Heute mussten wir uns wirklich den Wecker stellen, denn wir wollten schon ganz früh zum Fiesta- Gelände aufbrechen. Noch vor Morgengrauen trafen wir uns mit Willi und Caro beim wirklich außergewöhnlich guten Frühstück. Dann ging es los. Willi hatte sich bereit erklärt zu fahren. Die Frage war nur: wohin? Wie sich recht schnell heraus stellte, wussten wir alle nicht, wohin wir mussten. So irrten wir einige Zeit durch das morgendliche Albuquerque, ohne den Parkplatz für den Shuttle zum Fiesta- Gelände zu finden. Caro sprach dann ein Machtwort und wir schlugen uns Richtung Fiesta-Gelände durch. Je näher wir dem Fiesta-Gelände kamen, umso mehr Fotografen sahen wir. Wir entschieden uns dazu, immer, wenn wir Ballons sahen, einfach anzuhalten und nach einer Parkmöglichkeit Ausschau zu halten. Die Stadt war sowieso im Ausnahmezustand. Im Nachhinein war dies das Beste, was wir machen konnten und Spaß machte es obendrein. Wir standen nun gemeinsam mit Einheimischen in Industriegebieten oder auf Hügeln und jagten mit unseren Kameras die Ballons. Auch wenn wir uns den Morgen anders vorgestellt hatten, war dies doch eine tolle Gaudi. Dank der farbenfrohen Ballons mit teilweise verrückten Formen gab es auch noch ein paar gute Fotos. Wir konnten also zufrieden sein. So gegen 10:00 Uhr waren wir im Motel zurück. Da Caro und Willi noch einmal zum Turquoise Trail wollten und wir nach Santa Fé, trennten sich erst einmal unsere Wege. Wir verabredeten uns erst wieder für den späten Nachmittag, um gemeinsam zum Shuttlebus-Parkplatz zu fahren. Inzwischen hatten wir uns informiert und wussten nun alle, wo er war. Bis wir Trödelliesen umgepackt hatten, war es schon ½ 11 durch. Daher beschlossen wir, gar nicht erst nach Santa Fé zu fahren, sondern lieber in Albuquerque zu bleiben und den Tag weiter zu vertrödeln. Wir fuhren daher erst einmal zur Old Town, um dort die Kirche San Felipe de Neri, zu fotografieren. Die 1793 erbaute Kirche ist eines der ältesten Gebäude in der Old Town von Albuquerque. Anschließend liefen wir noch einmal um die Piazza, bevor wir uns auf den Weg machten, die Drumsticks, die wir ja gestern nicht besorgen konnten, zu kaufen. Leider hatten wir damit kein Glück. Wie sich herausstellte, spielt in den USA die begehrten Maple-Sticks kaum jemand und diese sind daher nicht auf Lager. Wenigstens bekamen wir als kleinen Trost eine DVD, die sich Thomas ebenfalls gewünscht hatte, und eine Adresse für ein anderes Geschäft, das sich auf Schlagzeuge und Zubehör spezialisiert hat, mit auf den Weg. Da wir sowieso am Herumtrödeln waren, beschlossen wir, dort unser Glück zu versuchen. Aber auch hier war es das Gleiche: Die sehr netten und hilfsbereiten Verkäufer konnten uns nur Sticks aus Hickory-Holz anbieten und schickten uns zu einem weiteren Geschäft. Doch auch das dritte Musikgeschäft führte die gewünschten Stöckchen nicht. Wir staunten nicht schlecht, als plötzlich die netten Verkäufer von gerade eben ebenfalls im Laden auftauchten. Wie sich herausstellte, hatten sie uns zu ihrer Filiale gelotst und wollten nun ihren Kollegen dabei behilflich sein, unsere „exotischen Wünsche“ zu erfüllen. Doch alles gemeinsame Suchen im Lager half nichts und wir mussten nach einem netten Plausch auch dieses Geschäft erfolglos verlassen. Da wir während unserer Suche schon einmal die Route66 gekreuzt hatten, entschieden wir uns, den weiteren Tag der Route66 in Albuquerque zu widmen. Neben interessanten Murals fanden wir schöne Artdeco Gebäude und interessante Souvenirläden. Wir waren wirklich erstaunt, was