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21. Tag
Dienstag, 2. Juni 2009 – Page - Jacobs Lake

Grand Canyon, wir kommen


Heute sind wir selbst für unsere Verhältnisse früh wachgeworden. Um 6:00 Uhr war an weiterschlafen nicht zu denken. Nachdem ich Kaffee gekocht hatte, schieb ich schon etwas an meinem Kurzbericht. Ich schreibe während dem Urlaub ja meist nur Stichpunkte auf und selbst dazu bin ich in den letzten Tagen kaum gekommen. So konnten wir wenigstens die Zeit bis zum Frühstück überbrücken. Auf das Frühstück hätten wir zwar gut verzichten können, wir mussten aber sowieso warten, bis das Office öffnete, da wir noch nicht ausgecheckt hatten.

Als wir nach dem Frühstück noch schnell die Koffer aus dem Zimmer holen wollten, stand schon die Putzfrau in der Tür. Wir nahmen also unsere Koffer und fuhren zum Office. Dort kaum angekommen, sagte Doris, dass sie noch einmal ins Zimmer muss und lief dorthin zurück. Als sie dort ankam stellte sie verwundert fest, dass das Zimmermädchen das Zimmer schon verlassen hatte. Sie konnte nicht länger als drei Minuten im Zimmer gewesen sein. Sollte das etwas schon die Endreinigung gewesen sein? Doris kam zurück und erzählte mir davon. Uns wunderte hier ja gar nichts mehr. Nachdem ich bezahlt hatte, gönnten wir uns einen Blick durch die Verandascheibe und siehe da, die Betten waren gemacht. Wenn die Dame es wirklich in dieser kurzen Zeit geschafft haben sollte, die Betten zu überziehen, das Bad zu reinigen und den Teppich zu saugen, würde es uns sehr wundern. Diese Spitzenkraft währe wohl eine Zierde für jede Putzfirma.

Wir waren auf jeden Fall froh, dass das Page Boy Motel für uns zur Vergangenheit gehörte. Uns würden die nicht mehr sehen.

Heute schafften wir es auf Anhieb auf der US89 in die richtige Richtung zu fahren. Nach einer halben Stunde standen wir am Einkaufladen bei den Indianern am Eingang zum Marble Canyon. Hier schlugen wir erst einmal kräftig zu.

 

Die anschließende Fahrt durch den Marble Canyon war sehr schön. Wir hatten dieses Jahr sehr viel bessere Sicht als letztes Jahr, da wirkten die riesigen Felsen immer etwas diesig. So war es auch kein Wunder, dass wir immer wieder einmal anhielten um dieses tolle Panorama zu fotografieren.

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Als nächstes führte uns unsere heutige Tagesetappe zur Navajo Bridge. Diesmal fuhren wir aber erst einmal über die Brücke bis zum Visitor Center. Ein sehr gelungener Bau. Wir haben selten ein Visitor Center gesehen, dass besser in die Landschaft gepasst hat als dieses.

 

 

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Auch hier suchten wir wieder einmal nach schöner Indianermusik. Wir mögen es einfach, immer die passende Musik zur Landschaft im CD-Player zu haben. Letztes Jahr hatten wir eine CD gekauft, von der es eine Vorgänger-CD geben musste, da diese mit II gekennzeichnet war. Leider war unsere Suche bis jetzt erfolglos. Auch hier hatten wir kein Glück, obwohl das Visitor Center über eine beachtliche Anzahl an CDs verfügte.

Über die CDs kamen wir mit der Rangerin im Visitor Center ins Gespräch. Wir erzählten ihr, dass wir als nächstes zu Lee’s Ferry wollten um uns dort umzuschauen. Daraufhin gab sie uns den Flyer von der Glen Canyon Region, den wir allerdings schon hatten. Während wir so schätzten entdeckte ich eine kleine Broschüre über die Lonely Dell Ranch. Da sie nur 1 $ kostete, nahmen wir sie auch noch mit. Schön wäre es ja gewesen, wenn uns die Rangerin auch noch mit einem Prospekt von Lee’ Ferry versorgt hätte, denn die Rangerstation dort war leider nicht besetzt, da alle Ranger unterwegs waren, wie wir später feststellen mussten.

