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Ein KLICK in den Header (Titelbild) bringt euch in die Übersicht von diesem Reisebericht!

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8. Tag
Mittwoch, 20. Mai 2009 – Ouray - Farmington

Überall altes Gerümpel………..oder was?


Auch ohne Wecker sind wir heute um 7:15 Uhr wach geworden. Natürlich haben wir auch heute erst einmal in Ruhe einen Kaffee getrunken und sind anschließend zum Frühstücken gegangen. Soweit ich mich erinnern kann, war das Frühstück ganz o.k. Das Toastbrot war sogar klasse! Zumindest steht dies in meinem Tourentagebuch. grin[1]

So gegen 9:00 Uhr waren wir auf der Piste. Direkt hinter Ouray fuhren wir auf die US 550, die zwischen Ouray und Silverton Million Dollar Highway genannt wird. Oberhalb von Ouray machten wir aber schon den ersten Stopp. Das konnte ja heiter werden. Egal, den Overlook über den kleinen Ort wollten wir uns einfach nicht entgehen lassen.

 

 

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Keine 5 Meilen weiter stoppten wir zum 2. Mal. Diesmal an einem Wasserfall, der tosend den Berg hinunter stürzte. Am liebsten wäre ich die Straße ja noch ein paar Meter zurück gelaufen, um den Wasserfall besser fotografieren zu können, dies war aber wegen der engen Serpentinen nicht möglich. Einen Fußweg gab es hier nicht. mad[1]

 

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Eigentlich bin ich ja nicht so wild auf Bergpanoramen und habe auch meist Probleme mit der Höhe, aber die Fahrt über diesen Highway war wirklich schön. Wir hatten natürlich auch Glück, dass das Wetter mitgespielt hat.

 

Während der erste Teil des Million Dollar Highways sehr an einen Alpenpass erinnert, ändert sich ab dem Red Mountain Pass die Gesteinsfarbe schlagartig. Hinter einer Serpentine tauchten Berge auf, die uns von der Farbpracht an Pintos (gescheckte Pferde) erinnerten. Wir hielten kurz entschlossen am Straßenrand, um diese schönen Farben einzufangen.

 

 

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Dabei bemerkten wir, dass sich über uns ein Parkplatz befand. Wir stiegen also wieder ins Auto und fuhren hoch auf den Parkplatz.

 

Bei der Einfahrt zum Parkplatz sahen wir auf der linken Seite weiß/türkis getünchte Häuser. Welch ein seltsamer Anblick. Diese würden wir uns später mal genauer anschauen.

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Jetzt wollten wir erst einmal die Pinto- bzw. Red Mountains fotografieren. Dafür waren wir ja schließlich hier hoch gekommen. Da sich unterhalb von uns die Idarado Mine befand, gab es hier auch noch ein paar Erklärungstafeln, die wir allerdings nicht wirklich  beachtet haben.

 

 

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Während wir so da standen und die Szenerie fotografierten, bekam ich plötzlich eine kleine Mine vors Objektiv. Ich stutzte! Wenn mich nicht alles täuschte, hatten wir hier die Yankee Girl Mine genau vor der Nase.

 

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Ich hatte schon den ganzen Morgen nach ihr Ausschau gehalten, da ich nicht genau wusste wo sie war. Die GPS-Daten hatte ich nämlich zu Hause vergessen. Angeblich sollte man sie ja vom Highway aus leicht sehen können. Da sie aber noch im Schatten stand, sind wir wohl an ihr vorbei gefahren. Die Entscheidung, ob wir uns auf den Weg zur Mine machen sollten, verschoben wir erst einmal nach hinten. Jetzt wollten wir erst einmal nachschauen, was es mit diesen kleinen Häuser auf sich hatte.

 

Wie wir lesen konnten, waren dies ursprünglich Behausungen der Minenarbeiter. Irgendwann hat man sich wohl aufgerafft und hat diese etwas angestrichen und ein Schrottauto noch als Motiv dazu gestellt. Uns war es egal, ob diese Häuser wirklich alt waren. Auf jeden Fall waren sie ein schönes Fotomotiv. doppelherz[1]

 

 

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Auf einer Anhöhe sahen wir in der Ferne unser erstes Murmeltier. doppelherz[1] Es sollte nicht das letzte für heute sein.

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Kurz vor Silverton fanden wir dann auch noch die Silver Ledge Mill am Wegesrand stehen.

 

 

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Überhaupt gab es hier einiges an altem Gerümpel. Wir folgten dem kleinen Seitenweg zu dem alten Viehverladegatter. Dahinter verbarg sich dieser schöne kleine Bach.

