Der Tag heute war nur klasse! Der einzige Wermutstropfen war, dass ich nicht ins Internet gekommen war, aber auch das hatte ich überlebt. Aber ich greife mal wieder vor. Als ich heute Morgen wach wurde, blickte ich auf einen strahlend blauen Himmel. Hui, mit ein bisschen Glück, würde die Wettervorhersage heute nicht hinhauen. Dort wurde Regen für heute angekündigt. Um ja nicht zu spät zu kommen, fuhr ich bereits um 8:00 Uhr los. Ich wählte heute nicht den Weg über Maricopa , sondern fuhr den Highway 33 in nördlicher Richtung bis kurz vor Mc Kittrick . Dieser Weg erschien mir kürzer. Für die 15 Meilen bis zum Abzweig zum National Monument brauchte ich fast 30 Minuten obwohl ich permanent hinter den Trucks der Petrol-Firmen hinterher fuhr, die wie die Berserker heizten. Die Landschaft war übrigens sehr bizarr. Links und rechts der Straße gab es nichts als Staub und Bohrtürme. Mit Fotografieren hielt ich mich jetzt erst einmal nicht auf, denn ich wollte vorankommen. Daher gab es nur ein Foto aus dem Auto heraus. Den ersten kurzen Fotostopp machte ich schon auf dem Carrisa Highway . Hier hatten Anwohner eine besonders imposante Achse fotogen ausgestellt. Während der weiteren Fahrt hielt ich immer mal kurz an, um das interessante Wolkenband das bestimmt nichts Gutes verhieß – zu fotografieren. In der Ferne konnte man sehen, wie der Wind das Salz auf dem Salzsee aufwirbelte. Bei gerade einmal 15 °C (im Wind gefühlte 5 °C), war ich wieder einmal froh, meine Winterjacke eingepackt zu haben. Da ich die Fahrtzeit bis zum Treffpunkt nicht wirklich einschätzen konnte, waren meine Stopps recht kurz. Der Himmel zog sich immer weiter zu. Inzwischen sah ich keinen noch so kleinen Fetzen blauen Himmels mehr. Dafür aber recht viele Raubvögel, vermutlich Falken. Als ich an einem vorbei fuhr, der auf einem Schild saß, versuchte ich ihn aus der Ferne zu fotografieren. Bei diesen Lichtverhältnissen hätte ich es mir auch gleich sparen können. Viel zu früh kam ich am Parkplatz zum Overlook Hill, meinem vermeintlichen Treffpunkt, an. Ich entschied ich mich daher, erst einmal zum Visitor Center zu fahren. Vielleicht hatte sich der Treffpunkt ja geändert. So wunderte es mich auch nicht, als ich schon bei der Einfahrt auf dem Parkplatz angehalten und gefragt wurde, ob ich an der Wanderung teilnehmen würde. Yep! Das wollte ich. Ich hatte wohl einen guten Riecher und der Start wurde hierher verschoben. Die nette Dame verwies mich auf einen Parkplatz hinter dem Visitor Center. Kaum war ich dort aus dem Auto ausgestiegen, wurde ich auch schon angesprochen und nach meinem Namen gefragt. Obwohl mein Name nicht auf der Liste war, wunderte dies niemanden, mich auch nicht. Ich erklärte, dass ich erst einmal meine Wanderschuhe anziehen würde und hoffte, dass bis dahin alles geklärt wäre. Abmarschbereit ging ich dann wieder zu einer der Damen mit den Anwesenheitslisten. Ich wollte mal selbst auf die Liste schauen. Die Überschrift kam mir komisch vor. Ich fragte daher direkt nach der Wanderung zu den Pictographs. Schnell war geklärt, dass ich hier falsch war. Zum Glück hatte ich es noch rechtzeitig bemerkt und war nun, da ich ja schon die richtigen Schuhe an hatte und der Rucksack gepackt war, ganz gut in der Zeit. Ich schaute noch schnell im Visitor Center vorbei und vergewisserte mich, dass ich am Overlook Hill wirklich auf die reservierte Wanderung stoßen würde. Dies wurde mir bestätigt. Keine 10 Minuten später war ich dann auch schon auf dem Parkplatz zum Overlook Hill.