 

 

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Obwohl wir es eigentlich nicht vorhatten, gingen wir natürlich doch wieder auf die alte Brücke und fotografierten das tolle Panorama. Auch heute war das grüne Wasser vom Colorado River wieder einmal ein absoluter Eye Catcher, dem man kaum widerstehen kann.

 

 

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Auf dem Weg nach Lee’s Ferry kamen wir bei den Cliff Dwellers vorbei. Hierbei handelt es sich um riesige Felsen, die wie von einem Riesen hingeworfen, in der Landschaft liegen. Manchmal liegen diese Steine auf einem kleinen Podest, so dass man sie noch besser bewundern kann. 

 

 

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Von den Cliff Dwellers war es nur noch ein Katzensprung bis Lee’s Ferry. Letztes Jahr waren wir kurz vorher umgedreht, weil es unerträglich heiß war. Heute war das Wetter weitaus angenehmer und wir freuten uns schon darauf, es zu erkunden.

 

Aber erst einmal fuhren wir am Colorado River entlang und bewunderten dabei die farbigen Felsen. Mich erinnern diese bunten Steine ja immer an die Sandgläser, die es überall in Ostafrika zu kaufen gibt.

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Wir fuhren die Uferstraße bis zum Ende durch und ließen Froggy an der Rampe im Schatten neben einem Gebüsch stehen und gingen runter zum Wasser. Hier wurde gerade ein Verpflegungsboot für eine Rafting-Tour auf dem Grand Canyon beladen und wir schauten eine Weile zu. Lee’s Ferry ist einer der Hauptstartpunkte für Rafting-Touren im Grand Canyon.

 

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Als nach wenigen Minuten zwei Ranger mit einem Boot auf ihrem Anhänger erschienen eilte ich mich zu Froggy zu kommen um ihn ordnungsgemäß auf dem Parkplatz abzustellen. Die Rangerin zeigte mir durch Gesten, dass dies nicht nötig wäre. Wir gingen aber trotzdem zum Auto, denn wir wollten ja sowieso weiterfahren.

 

Nun fuhren wir zur Lonely Dell Ranch, meinten wir auf jeden Fall. De Facto standen wir nach wenigen Minuten auf dem Campingplatz. Irgendwo hatten wir wohl die Abfahrt verpasst. Zum Glück war auf dem Campingplatz gerade ein Ranger auf Inspektionstour. Wir fuhren zu ihm und fragten nach dem Weg. Er erklärte uns, dass wir uns an der nächsten Kreuzung rechts halten sollten. Dort würde es auf einer ungeteerten Straße zur Ranch gehen. Wir dankten und fuhren in die angegebene Richtung. Wenn wir da schon geahnt hätten, dass dies der letzte Ranger sein würde, den wir hier Lee’s Ferry antreffen würden, hätten wir ihm noch weitere Fragen gestellt und ihn außerdem nach einigen Broschüren gefragt.

An der beschriebenen Kreuzung wurde uns mal wieder klar, warum wir den Weg zur Lonely Dell Ranch nicht gefunden hatten, hier stand nämlich gar kein Hinweisschild. Irgendwann wandern wir doch aus und verkaufen den Amis Schilder und sorgen auch noch dafür, dass sie an den richtigen Stellen aufgehängt werden.

Nach wenigen Minuten erreichten wir dann doch endlich den Parkplatz der Lonely Dell Ranch. Nachdem wir Froggy geparkt hatten, schnappten wir uns unsere Rucksäcke, füllten sie mit Wasser, Joghurt und Äpfeln. So gewappnet betraten wir das Gelände.

 

 

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Es dauerte nicht lange bis wir die ersten Gebäude erblickten.
Links der Straße kamen wir an einer Obstplantage vorbei. Man konnte deutlich Pfirsiche an den Bäumen hängen sehen. Später konnten wir feststellen, dass diese leider noch nicht reif waren.

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Über einen kleinen Steg betraten wir das Gelände rund um die Ranch. Die meisten Gebäude waren leider geschlossen. Lediglich eins, die Cabin von Samantha Johnson war geöffnet und ein Ranger hielt einer Gruppe einen Vortrag. Da wir keine Lust hatten uns diesen anzuhören, grüßten wir höflich und warfen einen kurzen Blick in die Hütte und gingen anschließend weiter.

 

 

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Eins musste man John D. Lee schon lassen, er hatte sich ein wunderschönes Stückchen Erde für seine Ranch ausgesucht. Auch heute wurde noch jedes so kleine Detail gepflegt und gehegt. Als wir am Ende des Geländes Picknicktische entdeckten setzten wir uns kurz dort in den Schatten und pausierten bei einem Joghurt.

