AbschlussOben2

 

 

Lonely Roads, Native Culture and Rocky Mountain High

 

3. Tag

Sonntag, 11. September 2011, Springdale, UT

Do you need a paddle?

 

Heute war der große Tag. Die Wanderung zum Observation Point, auf die ich mich schon seit Monaten gefreut hatte, stand an. Drehen Deshalb hatte ich mir auch vorsichtshalber den Wecker gestellt, der dann auch pünktlich um 5:45 Uhr klingelte. Mensch, hatte ich schlecht geschlafen. Ohne Wecker wäre ich nicht so früh wach geworden. Da es noch stockdunkel war, ließ ich es gemütlich angehen, frühstückte erst einmal in aller Ruhe meine Frosties, trank Kaffee und checkte meine Mails. Irgendwie hatte ich keine Lust im Dunkeln in den Park zu fahren, nur um den ersten Shuttlebus zu erreichen. Erst nachdem die Sonne aufgegangen war brach ich auf in den Park.
Noch war es etwas frisch, aber ich entschloss mich, trotzdem die Jacke im Auto zu lassen, denn beim Wandern würde es mir sicher warm werden und mein Rucksack war durch das Wasser und die Kameraobjektive sowieso schon schwer genug.

 

Im Shuttle saß ich dann so gegen 7:45 Uhr. Mit mir waren schon einige Leute unterwegs. Wie sich herausstellte, würde aber niemand mit mir zum Observation Point laufen.
Der Bus tuckerte ruhig durch die Landschaft und fuhr die Haltepunkte an. Nur wenige Gäste stiegen zu dieser frühen Uhrzeit zu. Alles sah nach einer ganz normalen Fahrt aus, bis auf einmal – kurz vor der Haltestelle Weaping Rock – der Bus streikte. Erschrecken
Die Busfahrerin nahm es gelassen. Es lag wohl an der Energiezufuhr des Elektrobusses. Wahrscheinlich hatten sie vergessen, die Karre über Nacht an den Stecker zu hängen. Egal! Da die Haltestelle sowieso nicht weit weg war, beschlossen wir alle zu laufen.

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Als ich gerade ein paar Meter gelaufen war nahm ich aus dem Augenwinkel etwas über mir am Hang eine Bewegung wahr.

 

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Als ich mich zum Hang drehte, sah ich gerade ein Reh weglaufen und ein weiteres neugierig zu mir schauen. Dieses eine Reh schenkte mir genau so viel Zeit, um ein schnelles Foto zu schießen und sprang anschließend seinem Artgenossen hinterher. herz1_1_

Gut gelaunt spazierte ich weiter Richtung Trailhead. Erleichtert stellte ich dort fest, dass es hier doch noch eine Toilette gab, die ich dann auch gleich aufsuchte, bevor ich mich endgültig auf den Weg machte.

 

Anschließend schlupfte ich in meine neuen super leichten Wanderstöcke und los ging’s. Uff, die Steigerung hatte es wirklich in sich. Aber Zetern half da ja nichts, die 600 Höhenmeter wollten schließlich überwunden werden. Der Weg schlängelte sich unerbittlich den Berg hinauf. Ab und an hielt ich an um zu fotografieren. Die Landschaft um mich herum war ja auch wirklich schön, auch wenn der Himmel noch Wolken verhangen war. Ich hoffte darauf, dass sich spätestens auf dem Gipfel die Sonne zeigen würde

 

 

Wanderung zum Observationpoint

Wanderung zum Observationpoint

 

 

Wanderung zum Observationpoint

Wanderung zum Observationpoint

 

 

Am Abzweig vom Hidden Canyon Trail legte ich eine kleine Pause von etwa 5 Minuten ein und setzte mich sogar dafür hin. Erstaunlicherweise war ich weit weniger kaputt, als ich es mir vorgestellt hatte. Während ich so da saß und über den hinter mich gebrachten Weg sinnierte, bemerkte ich ein kleines Eichhörnchen nicht weit entfernt von mir. Da die Lichtverhältnisse aber alles andere als gut waren, wurde das leider nichts mit einem gescheiten Foto. Ich  genoss noch etwas die tolle Aussicht und die Stille der Natur. Nach der kurzen Pause hatte ich genug Energie getankt um weiter zu laufen.

