Ich mutiere wohl zur Langschläferin, denn ich wurde wieder erst nach 1/2 7 wach. Heute Morgen hatte ich mich spontan entschieden, doch nach Carrizo Plain zu fahren und das Antelope Valley wollte ich auch mitnehmen. Blümchen hin, Blümchen her, da musste ich hin. Nach den gewohnten Morgenritualen fuhr ich dann erst einmal einkaufen. Bis ich alles gefunden hatte und auch noch bei Starbucks eingefallen war, schlug die Uhr schon fast 9. Ich bin und bleibe eine Trödelliese. Um 1/4 nach 9 war ich dann endlich auf dem Interstate. Da ich noch recht entspannt war, regte mich nicht einmal der Verkehr wirklich auf. Denn dank meines Navis fand ich immer die richtige Spur und fuhr so zügig daher. Ohne Navi wollte ich diese 6-spurigen Intertates offen gesagt nicht befahren. Ständig kommt man hier an ein Autobahnkreuz und muss wieder den Interstate wechseln. Ich glaube, ich bin nicht einmal 10 Meilen am Stück auf einem Interstate gefahren, ohne ihn gleich wieder zu verlassen. Ich schätze mal, dass nur aus diesem Grunde die Navis überhaupt erfunden wurden. Ohne Navi würde ich hier gaga werden. Aber ich wiederhole mich. Nach 2 Stunden war ich grad mal 50 Meilen gefahren und das bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 65 mph. ...und plötzlich ging gar nicht mehr. Ich stand im Stau. Kurz vor mir war wohl ein Unfall passiert. ...und ich musste dringend auf die Toilette. Na das war ja wieder geschickt. Ich nutzte regelrecht die letzte Möglichkeit, um auf die Standspur zu kommen und baute dort eine Indische Toilette auf. Nachdem ich mich erleichtert hatte, ging es mir besser und ich reihte mich zwischen die Trucks ein. Hier standen wir nun alle für ca. 30 Min. Irgendwann ging es dann weiter und ich hatte zum Glück auch nur noch 10 Meilen auf dem Interstate hinter mich zu bringen. Die nächsten Meilen zum Antelope Valley - dies war mein erster Programmpunkt für heute - ging es über einen Highway und dieser führe über einen Pass. Das war schon ein ganz anderes Fahren. So machte es mir auch richtig Spass. Nicht diese Raserei wie auf dem Interstate, sondern ein zügiges Fahren durch schöne Landschaft. Gleich am Anfang kam ich an einem See entlang. Nee war das schön. Ich schlängelte mich so über die Landstraße und war froh, dem Moloch der Stadt entkommen zu sein. Irgendwann sah ich dann am Wegesrand schöne gelbe Blümchen. Da die Blümchenausbeute ja dieses Jahr nicht so toll sein sollte, hielt ich lieber gleich einmal an um sie zu fotografieren. Es handelte sich, wie ich am Geruch recht schnell erkannte, um wilde Lilien. Echt herrlich. Als nächstes traf ich auf ein paar recht faszinierend aussehende riesige Bäume. Es war schon sehr schön anzusehen, wie das Geäst dieser Baumriesen silbern in der Sonne glitzerte. Ich hielt natürlich an, um sie zu fotografieren. Als nächstes glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, denn ich erblickte einen Joshua Tree und was für ein Prachtexemplar. Wer hat den denn hierher gezaubert? Obwohl ich schon vorbei gefahren war, machte ich dann doch kehrt, um diesen zu fotografieren. Kurz vor dem Antelope Valley entdeckte ich dann noch einen tollen Oldtimer und die ersten schönen Poppies. Auch diese fotografierte ich lieber gleich, vielleicht würden ja keine mehr folgen. Die ersten Hügel des Valleys waren dann auch bis auf einige vereinzelte Poppies wirklich kahl. Wie schade, das war ja schlechter als es sich anhörte. Ich fuhr trotzdem weiter zum Antelope Valley. Im Visitor Center zahlte ich meinen Obulus von 10 $, was meiner Meinung nach ganz schön viel war, für so gut wie gar nichts. Aber zu ändern war es ja eh nicht. Ich plauderte noch etwas mit den Volunteers und ging dann auf den von ihnen vorgeschlagenen Trail. Bei voller Blüte wäre dieser Weg bestimmt unglaublich. Heute waren die Hügel zwar immer noch sanft, aber meist nur braun bzw. gelb. Ich fand es trotzdem ganz nett. Die Landschaft erinnerte mich etwas an abgegraste Viehweiden im Hochsommer und dabei war es ja grad mal Ende März. Für den kurzen Trail von 1,5 Meilen brauchte ich - durch die vielen Fotostopps - doch glatt eine Stunde. Wer weiß, wie lange ich gebraucht hätte, wenn es wirklich Blümchen in Massen zu fotografieren gegeben hätte. Wieder zurück am Parkplatz nahm ich mir lediglich Zeit für eine kurze Mittagspause, denn ich wollte ja langsam mal nach Carrizo Plain kommen. Da ich aber auf keinen Fall wieder auf den Interstate wolle, programmierte ich erst einmal mein Nüvi um. Dies führte mich dann auch auf einen Highway, der wieder einmal weit hinauf führte. Diesmal ging es bis auf 6000 feet. Versprochen wurden mir anhand der Schilder Bärchen und Böckchen, gesehen hab ich aber nur einen einzigen Jack Rabbit und selbst der rannte vor mir davon. Ich ließ es weiterhin gemütlich angehen und trödelte regelrecht über den Pass und hielt immer mal wieder zum