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GB_USA_Westen9

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9. Tag
Donnerstag, 12. Juni 2008 - Canyonlands NP - Mesa Arch - Monument Valley - Mexican Hat -

Alles müde, aber trotzdem bis zum bitteren Ende

Schlafen konnte ich um 5:00 Uhr sowieso nicht mehr, auch wenn ich hundemüde war. Im Auto war es wenigstens etwas wärmer als im Zelt. Doris war im Zelt geblieben. Sie hoffte wohl doch noch auf wenigstens eine halbe Std. Schlaf. Im Auto verdoppelten sich irgendwie die Außengeräusche. Es wurde mir richtig unheimlich. Überall knackte und knisterte es. Richtig wohl fühlte ich mich hier auch nicht, deshalb verriegelte ich das Auto von innen und döste noch etwas vor mich hin. So gegen 5:30 Uhr fing es langsam an zu dämmern. Wenn wir bis zum Sonnenaufgang am Mesa Arch sein wollten, mussten wir langsam los. Ich stieg aus dem Auto um Doris zu wecken, als Dickie plötzlich ein tierisches bzw. autorisches Theater machte. Es hupte und blinkte wie blöd. Ich fummelte nervös nach dem Autoschlüssel, um diesen Krach ein Ende zu machen. WIE PEINLICH! schaem Bestimmt habe ich den halben Campingplatz geweckt. Mir war überhaupt nicht bewusst, dass die Alarmanlage auslösen würde, beim öffnen, der von innen verriegelten Tür. Jetzt wusste ich bescheid. Wecken musste ich Doris auch nicht mehr, sie schaute schon verpennt aus dem Zelt. Wir ordneten schnell unsere zerknautschten Klamotten, sogen die Schuhe an und starteten danach mit Dickie Richtung Mesa-Arch.

Wir waren die Zweiten die hier ankamen. Der erste Fotograf hatte sein Stativ bereits aufgebaut. Eigens für dieses Fotoshooting hatte auch ich mein Stativ mit hierher geschleppt und stellte es jetzt neben seins.

Noch war Zeit. Es würde wohl auch noch etwas dauern bis die Sonne über die Canyonwände krabbelt.

Mittlerweile waren so ca. 10 bis 15 Leute hier versammelt. Überraschender Weise hatten die wenigsten eine Kamera dabei. Kurz bevor die Sonne sich ganz zeigte, tauchte auch Thomas auf. Er war von einer Straßensperre, die wegen Werbeaufnahmen eingerichtet wurde, aufgehalten worden.

Als dann endlich die Sonne über die Canyonwand schaute, klickten überall die Kameraauslöser.

 

 

 

 

 

 

Canyonlands National Park, Mesa Arch zum Sonnenaufgang

 

 

 

Nachdem wir unsere Fotos im Kasten hatten, verabschiedeten wir uns von Thomas, der heute noch in Moab bleiben würde, und fuhren zurück zum Zeltplatz. Hier angekommen bauten wir das Zelt ab und säuberten den Platz. Jetzt hieß es Abschied nehmen vom Canyonlands NP. Bis heute Nachmittag wollten wir im Monument Valley sein.

 

 

 

Canyonlands National Park, Mesa Arch zum Sonnenaufgang 02

 

Canyonlands National Park, Mesa Arch zum Sonnenaufgang 03

 

Canyonlands National Park, Mesa Arch zum Sonnenaufgang 04

Canyonlands National Park, Mesa Arch zum Sonnenaufgang 05
Canyonlands National Park, Mesa Arch zum Sonnenaufgang 06

 

Wir verließen Moab über die UT 191, diesmal in südlicher Richtung.

Keine 20 Meilen hinter Moab hielten wir schon das erste Mal an. Doris wollte wissen was sich hinter „Hole "N The Rock“ verbirg. Aus dem Internet wusste ich lediglich, dass es hier einen Souvenirladen sowie eine Wohnhöhle zu besichtigen gibt. Die Meinungen - ob ein Stopp lohnt - gehen hier weit auseinander. Wir stellten Dickie ab und gingen erst einmal in den Souvenir-Shop. Hier ging auch gerade eine Führung durch die Höhle los, wir schlossen uns aber nicht an. Anschließend schlenderten wir noch etwas über das Gelände und machten ein paar Fotos. Doris hatten es besonders die Straußen angetan. Nach längstens 15 Minuten fuhren wir weiter.

