3. Tag Nassersee Ausflug zum Wadi es-Sebu, Besichtigung des Amun-Tempels
Wie schon gestern, wurden wir auch heute nach dem Frühstück mit unserem Beiboot an ein Ufer des Nassersees gebracht. Der Ausstieg heute war etwas wackelig, wurde aber von allen Mitreisenden gut gemeistert. Unser heutiger Besuch galt der Tempelgruppe von New Sebua. Genau wie die gestrigen Tempel, wären auch diese Tempel dem Stausee zum Opfer gefallen. Sie wurden daher um 4 km versetzt. Um zum ersten Tempel, dem Tempel von Sebu bzw. Sebua zu kommen, mussten wir ein Stück durch die Wüste spazieren. In dieser Landschaft hätte man auch gut einen Science-Fiction Film drehen können. Die Szenerie um uns herum hatte schon etwas Unwirtliches. Menschen schienen hier nicht zu leben. Von was auch? Soweit das Auge reichte, war kein Baum zu erblicken. Wachsen würde auf diesem Wüstensand wohl auch nichts. Tiere konnten daher auch keine Nahrung finden. Nach ein paar 100 Meter war unser erstes Ziel erreicht. Wir standen vor dem Tempel von Sebua. Da der Tempel noch von einer anderen Reisegruppe in Beschlag genommen wurde, fing unser Reiseleiter schon vor dem Tempel mit seinen Erklärungen an. Obwohl seine Ausführungen sehr interessant waren, war ich natürlich nicht in der Lage, mir auch nur ansatzweise zu behalten, was er erklärte.
Wadi as Subu, Nassersee, Aegypten Wadi as Subu, Nassersee, Aegypten Durch die Wüste am Nassersee, Aegypten Tempel von Sebua, Nassersee, Aegypten
Tempel von Wādī es-Sebū In Wādī es-Sebū (auch Wadi es-Sebua, arabisch: , Wādī as-Subū), dem „Tal der Löwen“, befand sich der Felsentempel Ramses’ II. für Amun-Re, Re-Harachte und den vergöttlichten Ramses II., den er an der Stelle einer Felskapelle Amenhoteps III. für Horus errichtete. Der Tempel gleicht in seiner Ausführung dem Tempel von Gerf Husein, von dem nur die vor dem Fels gelegenen Teile gerettet wurden. Den insgesamt 109 m langen Tempel erreicht man über eine Prozessionsstraße, die von Löwen- Sphingen flankiert wird. Man durchschreitet das äußerer Tor, einen Lehmziegel-Pylon und den 20 m hohen Hauptpylon aus Sandstein, der mit Feindniederschlagungsszenen Ramses’ II. dekoriert ist. In den Höfen begegnen wir weiteren Löwen-, Falken- und Königs-Sphingen. An den Seiten des 3. Hofes sehen wir je fünf Osiris-Pfeilerstatuen Ramses’ II. und zur Linken vor dem letzten Pylon eine Kolossalstatue Ramses’ II., an seinem Bein ist seine Tochter Bint-Anat zu sehen. Eingang zum Tempel von Wadi es-Sebu' Pfeilersaal im Tempel von Wadi es-Sebu' Nun gelangt man in das Felsinnere, im 12,5 m langen und 6 m hohen Pfeilersaal stehen zu beiden Seiten je drei weitere Osiris-Pfeilerstatuen Ramses’ II. die Gestaltung ähnelt dem Tempel von Abu Simbel. Danach erreicht man die querliegende Vorkammer zum Sanktuar (Allerheiligstes) mit ihren beiden Seitenkammern, und an der Rückseite der Vorkammer das Sanktuar mit seinen beiden Nebenräumen. Die Eingangswand und die Rückwand des Pfeilersaales und die anschließenden Räume sind umfangreich dekoriert. Wir begegnen hier Ramses II. bei zahlreichen Opfer- und Ritualhandlungen vor verschiedenen Göttern. Im Sanktuar erkennt man auf der linken Seite Ramses II. beim Weihrauchopfer vor der Barke des Amun-Re und auf der rechten Seite Ramses II. beim Blumenopfer vor der Barke des Re-Harachte. In der Nische befand sich eine heute zerstörte Statuengruppe des Amun-Re, de Re-Harachte und des vergöttlichten Ramses’ II. In christlicher Zeit wurde das Sanktuar als Kirche verwendet. (Quelle: Wikivoyage.org)
Zur Veranschaulichung des oben geschriebenen, gibt es natürlich wieder eine kleine Fotoslide-Show. Weitere Fotos gibt es - wie immer - in der Fotogalerie.
