AbschlussOben2

 

 

Lonely Roads, Native Culture and Rocky Mountain High

 

13. Tag

Mittwoch, 21. September 2011, Alamosa, CO – Montrose, CO

Knapp vorbei, ist auch daneben

 

Wie immer wurde ich so gegen ½ 7 wach und machte mir erst einmal einen Kaffee. Während das Wasser kochte ließ ich schon das Netbook hochfahren und legte mir die Bedienungsanleitung von Goldie zurecht, die ich gestern aus dem Handschuhfach genommen hatte. Ich musste noch einmal nachlesen, was dieses neue Licht zu bedeuten hatte. Gestern habe ich ja nur mal schnell drüber geschaut ohne mir die Feinheiten zu übersetzen. Mit dem Kaffee in der Hand saß ich dann erst einmal auf dem Bett und studierte die Anleitung. Ich hatte zum Glück Recht. Dieses Licht konnte einen ganz harmlosen Ursprung haben. Vielleicht würde es ja schon reichen das Wischwasser aufzufüllen, das mir gestern ausgegangen war. 

Nachdem ich gefrühstückt und angezogen war ging ich mit einer Wasserflasche bewaffnet nach draußen um das Wischwasser aufzufüllen. Ich hoffte doch sehr, dass dieses Vorhaben nicht wieder zu einer mehrtägigen Angelegenheit werden würde wie schon einmal vor ca. 2 Jahren. Da waren wir 2 Tage mit der nicht auffindbaren Öffnung für die Wisch-Wasch-Anlage beschäftigt und das mit männlicher Unterstützung. Diesmal war es aber ganz einfach. daumenhoch20 Ich fand sofort die Öffnung und füllte mehrere Ladungen Leitungswasser in den Tank. Anschließend betätigte ich das Zündschloss. Leider war das Lämpchen immer noch an. Es half wohl alles nichts. Um sicher zu gehen musste ich wohl oder übel eine Werkstatt aufsuchen. Ich hoffte doch sehr, dass ich nicht doch noch nach Denver fahren müsste um Goldie zu tauschen.

Nachdem ich ausgecheckt hatte fuhr ich erst einmal in den nächsten City Market um meine Vorräte aufzufüllen. Anschließend fuhr ich hier auch an die Tankstelle. Ich hoffte, dass mir der Kassierer weiterhelfen könnte. Konnte er auch, in dem er mich in den nächsten Männerspielzeugladen ähm, Autozubehör-Geschäft schickte. Das nächste befand sich praktischer Weise an der gleichen Kreuzung nur gegenüber. Ich dankte und fuhr über den Parkplatz um auf die andere Straßenseite zu kommen.

Der Parkplatz des Autozubehör-Geschäfts war noch wie ausgestorben. Hoffentlich haben überhaupt schon offen, hab ich so bei mir gedacht. Aber das hatten sie. Ich ging in den Laden und wurde sofort von einem Verkäufer angesprochen. Ich erklärte ihm, dass seit gestern an meinem Mietwagen eine Lampe aufleuchtet und fragte ihn, ob er nicht wüsste, was ich da machen könnte. Der Verkäufer reagierte promt und griff hinter die Theke und holte ein Prüfgerät hervor. Mit diesem folgte er mir zu Goldie und steckte es in einen Schalter unterhalb des Lenkrades. genauGuck Nach einer kurzen Prüfung (es dauerte nicht einmal 30 Sekunden) erklärte er mir, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Es würde nur ein Sensorproblem angezeigt und damit könne ich locker ewig weiter fahren. Puh, noch mal Glück gehabt. Auf meine Frage, was der Service kosten würde, antwortete mein nettes Helferlein: nichts, das wäre ein ganz normaler Service. Das sind die Seiten in den USA, die mich immer wieder begeistern. Ich dankte, startete das Nüvi und gleichzeitig meine heutige Tour.

Ich war sehr gespannt ob ich mit der Zeit heute hinkommen würde.

 

Von Alamosa aus fuhr ich zunächst auf der US 285. Dieser Highway war mindestens genau so langweilig wie gestern die SR 17.

