AbschlussOben2

 

 

Lonely Roads, Native Culture and Rocky Mountain High

 

6. Tag

Mittwoch, 14. September 2011, Green River, UT – Vernal, UT

Grau in grau

 

Heute hatte ich endlich mal tief und fest geschlafen und wurde auch erst gegen kurz vor 7 wach. Wie gewohnt schaute ich bei einem Becher Kaffee erst einmal ins Internet. Kaffee Die Wettervorhersage für heute war leider nicht sehr berauschend. Es gab eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 %. Bisher konnte man sich leider immer auf den Wetterbericht verlassen.

Ich ließ den Tag also gemütlich angehen und frühstücke meine Frosties. Als erstes wollte ich sowieso nur ein paar Panels anschauen und dafür brauchte ich ja keinen Sonnenschein. Anschließend belud ich Goldie, fuhr tanken und holte mir dabei auch gleich noch einen Kaffee für unterwegs. Der Wetterbericht schien Recht zu haben. Über mir war alles grau in grau. Leider kam aber auch nirgends ein Fetzen Himmel zum Vorschein. Es war auch schon kurz vor 9 als ich aus Green River dann endlich raus fuhr.

 

Ich tuckerte weiter recht gemütlich über den Interstate 70, der trotz dichter Wolkendecke schöne Ausblicke bot.
Wenn alle Stricke reißen würden, könnte ich ja auch noch über den Highway 10 nach Vernal fahren. Jetzt wollte ich mir aber darüber noch keine Gedanken machen und fuhr langsam weiter um nicht den Abzweig zu verpassen.

Interstae 70

 

Der Milemaker 147 war schnell identifiziert und ich war wirklich froh, dass ich nicht zu schnell unterwegs war, sonst wäre ich an dem Abzweig schnell vorbei gebrettert. Wie beschrieben öffnete ich das Tor, fuhr durch und verschloss es auch gleich wieder hinter mir. 

 

Wie in meiner Beschreibung angegeben folgte ich dann dem Weg. Dummer Weise teilte er sich nach nur wenigen Metern und es war nicht auszumachen, in welche Richtung es weiter gehen sollte. 1_15Fragezeichen2 Ich entschied mich für den mehr befahrenen rechten Weg. Dieser führte einen kleinen Hügel hinauf. Irgendwann wurde es dann zu matschig und ich ließ Goldie stehen und ging zu Fuß weiter. Also hier war schon ewig niemand gefahren und Felswände gab es auch keine. Ich war wohl auf dem Holzweg.

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Da ich aber momentan im Gestrüpp war entschied ich mich wenigstens noch etwas weiter zu laufen. Dies war ein großer Fehler. Am Ende des Gestrüpps stand ich vor einer Sumpflandschaft und wurde regelrecht von hinterhältigen kleinen schwarzen stechenden Fliegen überfallen. Erschrecken Wie fies war das denn? Ich machte nur noch schnell ein paar Fotos und suchte dann das Weite. Von den Stichen dieser kleinen Biester sollte ich noch die nächste Woche etwas haben.

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Wieder zurück am Auto versuchte ich nun logischer Weise den anderen Weg. Hier war ich wohl eher richtig, denn der Weg führte recht schnell in einen Canyon. Irgendwann landete ich dort auch wieder einmal in einem Flussbett. Da ich davon wirklich die Schnauze voll hatte, ließ ich Goldie recht früh stehen und machte mich zu Fuß auf den Weg. Ich wollte ja heute sowieso etwas laufen. Nach ca. 10 bis 15 Minuten hatte ich dann auch das Panel erreicht.

 

 

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Huch war das weit oben. genauGuck Auf  den Fotos sah das immer viel niedriger aus. Wie blöd, dass ich mein Tele im Auto gelassen hatte. Na ja, was soll’s. Dann musste ich halt etwas kraxeln. 

Black Dragon Panel

 

Ich pirschte mich also etwas näher an das Panel heran um es zu fotografieren. Die Figuren waren ja wirklich beeindruckend, um so ärgerlicher, dass ein Scherzkeks daran herum geritzt hat. Ob diese Idioten überhaupt wissen, was sie da anrichten. 1_33Wut21_33Wut21_33Wut2

 

 

Black Dragon Panel

Black Dragon Panel

 

 

Das nächste Panel war leider noch mehr zerstört. Hier haben wohl gleich mehrere Deppen ihr Unwesen getrieben. Wenn ich die erwischen würde. HaueHaueHaue

 

Nachdem ich alles fotografiert hatte, machte ich mich auf den Rückweg durch das Flussbett. Allein schon diese Canyonwände waren beeindruckend. Während ich so über Stock und Stein zum Auto lief überlegte ich mir, dass ich weder zum Sindbad-Panel, noch weiter durch das St. Raffaels Swell fahren würde. Es war einfach schon zu spät und das Wetter wurde immer schlechter.
Wenn ich wirklich noch in in 9 Mile Canyon kommen wollte, musste ich mich langsam sputen. Ich würde daher über den HW 10 weiter fahren.