Fotografieren an. Irgendwann erblickte ich dann die sanften Hügel des Plains. Ich befand mich im Los Padres National Forest . Anfangs gab es leider keine Möglichkeit zum Halten, entlang dieser schönen Strecke. Als ich dann endlich eine Gelegenheit fand, fotografierte ich was das Zeug hielt. Was war das schön, auch ohne Blümchen. Ich war wirklich froh, doch noch hier her gefahren zu sein. Denn auch ohne die bunten Blumenwiesen, sah die Landschaft einfach nur unglaublich aus. Es war schon 3/4 5 bis ich das Carrizo Plain NM erreichte. Ich entschied mich trotz der späten Uhrzeit noch weiter in das Monument zu fahren. Für das Visitor Center war ich wieder einmal zu spät dran. Da musste ich wirklich etwas an meinem Timing verbessern. Hatte ich schon erwähnt, dass heute so richtig tolles Wetter war? Auch jetzt, oder gerade jetzt war die Landschaft in ein tolles Licht getaucht. Es machte richtig Spaß, hier etwas ziellos entlang zu fahren. Schon die Fotos im Internet hatten mich fasziniert. Die Wirklichkeit übertraf mal wieder all meine Erwartungen. Diese sanften, golden Hügel und davor ein kleiner Salzsee. Eine Landschaft wie aus einem Gemälde. Ich drehte erst als ich die Gravelroad erreichte, denn ich war mir nicht sicher, wie lange die Fahrt hier entlang dauern würde und ich hatte ja immer noch kein Motelzimmer. Maricopa , der vermeintlich nahegelegtenste Ort am NM war schnell erreicht. Aber hier hat es mir gar nicht gefallen, denn Maricopa war eigentlich gar kein richtiger Ort sondern lediglich eine Kreuzung, mit einem Motel, einer Tanke und einer Imbissbude. Wie gut, dass ich nicht zur Vorbucherfraktion gehöre, denn das Motel sah lt. Internet ganz nett aus und es hieß auch, dass Restaurants (ich betone die Mehrzahl) in Fußnähe wären. Diese Information war aber wohl schon ein paar Jahre alt, denn jetzt gab es nur noch die schon erwähnte Imbissbude. Ich fuhr daher weiter bis nach Taft . Eine gute Entscheidung! Schon am Ortseingang entdeckte ich einen Target sowie einen Family Dollar und eine Burger Bude. Das war schon eher nach meinem Geschmack. Da ich ja immer noch kein Zimmer hatte, ließ ich die kleine Shoppingmal erst einmal links liegen und fuhr in den Ort. Mein Navi hatte vier Motels identifiziert und diese fuhr ich jetzt alle erst einmal der Reihe nach ab. Ich hatte ja Zeit. Den Zuschlag bekam letztendlich das Caprice Motel. Dieses machte von außen schon den besten Eindruck. Außerdem schienen ein paar Restaurants in Laufnähe zu sein. Ich bekam ein recht nettes Eckzimmer im Erdgeschoss und einen Parkplatz vor der Tür. Was will Frau mehr. Da ich noch satt war von dem Pizzarest heute Mittag, entschied ich mich nicht essen zu gehen, sondern lieber etwas durch die Stadt zu cruisen und anschließend zur Shopping Meile zu fahren. Gesagt, getan. Nachdem meine Taschen im Zimmer verstaut waren, machte ich mich auf den Weg. Ehrlich gesagt: viel zu sehen gab es hier nicht. Ein paar Häuserzeilen waren ganz nett renoviert. Durch Petroleumfunde in der Umgebung schien die Stadt zu etwas Wohlstand gekommen zu sein. Auch mein Motel war von Erdölarbeitern übervölkert, genau wie man das aus Vernal ja auch schon kennt. Wenigstens waren hier die Zimmerpreise noch recht moderat. Ich fuhr im schönen Schein der untergehenden Sonne so ein bisschen die Straßen auf und ab. Fotografierte hier und da und fuhr dann letztendlich wirklich etwas Shoppen. O.k. Shoppen ist eigentlich zu viel gesagt, denn dieser Family-Dollar gab wirklich nichts her. Da ich aber selbst um 1/2 7 noch keinen Hunger verspürte, nahm ich hier lediglich ein paar Käsenudeln für die Microwelle mit. Bei anbrechender Dunkelheit fuhr ich zurück zum Motel. Da ich hier endlich einmal für 2 Nächte bleiben würde, war heute eindeutig Waschtag. Das Internet funktionierte leider nicht. Keine Ahnung ob es am nicht funktionierenden WLan lag oder an meinem Netbook. Damit würde ich mich erst morgen befassen. Heute schrieb ich daher, zum ersten Mal in diesem Urlaub, ernsthaft an meinem Reisebericht. Ich hatte da einiges nachzuholen. Ach ja: diese Käsenudeln waren ja nix für mich. Ein Segen, dass ich doch noch etwas Käse usw. in meinem Cooler gefunden habe. Für den kleinen Hunger hat's gereicht. Licht aus war heute schon kurz nach 22:00 Uhr. Mit den Gedanken an die morgige Wanderung schlief ich dann auch recht schnell ein. Meilen: 224 Caprice Motel , Taft, CA 1/2 Antelope Valley Anfahrt zum Carrizo Plain NM Taft, CA
12. Tag Freitag, 30. März 2012, Chino, CA - Taft, CA Panorama-Tag mit wilden Lilien
Magic Mountain :-) Antelope Valley, CA Antelope Valley, CA Antelope Valley, CA Antelope Valley, CA Antelope Valley, CA Antelope Valley, CA Antelope Valley, CA Antelope Valley, CA Los Padres NF - Blick auf Carrizo Plain Carrizo Plain NM Taft, CA Taft, CA Taft, CA Taft, CA
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