Erst als ich abbog auf den Highway 114, veränderte sich die Landschaft um mich herum.

Die langweilige braune Ödnis verwandelte sich in ein gelbes Blumenmeer. Schmetterlin

Colorado-Highway 114

 

Auf einer der Weiden stand eine Dampfmaschine. Was sie für einen Sinn hatte, hat sich mir leider nicht erschlossen.

 

 

4323

Colorado-Highway 114

 

 

Ein paar Meilen später wurde ich durch ein paar schöne Felsbrocken schon wieder zum Anhalten verführt. Ich nutzte die nächst beste Gelegenheit um anzuhalten. Zuerst dachte ich, ich wäre in einem State Park gelandet, aber als ich die Schilder richtig las merkte ich, dass ich mich lediglich auf Public Land befand. Dieses Gebiet war wohl eine Art Recreation Area, nur ohne Picknicktische. Von hier aus führten auf jeden Fall zwei Routen zu zwei kleinen Flüssen.

 

 

Colorado-Highway 114

Colorado-Highway 114

 

 

4327

Colorado-Highway 114

 

 

Nachdem ich die Felsen in der Umgebung fotografiert hatte, entschloss ich mich, die Gegend etwas näher zu erkunden. Einen Grund musste es ja geben, für diesen Schilderwald. Ich folgte der breiteren der zwei Gravel-Roads.

Also normalerweise steh ich ja nicht so auf Nadelgehölz, aber in Verbindung mit diesen Scheibchenfelsen gaben sie ein tolles Motiv ab. Ehe ich mich versah fotografierte ich mal wieder auf Teufel komm raus. Das tolle Wetter tat natürlich auch noch das Seine. Dieser Wahnsinnshimmel mit den Schleierwölkchen war ja einfach nur schön. Ich geriet mal wieder in einen totalen Fotografierrausch.

Neugierig geworden fuhr ich bis zur nächsten Kreuzung, d.h. so etwa 50 Meter. Pfeifen

Die Landschaft war einfach nur irre. Jetzt tauchten auch noch kleine Aspenhaine auf. Außerdem fand ich interessante rote Büsche. Na das konnte ja mal wieder heiter werden.

 

 

Colorado-Highway 114

Colorado-Highway 114

 

 

Colorado-Highway 114

Colorado-Highway 114

 

Natürlich konnte ich nicht anders und bin weiter in das Gebiet hinein gefahren. Ich befand mich jetzt in einem Canyon.
Links und rechts von mir ragten weiterhin diese interessanten Felsgesteine hervor, dazwischen immer wieder Nadelbäume und Buschwerk.
Bei näherer Betrachtung entdeckte ich sogar riesige versteinerte Pilze.

Bei mehr Zeit, würde ich mich hier gerne mal auf Pilzsuche begeben. JaJa7

Colorado-Highway 114

 

Colorado-Highway 114

4335

 

 

Jetzt wollte ich aber mal schauen,  wohin mich dieser Weg noch führen würde und deshalb verzichtete ich auf die Pilzsuche.

Die Route wurde immer interessanter. Rechts tauchte schon wieder eine total interessante Felsformation auf. Bei dieser Formation waren die Scheibchen nicht wagerecht aufeinander gestapelt sondern senkrecht aneinander gereiht. Kurzum, die Formation sah aus der Ferne aus wie eine Ziehharmonika. Zur gleichen Zeit sah ich auf der linken Seite eine ganze Ansammlung gelb werdender Aspen. Auch hier würde ich mich später noch einmal näher umsehen.

 

 

4336

4337

 

 

Jetzt fuhr ich erst einmal weiter. Bald schon kam ich an eine Kreuzung. Ohne lang zu überlegen entschied ich mich auf der Straße zum Spanish Trail zu bleiben, denn dies war der kürzeste Weg der hier angeschlagen war. Die an der Kreuzung sitzenden Rindviecher hatten zu meiner Wahl auch keine Ahnung und schauten nur desinteressiert zu mir rüber.

