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9. Tag
Donnerstag, 21. Mai 2009 – Farmington

Wilde Pferde und Wolkenbrüche


Als wir heute Morgen aufwachten, war der Himmel leicht bewölkt. Wir hofften, dass die Sonne es doch noch schaffen würde, sich durch die Wolken zu drücken.
Aber erst einmal gingen wir vor in die Lobby zum frühstücken. Das Frühstück hier war ganz o.k., wenn auch nicht besonders erwähnenswert. Wir wurde satt.

Heute und die nächsten Tage wollten wir schauen, ob wir mit unserem GPS-Gerät in der Lage waren etwas zu finden. Heute sollte uns der Weg erst einmal nach AhShiSlePah führen. Wir waren gespannt. grin[1]

Von unserem Motel aus ging es erst einmal auf die NM 371, den sog. Bisti-Highway. Hier blieben wir für die nächsten 44 Meilen, danach sollte es rechts abgehen in die Rd.-NR.7650. Es war leider immer noch recht bewölkt und die Sonne schaute nur selten hinter den Wolken hervor. Wenigstens regnete es nicht. Als dann an Milepost 60 eine Abfahrt kam, waren wir doch etwas unsicher, ob wir am richtigen Abzweig waren. Noch trauten wir dem GPS nicht wirklich. Da uns in der Einfahrt zur Straße ein Pick-Cup mit Natives entgegen kam, kurbelte ich das Fenster runter um nach den Weg zu fragen. Die Beifahrerin stieg sofort hilfsbereit aus dem Fahrzeug. Leider konnten beide mit dem Namen „AhShiSlePah“ nichts anfangen. Sie Fragten, ob wir einen englischen Namen kennen würden. Wir verneinten. Während ich mit der Frau redete, kramte Doris in unseren Unterlagen und fand schließlich die Straßennummer. Ein weiterer Blick von mir und ich sah das Straßenschild, dass genau vor uns stand.
Nach dieser Erkenntnis dankten wir den beiden und fuhren über das Cattlegard. Für die nächsten 20 Meilen brauchten wir fast eine Stunde. Den Abzweig in die Piste zu finden, der direkt zum Trailhead führte, war gar nicht mal so einfach. Fragezeichen2 Ohne GPS hätten wir hier wohl keine Chance gehabt. Selbst mit dem GPS sind wir 2 x ganz langsam die Straße entlang gefahren, bis wir den schmalen, mit Gräsern bewachsen Weg gefunden haben. Von hier aus war es nicht mehr weit. Nach wenigen Minuten Fahrt, auf dieser sandigen Piste, waren wir am Trailhead.

Das wir hier alleine waren, wunderte uns nicht. Schließlich war das Wetter bisher immer noch nicht so berauschend und wir waren ganz schön weit ab von allen. Uns gefiel es! Nachdem wir Froggy geparkt hatten, wechselten wir die Schuhe, packten Wasser und Äpfel ein und machten uns auf den Weg. Auch ohne Beschilderung sahen wir deutlich einen kleinen Trampelpfad.

 

Schon nach wenigen Metern auf dem sandigen Pfad sahen wir links von uns einen Wash mit einer Hoodoo-Gruppe. Rechts von uns blickten wir auf die gelben Badlands. Obwohl es immer noch bewölkt war, zog uns die Landschaft sofort in ihren Bann. Klar war, dass wir den Wash erkunden wollten. Jetzt galt es nur noch eine Stelle zum Absteigen zu finden, was recht einfach war. Sicherheitshalber markierten wir diese Stelle noch mit einem dunkleren Stein, denn wir waren uns immer noch nicht sicher, ob wir via GPS den Rückweg finden würden. Ganz wollten wir uns nicht auf die Technik verlassen.

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Die Hoodoo-Landschaft war schon klasse. Schade, dass so viele dunkle Wolken um uns herum waren. Etwas Sonne im Foto wäre ja wie das Salz in der Suppe. sonne1

 

 

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Wie immer - fanden wir auch hier - viele Gesichter, Tiere und sogar Außerirdische. Es ist ja schon unglaublich, was sich alles in so einem Wash verbergen kann.

 

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Der Wash wurde immer breiter und ging in eine weite Ebene über. Noch trauten wir uns aber nicht über die Ebene zu laufen, sondern gingen lieber in den nächsten Seitenarm. Auch hier gab es wieder viele Hoodoos.

 

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Es war hier recht angenehm zu laufen. Der Boden war fest und eben. Bei Regen wollten wir dieses Gebiet allerdings nicht erleben, dann würde sich nämlich dieser feste Boden in eine rutschige Schlammlandschaft verwandeln, die einem fast die Schuhe auszieht.

