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Mexiko2011

 

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9. Tag
Samstag, der 5. März 2011, Palenque – Chicanná


Dolores und Blanca

 

Heue Morgen gab es wieder ein Frühstückbüfett im Hotel an dem wir uns wieder bedienten. Die Auswahl hier war wirklich lecker. Schon alleine das viele Obst war klasse. Man merkt, wir sind leicht zufrieden zu stellen. 1_14Engel1_14Engel

Da wir heute eine weite Fahrt vor uns hatten machten wir uns schon recht früh auf den Weg. Da wir ja gestern Abend schon unsere Vorräte aufgefüllt hatten, verließen wir recht schnell Palenque.

 

Was war das heute wieder ein herrlicher Tag fürs Reisen. Die Sonne strahlte, begleitet von ein paar kleinen Wölkchen am Himmel. herz1

Als wir an ein paar Bäumen vorbei kamen, die voller schöner gelber Blüten standen, hielten wir kurzerhand an. Überraschender Weise befand sich ja die Vegetation anscheinend noch in einer Art Winterschlaf. Wir sahen zwar hin und wieder ein paar Blüten, aber leider nicht so üppig, wie wir uns das vorgestellt hatten. Vielleicht waren wir aber dafür auch noch zu früh dran.

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Auch bei der Ausfahrt aus dem Ciapas mussten wir wieder eine Straßengebühr bezahlen. Bis hierhin war die Fahrt recht ereignislos verlaufen. Escarcega errichten wir nach knapp 2 ½ Stunden. Heute also zu früh zum Mittagessen. An der Polizeikontrolle hier wurden wieder einmal herausgewunken. Der kleine Soldat hier war allerdings gut drauf und scherzte mit uns. Da er mit unseren Namen nichts anfangen konnte verpasste er uns die spanischen Namen Dolores und Blanca. Nach einem kurzen lustigen Geplänkel durften wir dann auch schon wieder weiterfahren. Ab jetzt waren wir mal wieder auf unbekannten Pfaden. Wir waren gespannt, was dieser Teil von Yucatan für uns bereit halten würde.

 

Die Landschaft war auf jeden Fall schon sehr vielversprechend. Da es hier hügeliger war als im übrigen Yucatan hatten wir immer mal wieder eine tolle Fernsicht. 1_5daumen
Leider spiegelte sich immer die Windschutzscheibe in den Bildern und da wir ja heute noch eine ganz schöne Strecke vor uns hatten, wollten wir auch nicht anhalten. Was auch noch ganz witzig war, wir fuhren heute wirklich den ganzen Tag nur auf einer Straße, nämlich der Mex 186. Diese würden wir auch morgen erst kurz vor Chetumal verlassen.

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Immer wieder fuhren wir durch ausgestorben wirkende kleine Ortschaften. Als ich irgendwann dann einen dieser schönen Friedhöfe etwas außerhalb der Ortschaft entdeckte, hielten wir für einen kurzen Fotostopp. In der Auswahl ihrer knalligen Farben waren die Mexikaner wirklich konsequent, denn auch an den Grabmählern wurde mit knalliger Farbe nicht gespart. 

 

 

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Ab und an schoss ich auch mal ein Foto im Vorbeifahren. Diese farbenfrohen Hütten waren ja wirklich eine Augenweide. Schade, dass wir nicht mehr Zeit hatten. Im Nachhinein frage ich mich schon, wieso ich nicht mehr Fotos von diesen kleinen bunten Hütten geschossen habe.

 

 

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Als wir um die Mittagszeit an einem Restaurant vorbei kamen hielten wir kurzerhand an. Auf Fisch hatten wir heute keine Lust und entschieden uns daher für ein paar Quesadas mit Salat. Bei diesen Käsetaschen kann man wirklich nichts falsch machen.