 

 

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Wieder zurück auf der US 550 fuhren wir weiter nach Silverton. Leider verdeckten dicke Wolken immer öfters die Sonne und den blauen Himmel.

 

Als uns dann vor den Toren von Silverton dieser schöne Anblick geboten wurde, mussten wir noch einmal kurz anhalten. Ist dieser rote Felsen nicht absolut unglaublich? Zu gerne würde ich hier mal im Herbst vorbei fahren, wenn die Laubfärbung eingesetzt hat.

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In Silverton fuhren wir erst einmal zum Visitor Center. Schließlich wussten wir ja nicht, wie wir nach Animas Forks weiter fahren mussten und wie die Straßenverhältnisse dort waren.

Hier schmissen zwei ca. 70 Jahre alte Damen den Laden. Kaum waren wir über die Schwelle getreten, wurden wir auch schon gefragt, ob wir Hilfe benötigen.

Wir fragten nach den Straßenverhältnissen und dem Weg zur Ghost Town Animas Forks. Anhand eines Planes, den wir dann für 1 $ erwarben, wurde uns der Weg aufgezeigt. Die Ladys erklärten, dass die Straßen sehr gut befahrbar wären, allerdings wären noch alle Alpenpässe geschlossen. Außerdem erzählten sie uns, an welchen Minen wir vorher vorbei kommen würden. Erstaunt hörten wir zu. Waren wir doch davon ausgegangen, dass der Weg nur zur Ghost Town führen würde.

Unserer Tour nach Animas Forks stand also nichts mehr im Wege. Letztes Jahr hatten wir ja die Colorado-Schleife, wegen des hohen Schneeaufkommens im Yellowstone NP, wegfallen lassen.

 

Als wir aus dem Visitor-Center heraus traten, sahen wir, wie diese illustre Damentruppe gerade zu ihrer Tour aufbrach.

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Bevor wir uns auf den Weg in die Ghost Town machten, führte uns die Tour durch das kleine Städtchen Silverton. Natürlich hielten wir hier kurz an und machten ein paar Fotos, wie alle Touris die hier vorbei kommen.

 

 

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Hinter Silverton sollte uns die gut befahrbare Gravel Road nach ca.12 Meilen nach Animas Forks führen. Wie schon von den Old Ladys angekündigt, kamen wir auf dem Weg an mehreren Minen vorbei. Einige sahen noch ganz gut aus, aber die meisten waren schon ziemlich verfallen. Da vor uns zwei Jeeps die Straße entlang krochen, nahmen wir uns immer wieder Zeit für einen kleinen Fotostopp, ansonsten wäre die Fahrerei aber auch zu nervig gewesen.

 

 

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Wir waren sowieso recht verwundert, wie viel auf dieser kleinen Straße los war, denn immer wieder kamen uns auch Fahrzeuge entgegen. generate30[1] Irgendwann schafften wir es, die beiden Jeeps zu überholen und kamen auch noch an einem Tourenwagen vorbei. Jetzt hatten wir freie Fahrt, bis zu unserem nächsten Fotostopp. mad[1] Dieser war an der Sunnyside Mill in Eureka.

 

 

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Viel war ja davon nicht übrig geblieben. Der Ort war sogar ganz verschwunden. Wir machten noch ein paar Fotos vom Animas Fluss, der sich hier durch die Berge schlängelte. Während dessen überholten uns die Jeeps wieder.

 

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Links und rechts des Weges und auch an den Ufern des Animas River befanden sich noch Schneereste. Kein Wunder, wir befanden uns ja auch immer noch auf einer Höhe von über 11.000 Fuß.

 

 

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Als wir ein Murmeltier über die Straße rennen sahen, hielten wir schnell an. Wir hatten Glück, es hatte uns noch nicht bemerkt. Ich hatte sogar die Möglichkeit mich noch etwas näher heran zu schleichen. Leider hat genau in diesem Moment mein Objektiv angefangen zu spinnen und ich habe nicht scharf stellen können. Als ich das Problem dann endlich behoben hatte, konnte ich nur noch zwei Fotos schießen und schon war das Murmel verschwunden. Sch……….Technik! wut2

 

 

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Wir haben dann zwar noch ein bisschen gewartet, aber es ließ sich nicht mehr blicken.

 

Als wir in Animas Forks ankamen waren die beiden Jeeps natürlich schon da. Die Fahrer hatten die Autos direkt vor die Kulisse gestellt. Ich liebe solche Autofahrer. Kurze Zeit später kam auch der Tourenwagen mit den Amish-Damen. Der Tourenwagen parkte - wie wir - an der Seite.

