AbschlussOben2

 

 

Lonely Roads, Native Culture and Rocky Mountain High

 

7. Tag

Donnerstag, 15. September 2011, Vernal

Déjà vu

 

Ich habe geschlafen wie in Abrahams Schoß. 015 Um 6:00 Uhr hab ich mir dann einen Kaffee mit dieser Luxus-Kaffeemaschine gemacht und habe das Internet angeschmissen, denn mein Akkuladegerät hat wohl leider den Geist aufgegeben. Wenigstens bietet Amazon hier mittlerweile neben einem wirklich schw… teueren Overnightexpress auch einen 2-Tage-Lieferservice an. Für diese Versandart habe ich mich dann auch für das neue Ladegerät entschieden. Da ich ab Übermorgen für zwei Tage in Estes Park sein werde, habe ich das Ladegerät dorthin schicken lassen. Es ist zwar ein Wochenende, aber dies war bei den Lieferbedingungen nicht ausgeschlossen. Ich war gespannt, ob es diesmal klappen würde. Vor 2 Jahren hat es nicht geklappt, da gab es allerdings auch nicht diesen Lieferservice. Parallel hatte ich mir im Internet auf jeden Fall schon mal einen Fotoladen hier in Vernal herausgesucht. Probieren geht über studieren.
So gegen 7:00 Uhr bin ich runter Frühstück holen. Die Auswahl war überraschend gut. Es gab Toast, Cereals, Muffins, Obst, Saft, Milch, Marmelade. Ich toastete mir zwei Brote, strich Marmelade drauf und setzte mich damit an den Tisch vor dem Motel und beobachtete den morgendlichen Straßenverkehr. Die Temperaturen waren angenehm, allerdings gab es für meinen Geschmack immer noch viel zu viele Wolken am Himmel. Der Wetterbericht war auch nur so lála. Ich war gespannt, was der Tag heute noch bringen würde. KlimperKlimper

Grund zur Eile bestand heute ja nicht, da das Fotogeschäft hier in Vernal bestimmt auch nicht vor 9:00 Uhr die Türen öffnen würde. So war es dann auch fast 9:00 Uhr bis ich auf dem Weg war. Mit der Adresse des Fotogeschäfts hatte ich gleich Pech. Die Adresse in Google war wohl veraltet. Um 9:30 Uhr war ich dann endlich auf dem Weg zu meinem heutigen Tagesziel.
An der letzten Tanke gab ich Goldie Futter und besorgte mir auch noch gleich einen Kaffee, der gar nicht mal schlecht war. Bis zum Colorado-Teil des Dinosaur NM gab es noch etwas zu fahren.  Ich hoffte sehr, dass sich die Wolkendecke, die momentan über mir schwebte bis dahin aufgelöst hätte. 
Mein Tagesziel führte mich auf die US 40 in östlicher Richtung. Nach ca. 20 Minuten erreichte ich Jensen, ließ aber den Abzweig zum Dinosaur Quarry links liegen und fuhr weiter geradeaus. Als ich dann über die kleine Bergkuppe gefahren war hatte ich nur noch dicke schwarze Wolken vor mir. Was war denn das? Bei Jensen war die Welt noch in Ordnung, bzw. hatte sich die Wolkendecke fast aufgelöst. Während ich so vor mich hin fuhr überlegte ich noch etwas hin und her was dazu führte, dass ich nach ca. 10 weiteren Meilen drehte. Irgendwie machte es momentan keinen Sinn in das schlechte Wetter zu fahren. Eine ½ Stunde später war ich dann doch am Visitor Center im Dinosaur Quarry.

