AbschlussOben2

 

 

Lonely Roads, Native Culture and Rocky Mountain High

 

12. Tag

Dienstag, 20. September 2011, Manitou Springs, CO – Alamosa, CO

Ab in den Knast

 

Schon gestern Abend im Restaurant hatte ich mir meine Route für heute heraus gesucht. Durch den Abstecher nach Manitou Springs war ja meine geplante Route etwas durcheinander geraten. Ich wollte jetzt versuchen, wieder zurück zu meiner eigentlichen Tour zu finden. Zwar würde ich einiges Auslassen, aber dafür hatte ich ja gestern einen schönen Tag.
Als erstes wollte ich heute noch kurz fotografierend durch Manitou Springs streifen und anschließend zügig nach Cripple Creek durchfahren. In Cripple Creek wollte ich evtl. eine Mine besichtigen und anschließend auch dort etwas durch den Ort streifen. Danach wollte ich auf den schnellsten Weg in den Great Sanddunes NP fahren. Dort wollte ich dann bis zum Sonnenuntergang bleiben und weiter nach Alamosa fahren, um mir eine Unterkunft zu suchen. So viel zur Theorie. JaJa2

Noch saß ich ja gemütlich in der Sonne, frühstückte ein paar Cornflakes und unterhielt mich mit der Inhaberin des Motels. In dem Gespräch erfuhr ich, dass sie vor  20 Jahren mit ihren Eltern aus Polen eingewandert ist. Dass ich aus Deutschland bin, hat sie am Akzent erkannt. Nach diesem kurzen Plausch mache ich mich langsam auf den Weg.

 

Wie gestern Leadville, war in Manitou Springs am Morgen auch noch nichts los. Nachdem ich ein paar Meter gefahren war, suchte ich mir einen Parkplatz und spazierte etwas über die Hauptstraße.

Leider war ich zu früh dran und die Geschäfte hatten noch geschlossen. Schade, aus dem Entengeschäft hätte ich ein paar schöne Souvenirs mitbringen können.

Manitou Springs, Colorado

 

Manitou Springs, Colorado

Manitou Springs, Colorado

 

 

Manitou Springs, Colorado

Manitou Springs, Colorado

 

 

Bei meiner nächsten Reise muss ich auf jeden Fall mal unbedingt an meinem Timing arbeiten. Entweder komme ich zu spät in diese netten kleinen Orte oder ich bin zu früh. So kann ich auf jeden Fall die Wirtschaft, wie heute in Manitou Springs, nicht ankurbeln.

 

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Wenigstens einen Kaffee wollte ich mir aber auf den Weg mitnehmen. Ein Coffeeshop war auch schnell gefunden. Mit einem Cappuccino to go verließ ich recht schnell den Laden und machte mich auf zu meinem nächsten Tagespunkt. Bis jetzt war ich noch ganz gut in der Zeit.

 

 

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Dies sollte sich aber recht bald ändern. Für die knapp 40 Meilen brauchte ich doch glatt mehr als 1 ½  Stunden. 1_22Pfeiffer
Ich weiß auch nicht, wie ich das immer wieder schaffe. Natürlich lag es wieder einmal an dieser wunderschönen Landschaft. Ich konnte einfach nicht anders und blieb alle paar Meilen stehen, um alles festzuhalten. Irgendwie ist das wohl schon eine Sucht, aber wenigstens eine die nicht ungesund ist.

 

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So gegen 11:00 Uhr erreichte ich einen Overlook auf der SR 67. Ich hielt an um zu schauen, was es hier zu sehen gibt. Erfreut stellte ich fest, dass ich auf Cripple Creek schaute. Na wunderbar! Die erste Etappe hatte ich somit schon mal geschafft.

 

 

Cripple Creek, Colorado

Cripple Creek, Colorado

 

Nach einem Foto fuhr vom Aussichtspunkt aus erst einmal zum Visitor Center.
Dort deckte ich mich mit Infomaterial ein und erfuhr, dass eine Tour durch die Mine etwa 2 Stunden dauern würde. Leider viel zu lang für mich.
Nach einem kurzen Gang durch das kleine Dokumentationszentrum im gar nicht so kleinen Visitor Center fuhrt ich daher weiter nach Cripple Creek.

Vorher machte ich noch einen kurzen Stopp bei der Mine.