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Auf unserer weiteren Fahrt sahen wir immer wieder diese seltsamen Übergänge. Ob die wohl jemals von jemand benutzt werden? 1_15Fragezeichen2
Wir konnten es uns kaum vorstellen, denn auf dieser Straße herrschte so gut wie kein Verkehr und somit war es wohl auch kein Problem, ohne überfahren zu werden, die andere Straßenseite zu erreichen.
Wahrscheinlich schien uns, dass irgendein Projekt hier wohl zu viel Geld hatte und es noch unterbringen musste. 1_20Nachdenk

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Ansonsten war die Landschaft heute wirklich sehr sehenswert. Endlich wurden wir mal nicht nur durch einen grünen Tunnel sondern hatten immer mal wieder schöne Ausblicke.

 

 

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So gegen 14:00 Uhr erreichten wir unser Ressort in Chicanná. Schon auf dem Parkplatz wurden wir von einem Bediensteten empfangen, der uns dann den Weg in das Office zeigte. Hier legten wir unsere Reservierung vor und erhielten unseren Zimmerschlüssel. Wir folgten dem Mitarbeiter, der unsere Taschen schnappte zu unserem Zimmer. Die Anlage war schön in kleine Häuschen aus rustikalem Holz aufgeteilt. Man merkte sofort, dass man sich hier in einem Naturschutzgebiet befand. Alles wirkte so ruhig und friedlich. Das Zimmer war schön und großzügig in seinen Ausmaßen du wir hatten außerdem eine schöne Terrasse mit rustikalen Möbeln. Aufhalten wollten wir uns hier jetzt aber nicht, es standen ja schließlich ein paar Maya-Ruinen noch zur Besichtigung an.

Unsere Wahl war erst einmal auf die recht selten besuchte, da schlecht erreichbare Maya-Ruine Hormiguero gefallen. Ihr wichtigstes Bauwerk, die Südfassade der Struktur II soll einen Monsterrachen darstellen. Na wenn das nicht interessant ist.

 

Wir fuhren also wieder auf der Mex 186 bis Xpujil. Hier bogen wir dann links ab und folgten der ja schon angekündigten schlechten Straße für ca. 12 Kilometer.
Anfangs fuhren wir noch an kleinen Gehöften vorbei und beobachteten immer wieder Federvieh, dass aus dem kargen Rasen nach Futter suchte. Nach knapp 2 km hörten diese aber auch auf und die Straße wurde merklich schlechter, d.h. die Schlaglöcher häuften sich.

Für unseren kleinen Floh war diese Straße aber ohne Mühe zu bewältigen. Man musste ja lediglich aufpassen, nicht zu schnell in ein Schlagloch zu geraten. 

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Kurz bevor wir Hormiguero erreichten stellten wir unseren kleinen Floh ab, da eine Schranke die Weiterfahrt verhinderte. Zu Fuß folgten wir den Weg bis zu einer kleinen Hütte. Erstaunt stellten wir fest, dass hier tatsächlich jemand war und zumindest das Gästebuch hütete. Eintritt wollte er keinen. Na klasse, mal was ganz anderes, ne Ruine für umsonst. herzKlein

 

 

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Wir folgten dem einzigen Pfad den es hier gab und erblickten schon nach wenigen Metern die verzaubert wirkende Ruine.

 

 

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Hormiguero ist wie die meisten rund um Chincanná ausgegrabenen Ruinenstädte präkolumbischen Ursprungs. Wie auch die anderen Stätten wurde auch diese im sog. Rio Bec Stil erbaut. Die Archäologen Rupert und Denison waren wohl die ersten die sie 1933 aufsuchten. Danach lag sie noch fast weitere 50 Jahre im Dornröschen-Schlaf bis in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die ersten archäologischen Grabungs- und Wiederherstellungsarbeiten durchgeführt wurden.

 

Nach wenigen Metern standen wir vor dem beeindruckenden Schlangenmaul-Eingang des Hauptgebäudes Hormiguero II.

Das Schlangenmaul am Eingang war noch sehr gut zu erkennen, wenn auch mittlerweile schon sehr viele Steine aus den Ornamenten herausgeschlagen waren. Mehr Infos zum Tempel gibt es bei Wikipedia.de.

Natürlich zögerten wir nicht und spazierten sofort durch den Eingang.