Hier traf ich auf drei Ranger im hohen Rentenalter. Auf meine Frage, was ich denn hier wandern könne wurde mir vorgeschlage,n den Trail bei der Josie Morris Cabin zu laufen. Nun dieser war der einzige Trail im Park, den ich schon kannte. Ich fragte, ob es noch einen weiteren Vorschlag gäbe. Als Antwort erhielt ich, dass ja leider das Fossil Center noch geschlossen sei und ich daher nur den Fossil Discovery Trail noch laufen könnte- Zu diesem würde Shuttle demnächst los fahren. Mit dem eigenen PKW käme man leider dort momentan nicht hin. Da dies anscheinend die einzige Möglichkeit war, sich hier etwas die Füße zu vertreten, entschloss ich mich zu den Dino-Knochen zu laufen. Ich lief also schnell zum Auto, zog die Wanderschuhe an, schnappte mir ein Wasser und einen Apfel und spurtete wieder zurück und stieg in das auf mich wartende Shuttle ein.

 

Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Kurz vor der Haltestelle erklärte uns der Fahrer den Weg zum Trail. Unsere kleine Truppe mit gerade mal 5 Personen setzte sich in Bewegung. Ich allen voran, da ich keine Lust hatte, mir von jemanden ins Motiv laufen zu lassen. Der Weg ging vorbei an ein paar schönen Felsen und endete dann leider schon nach wenigen Metern an einer grauen Felswand. 1_7Schreck

 

 

Donosaur NM - Dinosaur Quarry

Donosaur NM - Dinosaur Quarry

 

 

Ich war so perplex, dass der Trail schon zu Ende war, dass ich den Felsen nicht einmal fotografiert habe.

Ein sehr gesprächiger Ranger Gähn hinderte uns leider daran, den Weg, der schon von einer anderen Gruppe belagert wurde, hinauf zu laufen. Wir blieben also brav beim Ranger, der uns auch gleich bespaßte. O.k., ich weiß der Job ist nicht leicht, aber mich nervte sein Gequatsche gleich schon am Anfang an. Da es mir zu blöd war herum zu stehen und dem Smalltalk des Rangers zu lauschen suchte ich nach einer Gelegenheit die Füße zu vertreten. Gleich hinter dem Felsen schien es noch weiter zu gehen. Leider war dieser Weg nicht sehr interessant bzw. blieb auch noch die Sonne hinter den Wolken verborgen. Lange Rede kurzer Sinn, nach wenigen Minuten war ich wieder bei der Gruppe und folgte ihr einen Moment. Irgendwie war ich sauer auf mich. Wie hab ich es nur wieder geschafft, in so eine blöde Situation zu kommen. Ich wollte mir doch die Füße vertreten und nicht hier stehen und einem Rangervortrag über Dino-Knochen lauschen.  Mad1Mad1Mad1

 

Donosaur NM - Dinosaur Quarry

Nach zähen 10 Minuten waren wir dann endlich am längsten Knochen angelangt. 1_28Blabla Nachdem ich diesen gesehen hatte, verließ ich die Truppe Richtung Bushaltestelle. Ich hoffte, ein früheres Shuttle zu erreichen. Leider hatte ich damit kein Glück und musste noch geschlagene 15 Minuten auf das Shuttle warten. 1_34Zornig
Wieder zurück in der Rangerstation ging ich nur schnell auf die Toilette und machte mich dann auf den Weg nach Colorado in den anderen Teil den Dinosaur NM.

 

Leider zogen auch jetzt wieder dicke schwarze Wolken hinter der Staatsgrenze nach Colorado auf. Es war irgendwie wie verhext. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, in Utah zu bleiben. Wie Recht ich haben sollte, habe ich da leider noch nicht geahnt. Jetzt legte ich erst einmal am Eingangschild von Dinosaur einen Fotostopp ein. Nicht wegen dem Schild, sondern mehr wegen der Erdmännchen, die ich aus dem Augenwinkel erblickt hatte. 1_13Doppelherz

 

 

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Dann ging ich erst einmal ins Colorado Welcome Center und deckte mich dort mit allerhand Infomaterial und Karten ein. Die Auswahl hier war wirklich klasse. 1_5daumen

 

Kurz hinter Dinosaur kam ich dann auch schon der Eingang vom Canyon Teil des Dinosaur NM. Leider waren immer noch dunkle Wolken am Horizont, aber es sollte noch dicker kommen.