 

Wir liefen noch ein bisschen von einem Seitenarm in den nächsten. Auch hier gab es wieder kleine Hoodoos. Nachdem wir die schönsten fotografiert hatten sahen wir, dass sich  auf der anderen Seite langsam aber sicher die dicken Wolken verzogen. Wir entschlossen uns daher, doch über die weite Ebene zu laufen.

 

 

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Querfeldein war die Strecke schnell überwunden. In der Ebene wurde es nicht nur heller, sondern auch immer wärmer. Es wurde langsam Zeit die Fliesjacken auszuziehen.

 

Auf der anderen Seite erblickten wir als erstes viele kleine Stücke Petrified Forrest. Damit hatten wir nicht gerechnet. Die Stücke wurden immer größer. Später sahen wir sogar richtig dicke Baumstämme.

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Neben gelb leuchtenden Hoodoos fanden wir auch so ne Art Cracked Eggs wie sie in den Bisti Badlands vorkommen. Diese hier waren wohl etwas flacher und auch etwas brauner, aber nicht weniger schön. 

 

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Und weil’s so schön ist, gibt’s hier die Fotos von den, wie wir sie genannt haben “Cracked  Flat Eggs”.

 

 

 

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Je tiefer wir in das Gebiet vordrangen umso surrealer wurde die Landschaft.

 

 

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So etwa könnte man sich den Mars und seine Bewohner vorstellen.

 

 

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Mittlerweile hatte sich das Wetter sehr gebessert. Die Sonne schaute immer häufiger hinter den Wolken hervor und es wurde auch gleich mollig warm, um nicht sogar heiß zu sagen. doppelherz[1]

 

 

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Wie zuvor schon in Plaza Blanca waren wir fasziniert von der Ruhe und Einsamkeit. Nicht auszudenken, wenn hier Menschenmassen durchlaufen würden. Davon ist dieses Gebiet aber zum Glück meilenweit entfernt.

 

 

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Obwohl der Boden Knochen trocken war, schafften es doch immer wieder ein paar Pflanzen durch den Lehm zu kommen und auch noch zu blühen. Hier mal eine Auswahl der interessantesten Exemplare.

 

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Selbst einige Pflanzen sahen hier so aus als kämen sie von einem anderen Planeten. Diese rote Pflanze habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.

 

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Wir fanden aber nicht nur Pflanzen, sondern auch recht große Stücke Petrified Wood. Wahnsinn, solch riesige Stücke versteinertes Holz hatten wir bisher noch nicht gesehen.

 

 

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Zum Schluss liefen wir noch zu einer etwas entfernteren Hoodoo-Gruppe, die von der Nähe gesehen allerdings nicht so spektakulär war.

 

 

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Dafür fanden wir aber diesen hörnigen Gesellen.

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Ansonsten gab es hier recht wenig zu sehen. An die Hoodoos, die wir aus der Ferne gesehen hatten, kamen wir nicht heran. Dafür hätten wir zu viel von dem porösem Gestein beschädigt und das wollten wir nicht.

 

Wir drehten also um und liefen in einen anderen Wash hinein. Enttäuscht stellten wir fest, dass es hier überhaupt keine Hoodoos gab und dabei hätten wir doch so gerne die mit den riesigen Hüten gefunden, aber hier schienen wir auch nicht richtig zu sein.

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Noch ließen wir uns aber nicht entmutigen und folgten weiter dem Wash. Viel Lust hatten wir zwar nicht mehr, denn es wurde immer heißer, aber irgendwie war unsere Neugierde doch größer.

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Schon nach ca. 300 Metern endete der Wash in einer Sackgasse. Statt Hoodoos fanden wir hier recht große Höhlen vor. Keine Ahnung wer sich hier eine Behausung geschaffen hat.
Leben Kojoten eigentlich in Höhlen? Für ein Kaninchen waren die Löscher auf jeden Fall viel zu groß.  Irgendwie trauten wir uns nicht hier einmal tiefer rein zu schauen. Wir zogen uns lieber zurück und machten uns auf den Rückweg.
 

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Blöd war, dass wir den gesamten Wash zurück laufen mussten. Ansonsten hätten wir die Orientierung verloren. So ganz trauten wir dem GPS-Gerät noch nicht. Letztendlich kürzten wir aber doch etwas ab und fanden dann auch noch einen weiteren großen versteinerten Baumstamm.

 

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Da jetzt auf dem Rückweg die Sonne scheinte, glühten bei uns natürlich die Kameraauslöser. 

 

 

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Nachdem wir genug Motive eingefangen hatten, entschlossen wir uns, wegen der Hitze, doch oberhalb des Washes zurück zu laufen.

 

 

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Hier oben auf den porösen Felsen, konnte man leicht die Orientierung verlieren. Wir waren wirklich froh, dass wir das GPS-Gerät mit hatten und somit der Weg zurück zu Froggy kein Problem darstellte, zumal am Horizont auch schon wieder dicke schwarze Wolken auftauchten.