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Kaum im inneren des Tempels blieb uns fast das Herz stehen, denn ein großer Geier - von uns aufgescheucht - flog uns aus einem Mauervorsprung. 1_12Schreck1_12Schreck1_12Schreck
Keine Ahnung, ob sich hinter diesem Mauerspalt sein Nest befand. Sehen konnten wir leider nichts.
 
Wir warteten noch einen Moment auf seine Rückkehr, aber er lauerte auf den obersten Zinnen des Tempels und sah nicht so aus, als wolle er in nächster Zeit seinen Beobachtungsposten aufgeben.

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Wir nahmen uns jetzt erst einmal Zeit diesen Tempel mit seinen vielen Ornamente näher unter die Lupe zu nehmen.

 

 

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Nach dem was wir gelesen hatten, wurden hier die wichtigsten Kennzeichen des Rio-Bec-Stils vereint. Typisch für diesen Stil ist, dass der Eingang von zwei spitzen Türmen, die schon eher an einen asiatischen Tempel erinnern ließen, flankiert wird.

 

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Wir folgten den gekennzeichneten Weg durch die kleine Anlage. Schon nach wenigen Schritten erreichten wir das nächste Gebäude. Leider stand dies nicht so günstig zur Sonne wie das erste Gebäude. Auch hier gab es wieder einen reich verzierten Eingang. Leider war dieser, da im oberen Bereich des Tempels, für uns nicht erreichbar. Von unserem Platz aus sah es fast so aus, als wären Teile der Ornamente immer noch mit Farbresten überzogen. Vielleicht täuschten aber auch nur die diffusen Lichtverhältnisse. Immerhin war dieser Eingang ganz schön weit oben und lag im Schatten.

 

 

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Wieder zurück am ersten Tempel machten wir nur noch einige Aufnahmen vom beeindruckenden Eingang und erwischten doch noch den Geier aus der Ferne.

 

 

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Zurück am Besucherzentrum trafen wir auf diese hübsche kleine und gar nicht scheue kleine Glückskatze. katze_0018

Natürlich konnten wir nicht an ihr vorbei, ohne ein paar Fotos zu machen.

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Auf dem Rückweg nach Xpuhil haben  wir noch einen kleinen Einblick in das wohl gar nicht so einfachen Leben hier auf dem Lande werfen können.

 

 

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Schon auf der Fahrt nach Hormiguero waren mir Kinder aufgefallen, die einen ganzen Schubkarren voller leerer Wasserkanister schoben. Jetzt konnten wir sehen wieso. Offensichtlich wird hier einmal in der Woche frisches Wasser geliefert und alle Einwohner schnappen ihre Kanister um sie hier auffüllen zu lassen. Für uns ja kaum vorstellbar. Hier wird sicher kein Wasser einfach verschwendet.

 

Unser nächstes Ziel war nicht sehr fern. Es handelte sich um die Ruinen-Anlage von Xpuhil, was übersetzt „der Ort der Katzenschwänze“ heißt. Wie ihr euch denken könnt, konnten wir allein schon wegen diesem Namen nicht an dem Tempel vorbei fahren und haben ihn, dem weit berühmteren in Becan, vorgezogen.

Der Parkplatz zu dieser Anlage lag direkt an der Mex 186. Wir stellten unser Fahrzeug ab und spazierten in das Besucherzentrum. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir hier 31 Peso Eintritt bezahlt. Hier waren wir nicht – wie in Hormiguero – alleine unterwegs. Mindestens 2 kleine Gruppen (Familien) liefen mit uns zur Ruinen-Anlage.

 

Um zur Anlage zu gelangen folgten wir einem bewaldeten Weg. Solche Bäume hatten wir noch nie gesehen.
Diese enormen schlanken Stämme sahen schon etwas seltsam aus. Leider kommt dis auf den Fotografien nicht so gut raus.

Auf einer Tafel auf dem Gelände konnten wir lesen, dass sich der Name „Ort der Katzenschwänze“ von einer Pflanze ableitet, die hier um das Hauptwasserloch wächst. Zu Gesicht bekommen haben wir diese Pflanze leider nicht.