 

 

4338

4339

 

 

Kurze Zeit nach der Kreuzung kam ich dann tatsächlich an einem kleinen Bach vorbei. Da die Fließrichtung genau gegen die Sonne verlief, sparte ich mir ein Foto und fuhr die Straße, die jetzt immer schlechter wurde, weiter. Die Landschaft hatte immer noch seinen Reiz. Die Felsen waren jetzt verschwunden, dafür tauchten jetzt Wildblumen und niederes Buschwerk neben der Straße auf.

 

 

4340

4341

 

Im weiteren Verlauf wurde die Straße leider immer mieser. Ich musste jetzt langsam eine Entscheidung fällen.
Da ich nicht wusste, wohin mich diese Straße führen würde, war die Entscheidung recht einfach. Ich suchte mir die nächstbeste Stelle aus und fuhr zurück um mich endlich den Attraktionen zu widmen, die ich ja schon auf dem Hinweg entdeckt hatte. KlimperKlimper

4342

 

Als erstes begab ich mich zu dem kleinen Wäldchen. Nach all dem Nadelgehölz hatte ich mal wieder richtig Lust auf gelbe Bäumchen und diese waren hier – für diese Jahreszeit – recht reichlich vertreten. Bisher hatte ich Aspen ja immer nur am Straßenrand erwischt. Dies war also eine echte Premiere für mich.

 

 

4343

4344

 

 

4345

Colorado-Highway 114

 

 

Nachdem ich mit jedem Baum per Du war fuhr ich auf dem Two-Track wieder zurück zur Straße. Diese Kreuzte ich aber im Prinzip nur, denn jetzt wollte ich mir die Ziehharmonika-Felsen etwas genauer anschauen. Doch bevor ich näher heran fuhr machte ich erst einmal eine Panorama-Aufnahme. fotografieren

 

Pano_14

 

Voller Vorfreude näherte ich mich der Felsformation. Von der Piste aus konnte ich schon gut erkennen, dass man zwischen den Felsen schön herum klettern konnte.  Ich stellte Goldie an der Seite ab, schnappte mir meine Kamera und tauchte ein in diese wunderschöne Felslandschaft.

 

 

4347

4348

 

 

Bei näherer Betrachtung sahen diese Felsen gar nicht mehr nach einer Ziehharmonika aus, sondern eher wie Pinacles, die dicht an dicht gedrängt standen. JaJa8 Dies galt aber nur für die kleineren Felsgruppen. Die größere Gruppe erinnerte mich eher an die Felsen, die ich schon bei der Einfahrt im Canyon erblickt hatte, nur das hier kein so dichter Nadelhölzer-Bewuchs war, wie dort.

 

 

4349

4350

 

 

4351

4352

 

 

Das Herumklettern in diesem Felsenmeer machte auf jeden Fall eine Menge Spaß. Genau so hatte ich es mir auch vorgestellt. Als ich dann oben angekommen war musste ich erkennen, dass ich es heute nicht mehr schaffen würde dieses ganze Massiv zu erkunden.

 

 

4353

4354

 

4355

Mein Hauptziel heute war ja ein anderes und ich wusste ja auch noch nicht, was ich noch alles heute entdecken würde.

Schweren Herzens trennte ich mich daher von dieser interessanten Felslandschaft und stieg ab zu Goldie und machte mich auf den Rückweg.

 

Auf der Rückfahrt querten noch ein paar Bighorn-Schafe die Piste. Leider waren sie zu schnell für ein Foto.

 

 

4356

4357

 

 

Nach gut 1 ½ Stunden war ich zurück auf der SR 114. Wie sich heraus stellte hatte diese Straße noch ein paar weitere Überraschungen für mich parat.

 

Eine davon war das schön gefärbte Herbstlaub, das mich immer wieder zum Anhalten verleitete. Natürlich führte dies wieder dazu, dass ich überhaupt nicht voran kam. Was aber nicht weiter schlimm war, denn noch war ich gut in der Zeit und musste somit nicht hetzen.

4358

 

4359

Colorado-Highway 114

 

Mittlerweile führte die Route an schokobraunen Felsen entlang. Mich wunderte es immer mehr, dass diese Straße nicht auch ein Byway war, verdient hätte sie es.