 

 

 

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Aber nicht sehr weit.

Nach ein paar Meilen sahen wir nun wirklich ein „Hole in the Rock“ in Form des Wilson Arches. Da wir heute nicht weit zu fahren hatten, hielten wir erst einmal an. Ob wir wirklich zum Arch hochsteigen würden, wussten wir noch nicht. Als ich gerade verkündete, dass ich keine Lust hätte zu diesem Arch hinaus zu steigen, kam uns eine Frau mit einem ca. 8 - 10 Jahre alten Jungen entgegen. Als der Junge uns sah sprach er uns an mit den Worten: „You must go up, then there is a beautiful View to die other Side of the Arch.“ Diesem Ausspruch konnte selbst ich nicht widerstehen und so folgten wir gemäß der Anweisung der Mutter dem sandigen Pfad nach oben.

 

 

 

Wilson Arch

 

Wilson Arch

 

 

 

Oben angekommen musste selbst ich zugeben, dass sich dieser kurze Weg wirklich gelohnt hat. Der Arch wirkt aus der Nähe viel besser als aus der Ferne.

Wir fuhren weiter auf der 191. Als wir ein Schild sahen, dass zum Needles Overlook führte, folgten wir diesem Weg. Wenn wir es auch nicht schaffen würden, direkt in den Needles-Bezirk des Canyonlands NP hinein zu fahren, so könnten wir uns doch wenigsten hier einen Überblick über diesen Teil des NP beschaffen.

Wir fuhren gleich durch bis zum Parkplatz, ließen Dickie dort stehen, und liefen zum Rande der Absperrung.

 

 

 

Canyonlands National Park, Needles Overlook

 

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Hier folgten wir dem Rundweg am Overlook. Da wir immer noch recht müde waren, freute es uns, dass wir wieder einmal Gelegenheit hatten, die Füße zu vertreten. Noch dazu war die Aussicht wirklich klasse. Auch das Wetter spielte heute wieder mit. Lediglich ein paar malerische Wölkchen zeigten sich am Himmel. Wir liefen einmal rundum den Overlook bis wir wieder zu Dickie kamen und fuhren dann weiter.

Kaum wieder auf der UT 191 angekommen, bogen wir nach ca. 7 Meilen wieder ab in die SR 211. Der Newspaper-Rock war unser nächstes Ziel. Um dort hin zu kommen, folgten wir der Straße für die nächsten 10 Meilen. Am Hinweisschild zum Newspaper-Rock bogen wir ein auf den Parkplatz. Von hieraus ist man nach wenigen Schritten am bemalten Felsen.

 

 

 

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Viell. mag es ja daran liegen, dass wir einigermaßen müde waren oder dass es, wenn auch noch früh am Vormittag, doch schon so heiß war. Wir waren uns auf jeden Fall einig: Dieser Weg hatte sich nicht gelohnt. Da hatten wir schon schönere Petroglyphen gesehen. Nach einem kurzen Blick und wenigen Fotos fuhren wir die 10 Meilen wieder zurück.

Zurück auf der UT 191 fuhren wir nun zügig Mexican Hat entgegen. Wir waren viel zu müde, für weitere Besichtigungen. Lediglich in Blanding hielten wir kurz an einem Supermarkt um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Bei dieser Gelegenheit kauften wir uns auch je eine Flasche Cola, um unseren Kreislauf in Schwung zu bekommen. Es hat sogar gewirkt. Um einige Grade wacher fuhren wir die letzten 40 Meilen. Lediglich am Mexikaner Hut machten wir einen kurzen Fotostopp.

 

 

 

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Es war Mittag als wir in Mexican Hat ankamen. Unser Ziel war das San Juan Inn. Dieses Hotel ist mir bei der 2004er Tour schon ins Auge gefallen. Wir hatten Glück. Das Hotel war zwar schon gut gebucht, aber ein Apartment war noch frei. Das Zimmer war hell und riesengroß. Besonders hat uns die große Dusche gefallen.