13. Tag Samstag, 31. März 2012, Taft, CA Doch ein Secret? Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument
Außer mir waren schon ca. 10 Personen dort. Wir waren also noch lange nicht vollzählig. Ich fragte den Ranger, ob ich mich anmelden müsse, was er verneinte. Da ich unschlüssig war, was ich alles mitnehmen müsste, fragte ich den Ranger, wie viel Meilen wir den laufen würden. Er schaute mich darauf hin etwas unsicher an und meinte: Laufen würden wir ja nicht so viel, höchstens 2 Meilen, aber eher nur eine Meile, denn wir würden mit dem Auto zu den Pictographs fahren. Aha! Im Internet las sich das ganz anders. Mir sollte es recht sein. Das Wetter war momentan sowieso nur suboptimal.
Als kurz nach 10:00 Uhr alle Teilnehmer versammelt waren stellte sich der Ranger und sein Kollege (beide Volunteers) kurz vor. Anschließend erzählte der Jüngere etwas vom Programmablauf und anschließend über das Carrizo Plain National Monument .
Während dem Vortrag zog sich die Wolkendecke immer mehr zusammen. Fast befürchteten wir schon, dass es zu regnen anfangen würde. Der Ranger meinte aber, im Wetterbericht hätten sie ein Regengebiet erst für heute Nachmittag vorher gesagt. Wegen dem miesen Wetter ,und der damit verbundenen schlechten Sicht und dem eisigen Wind, hielten wir uns am Overlook nicht lange auf und sind recht schnell zurück zu den Autos. In einer Karawane fuhren wir dann zum Parkplatz am Boardwalk zum Soda Lake. Auch hier gab es erst einmal eine ausführliche Erklärung darüber, wie dieser ausgetrocknete See entstanden ist. Da ich ein bisschen Fotografieren wollte, bin ich schon etwas voraus gegangen und habe so nicht mitbekommen, was der Ranger alles erklärt hat. Ich gehe mal davon aus, dass er etwas darüber erzählt hat, dass der Soda Lake das längste verbliebene Feuchtgebiet in Kalifornien ist. Durch den hohen Salzgehalt in diesem Sumpf (nennt man matschiges Salz überhaupt Sumpf?) wachsen natürlich nur Pflanzen, die damit zurechtkommen. Laut einer Tafel gibt es hier stachlige Salzbüsche (na, wer hätte das gedacht), aber auch fremde Gräser, die sich im Laufe der Jahre hier angesiedelt haben. Ach ja: und wenn es ein schöner nasser Winter war (dieser war es nicht), gibt es hier dann sehr schöne blühende Blümchen. Nun ja, Blümchen gab es heute keine und Sonne war auch gerade aus. Was war ich froh, dass ich meine Fleecejacke nicht nur dabei, sondern auch anhatte. Das Wetter war ein rechtes Trauerspiel. Man konnte wirklich nur hoffen, dass es besser werden würde. Da ich die Sonne ja auch nicht aufs Foto zaubern konnte, versuchte ich wenigstens die dramatischen Wolken ins rechte Licht, ähm: gut ins Motiv zu setzen. Lange hielten wir uns zum Glück in dieser trüben Landschaft nicht auf. Die Autokarawane setzte sich nun Richtung Visitor Center in Bewegung. Dort in der Nähe sollten sich die Pictographs befinden. Alleine gelangt man während der Brutzeit der Vögel nicht dorthin (außerhalb dieser Brutzeit bekommt man im Visitor Center einen Code für das Tor) und auch heute war es noch fraglich, ob wir überhaupt bis zu den picto- graphs kommen würden. Dies hing damit zusammen, dass die Vögel, die dort brüten, nicht gestört werden dürfen. Dies bedeutete insb. für uns: sollten sich viele Vögel auf ihren Nestern befinden, würden wir leider umdrehen müssen. Aber noch war dies Zukunftsgezwitscher! Da erfahrungsgemäß am Vormittag intensiver gebrütet wird als über Mittag, pausierten wir vor der Besichtigung in der Picknick-Area am Parkplatz zu den Pictographs. Auch wettertechnisch schien dies eine gute Idee zu sein, denn je später der Tag wurde, umso besser wurde das Wetter. Beim Picknick war es zwar noch etwas bewölkt, aber schon lange nicht mehr so kalt und windig. Das Picknick war auch eine gute Gelegenheit, um mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Die meisten Besucher kamen wirklich aus der Gegend. Dies hat mich schon etwas erstaunt. Ich war nicht nur die einzige Deutsche, sondern auch die einzige Teilnehmerin außerhalb