4. Tag Donnerstag, 22. März 2012, Tombstone, AZ - Ajo, AZ Oversized Load
Hui, war das heute ein langer Tag. Ich bin erst um 20:00 Uhr in Ajo angekommen. Aber erst einmal der Reihe nach. Wie gewöhnlich bin ich recht früh wach geworden. Nach den üblichen morgendlichen Verrichtungen hab ich mir einen Kaffee gekocht und bin anschließend zum Office geschlurft, um mir dort etwas zum Frühstücken zu holen. Obwohl es schon 6:30 Uhr durch war, gab es dort aber noch nichts. Ich bin also wieder zurück zum Zimmer und hab mir eine Schüssel Frosties gemacht, diese dann auf der sonnigen Terrasse gefrühstückt und habe dabei etwas im www. gesurft. Nachdem Silverfox beladen war, bin ich dann wieder zum Office, um den Schlüssel abzugeben. Hier wurde nun auch geschäftig das Frühstück aufgetragen. Der Junior hatte verpennt, was man ihm noch ansah. Ich schnappte mir eine Banane und ein süßes Teilchen, ließ mir noch einmal den Weg zum richtigen Friedhof erklären. Anschließend achte mich auf den Weg dorthin. Leider war es gar nicht so einfach den Friedhof zu finden. Erst ein weiterer Zwischenstopp an einer Tankstelle war hilfreich. Da der Friedhof der eigentliche Grund meines Tombstone-Besuchs war, wollte ich diesen auch unbedingt finden. Keine 5 Minuten später stand ich am Friedhofs- tor. Hier hoffte ich Grabsteine meiner Familie zu finden, die ich vor Jahren einmal im Internet entdeckt hatte. Da mein Nachname nicht so häufig ist, hatten mich diese Fotos doch sehr erstaunt. Leider hatte ich sie nie wieder gefunden und hoffte jetzt auf den Grabsteinen einige Infos über meine Vorfahren zu bekommen. Obwohl ich gut eine ½ Stunde über den recht übersichtlichen Friedhof wandelte, hatte ich aber kein Glück. Zu viele Grabsteine waren entfernt worden, die meiner Familie waren da sicher dabei. Schade! Die Grabsteine hätte ich gerne entdeckt. Der Friedhof an sich war aber auch recht sehenswert, somit war es wenigstens keine verschwendete Zeit. Mehr Fotos gibt es in der Fotogalerie. So gegen 8:00 Uhr war ich dann auf dem Weg nach Tumacacori , meinem nächsten Ziel. Kaum war ich auf dem Highway 82 , sah ich einen Abzweig nach Fairbanks . War dies nicht eine kleine Ghosttown? Irgendwie war ich wieder einmal in Trödellaune. So beschloss ich, hier kurz vorbei zu schauen. Viel zu sehen gab es in Fairbanks dann wirklich nicht. Die paar Häuser waren recht schnell abgelichtet. Diejenigen, die hässlich eingezäunt waren, habe ich gleich ausgespart und das alte Schulhaus war geschlossen. So kam es dann, dass ich recht schnell wieder zurück auf dem Highway war. Ich hoffte, nun, flott voran zu kommen. Aber schon nach ein paar Meilen hatte ich den Salat: Vor mir fuhr ein Laster mit Überbreite. Na, das konnte ja wirklich heiter werden. Ich nahm es gelassen. Es hätte ja auch rein gar nichts geholfen sich zu ärgern. Das Wetter war schön, die Landschaft lieblich und auf dem Highway war bis auf diesen Truck mit Polizeischutz – nichts los. Mittlerweile war es auch schon richtig schön warm, wenn nicht zu sagen heiß. Durch die Sonne, die durch die Windschutzscheibe auf meine Haut knallte, wurde mir wieder bewusst, dass ich mir gestern einen ganz schönen Sonnenbrand geholt hatte. Um meine Haut vor weiteren Verbrennungen zu schützen, angelte ich mir eine Trekkingbluse, die ich gestern auf den Rücksitz gelegt hatte und drapierte sie über meinen gesamten linken Arm, inkl. der linken Hand. Dabei war