wir hier alles entdeckten. Viel hatte ich mich im Vorfeld auch mit Albuquerque nicht befasst. Ich wusste lediglich, dass es eine recht kleine Old Town gibt. Dass hier auch der Route66-Mythos hoch gehalten wird, war mir nicht bewusst. Bis um 15:30 Uhr schlenderten wir über die Route66 . Es hat uns richtig gut gefallen. Anschließend fuhren wir noch einmal in die Oldtown von Albuquerque. Dort spazierten wir durch die Altstadtgassen, hörten Mariachis auf der Plaza zu und ließen – wie schon den ganzen Tag – unsere Seele baumeln. Pünktlich zu unserem Treffen mit Caro und Willi trafen wir wieder im Motel ein. Gemeinsam fuhren wir zum Shuttleparkplatz für die Ballon-Fiesta . Ein Parkplatz war schnell gefunden und kurz darauf standen wir am Kassenhäuschen. Hier zahlten wir 20 $ pro Person Eintritt und schon konnten wir weiter zu den Schulbussen gehen, mit denen der Shuttle bewältigt wurde. Die Organisation klappte wirklich wie am Schnürchen. Die Fahrt bis zur Fiesta-Plaza dauerte ca. eine ½ Stunde. Dort angekommen, machten wir erst einmal einen Treffpunkt aus, falls wir uns verlieren würden, was aber nicht passiert. Einen Survival- Plan gab es auch, den wir alle vorsichtshalber fotografieren. Nachdem Willi so nett war und für uns alle von einem erhöhten Punkt ein Foto schoss, kam auch gleich noch eine weitere Frau an und nahm die Gelegenheit beim Schopfte und drückte Willi ebenfalls ihre Kamera in die Hand. Willi meisterte charmant die Situation und tat ihr diesen Gefallen. Um uns herum waren Tausende von Menschen, die alle friedlich über die Plaza zogen. Einige stellten sich geduldig an den Fressständen an, andere schlenderten wie wir hin und her und warteten auf den Sonnenuntergang. Nach Einbruch der Dämmerung fingen die Ballon-Teams an, die Ballons anzufeuern. Jetzt verstanden wir, was unter „Glowdeo“ zu verstehen war. Bisher war uns das nicht ganz klar gewesen. Klar wurde uns allerdings recht bald, dass wir uns warm anziehen mussten, was wir zum Glück alle auch getan hatten, denn inzwischen war es Arschkalt. Je dunkler es wurde, umso schöner leuchteten die Ballons. Was für ein Spektakel! Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Und weil es so schön war, gibt es von den Bienchen auch noch ein kleines Gif Als um 20:00 Uhr dann das Feuerwerk begann, waren wir überglücklich und total durchfroren, trotz unserer warmen Kleidung. Während Caro und Willi sich noch das Feuerwerk anschauten, suchten Gabi und ich eine Toilette und schlenderten anschließend noch etwas durch den Künstlermarkt. Dort konnte ich eine kleine Kokopelli- Figur erstehen. Caro und Willi trafen wir an der Busschlange wieder. Recht schnell saßen wir in einem der Busse und fuhren zurück zum Parkplatz und von dort aus dann gleich weiter ins Motel. Abendessen gab es heute bei MCD. Zu mehr hatten wir alle keine Lust. Wir verabschiedeten uns von Caro und Willi, denn ab dem nächsten Tag würden sich unsere Wege wieder trennen. Dies war auch der Grund, warum wir morgen mit zwei Autos zur Shuttlestation fahren würden. Ob wir uns dann noch treffen würden, überließen wir dem Zufall. Um ½ 10 waren wir dann auch schon auf dem Zimmer, denn bis dahin würde es ja nur eine kurze Nacht werden.

Meilen: ca. 50 Wetter: Morgens sonnige 10 °C, tagsüber gefühlt bis 20 °C, abends recht kühl. Highlight: eindeutig die Ballons Motel: immer noch die Econo-Lodge +++ Abendessen: MCD Wenns schnell gehen muss :-) Fotogalerie: Albuquerque - Balloonfiesta - Part I, Albuquerque - Balloonfiesta Glowdeo, Albuquerque - Oldtown, Albuquerque - Route 66