4361

 

 

Links der Straße schlängelte sich der Cochetopa Creek entlang. Leider war der Sonnenstand immer gerade dann sehr ungünstig, wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte anzuhalten. Mir blieb also nichts anderes übrig als zu genießen und weiter zu fahren.

Kurz hinter der Kreuzung zur US 50 wechselte der kleine Bach die Straßenseite und ich nutzte eine Recreation Area für einen kurzen Fotostopp.

Dieser Picknickplatz war wirklich sehr gut ausgewählt. Die Landschaft rundherum war einfach nur traumhaft. herzKlein

4362

 

4363

4364

 

 

Aber auch der weitere Verlauf der US 50 war nicht zu verachten. Der schokobraune Canyon wurde jetzt immer schmaler. Leider ergab sich nun kaum mehr eine Gelegenheit zum anhalten und kurze Zeit später erreichte ich auch schon Gunnison.

 

 

4365

4366

 

 

In Gunnison nutze ich die Mittagszeit um eine kleine Pause einzulegen. Mir war heute nach Fastfood und damit fütterte ich erst einmal mein Nüvi. Als es mir einen Sonic anbot, nahm ich das Angebot an. Ich wollte ja schon immer mal einen ausprobieren. Ich fuhr also in eine Parkbucht, studierte das Menue und drückte den Schalter an der Menueleiste. Eine Stimme aus dem Off fragte nach meinen Wünschen. Ich wünschte mir einen Burger mit Jallapenos und eine Cola-Light mit Zitrone. Keine 5 Minuten später wurde mir mein Wunsch erfüllt und ich musste nicht  einmal das Fahrzeug verlassen. Ich verputzte den Burger (lecker) gleich an Ort und Stelle. Als ich das Cola trank war ich wirklich erstaunt, dass ich richtige Zitronenscheiben im meinem Becher hatte. daumenhoch21 Na das nenn ich mal genial. Das bekommen ja die meisten Lokale nicht hin. Gut gesättigt und mit dem Gedanken, dass dies sicher nicht mein letzter Besuch bei einem Sonic war, setzte ich meine Fahrt fort.

Es dauerte nicht lange und ich erreichte das Blue Mesa Reservoir. Hier wurden Erinnerungen wach. Als ich mit Doris hier war hatten wir ein total anderes Wetter. Gewitterstimmung lag damals in der Luft und um uns herum schien die Welt unter zu gehen. Trotz des schlechten Wetters genossen wir unsere Fahrt und stellten uns dabei vor, wie schön es hier wohl aussehen würde bei Sonnenschein. Nun, Sonnenschein hatte ich heute und es sah wirklich super schön aus. Eigentlich sogar noch viel schöner als vermutet.

 

Blue Mesa Reservoir

 

Irgendwie konnte ich es immer noch nicht fassen, dass heute so tolles Wetter war und die Landschaft auch noch so umwerfend aussah. Ich glaube ich hatte während der Fahrt entlang des Blue Mesa Reservoirs ständig ein dämliches Grinsen im Gesicht.

 

Am liebsten hätte ich alle paar Meter angehalten und fotografiert.
Da das Motiv zwar schön, aber nicht gerade abwechslungsreich war, verkniff ich es mir. Den nächsten Halt gönnte ich mir erst am Blue Mesa Dam Ovberlook.
Von diesem Haltepunkt aus kann man zum einen die Staustufe sehen und auch etwas übersehen und auf der anderen Seite blickt man dann schon in den Black Canyon.

Blue Mesa Dam

 

Dort traf ich ein Pärchen aus Deutschland, das den Black Canyon lediglich zur Durchfahrt nach Moab nutzten. Somit war ich recht schnell wieder völlig alleine unterwegs.

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

4369

 

 

Was mir nicht bewusst war, ich bewegte mich im Gebiet der Curecanti National Recreation Area. Obwohl ich sogar einen Plan davon dabei hatte, bin ich nicht auf die Idee gekommen, dort einmal rein zu schauen. Ich glaube, ich war einfach zu verzück von der Landschaft die sich mir bot. Erröten

Ich entfernte mich jetzt immer mehr vom Blue Mesa Reservoir und folgte der SR 92, die sich nun auf den nördlichen Canyon-Rand hinauf schlängelte. Die Ausblicke, die ich beim vorbei fahren erhaschte waren so schön, dass ich es nicht mehr abwarten konnte bis zum ersten Haltepunkt und Goldie einfach an einer breiteren Stelle an der Straße abstellte.