Wir brachten erst einmal die Koffer aufs Zimmer, anschließend bereiteten wir uns am Ufer des San Juan ein leckeres Picknick. So gesättigt gingen wir aus Zimmer um endlich ausgiebig zu duschen. Während Doris schon das Wasser testete ging ich schon mal ins Internet.
Nach dem duschen checkten wir beide erst einmal ausgiebig unsere E-mails. Schließlich war heute der erste Tag an dem das Internet einmal richtig funktionierte. Selbst in Moab kroch es nur so vor sich hin.

 

 

 

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Am Nachmittag fuhren wir dann ins Monument Valley. Hier zeigten sich schon vor der Ankunft auf dem Parkplatz einige Neuerungen. So fehlte z.B. das Monument Valley Tribal Park Schild. Außerdem war ich sehr verwundert, dass schon auf der Monument Valley Tribal Park Rd. ein Kassenhäuschen stand. Hier wurde uns, nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, sogar eine farbige Broschüre ausgehändigt. Bei meinem letzten Besuch gab es hier lediglich ein schlecht kopiertes Papier. Doris hingegen kam aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus. Ihr letzter Besuch war ja auch schon 10 her. Zu dieser Zeit gab es noch nicht einmal ein Visitorcenter, sondern lediglich eine kleine Bretterbude.

 

 

 

Das Monument Valley (Tse'Bii'Ndzisgaii) liegt an der südlichen Grenze von Utah zu Arizona. Da es innerhalb einer Navajo-Nation-Reservation liegt und somit von den Navajo verwaltet wird, ist es kein Nationalpark.

Ehemals (vor mehreren 100Mio Jahren) bestand diese Region wohl aus einem riesigen Tieflandbecken. Durch stetigen Druck von unten wurde die Oberfläche angehoben, so dass aus dem einstigen Becken ein ca. 300 m hohes Felsenplateau wurde. Wind, Regen und Temperaturschwankungen führten dann in weiteren Mio. Jahren dazu, dass die Oberfläche abgeschält bzw. zurück geschält wurde. Da hierbei die weichen und harten Gesteinsschichten (Kalk- und Sandstein) unterschiedlich abgetragen wurden, ent- standen die heutigen Tafelberge, die heute charakteristisch für die Hochebene des Colorado-Plateaus sind. Die rötliche Färbung der Felsen kommt vom Eisenoxid, das eben- falls in den Gesteinsschichten enthalten ist.

 

 

Monument Valley

 

Geöffnet ist der Self-Drivig-Loop:

Sommer (Mai-Sept.) 6:00am – 8:30pm

Winter (Okt. –Apr.) 8:00 am – 4:30 pm

 

 

Wir parkten Dickie und gingen erst einmal ins Visitorcenter und schauten uns etwas bei den Souvenirs um. Gefunden haben wir leider wieder nichts und so gingen wir auch recht schnell wieder raus. Wir wollten ja schließlich den Self-Driving-Loop fahren und langsam wurde doch die Zeit knapp, wenn wir dies noch vor Sonnenuntergang schaffen wollten.

 

 

 

Monument Valley 02

 

 

 

Wie die meisten Besucher fotografierten auch wir gleich am Visitorcenter die bekannten drei Buts. Anschließend spazierten wir zum Parkplatz und fotografierten sie noch einmal mit dem malerischen Felsen im Vordergrund. Wieder auf dem Parkplatz zurück bestiegen wir Dickie, legten noch schnell eine CD in den Player und fuhren auf den 17 Meilen langen Self-Driving-Loop.

 

 

 

Monument Valley 03

 

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Gleich der Einstieg in diese Gravelroad war recht heftig. Tiefe Spurrillen machten das Fahren recht schwierig. Erst im flacheren Teil wird der Untergrund weicher und es gibt weitaus weniger Steine. Ab hier lässt es sich meist recht entspannt fahren.

Den ersten Halt machten wir bei den drei Buts – West Mitten-, East Mitten- und Merrik Butt. Wir hatten gut daran getan, dass wir erst so spät ins Monument Valley gefahren sind. Wir hatten wirklich ein tolles Licht. Vor vier Jahren hatten Maya uns ich Pech mit dem Wetter. Kaum das wir da waren, zog ein Sandsturm auf und machte das Fotografieren fast unmöglich.

 

 

 

Monument Valley 04

 

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Heute war es ganz anders. Wir ließen uns so viel Zeit wie wir brauchten.

Aber auch wenn wir gewollt hätten, schnell ging bei uns heute überhaupt nichts. Wir waren immer noch hundemüde. Die letzte Nacht hat uns wirklich geschlaucht.