 

 

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Anschließend wollten wir zum Friedhof. Auf dem Weg dorthin trafen wir diese wuschigen Gesellen und jagten etwas hinter ihnen her um sie zu fotografieren. Keine Ahnung warum, aber dieses Jahr waren die Lizzards sehr unruhig. Es war wirklich schwierig sie zu fotografieren, da sie ständig auf der Flucht waren. Wir hatten es noch nicht einmal erlebt, dass einer ruhig sitzen blieb.

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Bevor wir zum Friedhof kamen, machten wir einen Abstecher zur Picture Window Cabin. Über diese Hütte gibt es so gut wie keine Informationen.  Auf Fotos, die vor 1940 entstanden sind, ist sie nicht zu erkennen. Man geht davon aus, dass sie irgendwann danach errichtet wurde. Warum die südliche Wand ausgeschnitten wurde, ist auch ungeklärt. Wahrscheinlich hat es keinen tieferen Sinn.

 

 

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Ich gehe mal davon aus, dass diese Wand ausgeschnitten wurde um als Fotomotiv zu dienen. Einen anderen Sinn wird es nicht haben.

 

Auf dem Gelände fanden wir außerdem noch ein Schrottauto, das wieder einmal fotogen in die Landschaft gestellt wurde. Die Berge hier sind aber auch schön. Ich finde es ja klasse, dass man immer wieder einmal diese alten Karren als Vordergrund-Motiv in die Landschaft gestellt bekommt.

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Letztendlich gingen wir am Friedhof nur vorbei, da dieser recht unspektakulär war. Da hatten wir letztes Jahr interessantere gesehen.

 

 

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Nur der Vollständigkeit halber liefen wir bis zur Pumpstation. Der Paria River war total verschlammt, sah aber trotzdem irgendwie interessant aus. Wir wären ja gerne noch ein Stück weiter gelaufen, allerdings war er Weg über die Holzbohlen leider gesperrt. Wir drehten daher um und gingen zurück, schließlich hatten wir heute ja noch ein ganz schönes Pensum vor uns.

 

 

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Wieder zurück bei Froggy tranken wir erst mal eine kalte Cola. Es war ganz schön heiß geworden und wir waren froh, dass unsere Klimaanlage im Auto so gut funktionierte. Lange genießen konnten wir diese zwar nicht, denn nach wenigen Minuten Fahrt hielten wir schon wieder an. Wir wollten uns ja auch noch das alte Fort besichtigen und evtl. dort einen Trail laufen. Dafür hielten wir am Parkplatz von der Schiffsrampe und liefen das kurze Stück zum Trailhead.

 

 

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Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass die Box für die Infobroschüren leer war. Wie schade, jetzt mussten wir uns also ohne Infomaterial hier durchschlagen. 

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Das Fort an sich war ja noch ganz gut zu erkennen und außerdem standen durchnummerierte Pflöcke vor den Gebäuden, aber der Trail verlauf wurde uns leider überhaupt nicht klar.

 

Mittlerweile war es hier heiß wie in der Hölle und wir brauchten dringend eine Abkühlung. Auf der Rückfahrt hielten wir deshalb erst noch einmal unten am Colorado an und ließen eine weile unsere Beine im wirklich eiskalten Wasser baumeln.

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So schön es hier auch war, aber wir mussten weiter. Auf dem Rückweg versuchten wir noch einmal unser Glück in der Ranger Station, aber sie war immer noch verschlossen. Wie blöd! Es würde ja schon Sinn machen, dass wenigstens ein Ranger hier mal Stallwache halten würde.

Kurz vor der Cliff Dweller Lodge hielten wir, da hier noch ein paar recht schöne Exemplare der Steinriesen waren - noch eine kleine Fotosession ab. In der Hoffnung, in dem Shop der Lodge ein leckeres Eis zu bekommen, hielten wir auch noch dort an. Ein Eis gab es zwar nicht, dafür aber für jede eine schöne Treckingshort.

 

 

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Ab hier fuhren wir dann zügig durch. Einzig am Overlook in den Marble Canyon hielten wir einmal kurz an um einen letzten Blick auf die roten Felsen zu werfen.