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

4373

4372

 

 

Mit dem ersten Blick in den Canyon hat mich dieses Gebiet wieder in seinen Bann gezogen. Ich konnte mich jetzt schon vom Anblick des Gunnison-River kaum trennen. Da es aber sehr unvernünftig gewesen wäre, den ganzen Nachmittag nur hier herum zu sitzen zog ich dann doch weiter, bis zum nächsten Haltepunkt.

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Da ich ja der Meinung war, dass ich mich schon an der Nord-Rim des Black Canyon of the Gunnison NP befinden würde, wunderte ich mich, dass es weder einen Parkplatz noch ein Visitor Center gab. Da ich aber nicht so viel über den National Park selbst gelesen hatte, verwarf ich diese Gedanken auch schnell wieder und ließ die Natur auf mich wirken.

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Die Pflanzenwelt um mich herum war unglaublich schön. Immer wieder gab es Stellen an denen es vor bunten Herbstfarben nur so strotzte. Dabei vergas ich doch glatt den Blick in den Canyon. Das war oftmals auch gar nicht so schlimm, da die Lichtverhältnisse leider nicht immer ideal waren. Trotz der wirklich tollen Natur musste schon ganz schön schauen, wenn ich nicht immer Sonnenflecken im Foto haben wollte.  Das war wohl auch der Grund, warum ich immer wieder anhielt. Vielleicht lag es aber auch daran, dass das was für viele Menschen der Grand Canyon ist, ist für mich der Black Canyon ist. Schon bei meinem ersten Besuch war mir klar, dass dies nicht mein letzter Besuch an diesem tollen Canyon sein würde. Es fasziniert mich irgendwie total, dass man hier so direkt auf das smaragdgrüne Wasser des Gunnison-Rivers schauen kann. Auch während dieser Tour war mir klar, dass dies nicht der letzte Besuch an diesem Canyon sein würde. Ich glaube, das dämliche Grinsen, das sich heute Morgen bei dem Public Land in mein Gesicht gezaubert hat, hielt heute den ganzen Tag an. Ich genoss wirklich jede Sekunde. Ich weiß, dass sich das total sentimental anhört, aber das war es irgendwie auch.

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim
Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

Der nächste Haltepunkt war Pioneer Point. Während ich auf diesem Plateau nach einem schönen Fotomotiv Ausschau hielt ahnte ich noch nicht, was mich hier erwarten würde.

Nicht zum ersten Mal heute schaute ich fasziniert auf den Flusslauf. Am Pioneer Point fließen noch zwei kleinere Flüsse aus den Bergen in den Canyon und vereinen sich mit dem Gunnison River.

Wenn man hier am Plateau entlang läuft kann man sehr schön diesen Verlauf verfolgen. Dabei entdeckte ich was sich zwischen den Felsen verbarg.

Pioneer Point - Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Ich entdeckte eine Geierkolonie.

Anfangs dachte ich ja noch, dass es sich um ein brütendes Pärchen handeln würde, da es aus der Ferne so aussah als würde immer einer der großen Vögel (ich wusste auch noch nicht, dass es sich um Geier handelte) auf einem Nest sitzen.

Auf dem Weg zur anderen Seite des Aussichtspunktes versuchte ich daher etwas näher an das vermeintliche Nest heranzukommen.

4387

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Ich kletterte dafür über ein paar Felsen und konnte nun nach unten schauen. Ich war jetzt vielleicht drei Meter über dem, ne nicht Nest, sondern Busch, auf dem zwei Geier saßen. StaunGrindsHüüf

 

 

4388

4389

 

 

Der eine setzte gerade zum Abflug an, als ich über den Felsen schaute. Der zweite setzte sich leider nicht in Pose. Mist! Meine Tele war durch den unruhigen Hintergrund etwas wuschig und da ich keinen sehr stabilen Stand- bzw. Sitzpunkt hatte, war es gar nicht so einfach ein scharfes Foto dieser Geier zu bekommen.