es fast von Vorteil, dass ich hinter dem breiten LKW her trödeln musste. Nach ca. 25 Meilen (gefühlten 50) fuhr der ganze Tross an die Seite und ich konnte überholen. Kaum hatte ich etwas Speed auf dem Tacho, überredete mich mein Navi, vom Highway abzubiegen und auf einer Gravelroad weiter zu fahren. Da ich für Abenteuer ja immer zu haben bin und außerdem wusste, dass es hier eine Querverbindung geben sollte, folgte ich dem Navi. Gleich zu Anfang musste ich eine Furt überqueren. Da es viele Reifenspuren gab, traute ich mich auch durchzufahren. Das Wasser war nicht sehr tief und Silverfox hatte somit kein Problem auf die andere Seite zu kommen. Dort führte die Route über eine sehr gut befahrbare I Gravelroad. Nach ca. 10 Meilen ich befand mich auf der Salero Canyon Rd. Richtung Bond Canyon Rd. erblickte ich schöne Pinnacles entlang der Straße (Salero Canyon Pinnacles). Da die Straße hier recht schmal war, musste ich erst einmal nach einer geeigneten Parkmöglichkeit suchen. Als diese gefunden war, parkte ich Silverfox und ging los, um die Pinnacles zu erkunden. Eigentlich hatte ich ja nur im Sinn, die Felsen von weitem zu fotografieren. Erst als dies keine gescheiten Ergebnisse brachte, bin ich los um sie mir aus der Nähe anzuschauen. Ihr habt es euch sicher schon gedacht: insgesamt hat diese Aktion eine ¾ Stunde gedauert. Wie immer bin ich vom Höckschen aufs Stöckschen gekommen. Bis ich dann endlich weiter fuhr nach Tumacacori , war es schon 11.00 Uhr durch. Wenn ich geahnt hätte, was noch kommen würde.... Die Gravelroad war zum Glück meist ganz gut zu fahren und, da es sehr hügelig war, recht abwechslungsreich, leider auch irgendwie unendlich. Irgendwann erblickte ich ein Schild, welches mir mitteilte, dass ich jetzt das Gelände einer Ranch befahren würde und dies verboten sei...und was nun? Private property und No Trespassing! Ich stand auf dem Schlauch. Die einzige andere Straße weit und breit war die, von der ich gekommen war. Umdrehen wollte ich auf keinen Fall. Ich beschloss daher, erst einmal weiter zu fahren und ggfs. jemanden zu fragen. Bald fand ich auch ein Auto vor einem Kuhgatter mit Kühen. Leider ohne Menschen. Da die blöde Kuh (mein Navi) ansagte, dass ich nur 0,9 Meilen auf dieser Straße fahren würde, fuhr ich also weiter. Bald war ein Viehlaster mit Kühen vor mir. Da die Straße sehr unwegsam war, ließ er mich netterweise vorbei. Ich dankte und fuhr........bis zu einem geschlossenem Gatter. Na klasse! Ich stieg aus dem Auto und inspizierte das Tor. Es war wirklich abgeschlossen. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass der Viehlaster hier auch ankommen würde und der Cowboy, der mich eben netterweise vorbei gelassen hat, mir nicht den Kopf wegen unbefugten Betretens abreisen würde. Kaum hatte ich den Gedanken fertig gedacht, kam auch der Viehlaster an. Ich erklärte kurz meine Situation, aber dem Cowboy schien es egal zu sein. Er grinste nur und war mit ein paar Schritten über das Tor gelaufen. Bei genauer Betrachtung kann man gut sehen, dass die Steine rechts vom Tor, wie eine Treppe aufeinander geschichtet sind. Auf der anderen Seite war das gleiche Bild. Der Cowboy drückte auf der anderen Seite lediglich einen Klingelknopf und lautlos öffnete sich das Tor. Ich bedankte mich artig, stieg wieder in Silverfox und folgte weiter dem Navi. Puh, das war ja noch mal gut gegangen. Leider quälte mich die blöde Kuh