 

Erstaunt stellten wir hier allerdings fest, dass wir dieses Jahr auf eine – zumindest von hier oben – recht grüne Ebene schauten. Beim vorbei fahren war uns dies überhaupt nicht aufgefallen.

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Am frühen Nachmittag erreichten wir dann Jacobs Lake und gingen dort gleich an die Rezeption des Jacob Lake Inn, um den Schlüssel für unsere Cabin in Empfang zu nehmen. Bei der Schlüsselübergabe wurde uns gleich mitgeteilt, dass das Restaurant nur bis um 21:00 Uhr geöffnet hätte und wir den Schlüssel für die Cabin morgen nur hier in die Box werfen müssten, denn bezahlt hatten wir ja schon. Somit waren alle Formalitäten erfüllt und wir konnten zu unserer Cabin fahren.

Diese war genau wie wir sie uns vorgestellt hatten, klein und schnuckelig. Von außen sehr rustikal mit einer kleinen Veranda. Innen mit einem Tisch, zwei Stühlen, zwei Betten und einem kleinen Duschbad. Den kleinen Heizlüften in der Cabin probierten wir gleich einmal aus, den. abends würde es hier bestimmt noch recht kühl werden. Er funktionierte auch recht schnell. Zu unserem Glück fehlte uns hier nur eine Kaffeemaschine.

Nachdem wir die Koffer in die Cabin geräumt hatten machten wir uns auch schon auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel, der North Rim des Grand Canyons.

Auf diesen Tag hatten wir uns schon lange gefreut. Letztes Jahr waren wir ja nur bis Jacobs Lake gekommen und hatten leider keine Zeit hier zu bleiben. Bei einer mittäglichen Rast vor dem kleinen Visitor Center in Jacobs Lake ist dann auch die Idee entstanden, hier zu übernachten und bis zum Sonnenuntergang zum Grand Canyon zu fahren.

 

Fast ein Jahr danach, war es nun soweit. Wir waren wirklich ein bisschen aufgeregt. Noch lagen ja 40 Meilen vor uns. Da wir keine Zeit mehr verschwenden wollten, fuhren wir auch bis zum Parkeingang durch. Erst hier hielten wir an für unser obligatorisches Foto vom Parkeingangsschild.

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Nach dem Kassenhäuschen fuhren wir durch ein stark bewaldetes Gebiet bis zum Parkplatz. Obwohl der Parkplatz recht groß war, mussten wir ganz schön suchen, um einen freien Stellplatz zu finden. Zur besseren Orientierung gingen wir erst einmal ins Visitorcenter. Wie immer, ging ich erst einmal zum CD-Regal. Hier fand ich wieder einmal die CD, die ich schon seit Wochen suchte in der Auswahl der Hör-CDs. Aber wie schon in anderen Visitor Centern konnte ich diese zwar anklicken, aber sie lief nicht. Ich ging daher - mit recht wenig Hoffnung - an den Tresen und fragte, ob diese CD vorrätig wäre. Der freundliche Verkäufer bat mit um einen Moment geduld und verschwand in einem der hinteren Räume. Als er kurz darauf zurück kam, hatte er doch tatsächlich die CD in der Hand. Wir konnten es kaum fassen und erzählten dem Verkäufer, dass wir nun seit ca. 3 Wochen in jedem Visitor Center nach dieser CD Ausschau halten würde, sie aber nirgends vorrätig gewesen wäre. Es erwiderte daraufhin, das würde ihn nicht wundern, denn dies wäre auch seine lieblings CD und uns würde sie bestimmt auch gut Gefallen. Nach diesem Erfolgserlebnis verließen wir das Visitor Center.

Inzwischen war es schon fast 17:00 Uhr. Wir mussten uns langsam sputen, wenn wir noch etwas sehen wollten. Vor der Tür stellten wir erst einmal fest, dass man überhaupt nicht sehen konnte, wie man von hier aus zum Rim kommt. Da uns gerade ein Ranger entgegen kam, sprach ich ihn einfach an. Er erklärte uns, dass wir einfach nur durch die Lodge gehen müssten und schon wären wir am Rim. Na darauf muss man ja auch erst einmal kommen.

 

Wir gingen also auf die 1928 fertiggestellte, im Jahre 1932 allerdings schon wieder abgebrannte und dann in den Jahren 1936/37 original wieder erbaute Grand Canyon Lodge zu. Von außen wirkt der Bau schon sehr beeindruckend. Dieser Eindruckverstärkt sich, wenn man das Innere der Lodge betritt.