 

 

Wanderung zum Observationpoint

Wanderung zum Observationpoint

 

 

Obwohl es immer noch aufwärts ging, war der Weg jetzt nicht mehr so steil. Der Blick zurück hatte schon was Faszinierendes und auch sehr Befriedigendes. Dies alles hatte ich also schon hinter mir gelassen. Toll! daumenhoch3 Leider hatte ich überhaupt keine Ahnung, wie weit ich noch vom Gipfel entfernt war. Ich schätzte mal, dass ich vielleicht gerade so auf halber Höhe war. Zwar ließ sich die Sonne immer noch nicht blicken, aber ab und an zeigte sich etwas blauer Himmel zwischen all den dicken Wolkenschleiern. Ich schöpfte Hoffnung auf einen schönen Tag.

 

 

Wanderung zum Observationpoint

Wanderung zum Observationpoint

 

 

Die nächsten Meilen waren wirklich recht angenehm zu laufen. Auf dem nächsten Stück gab es kaum eine Steigung. Die Felsen um mich herum hatten wieder die schöne rote Farbe und die tollen Rillen. Außerdem wuchsen überall Pflanzen aus den Felswänden.

 

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Der Weg führte jetzt auch immer öfters über Slicrock. Hier fühlte ich mich richtig wohl.

Das ist genau meine Art zu wandern.

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Ehe ich mich versah kam dann auch schon der Slotcanyon zum Vorschein.
Wenn mich nicht alles täuschte, musste ich jetzt schon mehr als die Hälfte des Weges hinter mich gebracht haben. Yippi_1

 

 

Wanderung zum Observationpoint

Wanderung zum Observationpoint

 

Als ich dann kurz vor dem Slot stand bemerkte ich auf einmal seltsame Tupfen im bunten Gestein. Ach ne, Regen?!? Mad7

Es fing doch tatsächlich an zu tröpfeln. Zum Glück war es ja angenehm warm, so dass dies nicht soooo schlimm war. Allerdings hoffte ich doch sehr, dass es bald aufhören würde. Bevor ich den Gedanken ausgedacht hatte, war der Regen auch schon vorbei. Mehr als ein paar dicke Tropfen waren nicht herunter gekommen.

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Ich ging erst einmal zum Slot Canyon um zu schauen, wie weit man denn überhaupt laufen könne. Komisch, aber mit dem Gedanken, dass man hier auch durch den Slot laufen könnte, hatte ich mich nie befasst. Ich hatte das in den Trailbeschreibungen bisher immer so verstanden, dass man auf einem Nebenzweig des Observation Point Trails erst zum Slot kommen würde und jetzt stand ich davor. Solche Überraschungen mag ich.  daumenhoch1

 

 

Slotcanyon am Observation Point Trail

Slotcanyon am Observation Point Trail

 

 

Anfangs ist der Slot zwar weder hoch noch besonders eng, dafür sind die Felswände aber schön bunt. Ich schlängelte mich also etwas durch die bunte Felswelt. Weit war ich nicht gekommen, da stand ich auch schon in dem immer enger werdenden Slot vor einem kleinen Drop down. Nicht dass ich da nicht hinunter gekommen wäre, aber das war ja nicht mein Ansinnen. Ich wollte schließlich auf den Gipfel und nicht in den Slot. Ich drehte also schweren Herzens um. Vielleicht war ja auf dem Rückweg noch Zeit für den hübschen Slot Canyon. Wer weiß?

 

 

Slotcanyon am Observation Point Trail

Slotcanyon am Observation Point Trail

 

 

Der eigentliche Weg führte über den Slot Canyon hinweg zwischen zwei schmalen Felswänden hindurch. Der Weg wurde ja wirklich immer interessanter! genauGuck

 

 

Wanderung zum Observation Point

Wanderung zum Observation Point

 

 

Während ich über diesen Überhang lief hatte ich immer wieder Gelegenheit in den Slot Canyon hinein zu schauen, leider war es zu dunkel zum fotografieren und mein Stativ hatte ich heute nicht dabei.

