Dort kam ich so gegen 1/2 4 an. Zum zweiten Mal an diesem Tag schlüpfte ich in meine Wanderschuhe, schnappte mir Rucksack und Trekkingstöcke und spazierte los. Vom Parkplatz weg, musste man durch ein Gatter und gleich war man auf dem Trail. Schon am Anfang des Trails entdeckte ich schöne Blümchen. Die rote Erde verstärkte auch hier wieder den Kontrast. Ich denke, alleine dies und die Tatsache, dass ich ganz alleine unterwegs war, machte mir diesen Trail sympathisch. Außerdem war es diesmal wieder einer dieser flachen Wege, die ich so mag. So trödelte ich die nächste 1/2 Meile durch die schöne Landschaft und fotografierte wieder auf Teufel komm raus. Es dauerte nicht lange und ich kam an ein Kreuzung. Ups, hier teilte sich der Weg. Darüber hatte ich nichts gelesen und war deshalb einigermaßen ratlos. Wohin sollte ich jetzt laufen? Ich entschied mich erst einmal für den rechten Weg. Da mir der Blick in die Landschaft, der jetzt der Sonne entgegen war, nicht gefiel, drehte ich recht schnell um und lief nun mit der Sonne im Rücken. So kam es dann auch, dass ich Nancy traf, denn sie traf zur gleichen Zeit auf die Kreuzung wie ich. Irgendwie kamen wir miteinander ins Gespräch. Sie war total erstaunt, als ich ihr erzählte, dass ich aus Deutschland komme und schon seit drei Wochen alleine in den USA unterwegs war. Sie lebte in Sedona und war gerade auf dem Weg zu Snoopy. Während wir so nebeneinander her liefen und miteinander sprachen, merkten wir sofort, dass wir einen guten Draht zueinander hatten. So bot sie mir an, mir einen schönen Platz zu zeigen, von dem aus, ich Snoopy besonders gut fotografieren konnte. Gerne hätte sie mich auch mit zu Snoopy hoch genommen, aber dies hätte zu lange gedauert, denn ich wollte heute ja noch zu einer besonderen Sunset Location. Dies verstand sie gut. An der Stelle mit dem schönen Fotopunkt lagen auch ein paar große Steine. Da das Gespräch so nett war, beschlossen wir, hier einen Moment zu rasten. Es war herrlich in dieser Kulisse einfach die Zeit stehen zu lassen. Wir philosophieren über Gott und die Welt und natürlich über die Energie, die Sedona umgibt. Ehe ich mich versah, hatten wir ein 1/2 Stündchen miteinander verschwätzt. Aber irgendwann musste ich ja weiter ziehen. Ich wollte noch etwas laufen und nicht zu spät zum Sonnenuntergang kommen. Mittlerweile war es schließlich schon 1/2 5 durch. Ich verabschiedete mich daher von Nancy und machte mich wieder auf den Weg. Einige werden sich fragen, wieso ich überhaupt etwas über diese Begegnung schreibe. Nun, es sind doch gerade diese Begegnungen, die eine solche Reise erst interessant machen. Die Landschaft zu bewundern ist ja ganz schön, aber Gespräche mit Einheimischen sind doch irgendwie das Tüpfelchen auf dem i. Ich lief also weiter. Irgendwie dachte ich, dass ich irgendwann an einen Endpunkt des Trails kommen würde, aber ich kam nur an eine Straße. Sollte es wirklich so sein, dass der Trail über die Schnebly Hill Road hinaus gehen würde? Ich lief erst einmal über die Straße. Da ich dort aber keinen weiteren Hinweis auf den Trail fand, drehte ich um. Dies war irgendwie ein seltsames Ende des Trails. Aber egal. Es war schon nach 17:00 Uhr und mir wurde die Zeit sowieso langsam knapp. Ich musste mich jetzt sputen, wenn ich heute noch den Sonnen- untergang fotografieren wollte. Auf dem Rückweg beeilte ich mich wirklich und hielt nur ab und an für ein Foto an. Jedes Mal, wenn ich auf Snoopy blickte, musste ich an Nancy denken, die wahrscheinlich dort herum turnte. Auf diesem Foto - finde ich - kann man Snoopy, dem wohl gerade ein Vögelchen auf die Nase geflogen ist, besonders gut erkennen. Ich fand es richtig schade, dass ich nicht einfach einen Tag länger in Sedona bleiben konnte. Zu gerne hätte ich Nancys Angebot, mit ihr morgen gemeinsam zum Bell Rock zu wandern, angenommen. So war der Trail auf den Bell Rock hinauf einfach zu Zeitraubend. Ich hoffte, morgen wenigstens den Trail, der Bell Rock umrundet, zu schaffen. Noch war ich aber auf Margs Draw Trail und musste mich etwas beeilen. Wo war nur wieder die Zeit geblieben? Kurz vor 18:00 Uhr kam ich wieder am Parkplatz an. Ich verschwendete jetzt aber keine Zeit damit die Schuhe zu wechseln und fütterte sofort das Navi mit den neuen Koordinaten. Mein letztes Ziel heute sollte ein Parkplatz sein. Ich bemühte mich wirklich, auf direktem Wege zum Parkplatz zu fahren und tat dies auch, aber an so manch einem tollen Fotomotiv musste ich schon anhalten. Jetzt musste ich nur noch einmal quer durch die Stadt fahren. Zu meinem Glück war wenig los auf der Straße und ich kam gut durch