Ich fuhr auf den Parkplatz und ging erst einmal ins Visitor Center. Hier gab es dann auch gleich die unerfreuliche Nachricht: Wegen der Regen- fälle der letzten Tage war die Straße zum Echo Park und die Yampa Bench Road gesperrt. WeinenWie toll! Genau deswegen war ich hier.

Donosaur NM - Canyon Area

 

Der Ranger machte mir zwar Hoffnung, dass die Straße morgen sicher wieder geöffnet würde, aber das half mir ja auch nichts. Morgen wollte ich schon im Rocky Mountain NP sein. Ich hätte wirklich heulen können.  Ich hatte mich so auf die Fahrt gefreut….und jetzt? Ich hatte ja mit einigen gerechnet, aber damit nicht. Ich fragte also den Ranger, was man ansonsten noch machen könne im Park. Ob es viell. einen schönen Wanderweg gebe. Er schlug mir natürlich vor, die Straße zum Harpers Corner zu fahren, was ich auch vor hatte, aber dies war keine Tag füllende Tour. Ich blieb also hartnäckig und fragte weiter. Was ich nun als Antwort bekam, erstaunte mich schon sehr. Er schlug mir nämlich vor, zum Dino Quarry zu fahren und dort den Sound of Silent Trail zu laufen. ratlos09 Ich schaute ihn erstaunt an und teilte ihm mit, dass mir mitgeteilt worden wäre, das lediglich der Trail zu den Dino Knochen und zu Josies Morris Cabin geöffnet wären. Der Ranger winkte ab und meinte nur, da hätte ich wohl eine falsche Auskunft bekommen. Der Sound of Silent sowie auch der Desert Voices Trail wären sehr wohl geöffnet. Ich könnte nur einen, oder beide zusammen laufen, da sie sich kreuzen. Ach ja, während er mir dies erzählte, holte er eine Parkkarte heraus, auf der die Trails verzeichnet waren. Na klasse, somit war der Nachmittag gerettet. Schöner wäre es gewesen, wenn ich diese Info schon im Dino Quarry bekommen hätte. Obwohl ich dort angesprochen hatte, dass ich zum Echo Park wollte, bekam ich keinen Hinweis darauf, dass die Straße gesperrt sei. Der Infofluss zwischen diesen beiden Teilen des Parks funktioniert wohl nur in eine Richtung. Ich bedankte mich bei dem Ranger, schnappte mir die Parkkarte und machte mich auf den Weg zum Harpers Corner. Mal schauen, was es dort zu sehen gibt.

 

Der 32 Meilen lange Harpers Corner Drive ist eine Oneway Route, was bedeutet, dass man den ganzen Weg auch wieder zurück fahren muss. Ich war gespannt welche Ausblicke ich hier haben würde. Da ich ja in den Echo Park wollte, hatte ich mich über diesen Scenic Drive nie informiert.

Es war recht wenig los im Park und somit war die Straße meist wie leergefegt. Den ersten Halt legte ich beim Escalante Overlook ein. Um hier wirklich etwas zu sehen, musste man schon etwas durchs Unterholz. Dann war der Ausblick aber auch sehr schön.

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

 

 

Ich machte mich auf zum nächsten Halt. Das Wetter schien einigermaßen mitzuspielen. Immer öfters Zeigte sich die Sonne am Himmel und die Wolken waren auch nicht mehr ganz so düster.

Keine Ahnung, an welchen Haltepunkte ich hier gehalten habe. Wie die anderen Ausblicke war auch dieser ganz nett, aber vom Hocker haben sie mich alle nicht gehauen.

Da ich ja noch etwas wandern wollte, hab ich mich auch nicht sehr lange an den einzelnen Haltepunkten aufgehalten.

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

 

Neben den Ausblicken gab es  auch immer mal schöne Felsen und ein paar weidende Kühe zu sehen. 