noch ewig durch die Pampa bis ich dann endlich auf dem Interstate war. O.k. eigentlich war ich wohl selbst schuld. Da das Navi am Morgen die Mission Tumacacori nicht annahm, dafür aber einen Ort gleichen Namens und anfangs ja auch die Richtung stimmte, waren wir diesem Weg gefolgt. Außerdem war er falsch, denn er führte mich 10 Minuten später zu einer verlassenen Villa. Von der Mission war nichts zu sehen. Leider war dieser ominöse Ort auf meiner Landkarte nicht zu finden. Ich gab also den nächst größeren Ort, nämlich Tubac ein, aber diesen kannte die blöde Kuh auch nicht. Erst mit Green Valley war sie zufrieden. Trotzdem dauerte es noch eine gute ½ Stunde, bis ich aus dem Gewirr von Gravelroads raus war und endlich wieder Asphalt unter den Reifen hatte. Die Mission war dann zum Glück schnell gefunden. Eintritt musste ich keinen zahlen, da mein Annual Pass auch hier galt. Allerdings kaufte ich mir einen kleinen Guide für einen Dollar, dem ich durch das Gelände folgte. Ich war gespannt, was ich hier zu sehen bekommen würde, denn die Infos über die Mission Tumacacori , die ich aus dem Internet geholt hatte, waren mehr als dürftig, ebenso die Fotos. Im Visitor Center erfuhr ich dann auch gleich, dass Tumacacori die erste Mission des heutigen Arizonas ist und diese im Jahre 1990, durch Präsident George W. Bush Senior zum National Historical Park erklärt wurde. Vom Visitor Center aus gelangt man als erstes in den Garten der Mission. Dieser wurde 1937 als Teil des Visitor Centers angelegt. Obwohl es noch recht früh im Jahr war, blühten schon einige Blümchen. Ich setzte mich hier erst einmal auf eine Bank, einen Apfel und ließ die Stille der Mission auf mich wirken. Kurz darauf verließ den Garten durch ein kleines Tor und kam so schon gleich vom vorgegebenen Weg in dem kleinen Guide ab.
Tombstone-Friedhof Fairbanks, AZ Fairbanks, AZ Oversitzed Load Arizona Salerno Canyon Pinnacles Salerno Canyon Pinnacles Salerno Canyon Pinnacles Salerno Canyon Pinnacles Salerno Canyon Pinnacles Salerno Canyon Pinnacles Irgendwo im Nirgendwo
Hier ein paar Facts zu Tumacacori: Gegründet wurde die Mission im Januar 1691, einen Tag genau vor der Mission in Guevavi durch den Jesuitenpater Eusebio Kino (1645 1711). Somit ist sie die älteste Mission des heutigen Arizonas, wenn auch nur um einen Tag. Der Name Tumacacori leitet sich aus zwei O’odham Worten (einem Dialekt der Pima, einem Indianerstamm der in der Sonora Wüste lebte) Chu-uma und Kakul, was grob übersetzt: „flacher, felsiger Ort“ bedeutet. Lange war die Mission allerdings unbewohnt, da die Mönche Guevavi als ihren Hauptsitz auserkoren hatten. Nach Tumacacori, das damals offiziell San Cayertano de Tumacacori hieß, kamen die Mönche nur zu Besuch. Nach einer Rebellion der Pima im Jahre 1751 wurde die Mission an ihren heutigen Standort an die Westseite des Flusses Santa Cruz verschoben und hieß von nun an San José de Tumacacori. Hier wurde dann auch im Jahre 1757 mehr als 60 Jahre nach der Gründung der Mission der erste Kirchenbau errichtet. Die Mission blieb allerdings weitere 10 Jahre unbewohnt. Erst im Jahre 1767, als der erste Franziskaner nach Tumacacori kam und wohl nicht gemeinsam mit den Jesuiten in Guevavi leben wollte, war die Mission auch bewohnt. 