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Vom Foyer gelangt man mit wenigen Schritten in einem mit riesigen Panoramascheiben ausgestatteten Aufenthaltsraum. Hier fühlt man sich durch die gesamte Atmosphäre, die durch das rustikale und doch edele Mobiliar, sowie der Glen Miller Musik, die dezent aus den Lautsprechern schallt, in die 30er Jahre versetzt. Über den Ausblick, den man von hier hat, brauche ich wohl nichts mehr zu schreiben. 

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Wir verließen den Aufenthaltsraum zur rechten Seite heraus. Von hier gelangt man auf die Außenterrasse und von dieser zur Aussichtsplattformen. Wir gingen gleich durch, denn wir waren viel zu neugierig auf den Ausblick.

 

 

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Und der war wirklich unglaublich. Ganz anders als bei der South Rim hat man hier viel mehr das Gefühl mitten im Canyon zu sein. Man ist hier irgendwie viel näher dran. Aber wer weiß, vielleicht verherrliche ich das auch nur. Mein Besuch an der South Rim ist ja immerhin schon 4 Jahre her. Eigentlich ist es auch egal. Uns das die Aussicht auf jeden Fall fast umgehauen.

 

Von der Plattform aus hat man auch noch mal einen sehr schönen Blick auf die Lodge. Hier kann man sehr schön sehen, wie gut sie in die Landschaft integriert wurde.

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Wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sogar das Wetter spielte super mit und die Fernsicht war einfach nur klasse. Selbst die Wolken waren nicht störend und brachten durch ihr Licht- und Schattenspiel die farbigen Felsen erst richtig zur Geltung.

 

 

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Wir konnten uns überhaupt nicht satt sehen an dem tollen Szenario. Die Einblicke hier in den Canyon waren einfach unglaublich.

 

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Im Gegensatz zur South Rim des Grand Canyon ist hier alles viel kleiner, bis auf den Canyon natürlich. Auch dieser Trail ist recht schmal gehalten und man merkt deutlich, dass hier nicht die Massen von Touristen herum laufen.

 

Die nächste Stunde liefen wir den Bright Angel Point Trail. Dieser ist gerade einmal eine ½ Meile lang. Aber durch die vielen Fotostopps kamen wir einfach nicht schneller voran. Wir wollten es auch nicht. Wir genossen jeden Augenblick, den wir hier am Rim entlang liefen.

 

 

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Aber wir wollten noch höher hinauf. Noch vor Sonnenuntergang wollten wir es schaffen, zum Point Imperial, dem höchsten Punkt aller Rims, hinauf zu fahren. Wenn es uns auch schwer fiel, trennten wir uns von diesem tollen Aussichtspunkt und gingen zurück zum Parkplatz.

 

Auf dem Weg zu Froggy kauften wir uns noch schnell eine kalte Cola, dann machten wir uns aber auch schon auf den Weg. Wir mussten uns schon etwas sputen, wenn wir noch ein paar Sonnenstrahlen erwischen wollten.

Zum Glück war wenig los auf der Straße und so konnte ich Gas geben. Ich fuhr zwar etwas schneller, aber zu sehr wagte ich mich auch nicht auf die Tube zu treten, da wir auch hier hin und wieder Rotwild sahen. Die Paar Meilen zogen sich wie Kaugummi und wir hatten schon die Befürchtung, dass wir keine Sonne mehr im Canyon sehen würden. 

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Als wir hier aus dem Auto stiegen, machten wir erst einmal unsere Fließjacken bis oben hin zu. Hier pfiff ein wirklich kalter Wind. Die Sonne war natürlich noch nicht untergegangen. Sie wirkte hier sogar eher etwas zu grell.

 

 

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Auch wenn dies der höchste Punkt dieses Plateaus war, hat uns der Bright Angel Point doch besser gefallen. Letzt endlich hatten wir viel zu wenig Zeit für den Grand Canyon eingeplant.. Es würde sicherlich Sinn machen, hier – am gesamten North Rim – einen kompletten Tag zu verbringen. Aber noch war ja unser Grand Canyon Erlebnis ja nicht vorbei. Morgen wollten wir ja noch zum Toroweap Point fahren.