Cripple Creek, Colorado

 

In Cripple Creek dann stattete ich der historischen Eisenbahn einen kurzen Besuch ab. Vom Hocker hauten mich diese beiden Spielzeugbahnen nicht. Da hatten wir in Chama vor ein paar Jahren ganz andere Loks gesehen.

 

 

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Cripple Creek, Colorado

 

 

Ich schlenderte noch etwas über das kleine Gelände und landete schließlich bei diesem - wohl fast blinden Kater. katze Das Tier fühlte sich durch mich allerdings in seinem frühen Mittagsschlaf gestört und brachte dies auch zum Ausdruck, in dem er sich demonstrativ von mir abwandte. Hm, da war wohl nichts zu machen. Den würde ich heute nicht als Model gewinnen. Da die Bahnanlage auch nicht so aufregend war und ich sowieso nicht Zug fahren wollte, fuhr ich auch schon bald weiter.

 

 

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Der Blick auf die Hauptstraße war schon recht beeindruckend. Keine Ahnung, ob wirklich alle Gebäude historisch sind. Falls nicht, sind sie auf jeden Fall gut rekonstruiert.

Cripple Creek, Colorado

 

Cripple Creek, Colorado

Cripple Creek, Colorado

 

 

Wie ich im Internet nachlesen konnte, hat sich die ehemals berühmteste Goldgräberstadt Colorados in ein wahres Spielereldorado verwandelt und ist so dem Schicksal vieler anderer ehemaliger Goldgräberstädte, die sang und klanglos untergegangen sind, entgangen.

 

 

Cripple Creek, Colorado

Cripple Creek, Colorado

 

Wenn man bedenkt, dass Cripple Creek nie so groß war wie Leadville, so ist es doch erstaunlich, wie viel Gebäude noch erhalten sind. Leider hatte ich weitaus weniger Zeit als ich vermutet hatte. So habe ich meine Erkundigungen nur auf die Hauptstraße begrenzt. Wer Zeit hat sollte wohl auch die Nebenstraßen erkunden. Da gibt es sicher noch das eine oder andere interessante Gebäude zu erkundigen. Ich suchte mir einen Parkplatz und schlenderte etwas die Hauptstraße entlang.

 

Ich muss gestehen, dass die zu Hochglanz renovierten Gebäude, die allesamt einen Laden beherbergten, mich relativ schnell langweilten.

Ich blieb daher nicht lange und machte mich recht schnell auf die Suche nach dem Gefängnis.

Wenn ich schon nicht Zeit hatte die Mine zu besuchen, so wollte ich doch wenigstens dieses Gefängnis, das noch bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts in Betrieb war, besichtigen.

Cripple Creek, Colorado

 

Gebaut wurde dieses Gefängnis in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Als Gefängnis in Betrieb genommen wurde es dann 1901/1902. Zu Beginn waren in diesem Gefängnis nur Männer inhaftiert.

 

Cripple Creek, Colorado - Jail

Da das Camp und somit auch die Kriminalität immer schneller wuchs, wurde das Gefängnis schnell zu klein was dazu führte, dass zu Hochzeiten von Cripple Creek bis zu 6 Männer in einer Zelle untergebracht werden mussten.

Mit dem Niedergang des Gold-Camps wurden es dann auch immer weniger Zelleninsassen, zuletzt waren es dann nur noch Einzelzellen.

 

Cripple Creek, Colorado - Jail

Cripple Creek, Colorado - Jail

 

 

Wie schon mein Einganssatz vermuten lässt, waren nicht nur Männer hier untergebracht sondern auch Frauen und sogar Kinder und das bis in die 1970er Jahre. Frauen und Kinder waren in der 2. Etage des Gefängnisses untergebracht. Neben den Zellen kann man auch ein Schlafzimmer, das die jeweilige Wärterin bewohnte, besichtigen.

 

 

Cripple Creek, Colorado - Jail

Cripple Creek, Colorado - Jail

 

 

Mir hat der Besuch dieses Gefängnisses sehr gut gefallen. Ich war ja auch freiwillig da und konnte auch ohne Probleme wieder gehen. Besonders gut gefallen hat mir, dass man überall hineingehen bzw. -schauen kann. Wer Zeit und Lust hat kann auch viel über den Gefängnisalltag und einige Anekdoten über die Insassen, insbesondere über die Kinder und Frauen die hier Einsaßen erfahren. 