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Obwohl uns die Sonne ganz schön hängen ließ, gingen wir auf die Fotopirsch. Genug tolle Motive gab es hier allemal, auch ohne Sonne.

 

Die ersten Häuser in Aminas Forks wurden in der Zeit zwischen 1873 – 1876 erbaut. In dieser Zeit entwickelte sich der Ort zu einer geschäftigen Bergbaugemeinde und es entstanden ca. 30 Häuser, ein Hotel, ein General Store, eine Post und natürlich auch ein Saloon für die ca. 430 Einwohner. Ab 1882 gab es sogar eine eigene Zeitung, die Animas Forks Poineer. Im Oktober 1886 - also keine vier Jahre später - stellte sie ihren Betrieb schon wieder ein. Dies war auch kein Wunder, denn jedes Frühjahr wanderten immer mehr Bewohner von Animas Forks in das tiefer liegende und somit auch wärmere Silverton aus.

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Als die Minengesellschaften aufhörten in Aminas Forks zu investieren, war der Untergang voraus zu sehen. Im Jahre 1904 gab es noch einmal einen kurzen Aufschwung durch den Bau der Gold Price Mill. Hierfür wurde auch eine Eisenbahnstrecke in die Region verlegt, um den Abtransport des Schürfgutes zu erleichtern. Der dadurch erreichte Gewinn erfüllte aber nicht die Erwartungen und auch die Gold Price Mill schloss im Jahre 1910. Als dann 1917 alle noch brauchbaren Maschinen ausgebaut wurden und nach Eureka gebracht wurden, war dies das Ende von Animas Forks. 1920 verließ der letzte Einwohner die Gemeinde. Seit diesem Zeitpunkt ist Animas Forks eine Ghosttown.

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Die zwei Jeeps waren zum Glück nicht lange geblieben, somit waren vier Personen weniger unterwegs, die einem im Motiv stehen konnten.

 

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Nach ca. einer Stunde und einhundert gefühlten Fotos war es langsam Zeit für eine kleine Mittagspause. Da es mittlerweile angefangen hatte leicht zu regnen, machten wir es uns in Froggy gemütlich. Während wir im trockenen saßen und unseren Käse muffelten, konnten wir beobachten, wie an die Tour-Gesellschaft Decken verteilt wurden und jede der Damen ein Sandwich erhielt. So gerüstet fuhren sie im offenen Geländewagen davon. Da hatten wir es doch etwas gemütlicher. grin[2]

Nach unserem Picknick machten wir uns auch langsam auf den Rückweg. Anfangs kamen wir ganz gut voran, denn Fotografiert hatten wir ja schon alles auf dem Hinweg , dachten wir zumindest.  

 

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Kurz vor Silverton kamen wir – wie schon auf dem Hinweg – an der Mayflower Mill vorbei. Im Visitor Center wurde uns gesagt, dass sie momentan nicht zu besichtigen sei. Wir waren schon fast vorbei, als ich aus dem Augenwinkel heraus sehen konnte, dass man sehr wohl zur Mühle hochfahren konnte. Wir wagten es also. Da keine Verbotschilder aufgestellt waren fuhren wir immer weiter den Kiesweg nach oben. zwinker[1]

 

Entzückt stellten wir fest, dass es hier sehr interessantes altes Gerümpel zu sehen gab. Da das ein oder andere auch noch recht fotogen war, kamen wir bald schon wieder in einen Rausch.

 

 

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Die Mayflower Mill wurde 1929 erbaut um Gold, Silber, Zink, Kupfer und Erz abzubauen. Durch eine besondere Art des Abbaus wurde hier das Erz vom Metall getrennt. Heute ist die Mühle eine Historic Site und in den Sommermonaten werden hier Führungen durchgeführt. Sie ist die einzige noch betriebsbereite Mühle ihrer Art.

 

 

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Durch ein Versehen war hier eine Tür nicht verschlossen und uns gelang es in ein Gebäude herein zu gehen. Leider war dies wohl eher ein Verwaltungsbereich, der nicht sehr fotogen war. Die schlechten Lichtverhältnisse taten dann auch noch das ihrige, bedeutet, Fotos gibt es keine.

 

 

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Wir verbrachten bestimmt noch einmal eine halbe Stunde auf dem Gelände bis wir weiter fuhren.