 

Am Ende des Überhangs angekommen, nutzte ich das Licht für ein paar Fotos in den Slot Canyon hinein.

Wie man sehen konnte, es war ganz schön eng da unten, also nix für Klaustrophobiker.

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Hinter dem schmalen Durchgang gab es dann die Überraschung: Die Sonne zeigte sich und mit ihr gab es immer größer werdende blaue Flächen am Himmel. TanzenFreuen Yippey, so hatte ich mir den Tag heute vorgestellt. Mit blauem Himmel und Sonnenschein sah die Welt doch gleich ganz anders aus.

 

 

Wanderung zum Observation Point

Wanderung zum Observation Point

 

 

Leider wurde die Strecke jetzt aber wieder steiler. Immer öfters nutzte ich die Gelegenheit, zum Fotografieren stehen zu bleiben, um auch nach Luft zu schnappen. Welch ein Segen, dass die Landschaft hier um mich herum so einzigartig war. Dies machte mir die Strapazen etwas leichter.

 

 

Wanderung zum Observation Point

Wanderung zum Observation Point

 

 

Zum Glück gab es zwischendrin auch mal wieder ein leichtes Flachstück. In diesem lief mir ein kleines Streifenhörnchen auf der Suche nach einem versteckten Leckerli über den Weg. Es war wohl so hungrig, dass es sich von mir überhaupt nicht stören ließ und ich die Zeit hatte mein Objektiv zu wechseln. Leider war dieses Gelände sehr gebüsch- und gräserlastig, so dass ich doch einige Schwierigkeiten hatte, dieses wuselige kleine Tierchen auf meinen Chip zu bekommen.  1_13Doppelherz

 

 

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Bis ich eine Reihe von Fotos im Kasten hatte waren sicher 10 Minuten vergangen und ich hatte wieder neue Energie für den weiteren, recht steilen Aufstieg.

 

 

Zu meinem Entzücken stand ich nun in einem Gebiet aus lauter gelben und roten Steinen. Als Farbkontrast dienten hier einige grüne Nadelbäume und bunte Blümchen. Überhaupt war ich über meine Blümchenausbeute bisher schon recht erstaunt. Ich hätte gar nicht gedacht, dass noch so viel blüht. 

 

 

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Observation Point Trail

 

 

Ehe ich mich versah war ich schon an der Wegkreuzung wo der East Rim Trail und der Cable Mountain Trail rechts abgeht. Ich ging natürlich geradeaus weiter.

 

 

Observation Point Trail

Observation Point Trail

 

 

Observation Point Trail

Observation Point Trail

 

 

Der Weg wurde noch steiler. Ich bewegte mich mittlerweile wie eine Schnecke und war wirklich froh, dass ich meine Wanderstöcke dabei hatte. Puh Mit ihnen fiel der Aufstieg doch um einiges leichter. Auch hinter der Kreuzung lief ich noch durch dieses schöne – jetzt in der Sonne leuchtende – Gestein. Ich musste echt aufpassen, nicht zu viel Zeit zu verschleudern, immerhin wollte ich ja unbedingt vor Mittag oben am Gipfel sein. Noch aber hatte ich aber genug Zeit und so versuchte ich, ein paar hübsche Vögelchen fotografisch einzufangen, was fast unmöglich war. Gerade mal einen habe ich aus der Entfernung erwischt. Da der Vogel aber so klein ist, gibt es dieses Foto nur in der Galerie.

 

 

Observation Point Trail

Observation Point Trail

 

 

Um die nächste Biegung und somit beim nächsten Fotomotiv Lach (hier gab es dann den ersten Blick hinunter ins Tal) traf ich  einen Fotografen aus Denver, Colorado, mit dem ich ein Stück den Weges gemeinsam lief. Er erzählte mir, dass er eine Woche hier im Park verbringen würde und war schon sehr erstaunt, als ich ihm erzählte, wo ich überall noch hin wollte. Ich glaube, es hat ihm gut gefallen, dass ich nach Colorado wollte. Allerdings hat er mich gleich darauf aufmerksam gemacht, dass ich den Pik wohl nicht erleben würde, da ich zu früh dran wäre. Na ja, das hab ich ja vorher gewusst.