 

Ich war bestimmt eine gute ½ Stunde im Gefängnis.
Langsam wurde es Zeit für mich weiter zu kommen. Wieder an der frischen, ungesiebten Luft machte ich noch ein paar Fotos von diesem schönen alten bunten Haus bevor ich mein Nüvi auf meinen nächsten Zielpunkt programmierte.

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Cripple Creek, Colorado

Cripple Creek, Colorado

 

 

Mit diesem Punkt hatte meine „blöder Kuh“ leider ein erhebliches Problem. Egal wohin ich fuhr, ihr Kommentar wir immer: „Neuberechnung im Gange“. Na klasse. Warten Ich war mittlerweile auch total orientierungslos, dabei war es mit einem Blick auf die Fotos, wohl ganz einfach die richtige Straße zu erwischen. Ich erwischte auf jeden Fall die Falsche. Warten Dies kapierte ich aber leider erst 20 Meilen später und da machte ich dann erst den richtigen Fahrfehler.

 

Aber auch hier erst einmal der Reihe nach:
Wie schon geschrieben habe ich es nicht geschafft, von Cripple Creek aus die richtige Richtung (CR9 South) zu erwischen sondern landete auf der CR 1 in nördlicher Richtung und fuhr natürlich in genau die entgegen gesetzt Richtung als ich eigentlich wollte. 1_33Wut21_33Wut21_33Wut2

Nun, zuerst ist es mir ja gar nicht aufgefallen. Ich hatte mich so oft im Kreis gedreht, dass ich nicht wirklich wusste, wohin ich fahre.  sterne

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Erst als ich ein Schild zum Florisant Fossil Beds NM sah, dämmerte mir, dass ich her wohl nicht richtig war.

Ich fuhr also erst einmal zu diesem Monument und ging mit meiner Colorado-Karte ausgerüstet ins Visitor Center. Hier traf ich im wahrsten Sinne des Wortes: Sieben auf einen Streich. Es standen hier in der Tat 7 Ranger auf einem Fleck und hatten offensichtlich nichts zu tun. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. 1_12Schreck1

Florisant Fossil Beds NM

 

Als ich eintrat schauten mich alle begierig an. Ups, und ich wollte ja nicht einmal hier bleiben, sondern bloß wissen, wie ich am besten weiterfahren sollte. Nachdem ich mit ihnen etwas über ihre zahlenmäßige Präsenz gescherzt hatte, legte ich meine Karte auf den Tisch und erklärte mein Problem. Die Ranger waren mit mir einer Meinung, dass es wohl das Beste sein würde, wieder zurück zu fahren.

Ich weiß nicht, ob es euch auch manchmal so geht, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, als wären sie selbst noch die diese Strecke gefahren, bzw. als hätten sie sich noch nie weiter als 20 Meilen von ihrem Heimatort entfernt aufgehalten. Ich hatte dann zwar draußen noch eine ganz nette Unterhaltung mit einer Rangerin, die mit einem Schweizer verheiratet war, aber ich schätze mal, in der Schweiz war sie mit Sicherheit auch noch nie, bzw. ist es sogar fraglich, ob sie schon jemals irgendwo hin gereist ist.

Aber egal. Wieso ich letztendlich nicht zurück gefahren bin, ist mir auch nicht ganz klar, wahrscheinlich war es mir einfach zuwider umzudrehen. Da hier alle so nett waren und ich nun mal hier war, ging ich noch einmal zurück ans Auto und holte meine Kamera heraus und schoss ein paar Fotos von den versteinerten Baumstümpfen.

 

 

 

Florisant Fossil Beds NM
Florisant Fossil Beds NM
Florisant Fossil Beds NM

 

 

 

Vom Hocker gehauen haben mich diese Teile nicht. Da haben wir im Petrified Forest NP interessantere versteinerte Holzstücke gesehen. Nach ein paar wenigen Fotos machte ich mich deshalb auch auf den Weg zum Ausgang.

 

Hier fuhr ich aber nicht, wie eben noch besprochen – auf der SR 1 wieder zurück nach Cripple Creek, sondern blieb auf der US 24 und bog schon kurze Zeit später in die Adeline Hornbek Homestead 1878 ein.

Dieses kleine Gehöft gehört – wie ich auf dem Eingansschild lesen konnte - auch zum Florisant Fossil Bed NM.
Anhand dieses kleinen Anwesens kann man recht gut die Lebensweise in der damaligen Zeit nachvollziehen. Auf einer der Tafeln steht etwas über die Lebensgeschichte der Adeline Hornbeck, die alles andere als eine typische Bäuerin war.

