgeschäfte. Eins war klar, heute Abend würden wir wohl noch etwas durch die Geschäfte schlendern und vielleicht würde ja auch ein paar Sandalen seinen Weg nach Deutschland finden. Wer weiß, wer weiß.

 

 

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Jetzt gingen wir aber erst einmal wieder zurück zum Auto. Ein netter Mexikaner half mir beim Ausparken, was wirklich nicht nötig war, und brachte den fließenden Verkehr zum stehen. Was soll man bei soviel Freundlichkeit nur machen. Hier bekommt man geholfen, ob man will oder nicht.

Winkend fuhren wir davon und erhielten ein strahlendes Lächeln zurück. So konnte der Tag ruhig weiter gehen. smilie_winke_108

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Heute hatten wir viel Wasser auf dem Programm. Wir wollten zwei Wasserfälle besuchen. Unser erstes Ziel war der Wasserfall Misol Ha.

 

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Ab dem Kreisel in Palenque folgten wir der Carretera Federal 190 für  ca. 20 km. Wie gewohnt war alles toll ausgeschildert.

An der angezeigten Stelle bogen wir in die Stichstraße zum Wasserfall. Hier wurde unsere Durchfahrt erst einmal durch ein gespanntes Seil behindert. Wie sich herausstellte mussten wir hier einen kleinen Eintritt löhnen.

Nach weiteren 2 km erreichten wir das Gebiet um den Wasserfall. Hier wurden wir noch einmal zur Kasse gebeten. Leider weiß ich nicht mehr, was wir jeweils bezahlt haben. Viel war es jedenfalls nicht. Wir parkten unseren Floh und schnappten unser Kameraequipment.

 

Auf dem kurzen Weg zum Wasserfall kamen wir mit einem Backpacker ins Gespräch. Dieser war mit dem Sammelbus bis zur Stichstraße gefahren und ansonsten zu Fuß hier unterwegs. Wie unsere feinen Näschen gleich bemerkten, war dieser junge Tscheche wohl schon länger unterwegs. Offen gesagt, er muffelte etwas. Wir nahmen daher etwas abstand und ließen ihn recht schnell ziehen.

 

Während ich mit meiner Kameratechnik kämpfte zog Doris schon weiter und suchte sich ein sonniges Plätzchen am See und genoss die Aussicht auf den Wasserfall.

Meine Versuche, mit meinem Graufilter schöne Fotos vom fallenden Wasser zu machen, scheiterten leider kläglich. Ich gab es dann irgendwann auf und begnügte mich mit den Fotos, die ich zustande brachte. Nowbody is perfect. haareraufen

Diese Wasserfotografiererei muss ich irgendwann mal üben.

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Aber wir waren wohl sowieso nicht zur richtigen Tageszeit hier, denn der 30 Meter hohe Wasserfall lag leider im Schatten. Dies war schon etwas blöd zum fotografieren. Trotzdem hat es uns hier sehr gut gefallen, denn schöne Fotos sind ja nicht alles. Letztendlich zählt doch eher was man sieht und was wir sahen war sehr schön.

 

 

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Natürlich machten wir es wir alle Besucher uns spazierten dann auch einmal um die gesamte Anlage, also hinter dem Wasserfall her, herum. Lediglich den Gang in die Höhle sparten wir uns bei dem schönen Wetter. Mit Höhlen haben wir es beide sowieso nicht.

 

 

 

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Der hinter dem Wasserfall verlaufende Weg war sehr schön angelegt aber auch recht glitschig. Wir waren froh, dass wir unsere Tekking-Sandalen anhatten, die uns zum einen guten Halt gaben und uns auch ohne Probleme durchs Wasser zu laufen ließen, denn der Wasserfall drang hier durch viele Felsenöffnungen und überschwemmte teilweise den Weg.

 

 

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Hier kamen wir auch wieder am Tschechichen Rucksack-Touristen vorbei, der viele Stativaufnahmen von sich und dem Wasserfall machte. Na ja, wenigsten war er jetzt mal im Wasser gewesen und vielleicht ja nicht mehr ganz so muffelig. zwinker

 

 

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Am kleinen Wasserfall waren die Lichtverhältnisse etwas besser und ich hatte mehr Glück mit meinen Fotos.

Das waren aber auch tolle Farben hier.

Alles wirkte so viel saftiger und dann noch überall dieses schöne Moos. Ach ja, das war einfach nur schön. 1_13Doppelherz

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Auf dem Rückweg legten wir in dem kleinen Restaurant eine kleine Mittagspause ein. Kaum zu glauben, aber es war wirklich schon fast 12:00 Uhr.

