2. Tag 21. September 2012 - Luxor Der Tempel von Karnak
Um es vornweg zu nehmen: dies wird keine ausführliche Beschreibung jedes Steines in diesem Tempel. Dafür gibt es andere Seiten im www. Ich möchte euch lediglich neugierig auf diese Tempelanlage machen. Damit wären wir auch schon im Thema. Wenn man den Kartenverkaufsschalter hinter sich gelassen hat, gelangt man in eine Halle. Hier befindet sich eine maßstabgetreue Abbildung der Tempelanlage. Man sollte es nicht versäumen, hier etwas zu verweilen, um sich schon mal einen visuellen Überblick über die mächtige Anlage zu verschaffen. Da wir auf unserer Nassersee-Kreuzfahrt aus- reichend Informationen über das Leben und Wirken der einzelnen Pharaonen erhalten würden, verzichteten wir bei unseren Besichtigungen in Luxor auf einen Reiseleiter. Auch ohne all diese Informationen war der Tempel sehr sehenswert. Nachdem wir die Hallte hinter uns gelassen hatten, schritten wir über einen großen Platz. Am Ende dieses Platzes mussten wir durch eine Sicherheitsschleuse. Anschließend schlenderten wir gemütlich an den Sphinxen vorbei durch den ersten Pilon. Nun standen wir im größten Tempel der Anlage, den des Amun-Re. Rechter Hand blickten wir auf den Tempel des Sethos II. Dieser war allerdings nicht sehr interessant, da gefielen mir die Reste einer Statue vor dem Tempel schon besser. Anschließend kamen wir an einer Sphinx mit dem Kopf von Ramses II vorbei. Ungewöhnlich in diesem Tempel. Die Sphinxen in der Allee, sowie die Spinxen-Reihen im Tempel hatten ja Widderköpfe. Der Widder war das heilige Tier des Gottes Amuns und stellte den Gott dar, der den zwischen den Pfoten des Tieres dargestellten Pharao schützt. In diesem Fall wohl, Ramses II. Wir befanden uns nun im sog. äthiopischen Hof. Hier trafen wir auf die Statue von Ramses II. mit seiner Lieblingstochter Merit- Amun. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, dass ich damals kaum die Gelegenheit hatte, die Statue ohne eine Ansammlung von Touristen zu fotografieren. Dieses Problem hatte wir heute nicht. Dies war uns aber schon am Parkplatz klar, denn dort standen gerade einmal 3 Busse, während man vor 5 Jahren die Busse nicht zählen konnte. Wir wandten uns nun dem Tempel Ramses III zu. Schon der Eingang mit den beiden Götterfiguren ist sehr imposant. Im Inneren blickt man auf zwei Reihen mit Osirispfeilern. Klasse, wie toll die teilweise noch erhalten sind, bzw. wie gut man sie wieder zusammengebastelt hat. Anschließend fielen wir zwei Bakshish-Jägern in die Finger. Sie lockten uns mit dem Hinweis auf einen tollen Fotoplatz. Wir dackelten ihnen also hinterher. Nach dem Geruch zu urteilen, ging es vorbei an ihrer Toilette. Letztendlich landeten wir hinter der Sphinxen-Reihe im ätiopischen Hof und blickten somit auf Phinxen- Ärsche. Welch tolle Aussicht. Wir bedankten uns bei den ältlichen Knaben und drückten ihnen ein paar Piaster in die Hand. Zufrieden waren sie damit wohl nicht. Tja, Pech! Anderes Kleingeld hatten wir nicht dabei. Aber es war ja noch früh am Tag und sie würden sicher noch zum Zuge kommen. Wieder zurück im äthiopischen Hof, traten wir nun in die Säulenhalle. Glaubt man den Historikern, ist dies die größte Säulenhalle der Welt. Imposant sind die 134 Säulen in der 103 Meter langen und 53 Metern breiten Halle alle mal. Alleine hier könnte man schon den ganzen Tag verbringen und die reichen Verzierungen der Säulen und Wände der Halle betrachten. Wenn man mit einem Reiseleiter hier entlang läuft, bekommt man einige Anektoten und Erklärungen zu den