Black Dragon Panel

 

Goldie erreichte ich so gegen 11:00 Uhr. Wieder zurück auf dem Interstate fing es sogar etwas an zu nieseln. Die Entscheidung, nicht übetr das St. Raffaels Swell zu fahren war daher sicher richtig.

 

Ich fuhr also weiter auf dem Interstate 70 und hielt auch dort dann gleich an der ersten Haltebucht um eine Pipipause einzulegen. Als ich auf den Parkplatz fuhr erlebte ich eine schöne Überraschung. Vor mir war gerade ein Reisebus angekommen und vor dem Klohäuschen gab es doch tatsächlich eine lange Schlange. genauGuck Anstatt sauer zu sein musste ich grinsen: ehrlich gesagt, irgendwie passte das zum heutigen Tag. Ich war wirklich langsam gespannt, wie es weiter gehen würde.

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Da ich ja nun erst einmal Zeit hatte fotografierte ich die Umgebung, die auch hier trotz der dicken Wolkendecke recht ansprechend war. Nach einer kleinen Ewigkeit minimierte sich dann endlich die Schlange vor dem Toilettenhäuschen und ich bekam auch meine Chance.

 

 

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Der I70 hat nicht zu Unrecht den Ruf, der schönste Interstate Utahs zu sein. Schade nur, dass das Wetter überhaupt nicht besser wurde. Immer wieder fing es an zu regnen.  Ich wollte überhaupt nicht wissen, wie die Straßenverhältnisse jetzt im Swell waren. Ich wäre sicher noch schneller voran gekommen, wenn ich nicht an jedem Haltepunkt gestoppt hätte.

 

Pano26

 

Am meisten Begeistert hat mich vor allem das sich ständig wechselndes Landschaftsbild entlang der Straße. Irgendwann werde ich hier mal bei schönem Wetter entlang fahren. Mehr gibt es über die Fahrt nicht zu berichten.

 

 

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Kaum auf dem HW 10 änderte sich recht schnell das Landschaftsbild. Während in der letzten Stunde rote Felsen das Landschaftsbild prägten schaute ich jetzt auf graue Badlands.

 

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In Emery gönnte ich mir dann erst einmal die Fahrt durch den kleinen Ort.

Endlich mal wieder ein richtig schönes kleines Kaff. Tot über dem Zaun hängen möchte man hier nicht. NeinNein3

 

Bei einer historischen Kirche hielt ich dann auch kurz an. Außerdem fand ich noch einige alte Farmschuppen auf meinem Rückweg zum Highway. Bei blauem Himmel geben diese alten Gebäude sicher ein schönes Motiv her. Heute fehlte es da leider etwas an Kontrast.

 

 

Emery, Utah

Emery, Utah

 

 

Emery, Utah

Emery, Utah

 

 

Der weitere Verlauf der  UT 10 war recht nett aber auch nicht umwerfend. Jedenfalls wurde ich nicht permanent verführt anzuhalten. Wenigstens das Wetter wurde aber immer besser. Sollte ich doch noch Glück haben mit meiner Fahrt durch den  9 Mile Canyon?

 

 

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Als ich dann um die späte Mittagszeit in Price ankam juckte es mich, mal beim BLM dort vorbei zu fahren und nach ihrer Meinung nach dem Weg durch den Reds Canyon Loop zu fragen. 

Auf meine Frage: ob der Loop gut zu befahren wäre bekam ich zuerst von einem recht jungen Huhn hinter dem Counter eine recht lapidare Antwort die in etwa lautete: Klar, alles wäre momentan gut zu fahren. Erst als ich nachhakte und fragte, ob sie sich da wirklich sicher sei und sie mich dann recht unsicher anschaute, fragte eine ältere Kollegin um was es denn ginge. Sie bot sich sofort an, einen Ranger zu fragen.

 

Dieser kam dann auch gleich herunter und malte mir ohne umschweife genau auf, welcher Streckenteil unbedenklich zu fahren wäre. 1_5daumen
Für den Teil im Bachbett riet er dringend ab, da diese Straße schon seit letztem Winter in einem miserablen Zustand wäre und wegen der momentanen Haushaltslage wohl in nächster Zeit nicht wieder hergestellt werden würde.
Er bestätigte meine Erfahrung, dass diese Straße eigentlich nicht mehr vorhanden wäre und mit einem normalen Miet-SUV wohl nicht mehr befahrbar ist. Auf meine Anregung an den Wash bzw. am Anfang des Loops einen Hinweis über die Lage der Straße und die Länge des Washes zu machen ging er leider nicht ein.