Da wir ja gestern so viel Fisch hatten bestellten wir uns heute ein leckeres Omelett mit Meeresfrüchten und Salat. Auch hier war das Essen wirklich lecker. 1_5daumen

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Wir fuhren jetzt zurück zu Stichstraße, denn wir hatten ja noch ein weiteres Ziel heute vor uns, die Wasserfälle von Agua Azul. An der Stichstraße sahen wir den Tschechen am Straßenrand stehen und auf eine Mitfahrgelegenheit warten. Er schien kein Glück zu haben, was uns zwar leid tat, aber irgendwie zögerten wir, ihn mitzunehmen. Wir befuhren weiter die Carretera Federal 190, auf der wir schon von Palenque aus gestartet waren, aber nach knapp zwei Kilometern nagte das schlechte Gewissen an mir. Irgendwie war der Kerl ja schon recht nett gewesen. Ob er wohl überhaupt eine Chance hatte, von dort mitgenommen zu werden? Hm, irgendwie hatten wir kein gutes Gefühl dabei, ihn da so in der Sonne stehen zu lassen. Da er ja im Wasserfall gebadet hatte, war er bestimmt auch nicht mehr ganz so muffelig. Wir drehten also um und nahmen den Tschechen mit nach Agua Azul.
Marek war wie sich heraus stellte ein wirklich unterhaltsamer Reisebegleiter. Während er uns von seinen bisherigen Reiseerlebnissen erzählte näherten wir uns unserem Ziel. Wir erfuhren, dass Marek von Mexiko-Stadt aus gestartet war und nun schon seit 2 Wochen auf der Piste war. Der in London lebende Tscheche erzählte uns von seiner Tour durch Mexiko-City und dass er sich dort erstaunlich sicher gefühlt habe. Da ich bei diesen kurvenreichen Straßen schon sehr aufpassen musste, nicht plötzlich ein Hoppelchen (Topes) zu übersehen, die hier nicht gelb markiert, sondern im Asphaltgrau daherkamen, bestritt Doris meist das Gespräch mit unserem neuen Mitfahrer. Während wir durch die wunderschöne bergische Landschaft des Chiapas schipperten erzählte uns Marek von seinen Erlebnissen in den großen Überlandbussen und seinen Begegnungen mit der mexikanischen Bevölkerung. Ihm ging es wie uns, auch er fand, dass alle super freundlich und Hilfsbereit waren. Lediglich bei der Polizei war er nicht ganz unserer Meinung, aber dass mag an den unterschiedlichen Reisesituationen von uns gelegen haben und das Rucksacktouristen doch immer eher abfällig behandelt werden, gerade von den Gesetzeshütern.

 

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Zirka 20 Kilometer vor unserem Ziel wurden wir plötzlich durch ein bunten Fähnchenband, das sich über die Straße spannte zum Anhalten gezwungen. 1_12Schreck Fast im gleichen Moment sprangen Kinder vor uns auf die Straße, die uns unbedingt Obst verkaufen wollten. Wir waren im ersten Moment total perplex. Intuitionell habe ich erst einmal die Türen verriegelt und anschließend die Lage gepeilt. Um uns herum waren wirklich nur Kinder, die verzweifelt versuchten uns etwas Obst zu verkaufen. 1_23Pillepalle Aber nö, auf diese Weise wollten wir mit ihnen nicht ins Geschäft kommen. Ich schätze auch, es bringt nichts. Denn wenn sie merken, dass das funktioniert, gibt es bald noch mehr Straßensperren. Wir warfen also böse Blicke durch die Windschutzscheibe und machten alleine schon durch unsere Gestik klar, dass wir nichts kaufen wollten. Da die Kinder merkten, dass sie bei uns nichts loswerden würden, stürzten sie sich auf den nächsten Wagen.

Nun ja, die nächsten 20 Kilometer hatten wir wirklich genug Gesprächsstoff.  1_28Blabla

Nach ca. 60 Kilometern erreichten wir Agua Azul. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, wurden wir von einer Horde Kinder umzingelt, die alle gegen Geld auf unser Auto aufpassen wollten. An solchen Verhaltensmustern kann man ganz gut sehen, dass es der Bevölkerung hier im Chiapas noch lange nicht so gut geht durch den Tourismus wie in Yucatan.

 

Wir machten uns jetzt also auf in dieses Paradies. Linker Hand konnten wir schon einen Blick auf das schöne türkisfarbene Wasser werfen. Rechts befanden sich Verkaufsstände mit Obst, Getränken und landestypischen Handarbeiten.

Wir wollen jetzt aber erst einmal die Wasserfälle sehen. Wegen denen hatten wir uns ja schließlich auf den Weg gemacht.

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Agua Azul oder wie die Mayas es nennen Yax Ha (blaues Wasser) ist ein aus ca. 2609 Hektar bestehendes Biosphären Reservat. Seine schöne türkise Farbe verdankt es dem hohen Kalkgehalt im Wasser.