Adeline Hornbek Homestead 1878

 

Adeline Hornbek Homestead 1878

Adeline Hornbek Homestead 1878

 

 

Die 2-fache Witwe und Mutter von 4 Kindern hat es innerhalb von sieben Jahren geschafft ein gemütliches Wohnhaus und 9 Nebengebäude zu bauen sowie einen Hof zu führen. Außerdem erwirtschaftete sie einen Viehbestand im Wert von 4.000 $. Neben ihrer täglichen Arbeit auf dem Hof und dem Aufziehen ihrer vier Kinder jobbte sie auch noch im General Store in Florisant. Was für eine Frau. beifallsmiliebeifallsmiliebeifallsmilie

Die Homestead ist auch heute noch ein Schmuckstück. Die Gebäude waren zwar geschlossen, aber teilweise konnte man durch die Fenster schauen. Als ich gerade auf dem Rückweg zum Auto war kam ein Ranger an und öffnete – wie ich annahm – das Eishaus, welches auf einem Hügel etwas Abseits der Gebäude lag. Wenn ich auf ihn gewartet hätte, wäre es sicher möglich gewesen, auch in die Gebäude hinein zu gehen. Da ich aber sowieso keine Zeit hatte, machte ich mich lieber vom Acker, bevor der Ranger mich in ein Gespräch verwickeln konnte.

 

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Auf der weiteren Fahrt, die landschaftlich sehr schön war, machte ich dann den nächsten Fehler. Dieser bestand darin, dass ich bei Hartsel nicht auf der US 24 blieb, sondern in die SR 9 einbog. Ich wollte auf Teufel komm raus nicht Richtung Salida fahren, da ich ja morgen diese Strecke zurück fahren musste.

 

Die Fahrt über die SR 9 war landschaftlich wirklich sehr schön.
Anfangs führt die Straße durch eine Ebene. Man konnte wieder einmal meilenweit sehen. Genau so liebe ich es. Schließlich kam ich sogar noch an einer großen Bisonherde vorbei. Irgendwo musste ja das Fleisch für als die Bison-Burger herkommen.

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Dort wo sich die SR 9 mit der US 50 kreuzt, musste ich mich dann geschlagen geben. Wollte ich heute wirklich noch den Sonnenuntergang im Great Sand Dunes NP erleben, musste ich jetzt von meiner gedachten Route abweichen und doch in Richtung Salida weiterfahren. So ein Mist! Schreien
Einen Moment ärgerte ich mich richtig. Aber obwohl ich durch diese idiotische Zick-Zack-Fahrerei heute mindestens 2 Stunden verloren hatte, verflog meine schlechte Laune wie im Fluge als ich diese sanften Hügel erblickte, die plötzlich vor mir auftauchten.

So macht Auto fahren spaß! Noch dazu führte die Straße auch noch am Smaragd grünen Arkansas River entlang und das auch noch bei schönstem Licht. Das einzige was ich jetzt bedauerte war, dass ich nicht öfters anhalten konnte um diese faszinierende Landschaft zu fotografieren.

 

 

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Anschließend fuhr ich dann noch durch schön bewaldetes Gebiet. Auch hier konnte man schon die ersten gelben Bäumchen erblicken.

 

Kurz hinter Salida wechselte ich dann auf die US 285 in nördlicher Richtung. Von dieser ging es dann weiter auf die SR 17, für mich eine der langweiligsten Straßen in Colorado.

Ab hier wurde es richtig öde. Mir war klar, dass ich jetzt noch ungefähr eine Stunde vom Great Sand Dunes NP entfernt war. Die Fahrt zog sich endlos dahin. Links und rechts von der Straße nur Ödnis und vor mir zogen auch noch dicke schwarze Wolken auf. Irgendwie passte das richtig zu diesem heutigen Chaostag.

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In den Bergen vor mir schien ein Regen runter zu gehen. Rechts von mir zeigte sich ein Regenbogen.

Die Landschaft wurde wieder einmal in dieses tolle Licht getaucht, wie man es nur kurz vor einem Gewitterregen sieht. Kurze Zeit darauf fiel auch ein leichter Regen vom Himmel. Dieser war allerdings nicht stark und lang genug um Goldie vom Sand zu befreien.