RedsCanyonLoop

 

Da ich schon mal da war fragte ich auch gleich nach der Beschaffenheit des 9 Miles Canyons. Hier wurde mir mitgeteilt, dass dieser durch Bauarbeiten immer mal wieder kurzzeitig gesperrt werden würde und die Durchfahrt dadurch schon eine Stunde länger als normal sein könnte. Mir wurde immer mehr klar, dass dies wohl nicht mein Tag werden würde. 1_19Mad Beladen mit Infomaterial und Karten verließ ich dann das BLM. Da der nächste K-Mark nicht fern war ging ich gleich auch noch dort vorbei und kaufte mir eine neue Lesebrille, da meine mitgebrachte Brille irgendwie immer wieder verschütt ging und ich einfach eine 2 Brille im Auto greifbar haben wollte. Erst gegen ½ 3 war ich dann endlich auf dem Weg zum Nine-Mile-Canyon.

 

Dank Navi hatte ich dann auch die Soldier Creek Road, die zum Canyon führt, recht schnell gefunden.
Leider waren immer doch rabenschwarze Wolken am Himmel. Obwohl die Straße in einem elenden Zustand war, kam ich ganz gut voran. Man musste halt immer schauen, dass man nicht in eines der vielen Schlaglöcher fuhr. Ansonsten war die Straße aber wirklich harmlos. Eine Straßensperre wegen Bauarbeiten hab ich auf der ganzen Strecke nicht gesehen. Dafür war ich evtl. schon zu spät dran, denn Baufahrzeuge sah ich wirklich entlang der gesamten Route.

Soldier Creek Road

 

Schon nach wenigen Meilen gelangte ich an den ersten Haltepunkt. Wir waren Petroglyphen in den Felswänden zu entdecken. Um ehrlich zu sein, habe ich schon einen Moment gebraucht um sie zu entdecken. Vom Hocker gehauen haben sie mich allerdings nicht, da hatte ich schon bessere gesehen. Die Felsstrukturen fand ich da schon um einiges interessanter.

 

 

Nine Mile Canyon

Nine Mile Canyon

 

 

Da ich mal wieder zu faul war die unterlagen zu lesen habe ich anfangs überhaupt nicht geschnallt, dass es sich bei dem nächsten Punkt lediglich um ein paar eingestürzte Gebäude gehandelt hat. Dieses Licht ist mir erst beim nächsten Punkt aufgegangen.

 

 

Nine Mile Canyon

Nine Mile Canyon

 

 

Ich gehe mal davon aus, dass der Weg bei schönem Wetter auch noch etwas ansprechender ist. So fand ich die Fahrerei ganz nett aber das war es dann auch schon.

 

Irgendwann kam ich dann an diesem Teddy-Kopf vorbei. O.k., die meisten werden das Ding einen Balanced Rock nennen. Aber egal was die Skeptiker behaupten, glaubt mir, dass ist ein versteinerter Teddybear. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er verzaubert ist. Da war bestimmt wieder eine böse, böse Stiefmutter am Werk. JaJa4

Mit blauem Himmel und Schäfchen-Wölkchen hätte mir der Teddy allerdings noch besser gefallen.

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Anschließend kam dann eine kleine ehemalige Ansiedlung. Da ich jetzt schon genug alte Holzhütten gesehen hatte, hab ich mich gleich dem bunten Lieferwagen zugewandt. Dieser hat mir sowieso am besten gefallen.

 

 

Nine Mile Canyon

Nine Mile Canyon

 

 

Die nächste Station war dann „Outlaw-Point“. Na das hörte sich ja interessant an. Interessant ist nicht nur die Geschichte, sondern vor allem die Farbe die Felsen. Ich war wirklich total verblüfft und habe 3 x hingeschaut. Die Spitze im 2. Foto wird scherzhalber auch „Mount Rushmore“ genannt, wegen der vier kleinen Hubbel in Anlehnung an die Klösköpfe ich meine natürlich die Köpfe der hochgeschätzten Präsidenten. Leider habe ich dies erst im Nachhinein gelesen, ansonsten hätte ich die vier Hubbel natürlich besser zum Vorschein gebracht. 