Wir fuhren an den Three Sisters und am Totem Poole vorbei. Machten einen Halt am John Ford Point und kamen hier mit zwei Amerikanerinnen ins Gespräch. Diese wussten genau, welche Filme hier gedreht wurden. Da wir die original Titel der Filme nicht kannten, konnten wir nur freundlich beipflichten.

 

 

 

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Heute wissen wir, dass das Monument Valley auch als das John Ford-Country bezeichnet wird. Dieser Regisseur hat diesen Landstrich wirklich geliebt. Aus diesem Grunde wurde auch der Felsvorsprung, der mehrmals als Kamerastandort von ihm verwendet wurde, nach ihm benannt. Folgende  Filme enthalten Szenen aus dem Monument Valley:

  •          Stage Coach (Ringo) mit John Wayne, Regie John Ford
  •          Der Teufelshauptmann, ebenfalls mit John Wayne, Regie John Ford
  •          Der Schwarze Falke wieder mit John Wayne, Regie John Ford
  •          Spiel mir das Lied vom Tod, Regie Sergio Leone
  •          Easy Rider, Regie Dennis Hopper
  •          Missouri von Blake Edwards

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Filmen die hier gedreht wurden. Szenen aus dem Monument Valley kann man auch in „Zurück in die Zukunft III, Little Big Man, Forrest Gump, Thelma und Luise“ usw., usw. sehen.

Für jeden von uns ins Gedächtnis gebrannt sind wohl die Szenen aus der Marlboro-Werbung.

Ich persönlich bringe das Monument Valley gerne mit einem U2-Video in Verbindung.

Für den Cowboy mit dem roten Hemd waren wir heute wohl schon zu spät. Ohne dass wir es merkten, war es doch schon wieder recht spät geworden. Wenn wir nicht im Dunkeln zurück nach Mexican Hat fahren wollten, mussten wir uns langsam sputen.

 

 

 

Monument Valley, The Hub

 

 

 

Wir drehten weiter unsere Runde, fotografierten „The Hub“ im schönen Licht. Kurz vor dem Artist Point verloren wir wohl irgendwo den Weg und bogen falsch ab. Keine Ahnung, ob wir wirklich etwas versäumt haben, dafür hatten wir andere schöne Motive, fast schon im Abendrot.

Die Rückfahrt war einigermaßen nervig, da wir gegen die untergehende Sonne fahren mussten. Die letzten paar 100 Meter bewältigte Doris im Blindflug.

 

 

 

Monument Valley, 05

 

Monument Valley 06

 

 

 

Wieder oben auf dem Parkplatz angekommen, überlegten wir uns, ob wir hier am Visitorcenter - mit all den anderen Touristen - oder doch lieber auf der Monument Valley Tribal Park Rd. den Sonnenuntergang fotografieren wollten. Wir entschieden uns für die Straßenansicht. Hier würden wir wohl eher die Chance haben, noch rechtzeitig vor 21:00 Uhr zurück in Mexican Hat zu sein, um in San Juan Inn noch an etwas essbares zu kommen. Bis 21:00 Uhr musste man hier nämlich bestellen, um noch etwas zu essen zu bekommen.

 

 

 

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Wie erwartet, zeigte sich das Monument Valley von der Straße aus, von seiner schönsten Seite. Am Visitorcenter hätten wir sicher auch schöne Fotos schießen können. Die Buts hatten wir heute aber genug abgelichtet. Jetzt war es Zeit für andere Motive. Bei der Hinfahrt hatten wir dieses Szenario ausgelassen. Jetzt tobten wir uns aus. Je tiefer die Sonne stand um so mehr tauchte sie die Felsen in ein tiefes rot. Es war einfach nur wunderschön.

 

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Nachdem wir genug Fotos gemacht hatten fuhren wir zügig zurück nach Mexican Hat. Ein paar Minuten vor 21:00 Uhr erreichten wir das San Juan Inn und ließen den Tag bei einem leckeren, für die Region typischen Essen ausklingen.

Zurück auf dem Zimmer haben wir wie jeden Abend die Fotos überspielt und angeschaut. Kaum das unsere Köpfe die Kissen berührten, waren wir heute eingeschlafen.

 

Gefahrene Meilen: 302

 

 

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