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Am 18. Mai 1980, gegen 8:30 Uhr, wurde der Vulkan von einem Erdbeben der Stärke 5.1 erschüttert. Augenzeugen erzählten, dass es aussah als würde sich die Nordflanke kräuseln, bevor sie sich verflüssigte und kurz darauf komplett abbrach und als riesige Lawine den Berg hinunter donnerte. Anschließend gab es zwei Dampfwolken, von denen eine senkrecht in den Himmel aufstieg, während die andere seitlich austrat. Der Berg spie heißes Gas, Asche, Steine und Eis mit einer Geschwindigkeit von bis zu 600 mph durch die Luft. Die Druckwelle walzte die Wälder in der näheren Umgebung nieder. Dies alles dauerte nicht länger als 30 Sekunden. Danach war nichts mehr wie es vorher war. Die Hitze des Vulkans schmolz den Schnee und das Gletschereis und verwandelte es in eine riesige Schlammflut aus Asche, Felsbrocken, Bäumen und Eis. Diese Lawine teilte sich in verschiedene Ströme.. Ein Teil floss in den Spirit Lake, dessen Wasserstand um 65 Meter anstieg. Dabei wurde das Ufergebiet überflutet und riss Bäume und Steine in den See. Einige Gebiete wurden Meterhoch durch die Schlammlawine bedeckt. Die Aschewolke des Vulkans wurde erst nach Washington, anschließend nach Idaho und Montana geweht. Beim Ausbruch kamen 75 Menschen ums Leben, darunter auch ein Vulkanologe, der sich in der Nähe der Bergspitze aufhielt. Außerdem starben viele Tiere. Man schätzt ca. 6000 Rotwild, 200 Schwarzbären und mehrere Millionen Fische. Zur Überraschung der Wissenschaftler kehrten in kürzester Zeit nach dem Ausbruch (dieser war im Winter) Tiere und Pflanzen in die zerstörten Gebiete zurück. Im tot geblaubten Gebiet entstanden binnen Jahresfrist wieder aufstrebene Ökosysteme, da Samen und Insekten durch den Wind ein- bzw. zurückgeführt wurden. Die Natur hat sich inzwischen großteils wieder erholt. Der Bewuchs ist sogar erstaunlich kräftig, was an der Vulkanasche liegen könnte. Ebenso sind alle heimischen Tiere wieder eingekehrt. Heute zeugen eigentlich nur noch die toten Baumstämme auf den Hängen und im Spirit Lake, sowie die Schlammflüsse vom Ausbruch vor mehr als 40 Jahren.
Harris Ridge Trail - Mount St. Helens National Volcanic Monument, WA Harris Ridge Trail - Mt. St. Helens NVM, WA Harris Ridge Trail - Mt. St. Helens NVM, WA Spirit Lake mit und ohne Mt. Adams im Hintergrund
Daten und Fakten: Lage: Kaskadenberge im südwestlichen Washington, Nordwesten der USA, 80 km nordöstlich von Portland, Oregon (46,2° nördliche Breite, 122,2° westliche Länge) Höhe: etwa 2.551 m Vulkantyp: Stratovulkan Tektonische Stellung: Subduktionszone Letzter Ausbruch: 2004/05 Erster historischer Ausbruch: 1831 Letzter großer Ausbruch: 18.05.1980 Letzte Eruption: März 2005 Quelle: Ernst Klett Verlag Besuchszentren: Johnston Ridge Observatory (Geöffnet ab Mitte Mai bis Oktober) Eintritt/Preise siehe Webseite 24000 Spirit Lake Highway P.O. Box 326 Toutle, WA 98649 (360) 274-2140 Mount St. Helens Visitor Center at Silver Lake (Hier gilt der Washington State Park Pass. Ganzjährig Geöffnet. Die Öffnungszeiten ändern sich je Saison) 3029 Spirit Lake Highway Castle Rock, WA 98611 Infos Windy Ridge Road zum Spirit Lake: Zugang über die Forest Road 99 (Die Straße ist meist nur von Juli bis Oktober geöffnet. Infos findet ihr auf der Webseite.) Karte: Mt. Sankt Helens National Volcanic Monument