der USA. Klar, dass einige aus der Gruppe neugierig waren. Ich unterhielt mich einige Zeit mit einem Ehepaar aus Santa Barbara. Diese beiden waren schon weit gereist (natürlich auch nach Deutschland) und schauten sich nun im Alter ihre nähere Umgebung (was sind für einen Ami schon 110 Meilen) an. Die Truppe war wirklich schön zusammengewürfelt. Am witzigsten fand ich eine Family aus Texas: einen Vater, der mit seinen zwei Teenager-Söhnen im NM auf Camping-Trip war. Die zwei Jungs hatten zwar die Hosen in den Kniekehlen hängen, waren aber ansonsten sehr interessiert. Nach gut einer Stunde, in der man auch Zeit hatte, die Ranger zu löchern, ging es zu Fuß weiter. Das Wetter hatte sich zum Glück gebessert. Es gab zwar immer noch ein paar Wölkchen die Schatten warfen, aber durch den blauen Himmel war die Landschaft schön anzusehen. Im Gänsemarsch bewegte sich unsere Gruppe über die sanften Hügel des Plains. Hie und da konnte man sogar ein paar Blümchen erspähen. Allerdings zogen auch gleich wieder dicke Wolken über uns weg und es war mal wieder Schluss mit Sonne. Eine kleine Klapperschlange entschädigte uns dann dafür. Der Ranger war ganz aufgeregt und hätte wohl am liebsten das Gebiet weiträumig abgesperrt. Ach ja, die Schlange war kaum größer als ein Wurm und machte sich auch recht schnell vom Acker und dies nicht in unsere Richtung. Schon während des Picknicks und auch noch beim Spaziergang erklärten die Ranger einiges zu den Pictographs und dem Vandalismus, den sie mittlerweile erleiden mussten. Als wir nach ca. 15 Minuten Fußweg im Gänsemarsch bei den Felsen mit den Pictographs ankamen, machte es der Ranger noch einmal richtig spannend. Um zu kontrollieren, ob momentan nistende Vögel auf ihren Nestern saßen und diese evtl. ganz aufgeregt herum fliegen würden, ging er erst einmal im Schleichschritt voran. Erst nachdem er sicher war, kein Federvieh zu stören, winkte er uns herbei. Ehrfurchtsvoll schweigend (ich kam mir schon etwas albern vor) betraten wir die heiligen Hallen bzw. traten wir zwischen die Felsen. Die Pictographs waren wirklich beeindruckend und leider auch schon ganz schön mitgenommen. Nicht nur vom Zahn der Zeit, sondern leider auch durch Vandalismus. Dies war insb. auch der Grund, weshalb die Ranger sehr darum baten, keine Fotos hiervon auf Social-Network-Seiten hochzuladen, da diese Platt-formen einen zu hohen Verbreitungsgrad in ihren Augen darstellen. Nun gut, dies hatte ich ja sowieso nicht vor und ich denke, meine private Website ist sicher nicht so verbreitet wie das Frazenbuch und Konsorten. Neben den Pictographs faszinierte mich auch noch die Eule, die uns regungslos beobachtete.
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Als ich bei den Shelby Rocks ankam hatte ich gerade noch die Chance sie von weitem in der Sonne zu fotografieren, ab dann blieb sie (die Sonne, nicht die Felsen)         hartnäckig verschwunden und es sollte sogar noch heftiger werden. Aber erst einmal ließ ich mich von der fehlenden Sonne nicht beeindrucken und suchte mir einen Weg zu den Felsen.   Vorbei an hohem Gestrüpp fand ich dann auch einen Weg oder eher einen Trampelpfad. Als ich bei den Felsen ankam sah ich erstaunt, dass es hier einen kleinen Canyon gab. Dies hatte ich bisher auf den Fotos noch nicht gesehen. Obwohl es recht matschig war und es sogar angefangen hatte zu regnen, stapfte ich weiter durch den Canyon. Der Felsen war ja noch interessanter als ich ihn mir bisher vorgestellt hatte. Es war wirklich schade, dass das Wetter mir so einen Streich spielte. Was soll ich sagen: man muss das Wetter halt nehmen wie es kommt. Ändern kann man es ja eh nicht. Aber ich mache mir nichts vor, bei schönem Wetter wären die Fotos um einiges attraktiver geworden. Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument Carrizo Plain National Monument
