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4. Tag
Dienstag, 25. Juni 2002
Ardfert Cathedral - Ardfert Friary - Tralee - Blenderville Mill - Rattoo Roundtower + Friedhof

 

Leider wurden wir heute Morgen auch nicht von der Sonne begrüßt. Dicke fette dunkle Wolken hingen am Himmel. Wir machten es uns deshalb erst einmal bei einem ausgiebigen Frühstück gemütlich. Maya kochte ein leckeres Porridge, während ich schon einmal Brote für die Fahrt belegte. Noch während des Frühstücks schauten wir in den Reiseführer und suchten nach einem Ziel in der näheren Umgebung.
Durch ein Foto im Reiseführer fiel unsere Wahl auf die ca. 30 km entfernte Ardfert Cathedral. Dieser Kirchenkomplex aus dem 12. bis 17. Jahrhundert ist dem heiligen Brandon, wie so vieles in dieser Gegend, geweiht.
Über das Leben und Schaffen des Hl. Brandon ranken sich viele Legenden. Sicher ist nur, dass er 484 n. Chr. hier in der Gegend geboren wurde und ein Kloster gegründet hat. Der Legende nach hat er zwischen 565 – 573 n. Chr. mit 12 Gefährten eine Seereise unternommen. Der Bericht, den er über diese Reise verfasste, ist wohl so fesselnd, dass bis ins 18. Jahrhundert Seereisen unternommen wurden, um die in diesem Bericht erwähnten geheimnisvollen Inseln zu finden (Navigatio Sancti Brendani). 

Irlamd-AdfertCathedral01

 

Wir machten uns langsam auf den Weg. Es hingen zwar immer noch dicke Wolken am Himmel, aber wenigstens regnete es nicht. Nach knapp 45 Minuten hatten wir Ardfert erreicht und hatten auch kein Problem die Kathedrale zu finden.

 

AdfertTicketb

Vor dem Bezahlen des Eintrittsgeldes wurden wir von der freundlichen Kassiererin darauf aufmerksam gemacht, dass wir momentan leider nur einen kleinen Teil des Komplexes besichtigen könnten, da gut 2/3 restauriert würden. Dafür würde der Eintritt auch nur die Hälfte kosten.
Wir zahlten also je einen Euro und betraten das Kirchenschiff. Im Vorraum standen Schautafeln die die Geschichte des Komplexes erläuterten. Da wir keine Lust hatten, uns durch die Tafeln zu lesen, gingen wir recht schnell, nachdem wir vorher noch die Spitzbogenfenster bewundert hatten,  nach draußen.

 

Von außen bewunderten wir das schöne romanische Portal und besichtigten den kleinen Friedhof. Die Reste der Romanischen Kirche fanden wir kaum erwähnenswert, zumindest für uns Laien.
Die spätgotische Kapelle war leider gesperrt. Ein hässliches Gerüst versperrte nicht nur den Zugang, sondern verdarb auch das ganze Panorama, so dass ich keine Lust hatte, die Kathedrale von hier zu fotografieren. Nach einer guten halben Stunde hatten wir alles gesehen was zu sehen war und verließen den Kirchenkomplex.
Beim ausparken bemerkten wir einen Wegweiser zu einem Ardfert Friary.







Friary?
.... Was zum Kuckuck ist ein „Friary?!?

Irlamd-AdfertCathedral02

 

Da wir keine Ahnung hatten, schauten wir in unsere diversen Reiseführer, aber hier wurde uns leider nicht geholfen. Also zogen wir unser elektronisches Wörterbuch zur rate, aber hier fanden wir ebenfalls nichts. Mit dem Begriff „Friary“ konnte auch das Wörterbuch nichts anfangen.
Obwohl, oder gerade weil wir nicht wussten was ein Friary ist, machten wir uns auf die Suche. Wir fuhren einfach der Beschilderung nach und waren gespannt, was wir finden würden. Leider gab es  schon an der nächsten Kreuzung keinen Hinweis mehr. Wir hatten jetzt aber Blut geleckt und wollten es, was auch immer sich dahinter verbirgt, finden.

 

AdfertKuehebbreit

Auch die Kühe hinter dem Gatter gaben uns keine Auskunft.

 

Wir suchten weiter.
Hinter der nächsten Kurve sahen wir eine weitere Ruine. Das musste das Friary sein……und es war es.

 

Wir waren die einzigen Besucher.
Vor einem Drehkreuz stand eine kleine Tafel und klärte uns auf was ein Friary ist, nämlich ein Franziskaner-Kloster.

Irland-AdfertFriary01

 

Irland-AdfertFriary02

Von dem 1253 von Thomas Fitzmaurice gegründeten Ardfert Friary steht heute nur noch diese schöne Ruine.

Irland-AdfertFriary03

 

Eintritt mussten wir nicht zahlen und so gingen wir einfach durch das Drehkreuz. Uns hat dieses Gelände fast besser gefallen als die Kathedrale. Die sanften grünen Hügel betten die  Klosterruine, mit ihrem sehr gut erhaltenen Kreuzgang, sehr schön in die Landschaft ein.

 

Leuchtturmbbreit

Über Mittag schlenderten wir etwas durch Tralee (Tra Li).
Tralee, die Hauptstadt des County Kerry, zählt ca. 22.000 Einwohner. Berühmt ist die Stadt für das Theater Siamsa Tíre und wegen seiner  vielen Pubs. Uns war es hier zu wuselig und deshalb beschlossen wir noch etwas weiter zu fahren.

 

Gleich hinter Tralee entdeckten wir die Flügel der Blennerville Mill.
Hierbei handelt es sich um eine Windmühle aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist die größte restaurierte betriebsfähige Windmühle Irlands (wenn nicht sogar der Welt) und beherbergt lt. unserem Reiseführer und zu unserer Freude ein Cafe.
Einen High Tea gab es zwar nicht, dafür aber Scones with Cream. Auch nicht schlecht. So gestärkt traten wir den Heimweg an.

Irland, Blennerville Mill

 

Auf dem Rückweg schaute doch tatsächlich etwas die Sonne hinter den Wolken hervor. Uns veranlasste dies sofort, einen weiteren Besichtigungspunkt in unser heutiges Programm zu nehmen.
Schon auf dem Hinweg heute Morgen ist uns ein herrlicher, gut erhaltener Wachturm aufgefallen. Den wollten wir uns doch einmal genauer anschauen.

 

Irland, Rattoo-Round-Tower

Auf einer Tafel vor dem Eingang zum Friedhof konnten wir lesen, dass es sich bei dem Turm um den Rattoo-Round-Tower handelt.


RatooFriedhofb

 

Von diesen Wachtürmen aus dem Mittelalter gibt es noch einige recht gut erhaltene Exemplare in Irland. Man geht davon aus, dass sie zur Aufbewahrung von Kirchenschätzen und gleichzeitig als Zufluchtsort bei Überfällen dienten. Die Türen dieser Türme sind meist nur mit Leitern erreichbar, so auch hier.
Hinter der Mauer befinden sich Reste eines alten Friedhofes. Beim Betreten des Friedhofes sollte man allerdings aufpassen wohin man tritt, denn manche Grabplatten sind gebrochen und somit besteht eine erhöhte Einsturzgefahr.
Die Besichtigung dieser kleinen Anlage  hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Am frühen Abend waren wir wieder in unserem Ferienhaus. Nach einer kurzen Pause machten wir einen Spaziergang an unserem Cliffweg. Auf dem Heimweg sind wir noch im Pub vorbei und blieben doch etwas länger hängen.

 

 

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