 

 

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

 

 

Beim Echo Park Overlook konnte ich dann sogar einen sehnsüchtigen Blick auf die mir versperrte Straße werfen. Beim vorbei fahren war interessanter Weise kein Hinweis auf die Sperrung der Straße zu entdecken. Ich bin dann aber trotzdem nicht hinunter gefahren, denn der Ranger hat schon sehr eindringlich auf den schmierigen Lehm hingewiesen, der sich beim bergab fahren um die Reifen schlingen würde und das Navigieren auf der steilen Strecke unmöglich machen würde.

 

 

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

 

 

Bei einem Haltepunkt kam ich dann mit einem deutschen ins Gespräch und wir unterhielten uns über unsere jeweiligen Touren. Er kam gerade von einer Alaska-Tour mit seiner Freundin zurück und da sie leider keinen Urlaub mehr hatte ist er halt alleine noch 2 Wochen durch die Staaten getourt. Die Unterhaltung war eine schöne Abwechslung an diesem Chaostag. Wir verabschiedeten uns schließlich bis zur nächsten Haltebucht.

 

 

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

 

 

Wieder zurück am Auto bekam ich einen riesen Schreck. Ich hatte es doch tatsächlich geschafft, das Fenster auf der Fahrerseite nicht zu schließen und hatte all meine Sachen, einschließlich Rucksack mit Geld und Papieren im Auto gelassen. Ein Jeder hätte hier rankommen können. Zum Glück war noch alles da. HaareZuBergeAngst

Der nächste Halt war dann auch schon Harpers Corner. Also vom Hocker gehauen hat mich dieser Ausblick wirklich nicht. Er war zwar ganz nett anzusehen durch die schönen gelben Wildblumen, aber das war’s dann auch schon.
Am Harpers Corner traf ich dann auch den deutschen wieder. Er fragte mich, ob ich denn wüsste, was das für eine Straße wäre, die gleich am Anfang links und rechts abging. Ich wusste es nicht, bot aber an mal auf die Karte zu schauen. Schon gleich beim ersten Blick auf die Karte fiel mir auf, dass es sich bei der Straße um die Blue Mountain Road handelte, die ich ja eigentlich auch noch fahren wollte. Er sah davon ab, da er heute noch bis nach Rock Springs fahren wollte und Flaming Gorge stand ja auch noch auf seinem Plan. Wir verabschiedeten uns voneinander und gingen dann unserer Wege.

 

 

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

 

Während er glatt durchfuhr hab ich an einem Kamm, der mir auf dem Hinweg wegen seinem tollen Licht schon aufgefallen war, angehalten.

Das super tolle Licht war zwar schon verschwunden, aber ich finde es ist trotzdem noch ein ganz schönes Foto raus gekommen.fotografieren

Donosaur NM - Harpers Corner Drive

 

Schnell wie der Wind erreichte ich dann den Abzweig zur Blue Mountain Road, bzw. wäre ich beinahe vorbei gerauscht. Erst eine heftige Bremsung, die fast meinen Cooler zum kippen brachte, brachte mich auf den richtigen Weg. Da es sich bei der Blue Mountain Road um eine Gravel Rd. handelt habe ich Goldie dann auch recht bald den 4DW zugeschaltet und ab ging es in die Landschaft.

 

 

Donosaur NM - Blue Mountain Road

 

 

Diese Straße gefiel mir auf Anhieb viel besser als die Harpers Corner Rd. Hier war man eher mitten in der Landschaft und nicht darüber. Während ich in die Straße eintauchte hatte ich einen herrlichen Blick auf die Blue Mountains und unten auf dem Flachstück blickte ich dann auf eine tolle Wildblumenwiese. Mit diesem Anblick hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Überhaupt war ich immer wieder fasziniert, wie viele Wildblumen um diese Jahreszeit noch blühen. 1_13Doppelherz

 

 

Donosaur NM - Blue Mountain Road

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Meine Laune besserte sich merklich als ich hier auf dieser gut befahrbaren Gravelroad Richtung Jensen fuhr.