Am Ende des Canyons kletterte ich auf den Felsen. Auch hier oben war es recht interessant, obwohl die Sicht nicht so prickelnd war. Auf dem Kamm des Felsens entdeckte ich ein Pothole und knipste noch ein paar Fotos. Dann wurde es langsam Zeit Leine zu ziehen. Der Nieselregen ging mir langsam aber sicher auf den Keks. Außerdem hatte ich nur meine Fleecejacke an und war somit nicht wirklich vor diesem Regen geschützt. Inzwischen war ich patschnass und kalt war mir auch. Wieder im Auto, schmiss ich erst einmal die Heizung an. Es wurde Zeit, nach Taft zurück zu fahren. Ich folgte auf dem Rückweg dem Tipp eines Rangers. Entlang dieser Strecke sollte ich durch eine besonders schöne Landschaft im NM fahren. Nur: durch den dichten Nebel, der sich hier auftat, sah ich von der “schönen Landschaft” recht wenig. Allerdings schien dieser Ranger ein Minimalist zu sein. Auch ohne Nebel würde es in diesem Abschnitt des National Monuments nicht wirklich viel zu sehen geben. Mir machte es nichts aus, denn ich mag solche kargen Landschaftsbilder. Lediglich das kühle, nasse und noch dazu windige Wetter hielten mich davon ab, noch mehr zu fotografieren, auch wenn der Nebel wirklich seinen Reiz hatte. Kurz bevor ich das National Monument endgültig verließ, zeigte sich dann sogar ein Regenbogen am Horizont und mit dem Regenbogen kam auch wieder die Sonne hinter den Wolken hervor. Ich hatte schon das Gefühl, dass mich das Wetter heute etwas veräppelte. Klar, dass ich ,verführt durch den Regenbogen, immer wieder anhielt um ihn zu fotografieren. Ganz bizarr fand ich die Kombination von Regenbogen und Petroleum- Pumpen. Wenn es nicht so windig und kühl gewesen wäre, hätte ich mich bestimmt noch ausführlicher diesem Thema gewidmet. So blieb es dann bei ein paar Schnappschüssen vom Straßenrand. Im Motel angekommen gönnte ich mir erst einmal eine heiße Dusche und ein kühles Bier. Anschließend schloss ich die ganze Technik an und lud die Fotos von heute hoch. Abendessen gab es im Family Restaurant nebenan. Ich war einfach zu faul, nach einem anderen Lokal Ausschau zu halten. Wieder zurück im Zimmer versuchte ich wieder einmal online zu kommen. Leider ohne Glück. An der Rezeption war auch niemand, der mir weiterhelfen konnte. So ein Mist! Ich wollte heute eigentlich schauen, ob ich im Death Valley ein Zimmer bekommen würde. Jetzt musste ich mich wohl oder übel bis morgen gedulden. Meilen: 148 Caprice Motel , Taft, CA 1/2 Carrizo Plain NM
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Wie die meisten Vorträge fing auch dieser damit an, ob wir überhaupt wüssten, was der Unterschied zwischen einem National Park und einem National Monument ist. Wussten wir, bzw. ich und ein paar andere, die sich wie in der Schule meldeten (echt süß). Einige wussten sogar, dass dies - wie schon das Grand Straicaise Escalante NM - auch eine Tat von Clinton in seinen letzten Zügen, ähm ich meine natürlich in den letzten Zügen seiner Amtszeit war. Nachdem dies geklärt war, erfuhren wir etwas über die Geologie usw. dieses NM. Wie man recht schön in Wikipedia nachlesen kann, befindet sich die Ebene (Plain) dieses Monuments zwischen den kleinen Bergketten Caliente Range und Temblor Range . Da die Ebene keinen natürlichen Abfluss hat, sammeln sich alle Nieder- schläge im Soda Lake, zu dessen Overlook wir ja gleich laufen würden. Dann erzählte er noch etwas vom Steppenklima und über das Grasland. Wer gerne Näheres erfahren möchte, schaut einfach bei Wikipedia vorbei. In dem verknüpften Artikel ist alles schön niedergeschrieben und sogar auf Deutsch.
Carrizo Plain NM
Lange hielten wir uns hier nicht auf. Leider! Ich musste mich schon ganz schön eilen, um alles zu fotografieren. Da ich in Schnellschüssen nicht so gut bin, übertrug sich dies leider auf die Qualität der Fotos. Ich schätze mal, das wir höchstens 20 Minuten Zeit hatten.   Auf dem Rückweg umrundeten wir die Felsen auf der anderen Seite. Auch von außen waren die Felsen recht interessant. Außerdem gab es auch wieder schöne   Blümchen und viel kryptische Kruste zu fotografieren.   In einer Felsritze entdeckten wir schlafende Fledermäuse. Auf dem Foto kommt das leider nicht so  gut raus.