 

 

Observation Point Trail

View from Observation Point - Zion NP, Utah

 

 

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Je näher wir dem Gipfel kamen, umso mehr zogen wieder die Wolken vor die Sonne. Diesmal waren sogar dunkle Wolken dabei, was nichts Gutes ahnen ließ. Ich zog daher das Tempo an. Ich wollte vor dem Regen auf dem Gipfel sein, um wenigstens etwas von der tollen Aussicht zu genießen.

 

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Inzwischen war ich wohl fast oben angelangt. Die letzten Meter waren aber auch steil. Ich war wirklich total außer Puste und hoffte, dass ich doch bald den Gipfel erreichen würde.
 
Wenigstens hatte ich jetzt immer öfters  - je nach Biegung - den Blick ins Tal frei. Wow, das war wirklich ein toller Anblick. Ich sputete mich noch etwas mehr.

 

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Ab der nächsten Biegung wechselte plötzlich die Bodenfarbe. Nun lief ich nicht mehr über beigen Slickrock und Schottersteine, sondern über einen roten Sandstein.
 
Ich war jetzt wohl fast oben angelangt. Die gegenüber liegenden Bergspitzen schienen auf jeden Fall niedriger als mein Standpunkt zu sein.

 

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Der Gipfel konnte also nicht mehr fern sein. Der Weg wurde jetzt auch flacher und sandiger. Gerade als ich mir überlegte, wie lange ich wohl noch durch den Sand stampfen müsste, kam mir eine Frau entgegen, die mich schon vor etwa 1 ½ Stunden fast im Laufschritt überholt hatte, und verkündete mir, dass es nicht mehr weit sei und ich auch nicht mehr bergauf laufen müsse. Na was für ein Segen.   smilie_girl_136

 

 

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Sie zeigte mir auch gleich in der Ferne, wo ich hin musste. Na, das war ja wirklich nicht mehr weit. Ich verabschiedete mich und lief nun mit etwas flinkeren Schritten über den sandigen Boden an mehr als hüfthohen Büschen und Gräsern vorbei, denen ich aber jetzt wenig Beachtung schenkte. Da sich der Himmel immer weiter verdüsterte, legte ich lieber noch einen Zahn zu.

Was soll ich sagen: nach 3:10 Std. war ich am Ziel! Da ich mit 4 Std. gerechnet hatte, war ich für meine Verhältnisse echt schnell. Das Gefühl war schon toll, den Gipfel erreicht zu haben, aber die Sicht war wirklich mies. Wie es aussah, würde es nicht mehr lange dauern bis es zu regnen anfangen würde…und ich hatte keine Regenjacke dabei. Das war ja wirklich wieder typisch ich. Am Anfang des Urlaubs bin ich nie so richtig gut organisiert. Irgendwas vergesse ich immer. Ich hätte ja wenigstens das kleine Regencape, das nicht einmal die Größe einer Zigarettenschachtel hat, einstecken können. Das hatte ich aber schlicht und ergreifend vergessen.

 

 

View from Observation Point - Zion NP, Utah

 

 

Hier oben traf ich auch wieder den Fotografen aus Denver, der schon eifrig dabei war, Fotos zu schießen. Wir verschwendeten nicht viel Zeit mit Schwätzen, denn es war klar, dass uns nicht mehr viel Zeit bleiben würde, und so fotografierten wir halt den regenverhangenen Himmel und die nicht vorhandene Aussicht. Was blieb uns auch anderes übrig.

 

 

View from Observation Point - Zion NP, Utah

View from Observation Point - Zion NP, Utah

 

 

 

Während sich auf Angels Landing die Hiker langsam zum Abstieg bereit machten, gönnte ich mir zur Stärkung noch eine Banane und einen Keks und genoss die immer mehr schwindende Aussicht.