 

 

Outlaw-Point im Nine Mile Canyon

Outlaw-Point im Nine Mile Canyon

 

 

Kurz nach dieser Kurve steht man dann auch schon an der Kreuzung zum Cottonwood Canyon. Leider war es jetzt doch zu spät für den Abstecher zu den Petroglyphen und ich fuhr lieber gleich Richtung Vernal bzw. liebäugelte mit einem Abstecher zum Fantasie Canyon.

Die Landschaft änderte sich jetzt total. Die braunen Steine verschwanden. Ich war jetzt ganz klar raus aus dem Canyon. Vor mir lagen schöne Badlands, in einer Farbkombination die ich noch nicht kannte. Da es dazu auch noch teilweise blauen Himmel und kleine Wölkchen gab, hat mir die Landschaft gleich viel besser gefallen.

 

 

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Neben den Badlands beherrschten allerdings Bohrtürme die Landschaft. Dies wäre ja nicht das schlimmste gewesen, wenn da nicht die LKWs der Gasfirmen wie bekloppt über diese Piste gefahren wären.

 

 

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Nachdem ich eine Zeit durch diese Landschaft gefahren bin kam ich mir schon vor wie im Film Giganten. Es hätte mich nicht gewundert, wenn die Landschaft plötzlich schwarz/weiß geworden wäre und James Dean oder Liz Taylor um die Ecke gekommen wären. Cool4

Egal wohin ich auch blickte, überall sah ich Bohrtürme.

Leider sah ich aber auch, dass sich der Himmel immer weiter zuzog. Das wenige Sonnenlicht das es noch durch die Wolkendecke schaffte, warf ein seltsames Licht auf die Landschaft. Alles sah irgendwie unwirklich aus und gleichzeitig faszinierend.

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Da am Ende des Nine Mile Canyon Road tatsächlich ein Abschnitt gesperrt war, durfte ich auch noch etwas länger durch dieses Pistengewirr fahren. Mein Navi war mittlerweile schon total Gaga und ich entschied mich einfach nach der recht dürftigen Ausschilderung zu fahren. Bis ich dann letztendlich die UT 40 erreichte war der Himmel rabenschwarz und die Sonne schien.

 

 

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So interessant das Licht auch war, so fraglich war es auch, wie es dann letztendlich im Fatasie Canyon aussehen würde. Ich entschied mich daher direkt nach Vernal durchzufahen. So hatte ich wenigsten die Chance bei Tageslicht dort anzukommen, was ja auch einen gewissen Charme hatte.

 

 

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Kurz vor Einbruch der Dunkelheit bin ich dann auch in die Moteleinfahrt gefahren. Leider gab es nur noch ein Zimmer auf der ersten Etage, was sich aber im Nachhinein als Glücksfall heraus stellte. Ich denke, wenn ich im Erdgeschoss gewohnt hätte, wäre ich im Morgengrauen schon von den Gasarbeitern geweckt worden, so habe ich von ihnen so gut wie nichts mitbekommen. Das Motel war aber echt der Knaller. Eigentlich ist es ja ein alter Kasten, aber die Zimmer wurden frisch renoviert und mit super bequemen Betten und einem absolut riesigen Fernseher ausgestattet. Als ich dann noch nach einer Kaffeemaschine fragte, bekam ich auch einen absolut überdimensionierten Kaffeeautomaten mit Kaffeepulver für eine Woche aufs Zimmer gestellt. genauGuck Ich hab mich vor Lachen fast nicht eingekriegt als ich das gesehen habe. LautLachen Neben den 2 Betten gab es noch einen Schreibtisch mit Schreibtischstuhl sowie einem Sessel und ein Badebereich mit vorgelagertem Waschbecken und Abstellmöglichkeit für den Koffer.

Zum Abendessen wollte ich eigentlich in die kleine Brewery laufen, in der Doris und ich vor zwei Jahren gegessen hatte. Leider war die doch weiter entfernt als gedacht, so bin ich dann einfach in ein anderes Restaurant gegangen. Hier gab es auch einen leckeren Burger, aber leider kein Bier. Ich liebe Utah. Na egal! Der Burger war lecker und das Bier hab ich mir dann auf dem Zimmer gegönnt. Hier hab ich dann leider auch festgestellt, dass mein Ladegerät für die Fotoakkus spinnt. Was für ein blödes Dejavu. Kaum zu glauben, dass einem das 2 x passieren kann. Ich wechselte also den Akku und hoffte darauf, dass er morgen früh aufgeladen ist. Anschließend sicherte ich noch die Fotos. Nach der vielen Fahrerei war heute schon gegen 22:00 Uhr Licht aus.

Gefahrene Meilen: 289

 

 

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Sage Motel, Vernal 1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch

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Black Dragon Panel - I 70 - Nine Mile Canyon

 

 

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