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Ach ja, irgendwann blinkte dann mal wieder ein Lämpchen von Goldie. 1_10Schmoll Ich hielt kurz an und las in der Bedienungsanleitung um was es sich handelt. Hm, die Aussage in der Anleitung war nicht gerade erhellend.

Hier stand in etwa: das es ein nicht schweres Problem wäre aber evtl.  eine Werkstatt aufgesucht werden muss. Ich verschob dieses Problem erst einmal auf später. Jetzt konnte ich ja sowieso nichts machen. Langsam ließen mich diese Lämpchen echt kalt.

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Die letzten 20 Meilen kurz vor Mosca bis zum Parkeingang waren die schlimmsten. Sie zogen sich wie ein Kaugummi.

 

Kurz nach 17:00 Uhr erreiche ich dann den National Park.

Ganz so schlecht wie noch vor einer ½ Std. vermutet, sah das Wetter jetzt zum Glück aber nicht mehr aus. Allerdings wurde mir die Zeit langsam knapp, denn der Sonnenuntergang war nicht mehr fern.

Wie vermutet war das Visitor Center schon geschlossen. Wieder einmal musste ich mich also auf die Karte verlassen und dabei wollte ich mir doch im Visitor Center einen Tipp geben lassen, wo man am Besten im Park und zu dieser späten Zeit, den Sonnenuntergang erleben konnte.

Gread Sand Dunes NP

 

Nun, jetzt war guter Rat teuer und ich beschloss einfach zum großen Parkplatz zu fahren und dort das Auto abzustellen und dann zur Düne zu laufen.

Gesagt getan. Keine 5 Minuten später stand ich auf dem Parkplatz. Hier tausche ich die Turnschuhe gegen die Trekkingsandalen, schnappe meinen Rucksack mit Kamera, sicherheitshalber noch ne Flasche Wasser und mache mich auch schon auf den Weg.

 

 

Gread Sand Dunes NP

Gread Sand Dunes NP

 

 

Die Wolkenschicht über mir war zum Glück nicht mehr ganz so kompakt wie bei der Anfahrt. Auch die Sonne lies sich ab und an sehen. Mir wurde zwar recht schnell klar, dass ich keine Chance mehr hatte ganz rauf auf die Düne zu kommen. Ich wollte aber wenigstens so weit wie möglich hoch laufen.

 

 

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Gread Sand Dunes NP

Gread Sand Dunes NP

 

 

Hier verließ mich nun wirklich das Glück. Denn überall wo ich war, war Schatten. Die Sonne war immer wo anders. Ich weiß, ich hätte schon eher merken können, dass dies wohl nicht mein Tag war. Obwohl, so schlecht war er auch nicht. Nur irgendwie total chaotisch. Aber passt das nicht eigentlich zu mir? KlimperKlimper

Glaubt’s, oder glaubt’s nicht, irgendwie nahm ich es mit Galgenhumor. Bis zu dem Moment als die Sonne wohl endgültig hinter den Wolken verschwand. Weinen Jetzt machte es wohl überhaupt keinen Sinn weiter nach oben zu laufen. Ich drehte also um. Was soll ich sagen. Kaum war ich unten, riss die Wolkendecke wieder auf und die Sonne kam wieder hinter den Wolken hervor.
Na, wenn das nicht Murphys Law ist. Am liebsten wäre ich zurück gerannt. Aber der Weg war viel zu weit und ich wäre mir auch irgendwie lächerlich vorgekommen. Immerhin war ich ja nicht alleine hier, auch wenn es so aussieht.

 

 

Gread Sand Dunes NP

Gread Sand Dunes NP

 

 

Gread Sand Dunes NP

Gread Sand Dunes NP

 

 

Ich versuchte also das Beste aus der Situation zu machen und suchte im trockenen Flussbett nach geeigneten Motiven.