Der Himmel war inzwischen wieder dicht verhangen. Ob das mit dem Wetter heute noch was werden würde? Langsam glaubte ich nicht mehr daran. Da der Rückweg ja der gleiche wie der Hinweg war, gab es auch nichts Überraschendes mehr zu sehen, außer vielleicht eine wilde Biene die aus bzw. in ein Bodenloch schlupfen wollte. Wir fuhren alle gemeinsam zum Visitor Center, das wir so gegen 14:00 Uhr erreichten. Hier zog dann jeder seines Weges. Ich schaute mich im Visitor Center noch etwas um und erkundigte mich nach dem genauen Weg zu den Shelby Rocks. Diese wollte ich mir wenigstens noch anschauen, wenn auch das Wetter nicht gerade einladend war. Mittlerweile war es noch dunkler geworden, teilweise war es sogar rabenschwarz. Als ich mich auf den Weg zu den Shelby Rocks machte, brach die Wolkendecke auf und blauer Himmel zeigte sich. Sollte ich etwa doch noch Glück haben? Auf dem Weg zu der Felsformation wechselte das Wetter alle paar Meter. Teilweise gab es wieder dieses faszinierende Licht. Eins war klar: ich hatte die richtige Entscheidung getroffen, als ich mich entschloss, doch zu diesem National Monument zu fahren. Wenn auch die Blümchenausbeute mager blieb, so hat sich dieser Ranger-Walk wirklich gelohnt.
Carrizo Plain National Monument
Am Ende des Canyons kletterte ich auf den Felsen. Auch hier oben war es recht interessant, obwohl die Sicht nicht so prickelnd war. Auf dem Kamm des Felsens entdeckte ich ein Pothole und knipste noch ein paar Fotos. Dann wurde es langsam Zeit Leine zu ziehen. Der Nieselregen ging mir langsam aber sicher auf den Keks. Außerdem hatte ich nur meine Fleecejacke an und war somit nicht wirklich vor diesem Regen geschützt. Inzwischen war ich patschnass und kalt war mir auch. Wieder im Auto, schmiss ich erst einmal die Heizung an. Es wurde Zeit, nach Taft zurück zu fahren. Ich folgte auf dem Rückweg dem Tipp eines Rangers. Entlang dieser Strecke sollte ich durch eine besonders schöne Landschaft im NM fahren. Nur: durch den dichten Nebel, der sich hier auftat, sah ich von der “schönen Landschaft” recht wenig. Allerdings schien dieser Ranger ein Minimalist zu sein. Auch ohne Nebel würde es in diesem Abschnitt des National Monuments nicht wirklich viel zu sehen geben. Mir machte es nichts aus, denn ich mag solche kargen Landschaftsbilder. Lediglich das kühle, nasse und noch dazu windige Wetter hielten mich davon ab, noch mehr zu fotografieren, auch wenn der Nebel wirklich seinen Reiz hatte. Kurz bevor ich das National Monument endgültig verließ, zeigte sich dann sogar ein Regenbogen am Horizont und mit dem Regenbogen kam auch wieder die Sonne hinter den Wolken hervor. Ich hatte schon das Gefühl, dass mich das Wetter heute etwas veräppelte. Klar, dass ich ,verführt durch den Regenbogen, immer wieder anhielt um ihn zu fotografieren. Ganz bizarr fand ich die Kombination von Regenbogen und Petroleum-Pumpen. Wenn es nicht so windig und kühl gewesen wäre, hätte ich mich bestimmt noch ausführlicher diesem Thema gewidmet. So blieb es dann bei ein paar Schnappschüssen vom Straßenrand. Im Motel angekommen gönnte ich mir erst einmal eine heiße Dusche und ein kühles Bier. Anschließend schloss ich die ganze Technik an und lud die Fotos von heute hoch. Abendessen gab es im Family Restaurant nebenan. Ich war einfach zu faul, nach einem anderen Lokal Ausschau zu halten. Wieder zurück im Zimmer versuchte ich wieder einmal online zu kommen. Leider ohne Glück. An der Rezeption war auch niemand, der mir weiterhelfen konnte. So ein Mist! Ich wollte heute eigentlich schauen, ob ich im Death Valley ein Zimmer bekommen würde. Jetzt musste ich mich wohl oder übel bis morgen gedulden. Meilen: 148 Caprice Motel , Taft, CA 1/2 Carrizo Plain NM
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