Schriftzeichen. Da wir ohne Reiseleitung im Tempel waren, mussten wir darauf verzichten, was uns aber nicht schwer fiel. Wir betrachteten dafür die Wandmalereien, die auch ohne Erklärungen sehr interessant waren. Faszinierend fanden wir, dass man oben an den Säulen oftmals noch Farbreste entecken kann. Das wir dies im Verlauf unserer gesamten Reise noch weitaus prächtiger sehen würden, ahnten wir noch nicht. Hinter der Säulenhalle, auch Säulensaal genannt, gelangten wir am Obelisken Thutmosis I vorbei. Hier liefen wir etwas kreuz und quer durch die Gänge und fotografierten dabei so einige Pharao-Statuen. Immer wieder einmal gerieten wir dabei an Absperrungen, an die ich mich aus 2007 gar nicht erinnern konnte. Was aber nicht bedeutet, dass es sie damals nicht gab. Durch einen weiteren Bakshish-Jäger gelangten wir in einen kleinen Raum mit teilweise noch farbigen Wandmalereien. Einstmals war dieser Raum wohl Hatschepsut geweiht, die nach ihrer Regentschaft aus allen Bildnissen gemeiselt wurde. Über einen weiteren Hof gelangten wir zum Akh- Menou-Tempel von Thutmosis III , der auch Millionen Jahre alter Tempel “ genannt wird. Auch hierbei handelt es sich wieder um eine Säulenhalle. Besonders beeindruckend war hier zum einen, dass dieser Tempel noch ein Dach hatte und dass noch recht viele Farbreste vorhanden waren. Ob diese allerdings wirklich noch von den Pharaonen stammen oder später von Christen, die diesen Tempel als Kirche nutzten nachgemalt wurde, ist nicht ganz klar. Ein weiterer Bakshish-Jäger führte uns in einen prächtig bemalten Raum. Wow, diese Malereien waren wirklich beeindrucken und er hatte sich somit ein gutes Trinkgeld verdient. Nun waren wir fast am Ende der Tempelanlage angelangt und uns rauchten so langsam die Köpfe. Es wurde Zeit, mal etwas die Seele baumeln zu lassen. Dies schien dazu die richtige Ecke zu sein, denn die Touristenströme blieben zum Glück meist in der Säulenhalle. Dabei gab es auch hier immer noch genug zu sehen. Jetzt wird sich so manch einer Fragen: “Was war eigentlich der Zweck dieser Tempelanlage?” Da mich das auch interessierte, hab ich mal etwas bei Wikipedia gewühlt und bin fündig geworden. Da wir noch sehr gut in der Zeit waren, strolchten wir noch etwas über das Gelände. Wir genossen es schon sehr, so viel Zeit hier verbringen zu können, während die Reisegruppen mit ihrer Zeit ja schon sehr reglementiert waren. Dem Zeitprotokoll würden wir uns während der Nassersee-Kreuzfahrt noch früh genug unter-ziehen müssen. Noch genossen wir unseren Freiraum. An diesem Ende des Tempels konnte man ganz gut sehen, dass die Archäologen noch einiges zu ordnen und zu entdecken hatten. Manchmal kamen wir uns schon etwas beobachtet hier vor! Und so manch eine Nabelschau konnte man hier auch machen. Ja, Ja, die alten Ägypter, die hatten sicher ihren Spaß. Wir kletterten noch auf die Begrenzungsmauer und schossen ein Foto vom Ort Karnak. Ein schöner Kontrast zum Tempel. Gleich habt ihr es geschafft! Ein Klick auf die Katze bringt euch weiter
Beim Tempel von Karnakl handelt es sich nämlich nicht um einen Tempel, sondern um mehrere Tempel- anlagen. Ehemals war Karnak ein etwa 2,5 km nördlich von Luxor liegendes Dorf, direkt am östlichen Nilufer. Die ältesten Baureste stammen aus der 12. Dynastie unter Sesostris I. Man vermutet, dass bis in die römische Kaiserzeit hinein die Tempelanlage immer wieder erweitert und umgebaut wurde. Seit 1979 steht die Anlage zusammen mit dem Luxor-Tempel auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Sphinxenallee und erster Pilon des Karnak-Tempels Tempel des Sethos II - Karnak Tempel des Sethos II - Karnak Reste einer Statue vor dem Tempel des Sethos II - Karnak Sphinx mit Ramseskopf in Karnak Ramsesstatue mit seiner Tochter Merit_Amun in Karnak Tempel Ramses III in Karnak Tempel Ramses III in Karnak Sphinxen-Ärsche in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak Große Säulenhalle in Karnak