View to Angles Landing - Zion NP

 

Es zog immer mehr zu. Trotz alledem war meine Stimmung gut. Immerhin hatte ich ja wirklich meine Zweifel, ob ich hier überhaupt ankommen würde, und ich hatte es besser geschafft als gedacht. Ich war mit meiner Leistung mehr als zufrieden.

 

Panoramablick vom Observation Point, Zion NP

 

Trotz des immer schlechter werdenden Wetters kamen immer mehr Wanderer, meist in Kleingruppen von 2 bis 5 Personen hier oben an. Erschrecken Interessanterweise handelte es sich hierbei meist um Deutsche. Mir wurde es langsam zu wuselig und außerdem fing es jetzt schon an zu tröpfeln. Ein gutes Zeichen, dass es Zeit wurde, den Rückweg anzutreten. Ich verabschiedete mich kurz von dem Fotografen und machte mich dann recht schnell an den Abstieg.

 

Noch während ich auf dem Flachstück war, wurde der Regen stärker. Eins war klar, ich würde wohl nass werden und zwar so richtig. Wenigstens war es nicht kalt. Ich sputete mich also, um nach unten zu kommen.
Im oberen Drittel quatschte mich ein Mann aus Ohio an und erzählte mir die nächsten 2 Meilen, während wir in einem Affenzahn den Berg hinunter liefen, seine halbe Familiengeschichte. Er war mit seiner Familie hier im Park. Sein Sohn war gestern zuerst den Observation Point Trail und später dann noch Angels Landing gelaufen. Außerdem hatte er eine Tochter bei der Army und eine weitere in Ohio, die ihm bisher schon 2 Enkel geschenkt hatte. Ach ja, seine Frau war mit im Park, hatte aber keine Lust auf die Wanderung.

 

Ich war mittlerweile platschnass bis auf die Unnerbüx. Das einzige, das mich ärgerte war, dass ich auf dem Hinweg nicht so viel fotografiert hatte, da ich mir dachte, dass ich dies auf dem Rückweg machen würde. Das konnte ich jetzt wirklich vergessen.
Bis auf wenige Fotos blieb meine Kamera im Rucksack. Ich hoffte doch sehr, dass dieser dicht hielt, ansonsten hätte ich ein großes Problem.

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Nach einer Stunde erreichte ich den Überhang. Hier regnete es wenigstens nicht. Einige Wanderer, die noch auf dem Weg nach oben waren, nutzten diesen Ort für eine kleine Pause. Auch ich legte hier eine ca. 10 min. Pause ein und verdrückte dabei einen Apfel. Ich hätte mich ja gerne noch länger hier ausgeruht, aber es wurde mir einfach zu kalt zwischen den Felsen und deshalb zog ich langsam weiter.
 
Die letzte Meile holten mich zwei Frauen aus Ost-Kalifornien ein, mit denen ich dann bis zum Ende gemeinsam lief. Auch sie hatten keine Regensachen dabei und waren nass bis auf die Haut. Wir unterhielten uns über dies und das und im Verlauf des Gesprächs kam heraus, dass eine von ihnen sogar schon einmal in Deutschland und Österreich Urlaub gemacht hatte. Wie sie sagte: als es der amerikanischen Wirtschaft noch besser ging. Sie schwärmte regelrecht vom Rheinland und von den bayrischen und österreichischen Bergen. Auch das Essen und das Bier schienen ihr geschmeckt zu haben. Die beiden wollten eine Woche hier im Park bleiben. Da die Wetteraussichten für die nächsten Tage ganz gut waren, war dies sicher eine gute Entscheidung.
 
Kurz vor der Bushaltestelle trennten sich unsere Wege. Wir wünschten uns gegenseitig noch eine gute Reise und verabschiedeten uns dann.
 
Kaum war ich an der Bushaltestelle, kam auch schon der Bus. Als ich so in der Tür stand, fragte mich die Busfahrerin, ob sie mir ein Paddel reichen sollte.  LautLachen Dies löste bei den Mitfahrern ein allgemeines Lachen aus. Ich konnte es gut verstehen, denn ich war wirklich total durchnässt und froh, endlich im Trockenen zu sein.
 