 

 

Donosaur NM - Blue Mountain Road

Donosaur NM - Blue Mountain Road

 

Auf dem Rückweg hielt ich dann noch an diesem View Point.

 

 

Pano29

 

 

Im Dino Quarry hielt ich mich nicht am Visitor Center auf sondern fuhr gleich zum Trail. Das Wetter war so durchwachsen. Immer wieder schoben sich zwar Wolken vor die Sonne. Ich ließ mir die Laune nicht verderben und machte mich auf den Weg.

 

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

 

 

Recht schnell gelangt man vom Sound of Silcence Trailhead an tuffigen Büschen vorbei in einen Wash. Die Pflanzen am Rande des waren teilweise fast Schulter hoch. Der Weg geht über Stock und Stein. Genau so wie ich es mag.

 

 

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

 

 

Kein Mensch außer mir schien hier unterwegs zu sein, obwohl ja am Trailhead ein Fahrrad angeschlossen war, aber der Radfahrer schien schon weit vor mir zu sein. Diese Einsamkeit in der Natur war genau das, was mir heute gefehlt hat. Langsam söhnte ich mich mit dem doch etwas chaotischen Tag aus.

 

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In sanft ansteigenden Kurven führte der Weg nach oben, vorbei an Pflanzen die ich noch nie gesehen habe, was wohl daran lag, dass ich noch nie im Spätsommer in Utah war.

 

 

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

 

 

Während sich vor meiner Nase ab und an dunkle Wolkenfronten aufbauten, löste sich hinter mir die Wolkendecke immer wieder auf.

Immer wieder gab der Trail einen Blick auf die schönen Felsen, die es mir schon vor Jahren angetan hatten, frei. Sie waren der Grund, warum ich unbedingt noch einmal hierher wollte.

 

Schon vor 3 Jahren, als ich mit Doris diesen Weg angelaufen bin war mir klar, dass ich diesen Trail unbedingt einmal laufen wolle. Schon allein der Name „Sound of Silend-Trail“ hat mich neugierig gemacht.
Und wirklich, dies war wieder einmal so ein Ort an dem man die Einsamkeit und Stille spüren konnte. Die meisten werden jetzt denken: ne was isse wieder sentimental. Aber ehrlich: ich mag diese Trails abseits des Tourismus weitaus mehr als die Trampelpfade in den meisten National Parks, die schon einem Volkslauf ähneln. jaja3

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

 

 

Das einzige Lebewesen, das ich auf dem Trail traf, war dieser kleine Lizzard. Anstatt wegzurennen, legte er sich flach auf den Felsen und hoffte wohl unsichtbar zu sein. herz1 Nach diesem kurzen Fotostopp verließ ich ihn und er konnte sicher aufatmen.

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Der Weg führte jetzt immer weiter nach oben. Ich war schon sehr gespannt was ich dort sehen würde. Aber immer wenn ich dachte, dass ich bald am höchsten Punkt angekommen wäre, ging es noch etwas weiter. Vorbei an schroffen Felsen, mal grau und mal rot, streifte man immer wieder mal schön blühende gelbe Sträucher. Zwischendrin kam man dann immer wieder an einen sandigen Wash. Nach oder während einem Regenguss wollte ich hier nicht laufen. Dieser rote Lehm verwandelt sich sicher in kürzester Zeit in eine pappige Masse.

 

 

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

 

 

Hatte ich schon geschrieben, dass der Weg ausgezeichnet beschildert war? An jeder markanten Stelle fand man eine Stange mit einem Pfeil der in die richtige Richtung wies. Ab und an waren auf den Stangen auch Nummern. Diese weisen wohl in dem kleinen Wanderführer – den man für 0,50 $ im Visitor Center kaufen kann – auf ein für Kinder gefertigtes Frage-/Suchspiel hin. Ich versuchte anhand der Nummern heraus zu bekommen, wie weit ich noch laufen muss. Dies war natürlich absolut witzlos, da ich nicht wusste, wie viele Nummern es gab.