Insgesamt besteht der Tempel aus 10 Pylonen, wovon der größte ca. 113 m breit, 15 m dick und etwa 45 m hoch ist. Aber obwohl dies unglaubliche Ausmaße sind, ist das nicht das beeindruckendste dieser Tempelanlage, sondern, die mächtige Säulenhalle und die allgegenwärtigen Petroglyphen, bei denen teilweise sogar noch die Bemalung zu erkennen ist. Insgesamt beträgt die Fläche des Tempels etwa 30 Hektar. Wenn man durch den ersten Pylon gegangen ist, kann man erkennen, dass es sich nicht um einen Tempel im klassischen Sinn, sondern um eine Ansammlung verschiedener aneinander gebauter Sakralbauten handelt. Manche Bauteile wurden auch nur angefangen, wieder abgerissen und in anderen Tempelteilen weiter verarbeitet. Lediglich das Zentrum des Tempels, als besonders heiliger Bereich blieb unangetastet. Ausführlichere Infos findet ihr in den beiden Artikeln bei Wikipedia: Karnak-Tempel , Amun-Re- Tempel :
Akh-Menou-Tempel von Thutmosis III im Karnak-Tempel in Luxor Akh-Menou-Tempel von Thutmosis III im Karnak-Tempel in Luxor Akh-Menou-Tempel von Thutmosis III im Karnak-Tempel in Luxor Akh-Menou-Tempel von Thutmosis III im Karnak-Tempel in Luxor Akh-Menou-Tempel von Thutmosis III im Karnak-Tempel in Luxor Im Karnak-Tempel in Luxor Im Karnak-Tempel in Luxor Impressionen aus dem Karnak-Tempel in Luxor Impressionen aus dem Karnak-Tempel in Luxor Impressionen aus dem Karnak-Tempel in Luxor Impressionen aus dem Karnak-Tempel in Luxor Impressionen aus dem Karnak-Tempel in Luxor Impressionen aus dem Karnak-Tempel in Luxor
Der Zweck der Tempelanlage: Nach der Erhebung Amun-Res von Theben zum Lokalgott und später zum Reichsgott, begannen die Herrscher des frühen Mittleren Reiches mit dem Bau eines Tempels, der über Jahrtausende hinweg zum heutigen Tempelkomplex erweitert wurde, wo die Amun-Priesterschaft den täglichen Tempeldienst ausübte. Auch für die Gattin des Amun, die Göttin Mut, und für ihren gemeinsamen Sohn Chons wurden Tempel errichtet, zusammen bildeten sie die Triade von Theben. Neben diesen drei Göttern wurde auch dem Gott Month, der noch in der 11. Dynastie der Hauptgott von Theben war, ein Tempel geweiht. In der altägyptischen Glaubenswelt besteht das Prinzip der kosmologischen Ordnung, dieses Prinzip wird als Maat bezeichnet. Da die Maat kein unveränderlicher Zustand ist und von den Menschen aus dem Gleichgewicht geworfen werden kann, ist es wichtig diesen Zustand zu erhalten, um Chaos und Vernichtung von der Welt fernzuhalten. Ein ägyptischer Tempel stellt ein Modell der Welt dar. Eine der obersten Pflichten des Königs war es daher das Gleichgewicht der Maat zu erhalten, dieses geschah im heiligsten Bereich des Tempels. Im Tempel wurden heilige Kulthandlungen (Opferdarbietungen, Gebete und Gesänge) durch den König oder den ihn vertretenden Hohepriester durchgeführt. (Quelle: Wikipedia.de)
Karnak-Tempel, abseits der Reisegruppenpfade Karnak-Tempel, abseits der Reisegruppenpfade Karnak-Tempel, abseits der Reisegruppenpfade Karnak-Tempel, abseits der Reisegruppenpfade Karnak-Tempel, abseits der Reisegruppenpfade Karnak-Tempel, abseits der Reisegruppenpfade Karnak-Tempel, abseits der Reisegruppenpfade