 

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Für heute hatten wir aber erst einmal genug und hungrig waren wir auch. Wenn wir am Jacobs Lake noch etwas warmes zu essen bekommen wollten, mussten wir langsam los. Ich fuhr so schnell, wie es eben nur ging. Da kein Verkehr auf der Straße war, war dies auch kein Problem. Die Bambis waren hier zum Glück etwas zurückhaltender als auf der Strecke zwischen Boulder und Escalante. Als die Sonne so langsam unterging, hielten wir an, um dieses Spektakel festzuhalten. Es war schon ein schöner Anblick. Aber auch dabei behielten wir den Blick immer zur Uhr gerichtet.

 

 

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Wir erreichten Jacobs Lake um 20:30 Uhr, also gerade noch rechtzeitig. Da wir recht hungrig waren, hielten wir direkt vor der Lodge.

 

Im Restaurant war gerade noch ein Tisch frei, den wir auch gleich zugewiesen bekamen. Ich weiß offengesagt nicht mehr, was wir hier bestellt haben. Es hat auf jeden Fall gut geschmeckt, sonst hätte ich es schon behalten. Zwei andere Vorkommnisse waren ganz interessant. Es fing schon gleich mit unserer Bestellung an. Die Bedienungen waren allesamt recht junge Hühner, so zwischen 16 und höchsten 21 Jahre alt. Zu uns kam eins der ganz jungen Hühner und fragte, ob wir schon etwas zu trinken bestellen wollten. Wollten wir und zwar Bier. Daraufhin erklärte uns das Junghuhn, dass es das Gesetzt nicht erlaube, dass sie uns Bier bringe, sie würde aber einer anderen Bedienung bescheid sagen, dass sie kommt und die Bestellung aufnimmt. Wir schauten uns ganz irritiert an und fragten uns, ob wir das Gesagte gerade richtig verstanden haben. Hatten wir! Wenige Minuten später kam eine ältere Bedienung und nahm unsere Bestellung auf.
Am Ende hatten wir noch einmaliges Erlebnis. Da wir ja mit bei den letzten Gästen waren, die ihr Essen bestellten, waren wir natürlich auch mit die letzten, die das Lokal verließen, bzw. verlassen wollten und da lag das Problem. Wir hatten längst fertig gegessen und hatten auch nichts mehr zu trinken, aber keine Bedienung kam zu uns, um uns die Rechnung zu bringen. Es wurde auch nicht abgeräumt und so saßen wir vor unseren leeren Tellern und warteten im fast leeren Gastraum darauf, dass unsere Bedienung, bzw. überhaupt eine Bedienung zu uns kam, damit wir bezahlen konnten. Auch der Versuch auf uns aufmerksam zu machen, schlug fehl und all dies lag an der Tatsache, dass diese Hühner sich aufführten wie die Kinder als sie hörten, dass Kuchen übrig geblieben ist, den sie Essen konnten. Während wir als letzte Gäste noch am Tisch saßen (mittlerweile amüsierte uns diese Situation) setzte sich die ganze Crew an einen anderen Tisch und begann seinen Kuchen zu verspeisen. Dabei leuchtete ihre Gesichter, wie beim  Kindergeburtstag. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr zu warten und gingen zur Kasse und baten um die Rechnung. Die junge Dame, die gerade dabei war die Abrechnung zu machen, schaute recht erstaunt und rief unsere Kellnerin, der fast vor Schreck der Kuchen im Hals stecken geblieben wäre. Sie entschuldigte sich vielmals. Da wir aber schon wollten, dass ihr dieses Erlebnis etwas im Gedächtnis bleiben sollte, haben wir das Trinkgeld halbiert. Ich finde, etwas Strafe muss sein.

So gegen 21:30 Uhr fuhren wir den kurzen Weg zu unserer Cabin. Hier drehten wir gleich die Heizung an und verschwanden nacheinander unter der Dusche. Das kleine Zimmer wurde schnell mollig warm. Nachdem die Fotos überspielt waren, schauten wir uns wie immer bei einem Bier noch die Fotos des Tages an. Um 22:30 machten wir das Licht aus und schliefen auch sofort ein.


Gefahrene Meilen: 178

Cabin:
Jacob Lake Inn daumendaumendaumen

 

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Marble Canyon + Cliff Dwellers, Lonely Dell Ranch + Lee’s Ferry, Grand Canyon North Rim

 

 

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