Nachdem wir den Kebler Pass hinter uns hatten, wollten wir auch noch den Ohio Pass fahren. Ich weiß noch, wie ich, kurz bevor es auf den Pass ging ein Schild las auf dem geschrieben stand, dass diese Straße für Wohnmobile nicht geeignet ist. Ich dachte noch so bei mir: „na jetzt wird es sicher steil“, als wir schon stoppen mussten. Wir standen im Stau und zwar mitten im Wald, im Schnee-Matsch und nichts ging voran. Einige PKWs vor uns begannen zu drehen. Hmmm....wir waren unschlüssig, was wir machen sollten, noch wussten wir ja nicht, warum wir standen. Es dauerte nicht lange, bis ein abfahrendes Fahrzeug neben uns hielt und die Fahrerin uns mitteilte, dass sich ein Wohnmobil am Berg im Eis festgefahren hätte und nicht mehr weiter käme. Sie war der Auffassung, dass dies auch noch einige Zeit dauern würde. Wir waren immer noch unentschlossen. Aber als wir sahen, dass ein paar junge Burschen, die wohl bei dem WoMo waren, regelrecht den Berg hinunter schlitterten, kamen wir schnell zu dem Entschluss umzudrehen. Gesagt getan! Gabi drehte und so fuhren wir zurück bis zum Ende des Kebler Passes und dann weiter auf die CO 12 . Auch keine schlechte Strecke! Rechtzeitig zur Kaffee-Zeit erreichten wir Crested Butte . Hier gefiel es uns auf Anhieb. Deshalb beschlossen wir auch, uns mal wieder die Füße zu vertreten und einen guten Kaffee bzw. Cappu zu trinken. Nach einem Tipp im Eissalon war eine ortsansässige Kaffeebude schnell gefunden. Wie überall in diesen kleinen Kaffeebuden, wurde auch hier das Kaffeeaufbrühen mit Inbrunst betrieben und so dauerte es wieder eine kleine Ewigkeit, bis wir eindlich unsere zwei Cappus in der Hand hielten. Da es hier auch noch leckere Cookies und gemütliche Stühle in der Sonne gab, stand einer Kaffeepause nichts mehr im Wege. Anschließend schlenderten wir noch etwas durch den kleinen Ort. Hier könnte man auch mal ein paar Tage vertrödeln. Hinter Crested Butte änderte sich das Landschaftsbild schlagartig. Die hohen Berge hatten wir hinter uns gelassen und blickten nun auf sanfte Hügel. Ehe wir uns versahen, waren wir an der Curecanti Recreation Area und blickten auf das Blue Mesa Reservoir. Obwohl ich nun schon zum dritten Mal hier war, haute mich der Anblick dieses Reservoirs wieder vom Hocker. Vielleicht lag es ja an der Nachmittagssonne, die die Landschaft in ein so schönes weiches Licht tauchte. Auf dem weiteren Weg kamen wir dann immer wieder an schönen bunten Flecken vorbei. Die gerade in dieser kargen Landschaft besonders ins Auge fielen. Als wir dann zwei Stunden später die Einfahrt des Black Canyon of the Gunnison NP erreichten war klar, dass wir wenigstens mal schauen würden, ob er nicht vielleicht doch offen hätte. Natürlich war er geschlossen und unsere Pläne für Morgen somit erst einmal auf Eis gelegt. Um 19:00 Uhr erreichten wir unser Motel in Montrose für die nächsten beiden Nächte. Als wir auf den Parkplatz fuhren musste ich echt lachen, denn dort stand bereits der PKW von Caro und Willi, blitzblank geputzt, während unser Gefährt nur so vor Dreck strotzte. Während unserem gemeinsamen Abendessen musste Willi deswegen einigen Spott ertragen. Leider war unser Essen nicht so berauschend. Anscheinend hatte der Koch gewechselt, oder er hatte einen schlechten Tag. Willi's und mein Steak waren leider nur bedingt lecker und bei uns allen waren die Ofenkartoffeln total eingetrocknet und die Beilage (grüner Spargel) war total zerkocht. Ich hoffe, dies war nur ein einmaliger Ausrutscher, denn vor zwei Jahren hatte es mir hier hervorragend geschmeckt.