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Im Gegensatz zu der anderen Anlage standen hier bei dem ersten Gebäudekomplex an dem wir vorbei kamen nur noch Mauerreste herum.

 

 

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Xpuhil ist ebenso wie Hormigiero präkolumbischen Ursprungs und ist seiner Bauweise nach dem Rio-Beck-Stil zuzuordnen. Auch hier waren die beiden Archäologen Ruppert und Denison wieder tätig. Allerdings wurde Xpuhil etwas früher erschlossen. Dies mag durchaus am Ausbau der Bundesstraße Mex 186 gelegen haben, die im Jahr 1969 eröffnet wurde und somit die Ruinenstätte für die ersten Touristen erschloss. Auch hier wurde in den 1980er Jahren die Ausgrabungsarbeiten vorangetrieben.

 

Wir machten uns jetzt hurtig auf den Weg zum bedeutendsten Gebäude von Xpuhil, der sog. Struktur I. Leider lag dieser Komplex total im Schatten. So ein Pech aber auch. Da half alles Jammern nichts, die Sonne konnten wir schließlich nicht drehen. 1_10Schmoll Vor der Ruine fanden wir eine Informationsplatte auf der die ehemalige Struktur des Tempels anhand einer Zeichnung dargestellt wurde. Schade, dass man von diesem Glanz nichts mehr erahnen konnte.

 

 

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Wir umrundeten also diese Strukur I und hofften auf der Rückseite noch ein schönes Motiv zu finden. Auf dem Weg dorthin fotografierten wir noch schnell ein paar Ornamente, aber auch diese waren nicht sehr dolle.

 

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Wenigstens in der Sonne machte diese Ruine einen ganz guten Eindruck und konnte sich sehen lassen. Leider war sie von der Rückseite durch den starken Baumwuchs kaum zu fotografieren.

 

 

 

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Wir versuchten es trotzdem. Zugegebener maßen haben wir im Endeffekt doch mehr Bäume als Ruine auf dem Foto festgehalten. Aber die Bäume sind ja auch nicht uninteressant.

 

 

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An einer Seite entdeckten wir dann auch noch eine Treppe in einen der Turmruinen. Doris machte sich an den Aufstieg. Mir war es ehrlich gesagt zu eng und zu steil. Wie sie berichtete gab es nicht viel zu sehen.

Zum Abschluss fotografierten wir noch ein paar schöne Reliefs und machten uns dann mal so langsam auf den Weg zurück in unser Ressort.

 

 

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Letztendlich wären wir wohl besser beraten gewesen nach Becán oder Chicanná zu gehen. Nun gut, das haben wir nicht getan und somit war es auch nicht mehr zu ändern. Vielleicht kommen wir ja doch noch einmal in diese Gegend und dann haben wir halt noch etwas zu besichtigen.

Wenige Minuten später erreichten wir unser Ressort. Hier machten wir es uns erst einmal auf der Terrasse bei einem Bier gemütlich und luden dabei die Fotos des Tages auf unsere Notebooks. Da wir anschießend noch genug Zeit bis zum Abendessen hatten, schauten wir uns die Fotos auch gleich an.

Zum Abendessen gingen wir in das Restaurant in unserem Ressort. Die Speisekarte hier war etwas ausgefallener als in den letzten Tagen, allerdings waren die Preise hier auch um einiges höher, wie das halt so ist, wenn man ein Monopol hat. Der Vorspeisensalat war richtig klasse und der Fisch in Zitronensauce absolut lecker. Anschließend waren wir so gesättigt, dass wir keinen Platz mehr für einen Nachtisch hatten.

Das letzte Bier tranken wir dann noch auf unsere Terrasse und ließen dabei noch einmal den Tag Revue passieren. Wir hatten heute wieder so viel gesehen, dass wir fast schon den Eindruck hatten, es wären zwei Tage gewesen.

Gefahren Kilometer: 414

 

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Chicanna Ecovillage Resort, Chicanna 1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch

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Hormigiero + Xpuhil

 

 

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