 

 

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Gread Sand Dunes NP

 

 

Letztendlich war ich mit meiner Ausbeute ganz zufrieden. Immerhin hatte ich  es geschafft vor Sonnenuntergang hier anzukommen und ein paar schöne Fotos sind auch dabei rausgesprungen, zwar andere als ich gedacht habe, aber so spielt halt das Leben. Einigermaßen zufrieden machte ich mich kurz vor Sonnenuntergang auf den Weg nach Alamosa. Der letzte Punkt des heutigen Tages musste ja noch abgehackt werden und der hieß: Motel suchen. Die Ausfahrt aus dem Park dauerte dann aber doch noch etwas länger als gedacht, denn das Licht war einfach zu gut, um daran vorbei zu fahren. Natürlich hielt ich an. 1_13Doppelherz1_13Doppelherz1_13Doppelherz

 

 

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Gread Sand Dunes NP

Gread Sand Dunes NP

 

 

Aber auch auf der sonst so langweiligen SR 150 wurde ich mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt. Dieser Anblick hat mich dann doch wieder mit dem Tag versöhnt. herzKlein

 

 

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Bis ich in Alamosa ankam, war die Sonne schon lange untergegangen. In mein Nüvi hatte ich ein Super 8 Motel eingegeben. Ich war total erstaunt, wie riesig dieser Ort war. Alamosa war weit aus größer als ich je vermutet hatte. Ich dachte das wäre so ein Kaff in der Größe von Hanksville aber da hatte ich mich total getäuscht.

Links und rechts von mir donnerte der Verkehr über die 2-spurige Straße und ich hatte wieder einmal Mühe ohne meine Nachtbrille das Motel zu finden. 1_12Schreck1 Noch dazu musste ich durch den ganzen Ort fahren. Als ich dann endlich beim Motel ankam, musste ich feststellen, dass es ausgebucht war. Ich drehte also und fuhr zurück und versuchte mein Glück bei einem anderen Motel. Aber auch dieses hatte kein Zimmer mehr frei. Sollte mich das Pech jetzt doch wieder eingeholt haben? Nun ja, ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass ich bei den vielen Motels, an denen ich vorbei gefahren war, nicht ein freies finden würde. Beim nächsten Motel hatte ich dann auch Glück. Hier gab es ein Zimmer. Das Motel wurde zwar von Indern geführt und es gab kein Frühstück, dafür war es aber frisch renoviert und recht günstig. Der Inhaber bot mir auch sofort an, mir das Zimmer erst einmal zu zeigen. Das Zimmer gefiel mir auf Anhieb. Es war riesig, hatte ein Bett, eine Theke mit einem riesigen Kühlschrank und eine Kaffeemaschine. Einen Fernseher gab es natürlich auch. Das Zimmer war wirklich frisch renoviert und roch noch nach frischer Farbe. Vor dem Fenster hatte ich auch noch keinen Vorhang sondern nur eine Plane. Da es aber hinter der Küchentheke noch ein Fenster gab, störte mich die Plane nicht. Ich war begeistert.

Meine Begeisterung ließ allerdings nach als ich feststellte, dass unter dem Bettüberwurf sich keine Decke sondern nur ein Laken verbarg. Das geht ja gar nicht, wo ich doch so verfroren bin. Ich bin also gleich wieder zum Office und erklärte mein Problem. Der Inhaber war etwas hilflos versprach aber seine Frau zu fragen. Keine 5 Min. später klopfte es an meiner Tür. Der Inhaber stand mit einem 2. Bettüberwurf da. Ich erklärte ihm, dass ich keinen 2. Überwurf sondern eine Decke bräuchte. Mensch war mir das peinlich! Ich entschied mich daher erst einmal was zum Abendessen zu organisieren. In der Nähe des Motels war – wenn mich meine Erinnerung nicht täuschte – irgendeine Fast Food Kette. Ich fand einen JFK. Tja, Hähnchenteile hatte ich ja schon seit ein paar Jahren nicht mehr gegessen. Warum also nicht. Ich verließ JFK mit einer Tüte voll Hähnchenteile, Kohlsalat und Zwiebelringen. Den Hunger würde ich heute also wieder einmal besiegen. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, ob ich auch noch eine Decke gegen die Kälte bekommen würde. Ich ging daher gleich noch beim Office vorbei. Gleichzeitig mit mir traf dort auch der Inhaber mit einer Kuscheldecke ein. Na das passte ja. Ich bedankte mich und wanderte mit Decke und Hähnchenteilen in mein Zimmer. Hier machte ich es mir an meinem Tisch bequem. Öffnete noch ein Bierchen und lies den Tag Revue passieren. Anschließend schaute ich mir noch meine Fotos von heute an. Licht aus war dann so gegen 22:00 Uhr. Uff, ich war aber auch müde.


Gefahrene Meilen: 318

 

 

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Motel: Valley Motel, Alamosa, CO (keine Website) 1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch

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Manitou Springs - Cripple Creek - Florisant Fossil Bed NM - Great Sand Dunes NP

 

 

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