 

 

Sound of Silence Trail

Donosaur NM - Sound of Silence Trail

 

 

Sound of Silence Trail

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Kurz vor dem Bergrücken stand ich in einer herrlichen Badlandlandschaft. Wäre jetzt noch die Sonne hinter den Wolken hervor gekommen, wäre es einfach nur perfekt gewesen. Leider blieb sie aber hinter den Wolken versteckt und tauchte immer nur sehr sporadisch auf.

 

Als ich dann über den Wash hinaus war blickte ich wieder auf die bekannte schöne Felslandschaft. Der Weg verlief jetzt parallel zu diesen Bergen. Obwohl mich diese Wanderung nicht besonders angestrengt hat kam es mir vor, als wäre ich schon Stunden unterwegs, dabei war es wohl gerade mal eine Stunde. Dies lag mit Sicherheit an dieser abwechslungsreichen Landschaft.

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

 

Vom Bergkam aus fiel mein Blick linker Hand immer wieder auf die gelb/braunen Badlands, während sich zu meiner Rechten der Weg an markante Felsen und blühende Büschen entlang schlängelte.

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

 

Ich hätte hier ewig weiter laufen können, aber irgendwan war ich dann über dem Kamm.

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

Der Abstieg gestaltete sich dann recht schnell. Über Stock und Stein ging der Weg beständig nach unten. Ehe ich mich versah war ich schon an der Kreuzung zum Desert Voices Trail.

Da es jetzt aber schon 17:00 Uhr vorbei war, verzichtete ich darauf, diesen auch noch zu laufen.

Sound of Silence Trail

 

Bis zu Goldie waren es jetzt nur noch 0,7 Meilen. An schönen gelben Felsen vorbei folgte ich dem Weg immer tiefer ins Tal. Teilweise war der Weg jetzt ganz schön steil und ich war wirklich froh, dass ich meine Wanderschuhe den Turnschuhen vorgezogen hatte. 1_5daumen Als ich gerade zwischen zwei Feldsspalten war, kam doch tatsächlich die Sonne hinter den Wolken hervor.

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

 

Die Wolken waren zwar teilweise immer noch ganz schön schwarz, die Sonne, die sich durch sie durch kämpfte warf dafür aber ein schönes Licht in die Landschaft. Alles war plötzlich golden. Ich konnte mich kaum satt sehen. 1_13Doppelherz
Leider war der Zauber recht schnell vorbei und ich ging wieder weiter.

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

 

Die fehlende Sonne wurde durch die farbigen Felsen ausgeglichen. Die Landschaft war auch so sehr reizvoll. Ich war jetzt schon auf dem Weg zurück zu Goldie. Nach insgesamt 1 ½ Stunden war ich wieder am Trailhead.

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

 

Sound of Silence Trail

Sound of Silence Trail

 

 

Auch ohne Sonne hat mir diese Wanderung sehr gut gefallen. Sollte es mich noch einmal in diese Gegend verschlagen würde ich bei Sonnenschein diesen Weg gerne noch einmal laufen, dann aber auch gleich mit dem Desert Voice Trail zusammen, so dass ich auch noch etwas neues zu sehen bekommen würde. 1_5daumen

Eigentlich wollte ich ja jetzt das National Monument verlassen und noch etwas bei Tageslicht durch Vernal zu schlendern, aber das plötzlich auftauchende schöne Licht zog mich magisch an und verführte mich dazu doch noch tiefer in den Park einzudringen.

 

Was jetzt kam kannte ich ja alles schon, dachte ich…..und dann sah ich plötzlich diesen Fluss. Huch, an einen Fluss hier im Monument konnte ich mich ja gar nicht erinnern. 1_20Nachdenk
Ich war der Straße zum Split Mountain Campground gefolgt. Dieser lag sehr schön direkt am Green River.