 

Erst auf den zweiten Blick erkannte ich dann auch, dass es sich um eine ganze Kolonie dieser echt hässlichen Vögel handelte.

Obwohl der erste von mir fotografierte Geier wie ein Black-Geier aussieht handelt es sich wohl um eine Kolonie von Truthahn-Geiern. Dies kann man zumindest der Artenliste des Black Canyon of the Gunnison NP entnehmen.

4392

 

Nachdem ich für mein Gefühl genug Vogelfotos hatte setzte ich meine Tour über diesen Aussichtspunkt fort. Noch war ich ja nicht auf der anderen Seite angelangt. Von dieser Seite zeigte sich der Canyon mit seinem Fluss von seiner schönsten Seite. Herzilein Mein Kameraauslöser begann langsam zu glühen. So viele Fotos wie heute hatte ich an keinem anderen Tag in diesem Urlaub geschossen. Ich war schon sehr gespannt auf meine Ausbeute. Aber im Moment genoss ich jeden Augenblick.

 

 

4393

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

4397

4398

 

Bevor ich den Aussichtspunkt verließ, versuchte ich noch wenigstens einen Geier im Flug zu erwischen.

Leider hatte ich keine Chance. Dafür gab es noch ein recht nettes Portrait quasi im vorbei gehen.

4399

 

Die nächsten Meilen führte die Straße vom Canyon weg. Dies war zwar schade, aber die Ausblicke konnten sich trotzdem sehen lassen. Auch ohne Canyon kam ich nicht voran, sondern fotografierte alles was ich vor die Linse bekam.

 

 

4401

4402

 

 

Irgendwann stand ich dann vor einer Gruppe von Pinacles. Wer hatte denn die hierher gezaubert. genauGuck Es ist schon erstaunlich, was die Natur alles so alles entstehen lässt. Gerne hätte ich sie ja etwas genauer erkundet, aber auf Anhieb fand ich keinen Weg hinauf und die Zeit lief mir langsam davon.

 

 

4403

Pinacles - Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Ich kam hier einfach nicht richtig vom Fleck vor lauter schönen Motiven. Die Herbstlaubfärbung hatte hier schon richtig schön eingesetzt. Je höher ich kam um so bunter wurde es.Laub

 

 

4405

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

 

An der höchsten Stelle gab es dann auch wieder einen tollen Blick auf den Gunnison-River. Kurze Zeit darauf erreichte ich dann Hermits Rest. Von diesem Punkt aus hat man einen Wahnsinnsblick auf die Gipfel der umliegenden Berge.

 

 

4409

Black Canyon of the Gunnison - North Rim

 

Wenig später führte die Straße den Berg hinab und ehe ich mich versah war ich dann auch schon am Crawford Reservoir.

Und wo bitte war jetzt die North Rim mit dieser tollen marmorierten Wand? Wieso war ich an dieser nicht vorbei gekommen? ratlos10

4411

 