Kaum waren wir am Parkplatz angekommen, ging auch schon ein leichter Regenschauer auf uns nieder. Da es sehr heiß war, nahmen wir diese Erfrischung von oben gerne an und wechselten unter leichten Regentropfen erst einmal unsere Schuhe und tranken in Ruhe einen Schluck kalte Cola. Anschließend bereiteten wir im Kofferraum von Froggy unser Picknick vor, das wir dann auch erst einmal ausgiebig genossen.

 

Der Regenschauer hatte sich schnell verzogen und so machten wir uns in Ruhe auf den Rückweg.
Zurück auf der RD 7650 sahen wir rechts von uns weiterhin dicke schwarze Regenwolken. In DeNaZin schien ein dickes Gewitter runter zu gehen, während es bei uns noch recht hell war. Nach ca. 1 Stunde und einem Fotostopp an einem Wasserreservoir mit Windrat, waren wir wieder auf der NM 371.

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Als wir nach ca. 7 Meilen am Abzweig zur Bisti Wildernes vorbei kamen, konnten wir nicht widerstehen und bogen ein. Immerhin sollte es bis zum Parkplatz nur zwei Meilen sein. Selbst wenn wir hier vom Regen überrascht werden sollten, hätten wir es nicht weit bis zum Asphalt.

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Wir waren kaum eine Meile gefahren, als wir auf eine Herde Wildpferde stießen. Was für ein Anblick. So nah und so viele Mustangs hatte wir ja noch nie gesehen. Wir ließen Froggy am Straßenrand stehen und folgten den Mustangs zu Fuß. Ich war gespannt, wie nahe sie uns heran lassen würden. Der Leithengst behielt mich immer im Auge. Da ich keine Lust hatte von ihm getreten bzw. gebissen zu werden, hielt ich immer mehrere Meter Abstand.

 

 

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Da die schwarzen Wolken immer bedrohlicher wurden, fuhren wir aber recht schnell weiter. Bis wir am Parkplatz ankamen war es rund um uns herum rabenschwarz. Wir gingen daher, nicht in das eigentliche Gebiet der Bistis, sondern auf die gegenüber liegende Seite, da hier schon interessante Figuren zu sehen waren.

 

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Anfangs wirkt das Gebiet wie eine Mondlandschaft, doch das änderte sich schnell. Kaum hatten wir den ersten kleinen Hügel überwunden fühlten wir uns wie im Fantasia-Land.

 

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Da uns von Anfang an klar war, dass uns hier nicht viel Zeit bleiben würde bis zum nächsten, wahrscheinlich recht heftigen Regenschauer, fotografierten wir gleich munter drauf los. Mit etwas mehr Ruhe und Zeit findet man hier sicherlich noch verwunschenere Formen.

 

 

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Wie wir es schon geahnt hatten, ging keine ½ Stunde später ein heftiger Regenschauer auf uns herunter. smilie_wet_058[1] Jetzt war flüchten angesagt.
Der Boden verwandelte sich sofort in rutschigen Morast, so dass wir nicht schnell voran kamen. Als wir bei Froggy ankamen, waren wir schon bis aus die Unterwäsche durchnässt. Wie unsere Schuhe aussahen, könnt ihr euch sicher vorstellen. Es war schon Wahnsinn, was da vom Himmel runter kam. Es schüttete dermaßen, dass wir erst einmal ein paar Minuten abwarteten, bis es nicht mehr ganz so arg regnete, da die Sicht gleich 0 betrug.

 

 

Bei der Rückfahrt zur NM 371 konnten wir sehen, wir schnell die Badlands voll Wasser laufen. Es war schon irre, wenn man bedenkt, dass vor einer ½ Stunde hier alles noch furz trocken war und Wildpferde hier geweidet haben.

 

 

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Eine knappe Stunde später waren wir zurück im Motel. Hier steckten wir erst einmal unsere vermatschten Klamotten, sowie noch ein paar andere Teile in die Waschmaschine. Anschließend lud ich schon mal die Fotos schon mal aufs Notebook. Nach getaner Arbeit surften wir dann erst einmal ausgiebig im Internet. Ich am Notebook und Doris in der Lobby.

Abendessen gab es heute im Riverwalk Steakhouse im Best Western Hotel. Zum Steak bzw. Fisch gibt es hier ein Salat/Nachtisch-Büfett. Sehr lecker

Wieder zurück im Motel - es hatte übrigens überhaupt nicht mehr aufgehört zu regnen - schauten wir uns bei einem gemütlichen Bier noch die Fotos an. So gegen 22:30 Uhr haben wir das Licht ausgemacht.


Gefahrene Meilen: 198

Motel: Americas Best Value Inn - Farmington daumendaumendaumen

 

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AhShiSlePah + Bisti Wilderness

 

 

 

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