 

 

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Zum Abschluss fanden wir noch dieses Luxus-Auto. Leider waren die Reifen hier noch schlechter als bei Froggy, sonst hätten wir ihn glatt ausgetauscht. Insgesamt haben wir hier auf dem Gelände ca. eine ½ Stunde verbracht. 

Als wir Silverton erreichten fing es mal wieder an zu regnen. Wir fuhren deshalb durch. Als wir am Visitor Center sahen, dass die Dampflok gerade anfuhr, hielten wir kurz an um ein paar Fotos zu schießen. Danach wurde es wirklich langsam Zeit Abschied zu nehmen, denn Farminton – unsere nächste Station – war noch fast 100 Meilen entfernt.

 

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Halt machten wir erst wieder in Aztec. Hier suchten wir das Welcome Center auf und deckten uns mit Info-Material ein. Die aus Texas stammende Mitarbeiterin bewarf uns regelrecht mit Info-Broschüren. Unsere Fragen, bzgl. der Straßenverhältnisse in der näheren Umgebung, sowie genaue Anfahrtswege zu den Badlands und den Arches in Aztec konnte sie uns nicht beantworten. Dafür erhielten wir aber wenigstens einen Stadtplan von Farminton. Noch war uns nicht bewusst, dass wir diesen wirklich brauchen würden. Aber dies sollte sich schlagartig ändern. Je näher wir Farmington kamen um so dichter wurde das Verkehrsaufkommen. Die Shopping-Malls entlang der Main Street waren riesig. Wir waren wirklich froh, dass uns die Mitarbeiterin im Welcome Center in Aztec die Lage der Motelketten in den Stadtplan eingezeichnet hatte. Ohne diesen Plan wären wir wohl aufgeschmissen gewesen, da es keinen wirklichen Hinweis auf die Motelmeile gab.

Als erstes wollten wir unser Glück im La Quinta in Farmington versuchen, den in Colorado City konnten wir lesen, dass wenn wir uns für eine Mitgliedschaft bei La Quinta entscheiden könnten, würden wir die nächsten zwei Nächte kostenlos übernachten. Das war doch mal ein Angebot. Als wir allerdings bei unserer Abreise in Colorado Springs nach diesem Angebot fragten, wurde uns mitgeteilt, dass ihnen die Formulare ausgegangen waren und wir sollten es im nächsten La Quinta versuchen. Dafür war jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Da Doris bisher alle Buchungen im La Quinta getätigt hatte, fragte sie auch nach diesem Angebot. Hier wurde uns von den Frontdesk-Mitarbeitern erklärt, dass sie von diesem Angebot noch nie gehört hätten und boten uns ein Zimmer für den Spezial-Prize von 85,00 $ ohne Tax an. So eine Frechheit! Bei diesen Angeboten scheint es sich um reine Lockangebote zu handeln, an die siech keiner hält. Wir dankten zuckersüß und verabschiedeten uns in Richtung zum Americas Best Value Inn auf der gegenüber liegenden Seite. Hier würden wir - dank unserer Mitgliedschaft - 10 % Preisnachlass erhalten.

Keine zwei Minuten später standen wir in der Lobby des ABVI und verhandelten über unseren Zimmerpreis für die nächsten drei Tage. Nachdem einige Minuten hin und her gerechnet wurden, erhielten wir einen Preis von 54,00 $ inkl. Tax. Wir waren hochzufrieden. Auf Nachfrage erhielten wir sogar ein Zimmer mit Zugang zum Pool. Diesen Tipp hatte uns Silke gegeben, die ein paar Tage vor uns dort genächtigt hatte.

Heute hatten wir nicht mehr viel vor. Wir stellten unsere Koffer aufs Zimmer und schauten uns im Motel etwas um. Der Pool war leider abgeschlossen. Dies war heute allerdings nicht schlimm, da sich die Sonne sowieso hinter den Wolken versteckt hatte. Im Schatten wäre es bestimmt zu kalt, wenn man nach dem Baden aus dem Wasser käme. Wir stellten daher lediglich unsere Terrassenstühle auf den Rasen und surften etwas im Internet. Anschließend ordneten wir noch unser Gepäck und sprangen unter die Dusche. Da es mittlerweile schon nach 19:00 Uhr war gingen wir auf die andere Straßenseite zum Mexikaner was essen.
Zurück auf dem Zimmer luden wir wie immer die Fotos aufs Notebook und schauten uns die Fotos gemeinsam an. Die Augen sind uns heute schon um 22:00 Uhr zugefallen.


Gefahrene Meilen: 158

Motel: Americas Best Value Inn - Farmington daumendaumendaumen

 

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Million Dollar Highway + Animas Forcks

 

 

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