Nach einer knappen halben Stunde erreichte der Bus die Endhaltestelle und somit den Parkplatz. Eigentlich wollte ich ja noch kurz im Visitor Center vorbei schauen, aber dazu war es mir jetzt eindeutig zu kalt. Einfach nur raus aus den nassen Klamotten und unter die warme Dusche! Kein Wunder also, dass ich gleich zum Parkplatz durch lief. Hier wechselte ich zuerst die Schuhe, zog die nasse Bluse aus und das warme Flies an. Im Auto machte ich gleich die Heizung an und fuhr dann Richtung Parkausgang. Keine 15 Min. später war ich schon in meinem Motelzimmer. Hier erlebte ich eine nicht so schöne Überraschung. Bis auf das Bett war in diesem Zimmer wirklich nichts gemacht. O.k., die Handtücher waren ausgetauscht worden, das war es dann aber auch schon. Die Toilette war nicht sauber gemacht, was ich an so komischen Blättchen sah, die gestern mit dem Wasser in die Toilette gespült wurden und dort hängen geblieben waren und von mir wegen  der - wie immer - nicht vorhandenen Toilettenbürste nicht entfernt werden konnten. Die Putzfrau hatte wohl auch keinen Lappen oder eine Toilettenbürste dabei, sonst wären diese schwarzen undefinierbaren Blättchen nicht mehr da gewesen. Außerdem war die Kaffeemaschine weder gesäubert noch der Kaffee in der Kanne bzw. der leere schmutzige Kaffeebecher entfernt worden. Na, was für ein Service! 1_32Wut1 Außerdem gab es in diesem Zimmer keine Gardine und so musste ich am hellen Tag die dicken Verdunkelungsvorhänge zuziehen, da ich mich sonst bereits in der Dusche hätte anziehen müssen. Also für dieses Geld, das ich hier bezahlt habe, wären wenigstens ein paar Gardinen wohl drin gewesen.
 
Aber egal, da es gerade mal 14:00 Uhr war, beschloss ich, einen wärmenden Kaffee zu trinken und ein bisschen im Internet zu surfen - aus meinem Poolnachmittag würde es ja wohl offensichtlich nichts werden. Es hatte zwar aufgehört zu regnen, aber Poolwetter war das nicht. Nachdem ich ein Stündchen gesurft hatte, versuchte ich, ein kleines Nickerchen zu machen. Um 16:00 Uhr gab ich es dann endgültig auf. Den Mittagsschlaf hatte ich mir wohl selbst mit dem starken Kaffee versaut. Auch nicht schlimm. So hatte ich wenigstens Zeit, die Tour für den nächsten Tag vorzubereiten. Anschließend machte ich einen Zug durchs Dorf. So nett Springdale ja auch aussieht, aber viel geben die Läden wirklich nicht her. Außer Outdoorklamotten, kitschigen Souvenirs, Eis und Schokolade, gibt es hier nichts zu kaufen. Und da ich weder Outdoorklamotten noch Souvenirs brauchte, schlenderte ich nur so noch durch die Shops und vertrieb mir die Zeit bis zum Abendessen.

 

Das gab es heute bei Noodles. Die Terrasse von diesem Restaurant war mir gestern schon aufgefallen. Ich bestellte mir – wie hier üblich – an der Theke mein Essen und Getränk und bezahlte auch gleich. Anschließend suchte ich mir einen Tisch auf der Terrasse und beobachtete die Passanten, während ich auf mein Essen wartete. Der Cesars-Salat war ganz passabel und das Knoblauchbrot super lecker. Wieso hatte ich mir nur 2 Stücke dieses leckeren Pizzabrotes bestellt? Schade, dass ich schon satt war!
 
Da  für ein Eis ja immer Platz ist, holte ich mir für den Heimweg noch ein kleines Zitronensorbet, das ich dann auf meiner Terrasse verdrückte.
 
Gefahrene Meilen: 4

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1_1Schlaf

Bumbleberry Inn, Springdale

1_2Foto

Zion NP - Observaton Point Trail

 

 

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