1800 begannen die Franziskaner mit dem Bau der heutigen Kirche. Es war ein ehrgeiziges Unterfangen für die armen Franziskaner. Sollte doch ihre Kirche mindestens so prachtvoll werden wie die der berühmten Mission San Xavier del Bac. Nach einem Jahr geriet der Bau aber schon ins Stocken und die Gelder versiegten. In den nächsten Jahren waren sie gerade in der Lage, die Kirchmauern 7 Meter hoch zu ziehen. Dann stockte der Bau bis ins Jahr 1821. Der Franziskaner Juan Bautista Estelric verkaufte 4000 Stück Vieh der Mission an einen lokalen Viehzüchter und stellte einen neuen Baumeister ein. Die Wände wurden noch in diesem Jahr auf 14 Meter erhöht. Aber auch jetzt geriet der Bau wegen Zahlungsschwierigkeiten noch einmal ins Stocken und erst zwei Jahre später wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und innerhalb weniger Jahre wurde die Kirche fast fertig gebaut. Aber nur fast: denn der Glockenturm wurde wohl nie mit einer Kuppel begrenzt. Trotzdem muss die Kirche mit seiner verzierten und bemalten Fassade ein markantes Wahrzeichen gewesen sein. Die beiden Franziskanermönche, Baltazar Carrillo und Narciso Gutiérrez, die maßgeblich am Bau der Kirche beteiligt waren, aber beide die Fertigstellung nicht mehr erlebt haben, wurden ursprünglich im Kirchenboden begraben. Im Februar 1935 hat man sie dann ein weiteres Mal in einer großen Prozession und kirchlichen Feier nach San Xavier del Bac umgebettet, wo sie auch heute noch begraben sind.
Mission Tumacácori
Ich stand nun nach wenigen Metern vor der markanten Kirchenfassade. Den alten Gebäuden rechts von mir, schenkte ich erst einmal keine Beachtung. Neben dem Kirchenbau blickt man auf die rekonstruierten Mauern des ehemaligen Convents. Dieses wurde nachdem die Mission Ende des 1900 Jahrhunderts verlassen wurde u.a. als Schulhaus, aber auch als Wohnhaus genutzt. Ebenso wie das Convent ist auch das ehemalige Kornhaus aufbauend auf den Grundmauern nachempfunden worden. Wie der Name vermuten lässt, wurden hier die Vorräte gelagert. Für mich einer der fotogensten Orte dieser Anlage. Von hier aus bin ich weiter zum Friedhof. Als erstes erblickt man die ca. 5 Meter im Durchmesser messende kreisrunde Grabkapelle. Diese Kapelle sollte wohl ursprünglich ein Kuppeldach schmücken, allerdings wurde sie nie fertig gebaut. Auf dem Friedhof findet man neben Gräbern ehemaliger Mönche der Mission auch Gräber von Familien aus der näheren Umgebung der Mission. Nachdem ich die Kirche von allen Seiten fotografiert hatte, bin ich auf dem Rückweg zum Visitor Center noch bei dem kleinen Lehmhaus vorbei. Dieses Gebäude wurde 1997, nach altem Brauch in der traditionellen Bauweise der Pima Indianer aus Mesquite-Holz, Ocotillo-Stöcken und Lehm erbaut und anschließend Pater Kino gewidmet. Hier schloss sich nun auch der Kreis meiner Besichtigung. Mein Besuch in dieser kleinen Mission hat schätzungsweise eine ½ Stunde ge- dauert. Für mich, absolut lohnenswert! Allerdings muss man eingestehen, dass die Mission schon einigermaßen weit ab vom Schuss ist. Etwa gegen 12:00 Uhr fuhr ich nach einem kleinen Picknick vom Parkplatz des National Historic Parks . Die Fahrt über den Interstate 19 war bis auf die Tatsache, dass er in Kilometern und nicht in Meilen ausgezeichnet ist, recht ereignislos.
Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission Tumacácori Mission San Xavier del Bac Mission San Xavier del Bac
4. Tag Donnerstag, 22. März 2012, Tombstone, AZ - Ajo, AZ Oversized Load
Fairbanks, AZ Mission Tumacácori
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