die Kreisel. Während ich den Parkplatz zum Cathedral Rock anfuhr, wurde Bell Rock so langsam von den Schatten der Nacht verschlungen. Die Fahrt zum Parkplatz entwickelte sich wirklich zu einem Wettlauf mit der Sonne. Ich versuchte trotzdem, mich nicht verrückt zu machen. Sollte ich es nicht mehr schaffen, würden sich sicher andere schöne Motive am Wegesrand zeigen. Weit war mein Ziel ja nicht entfernt und auf dem Highway 179 kam ich zügig voran. Erst als ich den Highway verließ und auf der Verde Valley School Road weiter fuhr geriet ich ins Stocken. Kein Wunder, denn schon hier erhaschte ich den ersten Blick auf die Cathedral. Sicherheitshalber hielt ich daher schon gleich einmal an und fuhr an die Seite, um wenigstens aus der Ferne ein Foto dieser rot glühenden Kathedrale aus Stein zu schießen. Diese wurde noch prall von der Sonne beschienen, während die Felsen auf der anderen Seite schon teilweise im Schatten lagen. Um 18:20 Uhr erreichte ich mit zwei anderen Wagen den Parkplatz gegenüber der Crecent Moon Picknick Area. Dieser Parkplatz hatte den Vorteil, dass er umsonst war. Aber dies war nicht der Punkt, auf den es mir angekommen war. Auf dem Parkplatz innerhalb des State Parks hätte es passieren können, dass er jetzt schon heillos überfüllt gewesen wäre und dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Ich wechselte am Parkplatz noch schnell meine Wanderschuhe und tauschte sie gegen Trekking- sandalen. Welch weise Entscheidung, wie ich bald erfahren sollte. Denn, noch wusste ich nicht, dass ich durch einen Fluss waten musste, um eine schöne Wasserspiegelung auf dem Foto zu bekommen. Vom Parkplatz aus folgte ich für ca. 100 Meter dem Straßenverlauf. Schon auf dem Weg sah man rechter Hand die Cathedral. Auch jetzt leuchtete sie noch schön in der Sonne, aber lange würde es nicht mehr bis zum Sonnenuntergang dauern. Ich versuchte mich schnell zu orientieren. Es war schnell auszumachen, von wo aus man den Fluss überqueren konnte. Theoretisch wäre dies sogar möglich, ohne sich die Füße nass zu machen. Praktisch klappte es leider nicht, da einige wichtig aussehende Fotografen sich auf diesen Steinen positioniert hatten. Da sie sich partout nicht bewegten, machte ich das Gleiche wie mein Vorgänger und watete durch den Fluss. Somit war es wirklich ein Segen, dass ich die Trekkingsandalen an hatte. Auf der anderen Uferseite des Oak Creeks gesellte ich mich zu einer Gruppe Fotografen. Sie gehörten wohl alle einem Fotokurs an. Der Kursleiter gab gute Ratschläge wie: “Geh ruhig mal in die Knie und schau dir das Motiv aus dieser Position an.” Recht hatte er, der Gute, und die Augen seiner Teilnehmer, alle schon im betagterem Alter, leuchteten vor Begeisterung. Auch meine Augen leuchteten. Dieses Schauspiel war schon unbeschreiblich schön. Ich bedauerte es fast ein bisschen, dass ich nicht schon eine 1/2 Stunde eher hier gewesen war. Aber wie heißt es so schön: man kann halt nicht alles haben. Als es kurz bevor die Sonne ganz verschwand, doch noch ein Nachglühen gab, waren die meisten Fotografen, inklusive dem Fotokurs, schon verschwunden. Der Kursleiter war sich nämlich sehr sicher, dass nichts mehr passieren würde. So kann man sich täuschen. Die Gruppe, einschließlich mir, die jetzt noch am Ufer stand, war sehr übersichtlich. Umso mehr genossen wir die letzten Minuten, bis das Licht endgültig für heute verschwand. Im letzten Licht tauchten sogar noch ein paar Wölkchen auf. Was will frau mehr? Bis ich den Parkplatz erreicht hatte, war die Sonne schon längst hinter den Hügeln untergegangen. Mich störte dies heute überhaupt nicht, obwohl ich normaler Weise nicht gerne im Dunklen Auto fahre. Abendessen gab es heute in einem Steakhouse in der Nähe vom Days Inn. Den Namen des Lokals habe ich leider vergessen, was nichts mit der Qualität des Fleisches zu tun hatte. Das Steak war wirklich köstlich. Obwohl ich mich an einen Tisch hätte setzten können, nahm ich mir einen Platz an der Bar. Hier konnte man so schön seine Gedanken schweifen lassen, während ich auf den unvermeidlichen Bildschirm starrte. Heute war immerhin mein letzter reiner Urlaubstag. Morgen würde es schon nach Phoenix gehen und ein Teil des Tages würde mit Koffer packen drauf gehen. Den heutigen Tag hatte ich wirklich in vollen Zügen genossen. Ein Resümee der Reise würde ich erst morgen ziehen. Meilen: 48 Days Inn , Sedona, AZ 1/2 Sedona - Devils Bridge Trail Sedona - Tlaqueparque Sedona - Margs Draw Trail Sedona - Cathedral Rock Sedona
Fortsetzung 22. Tag Montag, 9. April 2012, Sedona, AZ Begegnungen
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