Unser nächstes Ziel war der Tempel von ed-Dakka. Diesen konnten wir schon aus der Ferne bewundern. Um zu ihm zu gelangen, mussten wir wieder ein Stück durch die Wüste laufen. Wie schon der vorherige Tempel, machte auch dieser von außen einen interessanten Eindruck. Auch diesmal mussten wir wieder ein Stück durch die Wüste spazieren. Da man auf dem Schiff kaum Gelegenheit hat sich zu bewegen, war dies eine erfreuliche Abwechslung. Als bekennender Wüstenfan wäre ich natürlich gerne länger hier geblieben. Leider war dies im Rahmen der Kreuzfahrt nicht möglich. Da die Schiffe am Nassersee in der Regel kein Kai zum Anlegen haben, wird man mit einem Beiboot immer an Land gebracht und auch wieder abgeholt. Trotz der kurz bemessenen Zeit hatten wir die Möglichkeit ein paar Impressionen dieser Landschaft einzufangen.
Tempel von ed-Dakka, Nassersee, Aegypten Auf dem Weg zum Tempel von ad Dakka, Nassersee, Aegypten Auf dem Weg zum Tempel von ad Dakka, Nassersee, Aegypten Auf dem Weg zum Tempel von ad Dakka, Nassersee, Aegypten
Tempel von ed-Dakka In 1,5 km Entfernung zum Tempel von Wādī es-Sebū befindet sich heute der griechisch-römische Tempel von ed-Dakka (arabisch: ad-Dakka), dem antiken Pselkis (Pselchis), der dem Thot von Pnūbs („Sykomore“), dem Gott der Weisheit, geweiht ist. Er war ursprünglich 40 km südlich seines jetzigen Standorts gelegen. Der jetzige Tempel hatte zwei Vorgängerbauten: ein erster Tempel aus der 18. Dynastie und ein Schrein für Thot von Pnūbs des Äthiopenkönigs Ergamenes (Arkamani), letzterer war Zeitgenosse Ptolemaios’ IV. Ptolemaios VII. erweiterte diesen Schrein um einen Vorraum und den Pronaos. Eine letzte Erweiterung gab es unter den römischen Kaisern Augustus und Tiberius, die ein zweites Sanktuar (Allerheiligstes) anfügten. Man betritt die Tempelanlage, ursprünglich im Norden, durch den ca. 24 m breiten und 12 m hohen Sandstein-Pylon, an dessen Rückseite Horus, Isis und Osiris ausgemacht werden können. Über den heute zerstörten Vorhof gelangt man zur Vorhalle (Pronaos) Ptolemaios’ VII., an dessen Fassade Ptolemaios’ VII. und Kleopatra III. im Ritualhandlungen vor mehreren Göttern dargestellt sind. Die Vorhalle trägt vergleichbare Darstellungen, die sich jetzt aber auf den römischen Kaiser Augustus beziehen. In der sich anschließenden Querhalle ist nur die Rückseite mit Opferdarstellungen des Königs und Nil- und Feldgöttern ausgeschmückt. In der rechten hinteren Ecke gelangt man zum Treppenraum. Danach betritt man die sog. Ergamenes-Kapelle, das ursprüngliche Sanktuar. Man sieht hier an beiden Wänden Ergamenes bei Opferhandlungen vor verschiedenen Gottheiten, auf der rechten Wand im zweiten Register sieht man ihm, wie er einen Halskragen an Amun-Re, Mut und Chons, wie er einen Wasserkrug an Amun und Satis und wie er Wein an den Pharao von Biga und Anukis opfert. Auf der linken Seite gelangt man zu zwei schmalen Seitenräumen. Im hinteren Raum, der sog. Römischen Kapelle erkennt man gut erhaltenen Darstellungen im Relief: die Seitenwände zeigen in zwei Registern Opferdarstellungen des Königs vor verschiedenen Göttern, An der Rückseite sind in vier Registern dargestellt: zwei Ibisse auf Schreinen mit Löwinnen zu beiden Seiten, der Pavian-gestaltige Thot, der die löwengestaltige Tefnut anbetet, zwei Falken, die mit ihren Flügeln die Kartuschen des Königs schützen und zwei sitzenden Löwinnen. Die Szenen spielen wohl auf den Mythos der Heimholung des Sonnenauges hin. Am Ende befindet sich das Sanktuar des Augustus und des Tiberius, das zahlreiche Opferhandlungen des Königs zeigt. In der Mitte befindet sich ein großer Granitschrein, der wohl ebenfalls von Augustus stammt. (Quelle: Wikivoyage.org)
Auch hier gibt es wieder eine kleine Fotoshow, um das oben Geschriebne zu untermalen.
Während ein Teil unserer Reisegruppe im Tempel die letzten Fotos schoss, schaute ich mir etwas die Umgebung an. Am unter uns liegenden Strand konnten wir eine Kolonie Zugvögel entdecken.
Damit endete dieser Tagesausflug und wir fuhren zurück zum Schiff.
Blick vom Tempel  ad Dakka, Nassersee, Aegypten