Komisch! Hatte ich irgendwo eine Abfahrt verpasst? Da ich es nicht besser wusste, fuhr ich weiter auf der SR 92 als plötzlich ein Schild zur North Rim des NP auftauchte. Obwohl es schon recht spät war (so ca. 17:00) folgte ich dieser Straße. Leider führte sie mich im Kreis. ratlos10 Nach ca. 10 Minuten war ich wieder auf der IR 92. Da mir langsam die Zeit davon lief, gab ich auf. Mein Nüvi hatte auch keine wirkliche Meinung dazu und fing immer wieder an die Route neu zu berechnen. Mein Entdeckerdrang für heute war irgendwie erschöpft und ich hatte keine Lust mehr hier eventuell auch noch im Dunkeln herum zu fahren. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob es sich bei dieser Straße um den offiziellen Weg zur North Rim handelte. Ich hatte keine Lust irgendwo stecken zu bleiben. Ich entschied mich also schweren Herzens, das Vorhaben an die North Rim des NP heran zu kommen auf eine spätere Reise zu verschieben und fuhr weiter Richtung Crawford.
Als ich durch Crawford fuhr sah ich dann ein Schild zum Visitor Center. Ich konnte nicht widerstehen und schlug diese Richtung ein, obwohl ich wenig Hoffnung hatte, das dies jetzt weit nach 17:00 Uhr immer noch geöffnet hätte. Die Wegweiser führten mich zur Bibliothek. Wo war bitte das Visitor Center geblieben? Da ich es nicht besser wusste, ging ich hinein. Die nette Bibliothekarin erklärte mir, dass dies zwei in einem sei. Visitor Center und Bibliothek. Ist ja auch eigentlich praktisch und für so einen kleinen Ort auch sicherlich sehr Sinnvoll. Ich fragte sie nach dem offiziellen Weg zur North Rim und sie versicherte mir, dass ich schon auf dem richtigen Weg gewesen bin. Echt Pech! Jetzt wusste ich aber wenigstens für meinen nächsten Anlauf, wo ich lang fahren müsste. Ich nahm noch etwas Infomaterial mit und wünschte noch einen schönen Abend.

Ab jetzt sputete ich mich um nach Montrose zu gelangen, wo ich im Black Canyon Motel ein Zimmer reserviert hatte. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichte ich dann Montrose. Das Black Canyon Motel lag auf der anderen Seite des kleinen bzw. gar nicht so kleinen Ortes. Das privat geführte Motel war genau so wie ich es mir im Internet vorgestellt hatte. Ich bekam ein Zimmer im Erdgeschoss und fand auch direkt davor einen Parkplatz. Perfekt! Das Zimmer war ausreichend groß, hatte ein bequemes Bett und eine Kaffeemaschine mit Kaffee und das Bad war sauber. daumenhoch22
In der nähe des Hotels befand sich – wie ich bei der Anfahrt erkennen konnte – ein Steakhouse. Hier ging ich – nachdem ich meine Sachen aufs Zimmer gebracht hatte essen. Das hatte ich mir heute wirklich verdient. Insgesamt war ich heute 11 Stunden unterwegs. Ich war wirklich geschafft, aber auf eine sehr angenehme Art. Im Steakhouse bekam ich sofort einen Tisch, sogar in einer Nische mit diesen weich gepolsterten Bänken. Als erstes bestellte ich mir ein schön gezapftes Bier. Zum Abendessen gab es dann ein Steak mit Ofenkartoffel und als Beilage einen Cesars Salat. Essen3 Das Essen war sehr lecker und die Bedienung freundlich. Ich kann dieses Steakhouse (an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann nur wärmstens weiter empfehlen.

Zurück im Zimmer lud ich die Fotos auf mein Notebook und lies den Tag beim Betrachten der Fotos Revue passieren. Was für ein herrlicher Tag und das obwohl ich mein eigentliches Ziel ja nicht erreicht hatte. Ich war zwar an der North Rim entlang gefahren, nicht aber im National Park. Das Gebiet in dem ich entlang gefahren bin nennt sich Curecanti National Recreation Area und steht unter National Park Verwaltung. Mir hat es hier so gut gefallen, dass ich bei meinem nächsten Besuch - und ich bin mir sicher, dass es ein Wiedersehen geben wird - näher anschauen werde.

Kurz vorm schlafen gehen meldete ich mich dann noch im Forum. Wie ich so meine Erlebnisse schilderte fiel mir eins noch ein: Bei Goldie hatte heute – bis auf das ewige Öllämpchen beim Einschalten des Motors – kein einziges Lämpchen geblinkt. Jetzt war klar, Goldie ist ein Mädchen und eine Zicke dazu. Ich glaube, dieses Auto kann einfach die Höhenlagen nicht leiden und hat so ihren Protest gezeigt. Mit diesem Gedanken schlief ich dann wohl auch tief und fest ein.


Gefahrene Meilen: 284

 

 

1_1Schlaf

Black Canyon Motel, Montrose  1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch

1_2Foto

Colorado State Route 114 + Black Canyon of the Gunnison

 

 

[157774]

[157771]

[157773]

[157779]
AbschlussUnten