 

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Zusammen bestehen die Wasserfälle aus ca. 500 einzelnen Kaskaden die eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen und sich über eine Entfernung von 6 Kilometern erstrecken. In den unteren Kaskaden ist das Baden erlaubt, allerdings nur im abgetrennten bereich, da durch die Stromschnellen in der Vergangenheit schon einige Menschen ertrunken sind.

 

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Der Anblick dieser Kaskaden war wirklich Atemberaubend. Schon nach kürzester Zeit begannen unsere drei Kameraauslöser zu glühen. Am liebsten wären wir sofort ins Wasser gesprungen, aber erst wollten wir bei diesem tollen Licht noch etwas fotografieren. fotograf

 

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Wir folgten also dem nach oben führenden Weg. Obwohl die nächsten Aussichtspunkte nicht uninteressant waren, hat uns die untere Terrasse doch am besten gefallen.

 

Nachdem wir genug fotografiert hatten gingen wir zurück zur unteren Kaskade um dort endlich im erfrischenden Wasser zu baden. Diese Erfrischung hatten wir uns wirklich verdient, da es mittlerweile ganz schön heiß geworden war. Das Wasser war erstaunlich frisch, trotzdem genossen wir die Abkühlung.

Anschließend suchten wir uns ein Plätzchen in der Sonne um uns zu trocknen. Dies war allerdings das einzige Manko  in Agua Azul. Es gab leider keinen schönen Strand.
Irgendwann war hier wohl mal Rasen, jetzt gab es nur noch braune Erde und eigentlich sogar recht wenig Platz für all die Touristen.

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Zu Agua Azul gibt es auch eine schöne Legende:
Kaprakan, ein Riese aus dem heiligen Buch Popol Vuh, soll hier in "Yax Há", um den Berg leichter erklimmen zu können, Felsen aufgetürmt haben. Über diesen Frevel war jedoch der Regengott Chaac derartig erzürnt, dass er auf Rache aus war und ein blaues Tuch über die Felsentreppe auslegte. Als der Riese Kaprakan auf dieses Tuch trat, geriet es sofort in Bewegung und der Riese schrie auf. Sein Schrei war derart laut zu hören, dass er sich sofort in den Fluss eingrub und nunmehr als Donnern der Wassermassen hörbar ist. (Quelle: Mexiko-Lexikon)

 

So gegen ½ 4 machten wir uns auf den Rückweg, da es ca. um 18:00 Uhr ja schon dunkel wurde. In die Dunkelheit wollten wir in dieser Gegend mit eventuellen Straßensperren und Topes, die man schon bei gutem Licht kaum sieht, nicht kommen. Irgendwie waren Doris und ich doch froh, dass wir Marek bei uns hatten. Zu dritt fühlten wir uns schon sicherer. Die Rückfahrt verlief dann auch ganz ohne Zwischenfälle, dafür aber mit guter Unterhaltung. Uns hat es wirklich Spaß gemacht, den Tag mit Marek zu verbringen. So gegen 17:30 Uhr haben wir ihn dann am Busdepot in Palenque abgesetzt. Wir wünschten ihm noch weiter eine gute Reise, denn er hatte ja schon gut 4 Wochen vor sich, die er nicht nur in Mexiko verbringen wollte. Hoffentlich hat er immer Glück mit seinen Reisebekanntschaften und seiner weiteren Reise gehabt. Leider ist mir seine Webadresse unter die Räder gekommen, was wirklich schade ist. Auf seine Fotos wäre ich wirklich neugierig gewesen.

Im Hotel angekommen gönnten wir uns erst einmal ein Bierchen und gingen dann anschließend duschen. Ausgehfein waren wir so gegen 19:00 Uhr. Mittlerweile ganz schön hungrig geworden spazierten wir ins Städtchen. Von einem Türsteher ließen wir uns mit dem Hinweis auf die Happy Hour locken und verspeisten hier leckeren Fisch mit mexikanischer Lifemusik in Begleitung von 1 – 2 Margaritas. Das Essen hier war lecker, wenn auch nicht ganz so billig. An dieses Preisgefüge mussten wir uns wohl oder übel langsam gewöhnen, da wir uns bald Tulum nähern würden und dort sind die Preise sicher nicht so günstig wie hier noch.

Nach dem leckeren Mahl stöberten wir noch etwas durch die Schuchgeschäfte und fanden doch auch tatsächlich die schönen Sandalen vom Vormittag wieder. Welch ein Zufall.

Bevor wir ins Hotel gingen, kehrten wir noch im Suptermarkt ein und vervollständigten unsere Vorräte. Als wir so gegen 22:00 Uhr im Hotel ankamen, schauten wir uns noch unsere Fotos bei einem Bierschen an. Licht aus war heute doch tatsächlich erst so gegen 23:00 Uhr.

Gefahrene Kilometer: 132

 

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Hotel Chiudat Real, Palenque 1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch

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Palenque- Stadt + Misol Ha + Agua Azul

 

 

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