Dinosaur NM, Utah

 

Ich ließ Goldie stehen und lief etwas am Ufer entlang. Wow, bei schönem Wetter konnte man hier sicher baden. Was für ein Idyll.
Der Park erstaunte mich immer mehr und ich ärgerte mich schon etwas, dass ich den halben Tag verschwendet hatte um in den Colorado Teil des Monumentes zu fahren. Was hätte ich hier alles machen können. Na ja, irgendwie war ich da ja auch nicht ganz unschuldig daran. Vielleicht hatte ich der Rangerin nur die falschen Fragen gestellt. Wer weiß.

 

 

Dinosaur NM, Utah

Dinosaur NM, Utah

 

 

Am Campground kam dann auch wieder die Sonne raus und ich schoss natürlich auch gleich ein paar Fotos. Da die Gelegenheit so günstig war, fuhr ich auch noch in die Picknick Area und nutze die Bänke um meine Kühltasche mal wieder vom Wasser zu befreien.

 

 

Dinosaur NM, Utah
Dinosaur NM, Utah

 

Dinosaur NM, Utah

Anschließend ließ ich mich vom Licht noch etwas weiter locken. 1_2Foto

 

Ich entschied mich noch bis zu den Petroglyphen zu fahren.
Vorher blieb ich dann aber doch noch an einem anderen Overlook hängen. Das Licht schien die Landschaft regelrecht zu verzaubern.

 

 

Dinosaur NM, Utah

Dinosaur NM, Utah

 

 

 

 

Im Tal angekommen, musste sich die Sonne schon wieder einen Weg durch die Wolken suchen. Das Wetter wechselte heute so häufig wie sonst nur im April. Fast sah es schon wieder etwas nach Regen aus.

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Ich ließ mich davon aber nicht beeindrucken sondern setzte meinen Weg fort. Auf dem Weg zu den Petroglyphen sah ich dann schon von weitem das Huhn mit seinen Kücken an der Seite, das mir vor Jahren schon so gut gefallen hat. Diesmal stand es sogar in einem tollen Licht. Ich kam also kurz vom Weg ab und fuhr nicht gleich in die Cub Creek Rd. ein sondern schlug erst noch einen Haken.

 

 

Dinosaur NM, Utah

Dinosaur NM, Utah

 

 

Da die Auswahl an Motiven hier aber begrenzt war fuhr ich dann recht bald zu den Petroglyphen. Mangels Parkplatz stellte ich Goldie einfach an der Straße ab und begab mich zu den ca. 1000 Jahre alten Petroglyphen.

 

 

Petroglyphen im Dinosaur NM, Utah

Petroglyphen im Dinosaur NM, Utah

 

 

Petroglyphen im Dinosaur NM, Utah

Petroglyphen im Dinosaur NM, Utah

 

 

Leider wurden die Lichtverhältnisse immer schlechter und so beschloss ich doch langsam nach Vernal zurück zu fahren.

 

 

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Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Ich fuhr auf dem schnellsten Weg nach Vernal zurück, wobei ich nur einmal kurz anhielt, um die untergehende Sonne zu fotografieren. musik-002 Regelrecht mit dem letzten Licht kam ich dann auch in Vernal an. Zum Abendessen ging ich heute ins zum Motel gehörende Restaurant, einem einfachen Mexikaner. Leider gab es hier weder eine Margarita noch eine Fajita. Ich bestellte mir Fleisch im Fladen. Es war ganz o.k. aber keine Offenbarung. Dafür war es allerdings auch recht günstig. Ein leckeres Bier gab es dann noch auf dem Zimmer. Nachdem ich die Fotos gesichert und betrachtet hatte fielen mir auch schon bald die Augen zu. Obwohl ich wenig Hoffnung hatte, legte ich trotzdem noch schnell einen Akku in das Ladegerät.

Gefahrene Meilen: 197

 

 

1_1Schlaf

Sage Motel, Vernal 1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch1_3DaumenHoch

1_2Foto

Dinosaur NM: 1. Bones Trail, 2. Entlang der Harpers Corner Road, 3. Blue Mountain Road,
4. Desert Silent Trail - Dino Quary, 5. Fossil Bones Quarry

 

 

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